Diese Anleitung wurde auf nen Acer1356 LMi Notebook getestet.
Wie wir alle wissen ist Suse ne Distri, die von vielen Anfängern genutzt wird. Bin zwar auch noch einer nach nur 2 Monaten, aber ich glaube mit dieser Anleitung kann ich der/dem einen oder anderen ein wenig weiter helfen.
Der WLAN- Chip von Realtek wird auf vielen günstigen WLAN Karten und auch in vielen Notebooks verbaut, da er für die Hersteller eine kostengünstige Alternative zu vielen anderen Chips darstellt.
Vorab muss gesagt werden, dass es für den Kernel 2.6.X keine Linuxtreiber für diesen Chip gibt. Also müssen wir ein wenig improvisieren.
Unser Handwerkszeug wird also sein:
Win XP Treiber
ndiswrapper (auf der Suse CD)
YAST
Konsole mit Rootrechten
Was ich vorab sagen kann ist, dass es mir bisher nicht möglich war das alles mit DHCP zu konfigurieren, dann kommt das Signal zwar zum Router, aber nicht darf nicht weiter. Kann auch ne falsche Einstellung an meinem Router sein (unter Win ging es so), aber mit fester IP für mein Notebook über WLAN geht ohne Probleme unter Linux.
So dann gehen wir mal ans Eingemachte.
Zuerst solltet ihr den herunter geladenen Treiber irgendwo hin extrahieren, wo ihr ihn leicht wiederfinden könnt. Ich habe ihn zB in meinem Homeverzeichnis liegen, da ich der einzige User dieses PCs bin. In dem Ordner sollten nun 3 Files sein, wovon nur ein wirklich wichtig ist. Es heißt NET8180.INF, da dies die eigentliche Treiberdatei ist.
Mit dem Linuxtool Ndiswrapper können wir Windowstreiber "umschließen" und sie für Linux verwendbar zu machen. Dazu wechselt ihr erstmal in die Konsole. Für die Leute, die noch nicht wissen wo ihr sie findet ist das das Symbol mit der Muschel (unten). Alternativ könnt ihr auch ALT+F2 drücken und dann konsole eingeben. Dann wechselt ihr mit su auf euren Rootuser. Es wird von Euch dann das Passwort verlangt, dass ihr für root vergeben habt.
Erstmal dort angekommen wechselt ihr in der Konsole in das Verzeichnis, in den ihr den Treiber extrahiert habt. Vergewissert Euch nochmal mit dem Befehl ls, ob die Datei NET81080.INF wirklich in diesem Ordner liegt.
Da ihr in der Konsole als Rootuser eingeloggt seid, dürft ihr nun den Befehl
ndiswrapper -i NET8180.INF ausführen. Dieser installiert den Windowstreiber auf Linux. Jetzt könnt ihr Euch erstmal von überzeugen, ob der Treiber wirklich geladen wurde. Dies geht mit dem Befehl ndiswrapper -l, welcher eine Liste aller Treiber ausgibt. Dort sollte nun:
Installed ndis drivers:
net8180 present
stehen. Wenn das der Fall ist, könnt ihr weiter machen.
Dort angekommen beendet ihr die Rootsession mit exit und schließt danach die Konsole. Ihr könnt sie auch so stehen lassen, weil ihr sie in ca 15 Minuten wieder mit Rootrechten braucht. Aber oben steht ja wie ihr euch dort als Root anmeldet.
Jetzt kommen wir zu dem Teil in YAST, der den Chip endgültig zum laufen bringt. Ich weiss es sollte auch in der Konsole gehen, aber da Suse Linux teilweise etwas zickig ist, geht das nicht immer.
So.... dann erstmal ab ins YAST. Dort angekommen wechselt ihr in den Bereich Netzwerkgeräte und dann klickt ihr auf Netzwerkkarte.
Im oberen Bereich sollte nun irgendwas mit Realtek RTL8180L 802.11b MAC stehen. Falls nicht konfiguriert ihr genauso, indem ihr Andere (nicht erkannte) auswählt.
Als Gerätetyp wählt ihr Drahtlos aus. Danach gebt ihr einen Konfigurationsnamen an. Ich habe zB die MAC-Adresse dafür gewählt, genauso wie für Name der Hardwarekonfiguration. Nun sagen wir ihm, dass er den mit ndiswrapper geladenen Treiber verwenden soll. Dies geht bei Modulname. In dieses Feld tragt ihr NET8180 ein. Nur wenn dieser Chip auf ner PCMCIA oder nem USB Gerät verbaut ist, müsst ihr eine dieser Optionen wählen, ansonsten klickt ihr nichts an.
Weiter geht es bei Einstellungen für Funkverbindungen.
Bei Betriebsmodus wählt ihr Ad-hoc oder Verwalted, je nachdem ob Euer Router auf Ad-hoc steht oder nicht. Ich benutze den Modus Verwaltet.
Nun tragt ihr nur noch bei ESSID die SSID ein, die ihr auch auf eurem Router als eingetragen habt. Jetzt klickt ihr auf Einstellungen für Experten und bestätigt mit Ja.
Dort einfach den Kanal auswählen, den ihr auch auf dem Router eingetragen habt. und die entsprechende Bitrate, welche eure WLAN Karte unterstützt. Auf Auto habe ich die Erfahrung gemacht, dass es nicht geht. Power Management habe ich ausgeschaltet (Kreuz weg gemacht), damit er immer läuft wenn ich ihn anschalte.
Einfach mit OK bestätigen und ihr seid wieder in der Maske davor. Jetzt nur noch auf Mehrere Schlüssel klicken, um die 4 WEP Keys einzugeben. Einfach nochmal mit Ja bestätigen (passiert weil noch keine WEP Schlüssel eingetragen sind).
Die Key Length richtet sich wieder danach was auf dem Router eingestellt ist, genauso wie Authentication Mode. Beides wird eingestellt wie auf dem Router. Unten werden nun die 4 WEP Schlüssel eingetragen. Dazu einfach die Nummern anklicken und Hinzufügen wählen. Der Key 0 entspricht dem Key 1 auf eurem Router, der Key 1 dem Key 2 auf dem Router usw. Ihr solltet Hexadezimal auswählen und dann die Verschlüsselten Zeichenketten, die auf dem Router gespeichert sind eintragen. Das dauert zwar lange, aber indem ich die Passphrase eintrage und dann umwandeln lasse hatte ich auch keinen Erfolg. Einer der Schlüssel ist auf dem Router aktiv geschaltet. Genau diesen (Hexcode) markiert ihr nochmal und klickt auf Set as Default. Nun könnt ihr mit OK bestätigen.
Jetzt gelangt ihr wieder in die erste Maske, in der ihr den Treiber angegeben habt. Hier könnt ihr auch einfach auf OK klicken, damit ihr weiter machen könnt.
Jetzt einfach auswählen, dass ihr eine Statische IP haben möchtet und tragt diese dann ein und die gleiche Subnetmask, wie die in der der Router ist sollte eingetragen werden.
Nun klickt ihr auf Rechnername und Nameserver. Hier gebt ihr an wie euer Rechner im Netzwerk heißen soll und Domainname beschreibt die "Arbeitsgruppe" wie ihr es aus Windows kennt. Das Kreuz für Hostname über DHCP ändern lasst ihr weg. Unten sollten nun mindestens 2 Nameserver eingetragen sein, welche aus der Konfiguration einer anderen Netzwerkkarte übernommen wurden. Ansonsten habe ich:
217.237.150.33
194.25.2.129
217.237.151.161
eingetragen. Diese wurden bei mir von der Konfiguration meiner Ethernetcard übernommen. Bei Domain-Suche 1 tragt ihr einfach nochmal euren Domainnamen ein. Auch hier lasst ihr Nameserver und Suchliste über DHCP aktualisieren frei.
Mit dem klick auf OK nehmt ihr die Änderungen an und kommt auf die Maske zuvor. Jetzt auf Routing und die IP des Standartgateways eingetragen (IP Router). Alle anderen Kreuze auf dieser Seite werden weggemacht und wieder auf OK.
Nun fehlt unter
Erweitert nur noch eine Einstellung bei Besondere Einstellungen. Das Feld mit MTU könnt ihr leer lassen und bei Geräte Aktivierung wählt ihr Beim Systemstart oder When Hotplugged. Nun einfach mit OK bestätigen und die Netzwerkkonfigurationen werden neu geschrieben.
Jetzt seid ihr fast fertig. Wenn ihr Beim Systemstart gewählt habt, müsst ihr den Rechner neu starten. Ihr könnt es die Geräteaktivierung auch jederzeit auf When Hotplugged ändern. Dann wird das Modul geladen, wenn die WLAN Karte eingeschaltet wird. Ist der PC neu gestartet bzw nur die Karte angeschaltet geht es in der Konsole weiter.
Also wieder wie oben beschrieben als Rootuser in die Konsole. Dort tragt ihr dann iwconfig ein. Dieser Befehl listet alle gefundenen drahtlosen Verbindungen auf. no wireless extensions sagt dass an bestimmten Schnittstellen nichts gefunden wurde. Ist dies der Falle einfach mal iwconfig wlan0 eintragen. Dann sollte eine Ausgabe mit der eingetragenen ESSID und dem Kanal, sowie des WEP Key usw kommen. Ist dies der Fall seit ihr fertig. Falls die ESSID noch feht müsst ihr nochmal ifconfig wlan0 up <eure IP> ausführen.
Jetzt solltet ihr fertig sein. Das könnt ihr nochmal mit iwconfig überprüfen. Dort sollte nun eine drahtlose Verbindung vorhanden sein, bei der alle Angaben mit dem Router übereinstimmen.
Für jedesmal, wenn ihr drahtlos ins Netz wollt müsst ihr nun erstmal die WLAN Karte anschalten, ca 15 Sekunden warten, die Konsole öffnen, als Root anmelden und iwconfig ausführen (falls keine erkannt wurde iwconfig wlan0 ausführen). Dies scheint wie ein Sicherheitsmechanismus zu sein, falls man die Karte ausversehen einschaltet.
Jetzt kann ich nur noch sagen: Viel Spaß beim Konfigurieren und viel Spaß beim drahtlos surfen. Und ich hoffe zumindest ein paar Leuten geholfen zu haben.
PS: Wer Rechtschreib- oder Grammatikfehler findet darf sie behalten.
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