Ich und meine Debian Installation...

Fusel Wusel · 17.06.03, 20:02

N'Abend!

Hier und jetzt muss ich mal was interessantes und weltbewegendes loswerden

Ich bin noch ein sagen wir mal fortgeschrittener Einsteiger in Linux. Ich hatte gut 3 Wochen SuSE 8.2 laufen und hörte nur von allen Seiten "Debian ist besser", "Debian ist schöner", "Debian ist SuSE bei weitem überlegen" usw.
Gut, dachte ich mir, Debian probierst du auch mal aus. Gesagt getan, FTP-Server gesucht, Rechner über Nacht laufen lassen, 7 CDs gebrannt und losgelegt.

1. Installationsversuch: Nach einigen Hürden schaffe ich es, meine Platte mit ReiserFS zu partitionieren und die Grundinstallation zu machen. - > Debian startet nicht, weiß der Geier warum...

2. Versuch: Die Installation geht schonmal weiter. tasksel gemacht, dselect halbwegs gemacht (viel zu viele Pakete) und Debian installiert. Soweit so gut. Neustart, KDE startet nicht, Xserver läuft. Etwas das Forum durchforstet und Lösung gefunden. Modprobe hid und modprobe mousedev muss ich ausführen und kde konnte gestartet weden. Naja, das System lief. Da ich aber mit xdm gestartet hatte, fehlte die shutdown Funktion und ich konnte nur den XServer neustarten. Hab zwar auf kdm gewechselt, hat aber nicht funktioniert. Bei Paketinstallationen traten auch ein paar Fehler auf.

Also 3. Versuch: Alles schön konfiguriert, fehlende Pakete mitinstalliert, Resultat - Tada, Debian läuft beim ersten Start richtig.
Ok, dann hab ich mich an die richtige Konfiguration gemacht...
Erstmal Grafikkarte installieren, da keine Treiber für ne Radeon 9700 an Board waren. Also Paket von Schneider-Digital gezogen, per Alien umgewandelt und installiert. Kam zwar ne Fehlermeldung, aber das Paket war installiert bzw. in die /lib/modules/ aufgenommen worden. Als nächstes muss es noch richtig installiert werden. Aber: Kernel Libraries nicht gefunden. Installiert sind sie zwar, aber es geht nicht.
Nächstes Problem: Installation von Paketen per ./configure, make, make install geht nicht. Es fehlen angeblich die libqt3-mt-dev. Installiert sind sie. Also ein Blick ins Forum der mir sagt, das viele das Problem haben und niemand eine Lösung parat hat. Nach ein paar weiteren kleinen Problemchen ist Debian Woody erstmal wieder ins CD Regal gewandert und SuSe kam wieder drauf.
Dann war ich neugierig... -> Sim Sourcen gezogen, ./configure und siehe da, auch der qt3 error

Aber da es genug rpm's im Netz gibt, ist das hier vernachlässigbar.

Naja, mal sehen, vielleicht versuch ich mich an Debian später nochmal. Falls ihr irgendwelche Tipps habt, schreibt die ruhig rein

**MrPubes** · 17.06.03, 20:11

Original geschrieben von christophwth
HI

wenn du noch alles installiert hast was du oben
gepostet hast dann gehts mit :

configure --prefix=/usr --sysconfdir=/etc \
--with-qt-dir=/usr/bin \
--with-qt-includes=/usr/include/qt3 \
--with-qt-libs=/usr/lib/qt3

genrell brauchen alle configures ,solange die qt-tools nicht zur
aktuellen qt-mt-dev version passen ,diese qt angaben .
das prefix und das sysconfdir sind optionale angaben.

gruss
christoph

Ich habe den Beitrag in http://www.linuxforen.de/forums/show...&highlight=sim
geklaut, von
christoohwth.

Besser hätte ich es nämlich sicher nicht beschreiben können. ;-)

Deine 'Fehlerchen' scheinen alle kleine Probleme zu sein die man mit ein bischen Handarbeit meistens leicht und schnell lösen lassen.
Cya,
Till

Fusel Wusel · 17.06.03, 20:30

Danke für die Hilfe. Hört sich gut an.

Hab in den nächsten Tagen mehr Freizeit. Da werd ich es warscheinlich nochmal versuchen. Nur brauchte ich nach ein paar Tagen "konfigurieren-ohne-erfolg" mal wieder was zum arbeiten...

**MrPubes** · 17.06.03, 20:35

Kein Problem.

Fusel Wusel · 17.06.03, 20:40

Kannst du mir vielleicht auch was zu dem Kernel Fehler sagen? Es kam ne Meldung das die Includes fehlen, /usr/src/linux/include/linux/version.h fehlt da anscheinend. was muss ich da installieren?

**keeney** · 17.06.03, 20:47

apt-get install kernel-source-2.4.x wuerd ich mal sagen, so als mdk'ler

**chr** · 17.06.03, 23:10

Original geschrieben von Fusel Wusel

....
Ich bin noch ein sagen wir mal fortgeschrittener Einsteiger in Linux. Ich hatte gut 3 Wochen SuSE 8.2 laufen und hörte nur von allen Seiten "Debian ist besser", "Debian ist schöner", "Debian ist SuSE bei weitem überlegen" usw.
....

da ist doch schon wieder einer drauf reingefallen und voll ins fettnäpfchen marschiert... man darf auch nicht alles glauben was man liest.

debian potatoe war meine erste linux installation (ging natürlich voll in die hose damals),nach 1,5 jahren mandrake, redhat, suse usw. bin ich vor kurzem bei debian sid gelandet und fühle mich pudelwohl.

um sich in die materie einzufinden sind suse, rh und mdk durchaus brauchbar - wenn man es beherzigt nach einer kurzen orientierungsphase die mandrake-tools oder yast mal 'zu vergessen' und auch ruhig mal was 'per hand' versucht. im endeffekt bin ich meist doppelt so schnell unterwegs mit meinem fluxbox und ein paar offenen shells als das ich mich durch yast geklickt hab mit anschliessendem linker vorgang.

das mit dpkg und der übersicht: geb ich dir zu 100% recht. ich hab bis jetzt noch keinen nerv gehabt mir das ding vom gui her richtig anzuschauen. die taktik, nur die grundtools zu installieren, danach sofort auf sid mittels dist-upgrade, mit tasksel aus bequemlichkeit das c und c++ devel installieren und den rest hole ich nach bedarf mit apt-get, hat sich als _die_ lösung für mich entpuppt.

kein unfug auf der platte von dem ich noch nie was gehört hab - aber suse meint ja daraus wieder irgendeine schwer nachvollziehbare abhängigkeit zu schaffen. system bleibt schlank und die cd's im schrank ;-)
ich kann mich aber auch irren, aber debian scheint da nicht so aufgebort zu sein mit den dependencies? bzw. vieles ist anscheinend in zusatzkomponenten gefasst - was meiner meinung nach der richtige weg ist.

vor allem eines hab ich immer wieder festgestellt und das könnte bei systemen wie debian eine grosse hilfe sein:

1. konsultiere nach möglichkeit immer 2 lösungsvarianten online, oft passiert es (nicht debian spezifisch) das sich in einer fehler eingeschlichen haben oder etwas nicht berücksichtigt wurde.
2. google ist einer deiner besten freunde
3. dieses forum auch (suchfunktion)
4. wenn man nach anleitung vorgeht: oft passiert es das man meint etwas besser zu wissen. gut wenn da fundiertes wissen hintersteckt. halbwissen äussert sich dann darin das sowas kommt wie 'ey, ich hab bla nach anleitung blubb gemacht, ging nicht. anleitung foo war auch für die füsse. linux suckt'. also nicht einzelne punkte überspringen bitte (so unter dem motto 'ach was, das wird wohl nicht anders als bei windows sein...')

aber ich glaube du persönlich machst das schon richtig, gehst mit der richtigen einstellung ran.

und als schlusswort: lasst euch alle keinen müll einreden wie suse rult, redhat stinkt, mandrake ist was für idioten, gentoo for ever, debian an die macht.

das ist alles käse, denn freebsd ist das system für die männer (meiner meinung nach, aber die ganze kompilierung immer geht mir auf die nüsse, ich brauch halt fertiges *g).

am wichtigsten ist das die person die davor sitzt damit arbeiten kann. und wenn suse zu dumm ist meine beiden ide brenner richtig einzurichten und der eingriff per hand von yast2 zu nichte gemacht wird - bitte, dann ist suse für _dieses_system_ ungeeignet... was nicht heisst das ich nicht mit einem suse arbeiten kann/will wenn es läuft.

so, und wer mir jetzt noch erklären kann warum ich so viel geschrieben hab wiedermal der bekommt 'nen eis ;-)

chr

**Phoenix33** · 18.06.03, 10:15

ganz einfach du hast deswegen soviel geschrieben weil es dich
a) ankotzt das hier alle durch die gegend brüllen suse stinkt oder sonstwas
b) du hattest zuviel zeit
c) du dachtest deine tastatur hat sich vernachlässigt gefühlt
d) du wolltest deine meinung mal offen sagen (freebsd)
e) dich des compiliern schon immer gestresst hat
f) ein schöner langer und gut geschriebener text is wie eine schöne frau die schaut man sich dann auch genauer an ;=)
g) ich hab keine anhung wieso ..

so des waren mal die gründe die mir so spontan eingefallen sind ... eis bitte an flogende adresse schicken *joke*

**frbie** · 18.06.03, 10:52

Hallo,

wie an meiner Signatur erkenntlich verwende ich ein Backup-System welches auf Knoppix basiert. Knoppix basiert wiederum auf Debian und kann per apt-get sehr bequem (dist-upgrade) und einfach auf ein Debian-System, gebracht werden.

Für mich war und ist das ein absolut gangbarer Weg sehr einfach ein laufendes Debiansystem - inkl. einer wirklich guten Hardwareerkennung - zu bekommen. Überflüssige oder fehlende Progemme können dann mit mittels apt-get entfernt werden und das somit das System optimal zugeschnitten werden.

Fusel Wusel · 18.06.03, 12:52

@chr : Gute Meinung muss ich sagen! Bei Debian und anderen fast-alles-per-hand-distributionen braucht man wirklich die nötige ruhe und motivation um das durchzuziehen. Und ich denke, das ich diese hab. Seitdem ich SuSE wieder drauf hab, ist schon ne ewig lange Liste mit Befehlen und Dingen entstanden, die ich bei meiner nächsten Debian-Installation verwenden will.

Ich bin letztendlich auf Linux umgestiegen, weil ich bei Windows nichts mehr lernen konnte. Im Prinzip braucht man da ja auch nicht viel zu wissen. Die Linux-Welt steht mir aber noch ganz offen und es vergehen sicherlich einige Monate, bis ich da den richtigen Durchblick für habe. Nach den knappen 4 -5 Wochen, an denen ich hier Linux am Laufen habe, hab ich schon das Gefühl, dass ich um einiges weiter bin. Es macht einfach mehr Spass ein System zu haben, bei dem man weiß, dass man fast überall selbst Hand angelegt hat und wo man weiß, wie das System überhaupt funktioniert. Bei Windows läuft immer nur alles im Verborgenen ab.

@frbie: Naja, das mit Knoppix hab ich mir auch schon mal überlegt. Allerdings ist das für mich nichts halbes und nichts ganzes. Ich installiere mein OS lieber alleine.

Fusel Wusel · 18.06.03, 13:14

@chr: Wie "stable" läuft Sid eigetnlich?

**mehlvogel** · 18.06.03, 17:29

Also bei mir läuft es sehr "stable" - stabil natürlich weil es halt Linux ist. Ab und zu sind ein paar Pakete "broken" das ist dann nicht so lustig - wie neulich als die XServer Pakete kaputt waren und kdm xdm und wie sie alle heißen nicht gestartet haben und generelle schwiriegkieten auftraten

Aber das wurde dann auch schnell wieder behoben - man muss also am besten sein System täglich updaten

**chr** · 18.06.03, 21:50

Original geschrieben von Fusel Wusel
@chr: Wie "stable" läuft Sid eigetnlich?

bis jetzt keine probleme die ich auch nicht sonst woanders ausschliessen konnte. wobei ich von der kernelseite her auch sid verlassen habe und meinen eigenen 2.4.21 gebaut hab, und bei dem gehen anscheinend die nvidia treiber noch nicht, das hat aber auch nix mit sid zu tun.

ein fileserver steht hier noch rum, ebenfalls sid mit 2.4.20, xfs und dem üblichen server kram, mldonkey noch.

bei woody bekomm ich herpes, die pakete sind eindeutig viel zu alt, und bevor man nur noch andere repositories einpflegt empfiehlt sich doch ein einfaches dist-upgrade, die software vielfalt an vorgefertigten paketen ist einfach grösser und aktueller.

aber um mal beim thema zu bleiben: jeder kocht sein eigenes süppchen, sich auf sid einzulassen ist bestimmt nicht für jeden geeignet.

zum thema lerneffekt bei windows systemen:
ich war heute abend auf einer podiumsdiskussion mit dr. johannes loxen (stellv. vorsitzender linux-verband.de), alfons stärk (chief engineer business strategy microsoft deutschland), je ein hp/compaq und oracle mensch plus zwei örtliche unternehmer. wir kamen bei der diskussionsrunde zu genau diesem ergebnis: windows bietet - auf das betriebssystem an sich gesehen - absolut keine lernmöglichkeiten mehr. was nicht unbedingt ein kritikpunkt sein muss sondern eher die wahl je nach einsatzgebiet beeinflusst. kehrseite der medallie wären die leute die linux auf einer 2. partition installieren weil es halt cool ist. mehr nicht.

es sind im endeffekt dann auch meist diese leute die unsinnige flamewars anzetteln.

aber ich schreibe wieder zu viel ;-)

der wechselnde status von umschüler auf arbeitssuchender verschafft mir seit gestern wirklich zu viel zeit