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Thema: Übersicht der verschiedenen Distributionen

  1. #1
    going for coffee Avatar von gfc
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    Übersicht der verschiedenen Distributionen

    Da die Frage "Welche Distrie is die beste.." nun zum 25153546 mal in den Foren gestellt wurde, dachte ich, es sei wohl das beste, ein geeignetes HowTo aufzumachen und eine Übersicht der Distries hier darzustellen.
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  2. #2
    going for coffee Avatar von gfc
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    Suse Linux

    Suse ist ein deutscher Distributer aus Nürnberg. Die Firma hat gerade ihr 10jähriges Firmenjubiläum.

    Übersicht:
    -------------

    + einfache Installation
    + gute Hardwareerkennung / Unterstützung
    + sehr einfache Konfiguration per YaST
    + sehr gute umfassende Handbücher
    + reichlich Software
    - einige Sachen müssen trotz allem von Hand installiert werden
    - die Standart-Software-Auswahl ist nicht vollständig
    - Fehler bei der Erkennung der CD-Laufwerke (Lösung: http://www.linuxforen.de/forums/show...threadid=59201)

    Detailiert:
    -------------
    Suse (aktuell ist die Version 8.1) hat sich zum Ziel gesetzt, eine Linux-Distribution zu schaffen, welche professionellen Ansprüchen gerecht wird, aber auch von Amateuren installiert werden kann. In der Tat kann man sagen, Suse linux ist die schnellste und einfachste Installation, welche es auf dem Markt gibt (sogar laut CT), denn prinzipiell führt der graphische Installer alle Optionen auf Wunsch automatisch (und sogar sinnvoll) durch. D.h. das Partitionieren, die Softwareauswahl, die Hardwareerkennung, alles geht ohne Eingriffe des Users. Natürlich kann man bei Bedarf in die Installation eingreifen und diese nach seinen Wünschen verändern. Ausserdem ist die Hardware-Erkennung erste Sahne, wohl die beste auf dem Markt (wenn auch RedHat/Mandrake etwa gleich gut sind..).

    Dazu hat Suse noch ein in meinen Augen geniales Konfigurations-Tool entwickelt. Das nennt sich YaST. In diesem Programm kann man jedwelige Einstellungen des Systems bequem per graphischer Oberfläche erledigen. Dazu gehören der Firewall, Benutzer, Hardware, INet-Zugang, Software, Update etc. Neu ist auch YOU, welches automatisch das System per Internet aktualisiert. Gut, You ist meistens ein paar Tage hintendrein, die Seiten der Entwickler sind schneller, aber das macht für einen Normalsterblichen ned viel aus. Ausserdem ist You ab und an recht langsam und die Daten tröpfeln nur langsam ins System, dafür bleibt alle Arbeit des Updates erspart.

    Softwaremässig ist Suse super ausgestattet. Gut, die Personal-Edition verzichtet in meine Augen total unverständlicherweise aus Server-Tools wie Samba und Apache, welche man sich dann aus dem Netz besorgen muss, aber in der Prof. Version mit 7CDs und 1DVD (superschnell und bequem zum installieren!) ist so ziemlich alles drauf. Beachtet werden muss, das Suse in der Stantart-Auswahl einige wichtige Pakete weglässt. Vor dem Kompilieren müss man also die Entwicklungspakete nachinstallieren, welches aber per YaST tipptopp funktioniert. Falls man RPMs aus dem Netz zieht und diese per One-Click installieren will, klappts in den meisten Fällen tipptopp, da YaST sämtliche Abhängigkeiten überprüft und bei Bedarf nachfragt, was zu tun ist und ob die benötigten Pakete mitinstalliert werden sollten.

    Dabei sind natürlich wichtige Programme zum mp3 hören, Filme abspielen, Dokumente erstellen und Server aufsetzen. Einzig auf Fragwürdige Tools a la edonkey-clients und Divx wurde verzichtet, die Nachrüstung ist aber kein Problem.

    Der grösste Vorteil sehe ich aber in den mitgelieferten Handbüchern. In der Personal-Version sit das ein Handbuch mit ca 350 Seiten, welche Einsteigern alles relevante erklärt. in der Pro Version ist zusätzlich das Admin-Handbuch dabei (ebenfalls 400-500Seiten), welches tiefer in die Mysterien des Systems eindringt und Admin_Sachen wie Server-Betrieb etc. beschreibt. Allein das ist schon sein Geld wert.

    So, genug geschwafelt, hier findet ihr noch mehr Infos, falls es euch interessiert: http://www.suse.de/de/private/produc...386/index.html

    Fazit:
    --------
    Für Einsteiger tipptopp, Profis werden auch Ihre Freude haben, sich auf das Arbeiten AM system und nicht MIT dem System zu konzentrieren. Das System könnt ihr hierbei auch auf "hardcore-ebene" kennenlernen, müsst es aber nicht, wodurch der lerneffekt kleiner ist, was aber bei den guten Tools auch nicht nötig sein wird. Die Handbücher an sich finde ich den Kaufpreis wert, wer darauf verzichten kann, darf sie auch aus dem Netz saugen.
    Suse hat aber auch ein paar Nachteile und Fehler drin, welche sich aber in jeder Distro finden lassen.
    Für mich ist es einfach eine Distro für leute, welche gerne an ihrem PC arbeiten, surfen, multimedia geniessen, statt am System herumbasteln.
    Geändert von gfc (04.01.03 um 11:09 Uhr)
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  3. #3
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    Debian Linux

    Debian Linux

    Debian stammt von einer Gruppe freier Programmierer aus der ganzen Welt, die
    alles ohne kommerziellen Hintergedanken machen.

    Übersicht:
    ----------

    + Einfache Updatefunktion (dank apt)
    + gute, wenn auch nicht ganz einfache, Installationsroutine
    + Sehr gutes Softwaresystem
    - Das System ist sehr Onlinebasierend
    - Configtools nicht sehr ausgereift, hand anlegen ist sicherer


    Detailiert:
    -----------
    Debian ist eine Distribution, die sich durch ihr Softwaremanagement profiliert,
    das APT. Apt ist ein Konsolenprogramm, das auf Wunsch des Nutzers DEB-Packete
    (Ähnlich den RPMs) von vorher festgelegten Quellen herunterläd und automatisch
    installiert, ausserdem löst das Packetmanagement sämtliche abhängigkeiten
    Automatisch auf. Will man zum Beispiel Quanta3, hat aber keinen KDE, so läd apt
    die für das Programm benötigten libs herunter.Das Softwareangebot wird ständig
    aktualiesiert. Anfangs ist die sources.list (etc/apt), die Datei, die die
    apt-Quellen beinhaltet auf Stable eingestellt, das heißt, das nur sehr erprobte
    Software heruntergeladen wird (KDE2). Dieser Umstand lässt sich ändern, in dem
    man die Einträge in ihr verändert, so das das Programm auch auf die noch nicht
    so ausgereiften Quellen zugreift. So kann man beispielsweise nur an KDE3
    herankommen, wenn man das "stable" in "unstable" ändert. Ausserdem kann man
    weitere Softwareresourcen dazuschreiben, und somit auch inoffizielle Quellen
    nutzen.

    Daraus ergibt sich ein Nachteil.
    Wenn man wirklich mal etwas größeres kompilieren will, das abhängigkeiten
    braucht, dann kann es sein, das es sich mit späteren, vom apt heruntergeladenen
    Versionen beißt, und so Probleme macht. Deswegen sollte man soweit es geht alle
    Software über apt installieren.

    Debian liefert keinen Grafischen Installer, alles läuft mehr, oder weniger über
    eine Textkonsole mit Menu ab. Diesen Zustand behält das System, bis der Nutzer
    einen X-Server installiert, die Grundinstallation sieht das nicht vor, und auf
    der NET-ISO wird er nicht mitgeliefert. Die wenigen Konfigurationstools beziehen
    sich auf elementare Sachen wie Netzwerk und Module, die beiden sind richtig gut,
    aber das war es dann auch schon. Bei X, FTP, Samba und Co. wird man Hand anlegen
    müssen, ausserdem ist das einrichten des Internets, hat man keine Router,
    vollkommen von Hand zu erledigen. Das Debian-Team hat auf benutzerfreundlichkeit
    wenig Wert gelegt.

    Debian kann man in zwei Varianten runterladen. Das eine ist
    eine NET-ISO, eine CD die nur das Grundsystem beinhaltet, und dann komplett aus
    dem Internet aktualisiert wird.Das andere ist eine 7CD Version, die man bei
    linuxiso.org kostenlos herunterladen kann. Diese 7 CDs sind allerdings stable,
    das heißt, das das Softwareangebot zwar stabil, aber veraltet
    ist.


    Fazit:
    ------

    Wer ein schlankes, stabiles System will, und sich nicht mit
    kompilieren aufhalten will und schon ein bisschen Erfahrung hat, der sollte sich
    Debian mal anschauen. Wen man das System up-to-date haben will, dann sollte man
    über eine Flatrate und/oder eine schnelle Leitung verfügen, denn Debians
    updatemöglichkeit ist nur Online wirklich effektiv.


    Geeignet für:
    -------------

    Fortgeschrittene, oder Anfänger, die sich gleich einer Herausforderung stellen
    wollen


    Links:
    ------

    www.debian.org
    www.linuxiso.org

    gesponsort von Malekith, dankeschön...
    Geändert von gfc (18.01.03 um 10:58 Uhr)
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  4. #4
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    RedHat

    Red Hat 8.0 ist eine Distribution der Firma Red Hat(.com), welche der grösste Distributeur der Welt ist. Die Distro ist vorallem auf dem englischsprachigen Gebiet sehr verbreitet.

    Übersicht:
    ----------------

    + sehr einfache Installation
    + sehr gute Hardwarerkenneung
    + aktuelle Software
    - teils schlecht vorkonfiguriert
    +/- graphische Aufbereitung (Bluecurve) ist geschmackssache

    Detailiert:
    ---------------

    Die Installation funktioniert unter Red Hat wirklich sehr einfach. Es wird automatisch partitioniert und eventuell auch formatiert. Standartmäsig wird GNOME als Windowmanager verwendet. Allerdings kann man bei der Installation auch andere Windowmanager (wie KDE, Enlightment, Waimea) mitinstallieren. Die verschiedenen Pakete sind schon bei der Installation kurz beschreiben, sodass eigentlich auch Anfänger sehr gut Pakete wegklicken können, die sie der Kategorie "nicht nützlich" zuordnen. Allerdings installiert Red Hat einige Pakete immer mit, sodass man nicht ein Paket wegklickt, welches man eigentlich benötigt.

    Hardwareerkennung: Da ich dir bisher nur zu diesem Punkt MEINE EIGENENE Erfahrungen mitteilen kann kann es natürlich sein, dass du ganz andere Erfahrungen machst. Falls du aber einen recht neuen PC hast sollte es so ähnlich ablaufen:
    Meine Hardware wurde zu 100% komplett erkannt. Gut ich habe auch nicht sonderlich "exotische" Hardware aber vor Red Hat hatte ich noch andere Distributionen, welche meine Hardware nicht so gut erkannt haben.

    aktuelle Software: Red Hat 8 ist mit recht aktueller Software ausgestattet, wobei sich ja täglich die Versionsnummern einiger Programme ändern. Auf jeden Fall ist KDE 3 und Mozilla 1.0.1 dabei und damit sicher gut ausgerüstet. Wer ein wenig erfahrung gesammelt hat, kann die heute etwas älteren Pakete ja updaten.

    teils schlecht vorkonfiguriert: Diese Erfahrung habe ich erst gemacht, nachdem ich mich schon etwas eingearbeitet hatte. Ich bemerkte, dass man zum Beispiel mp3 Dateien nur mittels eines xmms Plugins abspielen konnte (aus rechtlichen Gründen hat RedHat die mp3-wiedergabe nicht installiert!). Das Plugin, welches dieses Red Hat spezifische Problem löst gibt es auf der Seite von xmms auf xmms.org. Desweiteren fiel mir auf, dass die Umlaute nicht funktionieren. Das Problem kann durch das Editieren der datei /etc/sysconfig/i18n behoben werden.

    LANG="de_DE@euro"
    SUPPORTED="de_DE:de_DE:de"
    SYSFONT="latarcyrheb-sun16"

    sonstiges: Programme kann man unter Red Hat sehr leicht nachinstallieren. Man legt einfach eine Red Hat CD ein und ein paar Sekunden später ist man im Konfigurationsmenü. Falls ihr Programme installieren möchtet, welche sich nicht auf der CD befinden oder einfach nur ein Update eines Programmes durchführen möchtet solltet ihr darauf achten, dass ihr euch die RPM (Red Hat Packet Manager) Version downloadet. Das RPM Format ermöglicht es euch, dass sich das Programm mehr oder weniger selbständig installiert (wie in der Windowswelt mit .exe Files). Ein Rechtsklick auf die Datei -> installieren - genügt, um das Programm
    zu installieren.

    Bluecurve: Bluecurve ist eine graphische Aufbereitung der Oberflächen wie Gnome und KDE. Angeblich macht dies Red Hat "einfacher", beziehungsweise selbserklärender. Dessen kann man geteilter Meinung sein, denn eigentlich ist Bluecurve nichts andres als ein "optisch veränderter KDE". Das KDE Menü ist etwas von Red Hat umgebaut worden und die Fenster sehen nichtmehr nach KDE aus. Wer also den KDE Standart gewohnt ist, dem tut Bluecurve vielleicht garnichtmal so gut, weil es doch eine Umstellung ist.

    Fazit:
    ----------

    Anfänger werden sich daran erfreuen, dass die Installation und die Hardwareerkennung gut sind. Ein wenig rumbasteln zur Optimierung des Systems sind aber Pflicht.

    Danke an Linuxmag, welcher diesen Bericht geschrieben hat.
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