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Thema: SD-Karte klonen mit dd

  1. #1
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    SD-Karte klonen mit dd

    In Kurzform:
    Eine schon ältere 4GB-µSD-Karte ist der interne Speicher eines Ebook-Readers und enthält nicht nur geladene Bücher, sondern auch das Betriebssystem und die Datenbank. Bei jedem Einschalten sollte eigentlich die aktuelle Seite des aktuellen Buches geöffnet werden, was aber nicht mehr passiert. Ich kann auch keine neuen Bücher auf sie laden, obwohl noch reichlich Platz vorhanden, alte Bücher lassen sich auch nicht mehr löschen.
    Natürlich habe ich versucht, das Gerät auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen, Updates laufen zu lassen (ging nur über externe SD-Karte, die mit der Updatedatei beschrieben war), aber nichts half.
    Die Karte hat vermutlich ihr Lebensende erreicht, ist aber noch lesbar, so kam ich auf die glorreiche Idee sie erst mal auf eine neue 4GB-Karte zu klonen.

    Ich baute die Karte also aus und schloss sie an meinen Ubuntu-PC an, der gleich sechs neue Laufwerke anzeigte, teils FAT teils ext2. Auf alle Partitionen konnte ich lesend zugreifen, Ob Schreiben ging, wollte ich erst nach dem Klonen probieren.
    Ich klonte sie also mit
    Code:
    sudo dd if=/dev/sdb of=/dev/sdc status=progress
    Das dauerte nur ein paar Minuten, und ich baute die neue Karte in den Reader ein. Er fing auch an zu booten, aber nach zehn Minuten Sanduhr und einem Berg Sand zu meinen Füßen machte ich dem Spiel ein Ende.

    Ich dachte, mit dd eine absolut identische Kopie zu erhalten, offensichtlich ist das aber nicht so, mit der alten Karte bootet das Gerät ja wenigstens vollständig. Habe ich irgendwas falsch gemacht? Muss man jede Partition einzeln klonen?

    Ich wollte mir die Partitionen mit gparted ansehen. Bei beiden Karten sind keine zu sehen. Bei beiden gleiche Meldungen: "Speicherplatz nicht zugeordnet" und "Partitionen überlappen sich", was sich ja irgendwie widerspricht, zumal ich ja auf sie zugreifen konnte.

    Weiß jemand Rat? Es würde mich ärgern, ein teures Gerät wegen einer billige SD-Karte entsorgen zu müssen. Vom Hersteller habe ich nicht viel zu erwarten. Als ich für den Reader meiner Frau einen neuen Akku haben wollte, hieß es: "Für soo ein altes Gerät haben wir leider keine Ersatzteile mehr." Vier Jahre alt. Der Reader, nicht meine Frau.

  2. #2
    kleine schwester von root Avatar von corresponder
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    du könntest ja erstmal versuchen, von der alten SD ein Image auf den Rechner zu ziehen.....

    Code:
    dd if=/dev/sdb of=/home/deinname/image.img status=progress
    dann wäre klar, ob und was da drauf ist. Vorausgesetzt, dein Betreibsystem erkennt das Dateisystem richtig...
    wenn gparted nichts zeigt, was zeigt fdisk?

    gruss
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  3. #3
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    Zitat Zitat von leseratte Beitrag anzeigen
    In Kurzform:
    Eine schon ältere 4GB-µSD-Karte ist der interne Speicher eines Ebook-Readers und enthält nicht nur geladene Bücher, sondern auch das Betriebssystem und die Datenbank.
    Ist das eine SD-Karte welche schon beim Kauf des Readers dabei war? Es gibt Hersteller-SD-Karten welche nicht auf herkömmliche Art zu klonen sind. Z.B. die SD-Karten in internen Auto-Navis. Wenn es sich technisch um eine solche Karte handelt kannst Du sie voraussichtlich nicht klonen.

    Gruß

    Tom

  4. #4
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    Poste bitte mal ein

    Code:
     fdisk -l
    bei eingesteckter "alter" Karte.

    Das Kommando sollte die vohanden Partitionen auf der Kommandozeile anzeigen.

  5. #5
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    Ja, die Karte war intern im Reader in einem speziellen Halter eingebaut und gegen Herausfallen mit einem kleinen Klecks Farbe gesichert.
    Wie ich schon schrieb:

    Ich baute die Karte also aus und schloss sie an meinen Ubuntu-PC an, der gleich sechs neue Laufwerke anzeigte, teils FAT teils ext2. Auf alle Partitionen konnte ich lesend zugreifen, Ob Schreiben ging, wollte ich erst nach dem Klonen probieren.
    Auch die geklonte Karte schloss ich an meinen PC an und konnte auch auf alle Partitionen lesend zugreifen. Auf den ersten Blick handelte es sich um einen exakten Klon, irgendwas muss aber anders sein, denn der Reader wollte davon ja nicht booten.

    Ich habe schon öfter feststellen müssen, dass mit Windows formatierte Datenträger in Ubuntu zwar einwandfrei zu lesen und zu beschreiben waren, gparted aber meinte "Dateisystem unbekannt" oder "Speicherplatz nicht zugeordnet". (Ich benutze Ubuntu Version 20.04.4 LTS (Focal Fossa) 64-bit, Kernel Linux 5.4.0-124-generic x86_64)

    Da wir in ein paar Tagen nach Urlaubien verreisen, läuft mir die Zeit weg und ich habe die alte Karte erst mal wieder eingebaut, um überhaupt was zu haben. Damit, dass ich mir die Seitenzahlen jetzt selber merken muss, kann ich erst mal leben.

    Den Tipp mit fdisk werde ich nach dem Urlaub beherzigen. Bei einer mit exfat formatierten Platte zeigte mir früher schon mal fdisk -l "Partition 1 beginnt nicht an einer physikalischen Sektorgrenze". Möglicherweise hat das ja damit was zu tun.

    Macht es Sinn, die Karte mal mit einer bs=1, also Byte für Byte und nicht 256-Byte blockweise zu klonen?
    Das kann ich nach dem Urlaub mal ausprobieren...

    Vielen Dank erst mal an alle, ich melde mich später wieder.

  6. #6
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    Ich kenne einen Unterschied, eine microSD in den Leser zu stecken, oder diese mit einem Adapater als grosse SD zu stecken.

    Warum ist mir allerdings einigermaßen unklar...

  7. #7
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    Guten Morgen!

    Zitat Zitat von leseratte Beitrag anzeigen
    Ich dachte, mit dd eine absolut identische Kopie zu erhalten, offensichtlich ist das aber nicht so ...
    Doch, dem ist so. Leider besteht eine SD-Karte nicht nur aus Speicherzellen, da ist auch noch ein Controller dahinter (inkl. Seriennummer/CID und wer weiß was noch). Wenn die Firmware/Software genau das abfragt (was Du quasi mit 'dd' nie klonen kannst) hast Du im Allgemeinen erst mal schlechte Aussichten mit einer selbst bitgenauen Kopie der Speicherzellen der Karte ...

    Gruß, FM_81
    Ein Mann, der wollte fangen einen Barsch, das Wasser stand ihm bis zum Knie!
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  8. #8
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    So, ich melde mich mal wieder zurück, Urlaub ist längst vorbei, die liegengebliebenen Sachen sind abgearbeitet, jetzt muss ich mich wieder mit dem Ebook-Reader beschäftigen. Das mit dem nochmal klonen habe ich sein gelassen, hat wohl keinen Sinn.
    Der ebook-reader hat ja nun mal kein Terminalprogramm, ich kann also nicht "live" sehen, was da so los ist.
    Auf seinen Speicher greife ich also mit einem anderen Linux-PC zu, an den ich die Speicherkarte mit einem Adapter angeschlossen habe. Was dann hier als "sdb" erscheint ist im ebook wahrscheinlich "sda".

    fdisk -l lieferte:
    Code:
    .....
    
    Festplatte /dev/sdb: 3,77 GiB, 4026531840 Bytes, 7864320 Sektoren
    Festplattenmodell: Card  Reader    
    Einheiten: Sektoren von 1 * 512 = 512 Bytes
    Sektorgröße (logisch/physikalisch): 512 Bytes / 512 Bytes
    E/A-Größe (minimal/optimal): 512 Bytes / 512 Bytes
    Festplattenbezeichnungstyp: dos
    Festplattenbezeichner: 0x00000000
    
    Gerät      Boot  Anfang    Ende Sektoren  Größe Kn Typ
    /dev/sdb1       1009664 7763967  6754304   3,2G  b W95 FAT32
    /dev/sdb2  *      73728  139263    65536    32M  6 FAT16
    /dev/sdb3             1 1009664  1009664   493M 85 Linux erweitert
    /dev/sdb5        139264  172031    32768    16M 83 Linux
    /dev/sdb6        172032  204799    32768    16M 83 Linux
    /dev/sdb7        204800  275455    70656  34,5M 83 Linux
    /dev/sdb8        275456  776191   500736 244,5M 83 Linux
    /dev/sdb9        776192  976895   200704    98M 83 Linux
    /dev/sdb10       976896 1009663    32768    16M 83 Linux
    
    Partitionstabelleneinträge sind nicht in Festplatten-Reihenfolge.
    Sieht nicht so ungewöhnlich aus. Auf sdb9 kann ich auch mit sudo nicht lesend zugreifen, wieso ich dazu "keine Rechte" habe weiß ich nicht, alle anderen Partitionen lassen sich lesen.
    Aber auch mit dem PC lässt sich die Karte nicht beschreiben. Mit gparted habe ich dann alle Partitionen gelöscht um eine neue Partitionstabelle erstellen zu können und anschließend das vorher gemachte image wieder aufzuclonen. Das Löschen schien zu gehen, alle Partitionen waren laut gparted weg, aber eine neue Tabelle konnte gparted nicht anlegen, eine Suche nach gelöschten Partitionen blieb auch erfolglos. Das war's dann wohl.
    Umso erstaunter war ich, als ich auf dem Desktop alle gerade gelöschten Partitionen wiederfand, auch nach einem reboot war noch alles da, und die Karte im Reader ließ ihn booten und alles war wie vorher, Betriebssystem und alle Bücher noch da, aber nichts ist zu löschen oder neu aufzuspielen.

    Ich bin jetzt mit meinem kleinen Latinum am Ende.

    Wohl oder übel werde ich mich doch an den Hersteller Pocketbook wenden müssen, auch wenn ich mir nicht viel davon verspreche. Er wird mir anbieten ein neues Gerät ein paar Euro billiger zu verkaufen, anstatt mir für wenig Geld eine neue SD-Karte zu schicken.
    Das Betriebssystem ist ja Linux, habe ich da nicht das Recht, den Quellcode zu bekommen, auch wenn das Gerät schon ein paar Jahre alt ist?
    Eine neue SD-Karte habe ich ja schon clonen können. Kann man im Quellcode finden, warum sie nicht booten will?

    Vielen Dank für euer Mitdenken!

  9. #9
    Registrierter Benutzer Avatar von ThorstenHirsch
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    Oh, dann hoffe ich doch sehr, dass mein Pocketbook noch eine Weile von diesem Problem verschont bleibt.

    Die Idee mit dem Quellcode führt dich zu www.kernel.org, also dem Quellcode vom Linux-Kernel. Der hilft dir aber nicht, denn der Fehler ist ja nicht Teil des Codes, also es gibt dort nirgends eine Stelle "if (user == "leseratte") && (heute >= kaufdatum + 4 Jahre) { öffne-sd-karte-nur-noch-schreibgeschützt } else { öffne-sd-karte-normal }". Erstens besteht dein Pocketbook nicht nur aus dem Linux-Kernel, sondern aus vielen hunderten weiterer Programme, Bibliotheken und Skripten; das ist wie eine Nadel im Heuhaufen zu finden. Zweitens scheint es ja ein Hardwareproblem mit der SD-Karte zu sein, das heißt selbst wenn die Software fehlerfrei ist, kann sie nicht richtig funktionieren. Die beste Chance um die Ursache zu finden hast Du, wenn Du Dich in das System einklinkst und Dich auf die Suche nach Fehlermeldungen machst (z.B. vom Linux-Kernel). Problem ist aber: das ist bei einem eBook-Reader nicht so einfach, denn der hat nicht die Schnittstellen/Zugriffsmöglichkeiten wie ein normaler Computer. Du sollst ihn halt einfach nur zum Lesen verwenden.

    Wenn Du nicht gerade ein passionierter Hobby-Bastler mit Lötkolben, Linux-KnowHow und JTAG-Adapter bist, der zudem sehr viel freie Zeit hat, würde ich die Idee in den Wind schlagen.
    ¡Nuestro amigo... el Computador!

  10. #10
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    Zitat Zitat von leseratte Beitrag anzeigen
    Mit gparted habe ich dann alle Partitionen gelöscht um eine neue Partitionstabelle erstellen zu können und anschließend das vorher gemachte image wieder aufzuclonen. Das Löschen schien zu gehen, alle Partitionen waren laut gparted weg, aber eine neue Tabelle konnte gparted nicht anlegen, eine Suche nach gelöschten Partitionen blieb auch erfolglos. Das war's dann wohl.
    Umso erstaunter war ich, als ich auf dem Desktop alle gerade gelöschten Partitionen wiederfand, auch nach einem reboot war noch alles da, und die Karte im Reader ließ ihn booten und alles war wie vorher, Betriebssystem und alle Bücher noch da, aber nichts ist zu löschen oder neu aufzuspielen.
    Die Karte ist vermutlich am Lebensende, und lässt nur noch read-only zu.
    Sie lässt das zugreifende Betriebssystem aber im Unklaren darüber, dass alle Schreibvorgänge ins Leere laufen, weshalb dieses auch keinen Fehler meldet.

    Gruß, FM_81
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  11. #11
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    Hallo ThorstenHirsch
    mit dem Lötkolben komme ich ganz gut zurecht, mit Linux - naja und mit JTAG habe ich auch schon mal was gemacht, aber nicht mit Linux auf Allwinner-CPU.

    Wie FM_81 schon schrieb, wird möglicherweise die Seriennummer oder irgendwas anderes der Karte überprüft (vielen Dank an FM_81 für den Hinweis!), und zwar ziemlich am Anfang des Bootprozesses.

    Meine dumme Idee war, einfach im Quellcode die dafür verantwortliche Zeile auszukommentieren und gut. Aber das ist natürlich völliger Quatsch, ich müsste ja alles neu kompilieren...
    Ich melde mich noch mal, wenn ich weiß, was Pocketbook mir anbietet.

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