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Thema: Grundsatzfragen (unkomplizierte!) von Anfänger:)

  1. #1
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    Grundsatzfragen (unkomplizierte!) von Anfänger:)

    Hallöle,

    auch wenn dieser Beitrag später wenig nutzenstiftend sein wird, hier ein paar Fragen von mir.

    Zur "Vorgeschichte":
    Hatte' "Bionic Puppy Linux" als Live-Version getestet, und alles funktionierte nach Wunsch. Nur leider, nach der Installation festgestellt, da auf Ubuntu-Basis, war Krita (neueste Version nur als .appimage?) nicht zu installieren (bzw. nur über den Paket-Manager, und damit nur eine alte Version...). Auf Grund einiger weiterer Unannehmlichkeiten entschied ich mich für ein System auf Debian-Basis, nämlich "Linux Mint".
    Hier habe ich nun das Problem, dass mein Grafikbildschirm nicht als Grafiktablett erkannt wird (was unter Bionic P. L. einfach so lief). Einen Treiber zu installieren, versuche ich heute Nachmittag.

    Nun - hier meine Fragen:

    1. .appimages sind Programme, die "einfach so" laufen, ohne sich in das Linux-System einbetten zu müssen? Seltsam. Im Falle von Krita - wo sollte man dann zusätzl. Pinsel und Plug-In's speichern (einen Krita-Ordner gibt es ja nicht)?
    2. Gibt es unter Linux Option(en), die man deaktivieren kann, um SSD-Festplatten zu schonen (z. B. automatische Defragmentation)? Wie z. B. die Indizierung unter Windows...
    3. Kann man Programme in einem anderen Pfad installieren? Meine Festplatte "C:" bzw. "sda1" ist nicht sehr groß...Ich würde am liebsten gar keine Programme dort installieren. Bei der Installation von "Mint" ist mir aufgefallen, dass man Partitionen als Standard-Verzeichnissen (z. B. "/usr") anlegen kann - ich vermute, das ist der einzige Weg einer Installation auf die Z. B. 2.- oder 3. Festplatte?


    Nun, soweit schonmal danke!
    Geändert von Nachtgold (26.04.20 um 05:42 Uhr)

  2. #2
    Registrierter Benutzer Avatar von ThorstenHirsch
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    1. Doch, gibt es. Der ist versteckt in Deinem $HOME und könnte .krita heißen oder .config/krita. Das gibt's bei so ziemlich allen Anwendungen und ist notwendig um die (benutzerspezifischen) Einstellungen von der (übergreifenden) Installation zu trennen. Die von Deinem Benutzer installierten Plugins werden dann einfach auch dort abgelegt und nicht im AppImage, wo man ja nichts hinein schreiben kann. Mit einer "normalen" Installation wäre das nicht anders, denn Dein User darf ja auch nicht in die Systemverzeichnisse unter /usr die Plugins ablegen.

    2. Als SSDs noch relativ neu waren, musste man unter Linux manuell einstellen, dass nicht mehr defragmentiert wird. Aber das erkennt der Kernel mittlerweile selbst und setzt die entsprechenden Attribute beim Mounten der Partitionen automatisch. Wobei ich mir nicht sicher bin, welche Dateisysteme das beherrschen. Zumindest bei btrfs ist das so. Das hat zwar keinen Einfluss auf die Indizierung, aber ich verstehe auch nicht, warum man die Indizierung bei einer SSD deaktivieren sollte. Die Indizierung läuft 1x über alle Dateien um einen Suchindex aufzubauen, damit die Sachen schnell gefunden werden können - ohne bei jeder Suche erneut die ganze SSD zu durchsuchen. Also eigentlich hilft die Indizierung schon ab der zweiten Suche um die Zugriffe auf die SSD zu minimieren.

    3. Du kannst AppImages hinlegen wo Du willst. Die RPM-/DEB-Pakete des Systems jedoch nicht. Wenn Du selbst Programme kompilierst, kannst Du Einfluss darauf nehmen, aber das ist aufwendig und nicht der richtige Weg um Dein System auf mehrere Festplatten zu verteilen. Der richtige Weg ist die Nutzung eines Volume Managers. Der führt eine neue Abstraktionsebene ein und kann mehrere Festplatten unter einem neuen (virtuellen) Block Device zusammenfassen, was dann als / gemountet wird. Der Volume Manager kümmert sich dann um die Aufteilung, welche Programme auf welcher Festplatte abgelegt werden. Aber Vorsicht: Wenn Du alle Festplatten einfach nur aneinander hängst (ohne RAID 1 oder RAID 5), dann ist alles futsch sobald eine Festplatte ausfällt. Ab 3 Festplatten kannst Du aber RAID 5 nutzen. Dann läuft Dein System fehlerfrei weiter, wenn eine Festplatte ausfällt. Wenn Du Dir die Arbeit sparen willst, würde ich eines der beiden folgenden Setups vorschlagen:

    a) eine große SSD kaufen (teuer), auf der Du alles ablegst (System + Photos/Musik/Filme/...) sowie eine große HDD für Backups
    b) eine kleine SSD (billig, 128 GB sollte sie aber mindestens haben) für das System und eine große HDD für Photos/Musik/Filme... (die Du z. B. unter /mnt/daten einhängst) sowie eine große HDD für Backups

    Backups helfen Dir mehr als ein ausfallsicheres System mit RAID, weil Du in den Backups mehrere Stände Deiner Daten speichern kannst und so auch Zugriff auf versehentlich gelöschte Dateien hast. Optimal wäre natürlich beides, RAID für die Ausfallsicherheit und Backups. Ich bin mir leider nur nicht sicher, ob es für Linux eine so gut in das System integrierte Backuplösung gibt wie TimeMachine unter macOS. Mit unison ohne GUI bin ich jedenfalls nicht so glücklich.

    Nun aber nochmal zum Treiberproblem. Grundsätzlich basieren alle Linuxe auf dem gleichen Kernel. Der ist für die Treiber zuständig. Daher ist es theoretisch möglich, die notwendigen Treiber in jeglicher Distribution zum Laufen zu bekommen. Aber das hängt auch ganz entscheidend von den Treibern ab. Der beste Fall ist, dass sie schon länger im Kernel enthalten sind. Dann müsste es in allen Distributionen out-of-the-box laufen. Wenn die Treiber erst kürzlich hinzugefügt wurden, musst Du eine Distribution mit einem ganz aktuellen Kernel suchen. Wenn die Treiber jedoch nicht im Kernel sind, dann hängt's ein bisschen von der Lizenz der Treiber ab und der Popularität der Hardware. Beispiel nVidia: deren Treiber (mit der richtigen 3D-Beschleunigung) ist nicht im Kernel enthalten, aber Ubuntu liefert ihn trotzdem mit aus, weil die Nachfrage so groß ist. Debian hingegen pfeift auf die Nachfrage und sagt, dass es für alle am besten ist, wenn man sich an die Spielregeln in der Open-Source-Welt hält und nVidia seine Treiber unter die GPL stellt.

    Zurück zu Dir: am besten Du googelst erst mal, wie andere das Grafiktablett unter Linux zum laufen gebracht haben. Vielleicht reicht es ja unter Mint, dem Kernel einen Bootparameter mitzugeben. Eine andere Lösung könnte sein, den Treiber selbst zu kompilieren. Dafür gibt es viele Anleitungen und oft funktionieren die, auch wenn man keine Ahnung hat, was die einzelnen Befehle bewirken. Blöd ist's nur, dass man diesen Aufwand jedes mal treiben muss, wenn der Kernel aktualisiert wird. Das ist je nach Distribution unterschiedlich, aber 1x pro Monat wäre nicht ungewöhnlich viel. Diese Variante willst Du vom Aufwand her eher vermeiden, aber vielleicht ist es die einzig mögliche.
    ¡Nuestro amigo... el Computador!

  3. #3
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    Hallo Thorsten und vielen Dank für Deine Mühe!!!

    Einen Krita-Ordner gibt es in meinem Nutzer-Verzeichnis tatsächlich nicht. Ich hatte das .appimage auch nicht installiert, sondern nur per Doppelklick „geöffnet“ (wie eine einzelne .exe-Datei).

    Mein Hauptproblem ist, dass ich unbedingt mit Krita weiterarbeiten muss; die Paketverwaltung gibt nur eine ältere Version her (warum auch immer – Krita ist doch DAS Aushängeschild freier Software, und die Linux-Mint-Version hatte ich gestern heruntergeladen (ein Distributions-Datum wird aber scheinbar nicht angegeben auf der offiziellen Seite von Mint)).
    Dann muss ich, bis auf Weiteres, wohl mit der „.exe“-Anwendung arbeiten, und warten, bis eine neuere Version in die Paketverwaltung aufgenommen wird?

    Dass man für SSDs unter Windows die Inidzierung deaktivieren sollte, hatte ich mir vor einigen Jahren mal notiert, aber vergessen, welche Hintergründe das wohl hatte. Hatte‘ ich vermutlich einfach aus einer Meinung in einem Forum übernommen, ohne das weiter zu überdenken.

    Achso – Raid 5 als eine Softwarelösung („Raid“ meint ja auch ein System, bei dem hardwareseitig Festplatten gespiegelt werden).
    Für so etwas ist mir der Aufwand zu hoch – da würde ich mir lieber eine neue HD kaufen.

    a) eine große SSD kaufen (teuer), auf der Du alles ablegst (System + Photos/Musik/Filme/...) sowie eine große HDD für Backups
    b) eine kleine SSD (billig, 128 GB sollte sie aber mindestens haben) für das System und eine große HDD für Photos/Musik/Filme... (die Du z. B. unter /mnt/daten einhängst) sowie eine große HDD für Backups
    → Danke! Also ich habe ja so etwas Ähnliches wie Deine vorgeschlagene Variante „b)“: Eine SSD mit 64 GB (darauf hatte ich unter Windows NUR das Betriebssystem), und 2 große HDDs, eine mit den installierten Programmen und meinen persönlichen Dateien, und eine mit einer Kopie meiner persönlichen Dateien. Beide HDDs mit identischen Dateistrukturen. Ich hatte mir die Mühe gemacht, alles, was ich speichere, sofort (manuel) auf den beiden verschiedenen HDs zu speichern – „Sicherheitswahn“, obwohl mir noch nie eine HD kaputtgegangen ist. Die beiden mechanischen Festplatten hatte ich 2007 gekauft.
    Ggf. reichen die 64 GB ja auch, denn ich habe nicht vor, platzintensive Programme zu installieren; diese wären ja hauptsächlich Spiele, wovon ich ohnehin Abstand nehmen mag (#Prokrastination).

    Automatisch erzeugte Backups sind nichts für mich – das würde mich „wahnsinnig“ machen, wenn ich nicht genau wüsste, was wann in welcher Version gesichert wurde...

    Beispiel nVidia: deren Treiber (mit der richtigen 3D-Beschleunigung) ist nicht im Kernel enthalten, aber Ubuntu liefert ihn trotzdem mit aus, weil die Nachfrage so groß ist. Debian hingegen pfeift auf die Nachfrage und sagt, dass es für alle am besten ist, wenn man sich an die Spielregeln in der Open-Source-Welt hält und nVidia seine Treiber unter die GPL stellt.
    → Sehr interessant! Und auch ein gutes Argument gegen „unter Windows ist das aber viel besser“.

    Nach der Nachtruhe, und nachdem die „Tränen“ getrocknet waren (*g*), lief die Tablett-Bildschirm-Kombination heute einfach so. Ich hatte gestern die beiden Bildschirme „gespiegelt“ (wie zuvor bei der anderen Linux-Variante (wo die beiden horizontalen Auflösungen der Bildschirme in der Systemsteuerung addiert wurden - das finde ich cool; logisch, es findet ja eine Erweiterung in die Breite statt)). Hier war scheinbar ein Neustart nötig. Ok. [Es wäre ja auch seltsam, wenn dieses recht neue Gerät von einem (höchstvermutlich) deutlich früher zusammengestellen System (Kernel) unterstütz würde, aber von einer (vermutlich) neuartigeren Distribution, wie dem aktuellen Mint, nicht]

    Dem Kernel einen Bootparameter mitgeben – solcherlei klingt für mich als „Anfänger“ (s. u.) noch sehr abschreckend°O.

    So, nun noch etwas „Geschwätz zur Unterhaltung“:
    Im Laufe der Jahre hatte ich immer mal wieder den Drang, auf Linux umzusteigen. Dieser wurde durch notwendiges „Gefrickel“ immer wieder erstickt, und ich kam jeweils gerne zu Windows zurück. Heute bin ich offener, mich auf ein völlig anderes System einzulassen. Außerdem sind die Distributionen viel intuitiver geworden (getestet: Kali, Bionic Puppy, Mint), und sind im Grunde zugängicher und einfacher als Windows-Systeme. Dazu kommt, dass man nach einer Linux-Installation bereits die meisten Programme integriert hat, was wirklich sehr praktisch ist.

    Ich wäre gerne bei Bionic Puppy Linux geblieben – das „Look & Feel“ gefällt mir gut, und auch, dass es schlank (um 300 MB) und schnell ist. Nun – ich habe es auf meinem etwas langsamen Laptop im Einsatz – immerhin.
    Mint scheint sehr gut – aber durch die Windows-Ähnlichkeit ist für mich die Erfahrung, etwas ganz Neues zu erleben, geschmälert.

    [Ach – und noch eine kleine Frage: Wo findet man unter Mint die Bildwiederholfrequenz?]

  4. #4
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    [Doublette]
    Geändert von Nachtgold (29.04.20 um 17:40 Uhr)

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