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Thema: Opensuse und Fritzboxen: IPv6 mit DMZ und Webserver - IPv6 geht verloren

  1. #1
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    Opensuse und Fritzboxen: IPv6 mit DMZ und Webserver - IPv6 geht verloren

    Hallo zusammen,
    ich habe in meinem Linux-basierten Netz ein IPv6-Problem und bin mir nicht ganz sicher, ob es an den Fritzboxen oder an der Suse-Konfiguration liegt. Vielleicht kann mir hier jemand den entscheidenden Tipp geben…

    Aufbau:
    - Fritzbox 6591cable: ipv6 aktiv. Bekommt von Vodafone sowohl eine IPv6 als auch ein Präfix: 2a02:810c::6:65d7:21f:b6dd:d981, Präfix 2a02:810c:300:5264::/62 das lokale IPv4-Netz wird im Nummernbereich 192.168.2.x betrieben.
    In den Heimnetz-Einstellungen sind folgende Optionen aktiv:
    ...- Unique Local Addresses (ULA) zuweisen, solange keine IPv6-Internetverbindung besteht (empfohlen)
    ...- Diese FRITZ!Box stellt den Standard-Internetzugang zur Verfügung
    ...- DNSv6-Server auch über Router Advertisement bekanntgeben (RFC 5006)
    ...- DHCPv6-Server in der FRITZ!Box für das Heimnetz aktivieren:
    ...- DNS-Server, Präfix (IA_PD) und IPv6-Adresse (IA_NA) zuweisen
    An dieser Fritzbox hängen zwei Geräte:
    ...- Mein Webserver
    ...- eine zweite Fritzbox (7590)
    Der Webserver läuft unter Opensuse Leab 15.1 und dort ist in Yast IPv6 aktiv. Er ist auf DHCP gestellt (IPv4 und IPv6). In der 6591cable bekommt er in der Konfiguration aber immer die selbe IP Adresse zugewiesen. (192.168.2.3). Laut Port-Freigabe in der Fritzbox hat er folgende Adressen:
    - 192.168.2.3
    - ::201:2eff:fe81:c3a5
    Letzteres wird in der Detailansicht in der Fritzbox auch als „IPv6 Interface-ID“ bezeichnet und nach meinem Verständnis ist das der „gerätespezifische Teil hinter dem Präfix“.

    Die Fritzbox 7590 (internes Netz) ist auch für IPv6 konfiguriert. Dort sehe ich in der Übersicht:
    ...- IPv4: 192.168.2.2 (die Uplink Adresse sozusagen), das interne IPv4 Netz läuft unter 192.168.3.x
    ...- IPv6: 2a02:810c:300:5266::1 / Präfix: 2a02:810c:300:5266::/63
    Soweit ich das beurteilen kann hat zumindest die Weiterleitung des Präfixes und die Erzeugung des Subnetzes in der 7590 funktioniert. Sehe ich das richtig?
    Die 7590 ist bezüglich IPv6 folgendermaßen konfiguriert:
    ...- Unique Local Addresses (ULA) zuweisen, solange keine IPv6-Internetverbindung besteht (empfohlen)
    ...- DNSv6-Server auch über Router Advertisement bekanntgeben (RFC 5006)
    ...- DHCPv6-Server in der FRITZ!Box für das Heimnetz aktivieren:
    ...- DNS-Server, Präfix (IA_PD) und IPv6-Adresse (IA_NA) zuweisen

    Folgendes kann ich beobachten:
    Meine Workstation im internen Netz hinter der 7590 zeigt mir via ip addr:
    Code:
    ip addr 
    1: lo: <LOOPBACK,UP,LOWER_UP> mtu 65536 qdisc noqueue state UNKNOWN group default qlen 1000 
       link/loopback 00:00:00:00:00:00 brd 00:00:00:00:00:00 
       inet 127.0.0.1/8 scope host lo 
          valid_lft forever preferred_lft forever 
       inet6 ::1/128 scope host  
          valid_lft forever preferred_lft forever 
    2: eno1: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc pfifo_fast state UP group default qlen 1000 
       link/ether e0:d5:5e:e2:39:cc brd ff:ff:ff:ff:ff:ff 
       inet 192.168.3.42/24 brd 192.168.3.255 scope global eno1 
          valid_lft forever preferred_lft forever 
       inet6 2a02:810c:300:5267:57:5e42:1a7b:714b/64 scope global temporary dynamic  
          valid_lft 5922sec preferred_lft 2321sec 
       inet6 2a02:810c:300:5267:e2d5:5eff:fee2:39cc/64 scope global dynamic mngtmpaddr  
          valid_lft 5922sec preferred_lft 2321sec 
       inet6 fe80::e2d5:5eff:fee2:39cc/64 scope link  
          valid_lft forever preferred_lft forever
    Sie hat also eine gültige IPv4 im lokalen Netz auf eno1, sowie eine globale IPv6
    Mein interner Fileserver im Netz hinter der 7590 sagt mir:
    Code:
    ip addr 
    1: lo: <LOOPBACK,UP,LOWER_UP> mtu 65536 qdisc noqueue state UNKNOWN group default qlen 1000 
       link/loopback 00:00:00:00:00:00 brd 00:00:00:00:00:00 
       inet 127.0.0.1/8 scope host lo 
          valid_lft forever preferred_lft forever 
       inet6 ::1/128 scope host  
          valid_lft forever preferred_lft forever 
    2: eth0: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc pfifo_fast state UP group default qlen 1000 
       link/ether 94:de:80:7d:5d:33 brd ff:ff:ff:ff:ff:ff 
       inet 192.168.3.2/24 brd 192.168.3.255 scope global eth0 
          valid_lft forever preferred_lft forever 
       inet6 2a02:810c:300:5267:d882:af87:6c5:917f/64 scope global temporary dynamic  
          valid_lft 5652sec preferred_lft 2051sec 
       inet6 2a02:810c:300:5267:96de:80ff:fe7d:5d33/64 scope global mngtmpaddr dynamic  
          valid_lft 5652sec preferred_lft 2051sec 
       inet6 fe80::96de:80ff:fe7d:5d33/64 scope link  
          valid_lft forever preferred_lft forever
    Auch hier… etho hat eine IPv4 und eine IPv6 mit dem korrekten Präfix.

    Und jetzt zu den Ungereimtheiten, die ich nicht behoben kriege:

    1) wenn ich von meiner Workstation hinter der 7590 aus die Webseite „Wieistmeineip.de“ aufrufe sagt die mir, ich hätte keine IPv6. Egal ob ich diesen Test unter Linux oder unter Windows fahre.
    2) Als ich die 6591cable in Betrieb genommen und konfiguriert habe, hatte ich mein Laptop direkt mit dem WLAN der 6591cable verbunden. Von Dort aus hat mir „wieistmeineip.de“ gesagt, dass ich IPv6 habe. Also muss das irgendwo zwischen den 6591cable und der 7590 verloren gehen, aber die IP-Adressen sehen doch gut aus?
    3) Obwohl mein interner Server (hinter der 7590, Suse Leap 15.2) und mein Webserver in der DMZ (an der 6591cable, auch Leap 15.2) gleich konfiguriert sind (fast. Der interner Server ist noch auf fixe IP, der Webserver in der DMZ auf DHCP. War aber vorher auch auf fixe IP) zieht der Webserver keine IPv6. Seine Ausgabe von „ip addr“:
    Code:
    ip addr 
    1: lo: <LOOPBACK,UP,LOWER_UP> mtu 65536 qdisc noqueue state UNKNOWN group default qlen 1000 
       link/loopback 00:00:00:00:00:00 brd 00:00:00:00:00:00 
       inet 127.0.0.1/8 scope host lo 
          valid_lft forever preferred_lft forever 
       inet6 ::1/128 scope host  
          valid_lft forever preferred_lft forever 
    2: eth0: <BROADCAST,MULTICAST> mtu 1500 qdisc noop state DOWN group default qlen 1000 
       link/ether 00:01:2e:81:c3:a4 brd ff:ff:ff:ff:ff:ff 
    3: eth1: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc pfifo_fast state UP group default qlen 1000 
       link/ether 00:01:2e:81:c3:a5 brd ff:ff:ff:ff:ff:ff 
       inet 192.168.2.3/24 brd 192.168.2.255 scope global eth1 
          valid_lft forever preferred_lft forever 
       inet6 fe80::201:2eff:fe81:c3a5/64 scope link  
          valid_lft forever preferred_lft forever 
    4: wlan0: <BROADCAST,MULTICAST> mtu 1500 qdisc noop state DOWN group default qlen 1000 
       link/ether 00:e1:8c:3b:31:c0 brd ff:ff:ff:ff:ff:ff 
    5: docker0: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc noqueue state UP group default  
       link/ether 02:42:7a:e3:c6:e9 brd ff:ff:ff:ff:ff:ff 
       inet 172.17.0.1/16 brd 172.17.255.255 scope global docker0 
          valid_lft forever preferred_lft forever 
       inet6 fe80::42:7aff:fee3:c6e9/64 scope link  
          valid_lft forever preferred_lft forever 
    7: veth9d5c414@if6: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc noqueue master docker0 state UP group default  
       link/ether b6:c4:a5:15:b4:20 brd ff:ff:ff:ff:ff:ff link-netnsid 0 
       inet6 fe80::b4c4:a5ff:fe15:b420/64 scope link  
          valid_lft forever preferred_lft forever
    Hier hat das Interface eth1 also neben der festen IPv4 nur lokale IPv6 mit dem fe-Anfang.
    Keine, die zum Präfix passen würde. Woran kann das hängen? Das Suffix (gerätespezifischer Teil) stimmt aber zumindest mit dem überein, den die Fritzbox auch als IPv6 Interface ID ausweist.

    Ich versuche das nochmal in übersichtlich wobei (!!!) die Themen kennzeichnet, die mich im Moment verzweifeln lassen:

    - Internet
    - 6591cable mit IPv6 Adresse und Präfix
    … - Webserver – keine globale IPv6-Adresse (!!!)
    … - Notebook via WLAN: wieistmeineip findet IPv6
    … - Fritzbox 7590 mit IPv6 passend zum Präfix der 6591cable
    …… - Workstation mit IPv6 passend zum Präfix der 7590, wieistmeineip sagt aber: Kein IPv6-Adresse (!!!)
    …… - Interner Server mit IPv6 passend zum Präfix der 7590

    Ich bin im IPv6 Thema neu, kann also nicht ausschließen, was übersehen zu haben. Fürs Erste würde es mir reichen, wenn ich dem Webserver eine globale v6-Adresse beibringen könnte. Den Rest, insbesondere warum der IPv6-Test meint, auf der Workstation nicht klar zu kommen, schaue ich mir dann im zweiten Schritt an.
    Kann mir jemand einen Tipp geben, was ich ggf. übersehen habe?

    Danke und Gruß,
    Martin
    Server: i5-4430, 32GB, openSUSE Leap 15.2
    Workstation: i9-9900, 64GB, openSUSE Tumbleweed

  2. #2
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    Hallo zusammen,

    Was die IPv6-Fähigkeit der Workstation hinter der 7590 angeht: Gelöst. In der 7590 musste ich den Haken setzen bei "diese Fritzbox stellt den primären Internetzugang zur Verfügung". Nur dann scheint sie ein korrektes Präfix zu requesten.

    Aber es bleibt das Hauptproblem meines Webservers, der weiterhin keine IPv6 bezieht.
    Wie hier beschrieben habe ich nun etwas mehr heraus gefunden (ohne ein Lösung zu haben):

    nach Eingabe von "wicked show all" sehe ich, dass die Schnittstelle seit Ewigkeiten auf den IPv6 lease wartet:
    Code:
          link:     #3, state up, mtu 1500
          type:     ethernet, hwaddr 00:01:2e:81:c3:a5
          config:   compat:suse:/etc/sysconfig/network/ifcfg-eth1
          leases:   ipv4 dhcp granted
          leases:   ipv6 dhcp requesting
    Kennt jemand das Problem und kann mir helfen zu verstehen, wieso die Box keine v6 IP bekommt?

    Danke und Gruß,
    Martin
    Server: i5-4430, 32GB, openSUSE Leap 15.2
    Workstation: i9-9900, 64GB, openSUSE Tumbleweed

  3. #3
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    Kurzes Update:

    Zu Testzwecken habe ich meine Workstation von der internen Fritzbox (7590) an die 6591cable umgehängt. Ergebnis: Sie bekommt über DHCP eine echte 2a02er IPv6 zugewiesen.
    Es kann also nicht an der 6591 liegen, sondern an meinem kleinen Zotac Server. Die Workstation läuft unter Tumbleweed, der Zotac Server unter Leap 15.1
    Kennt irgendjemand hier eine Einstellung oder ein Config-File, die dazu führen würden, dass KEINE IPv6 vom Router bezogen würde und der entsprechende Request mit "requesting" hängen bleiben würde?
    Workstation und Server haben das Netz durch Wicked gemanagt, beide DHCP, Beide DHCP für IPv4 UND IPv6.

    Update:
    Einziger Unterschied, den ich beim Durchschauen der Einstellungen sehe ist, dass die Workstation das Netzinterface der Zone "home" zuordnet, der Server der Zone "external". Aber kann das einen Unterschied bei DHCP für IPv6 machen?
    Geändert von smartysmart34 (15.04.20 um 10:24 Uhr)
    Server: i5-4430, 32GB, openSUSE Leap 15.2
    Workstation: i9-9900, 64GB, openSUSE Tumbleweed

  4. #4
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    So, nächster Test:

    Mein interner Fileserver hinter der 7590 und mein Webserver hinter der 6591 sollen im Grunde das gleiche machen:
    - mittels DHCP eine IPv4 und eine IPv6 beim Router beantragen.
    - Sie sind beide Suse Leap 15.1 auf dem aktuellen Stand
    Der Fileserver macht das, der Webserver nicht.
    Ich hab (siehe Vorpost) meine Workstation an die 6591 angeschlossen, und dort eine IPv6 bekommen, also kann die 6591 das im Grunde. Muss also am Server liegen.

    Jetz habe ich die Dateien
    - /etc/sysconfic/network/dhcp sowie
    - /etc/sysconfic/network/config

    vom Fileserver auf den Webserver kopiert. In dem Zug habe ich die jeweilige Interface-Beschreibung in ifcfg-eth0 bzw. ifcfg-eth1 einheitlich gemacht (bis auf die Firewall-Zonen).

    Immer noch keine Änderung. Er bekommt keine echte IPv6. Frage in die Runde: Suche ich an der falschen Stelle?

    Nachtrag: Auch die Dateien /etc/dhclient.conf und /etc/dhclient6.conf sind auf beiden Systemen identisch.
    Geändert von smartysmart34 (15.04.20 um 12:44 Uhr)
    Server: i5-4430, 32GB, openSUSE Leap 15.2
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  5. #5
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    Kurzes Update:
    Ich habe im Vergleich meiner beiden Leap 15.1-Systeme gesehen, dass es auf dem internen Server (auf dem IPv6 funktioniert) eine link in /etc/sysctl.d namens 99-sysctl.conf gibt, der auf die Datei /etc/sysctl.conf verweist.
    Den habe ich auf meinem Webserver auch noch hinzu gefügt. Hat nicht geholfen, auch nachdem ich sichergestellt habe, dass die FIles soweit identisch sind.

    Einziger mir jetzt noch bekannter Unterschied ist die Netzhardware. In dem Webserver wird für die dort verbaute Hardware das Modul r8169 geladen.
    Ich habe nichts spezielles dazu gefunden. Ist jemandem bekannt, ob es da Schwierigkeiten mit IPv6 gibt?
    Server: i5-4430, 32GB, openSUSE Leap 15.2
    Workstation: i9-9900, 64GB, openSUSE Tumbleweed

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