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Thema: Sublime vs Atom vs LightTable

  1. #1
    Registrierter Benutzer Avatar von ThorstenHirsch
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    Sublime vs Atom vs LightTable

    Servus!

    Wollte mal wissen, ob ihr den neuen "editor war" verfolgt. Bei Emacs vs Vi(m) gab's ja keinen klaren Sieger, weshalb alle 3 "Editoren für das 21. Jahrhundert" sowohl einen Emacs- als auch einen Vim-Mode besitzen. Darüber hinaus sind sie hübsch und modular. Die zugrunde liegende Technik ist aber ganz verschieden.

    Sublime
    Der älteste der neuen ist in Python geschrieben und setzt die Messlatte für die anderen beiden. Er hat nur ein Manko (ohne welches es die anderen beiden vielleicht gar nicht geben würde): er ist closed source.

    Atom
    Github selbst hat diesen Editor geschrieben mit einer ziemlich krassen Architektur (finde ich): es wird ein plattformspezifischer Chromium-Unterbau für JavaScript mit node.js geschaffen (die atom-shell), der Editor selbst und alles darin (vim mode, syntax highlighting, ...) sind Module/Plugins. Atom hat hierfür sogar seinen eigenen (npm sehr ähnlichen) Paketmanager (gibt's aber auch bei Sublime nachrüstbar). Und das Highlight: die GUI ist eine Website; man hat die developer tools wie in Chrome und kann das Design wie bei einer Website verändern (html, js, css).

    LightTable
    Über den weiß ich am wenigsten. Geschrieben ist er in Clojure, aber es liegt nicht das ganze Java-Gedöns drunter wie bei den ganzen IDEs (Eclipse, Netbeans, alles von Jetbrains). Von der Architektur scheint das Ding sehr ähnlich zu Atom zu sein: auch hier eine Website mit hml, js und css. Und node.js ist auch hier irgendwo mitten drin.

    Alle drei Editoren sind schneller als die ganzen Java-IDEs. Sublime und Atom verbrauchen ungefähr gleich viel RAM (~40MB mit ein paar geöffneten tabs), LightTable etwas mehr als doppelt so viel. Sublime ist (noch) der schnellste, aber mit Python hat er (theoretisch) den langsamsten Unterbau. Ich benutze zwar noch Sublime, aber ich denke, dass Atom das größte Potential hat, da es sich von der Bedienung stark an Sublime orientiert (große Nutzerbasis, für die der Umstieg leicht ist) und einen gängigeren Unterbau hat als LightTable. Aktuelle synthetische Benchmarks zeigen außerdem, dass JavaScript@node.js 20% schneller ist als Java@Oracle-JVM (Python weit abgeschlagen), also ein weiterer Punkt für Atom (wenn man diesen Benchmarks glaubt). Er muss aber noch aufpoliert werden - man sieht ihm an, dass er noch nicht fertig ist.
    Bezüglich autocompletion kann meiner Erfahrung nach keiner der drei neuen Editoren mit einer richtigen IDE mithalten, auch mit ganz vielen Plugins nicht.

    Was denkt ihr und was benutzt ihr?

    Sollte es noch Emacs/Vim sein, dann kann ich euch die drei neuen sehr ans Herz legen! Das ist wirklich was anderes als die ganzen Java-IDEs. Tipp: probiert in Sublime mal den multi-cursor aus (gibt's auch als Plugin für Atom). Das war mein Aha-Erlebnis. Dann hab' ich nur noch den Vim-Mode installiert und bin umgestiegen.
    ¡Nuestro amigo... el Computador!

  2. #2
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    Naja ich benutzt jEdit, Emacs, Eclipse, diese Reihenfolge. Vi(m) komme ich nicht mit klar, daher ist der einfach raus, mehr als :q kann und will ich mir nicht merken.

    Emacs ist mir von der Optik nicht schick genug, kann aber prima mit großen Dateien (>2mb in einer Zeile) umgehen, das kann jEdit leider nicht und überhaupt ist der nicht unbedingt sparsam, dafür aber extrem flexibel und erweiterbar, wenn man dann noch im Servermodus arbeitet ist er auch sehr schnell. Organisiert werden Erweiterungen über ein PluginManager, der inzwischen sehr ausgereift ist, so dass auch Upgardes kein Thema mehr sind, außerdem kann man Makros ala MS bzw. eher Libre Office aufnehmen - sehr praktisch. Der Suchen Ersetzen Dialog ist einfach nur genial. Daher mein absoluter lieblings Editor - zum mal die Devs sehr nett und aktiv sind, dann noch der Punkt, dass das Ding in allen ernsthaften OSes gleich funktioniert, geht sogar als portable...

    So einige Features die ich nutze:
    Integrierte Shell, man kann also direkt seine Skript bzw. Programme starten bzw. compilieren
    ErrorList, wie bei Eclipse kann man Stdout von der Shell auffangen und auswerten, so dass Fehler im Text gekennzeichnet werden
    Dict, man kann seine Webseiten auf Tippfehler prüfen
    Macros man kann einfache Macros ala Word erzeugen, neu nummerieren ist so zB sehr einfach und sicher
    SuperAbbrevs, wie bei Eclips kann man sehr einfach komplexe Templates erstellen, zB den Grundform eines Skriptes, aber auch Dinge wie IF, FOR, WHILE etc.
    JDiff, man kann Dateien Vergleichen
    Project View: Verwaltet komplette Projekte, Schnittstell zu Versionskontrollsystem ala SVN sind möglich
    SSH Console - integrierte SSH Client (inkl. SFTP) einbindung in Errorlist ist möglich
    Highlighter hebt Text der auf Suchmuster (auch Regex wird supported) hervor, Hervorhebung ist frei anpassbar
    Tasklist - wie bei Eclipse das //todo:
    Hypersearch

    Meine aktuell aktivierten Features bzw. Plugins:
    Archive
    AStyle Beautifier
    Beauty
    BufferTabs
    Calculator
    CandyFolds
    Character Map
    CharCode
    Code2HTML
    CodeLint
    Color Chooser
    Common Controls
    Completion
    Configurable Fold Handler
    Console
    Context Menu
    CscopeFinder
    CssEditor
    CtagsInterface
    CtagsSideKick
    DictPlugin
    EclipseIcons
    Editor Scheme
    ErrorList
    FindFile
    FoldViewer
    FTP
    GnuRegexp
    Hex Edit
    Highlight
    Hyperlinks
    Info Viewer
    JCalculator
    JDiff Plugin
    JNAPlugin
    JSLint
    JTidy
    Log Viewer
    LookAndFeel
    LucenePlugin
    MarkerSets
    Menu Editor
    Navigator
    PerlSideKick
    PHPParserPlugin
    Project Viewer
    QuickNotepad
    RFCFullIndex
    RFCReader
    RhinoPlugin
    SaxonPlugin
    Sessions
    ShortcutDisplay
    SideKick
    Spell Check
    SshConsole
    SuperAbbrevs
    SVNPlugin
    SynchroScroll
    TaskList
    Updater
    VoxSpell
    WhiteSpace
    XercesPlugin
    XInsert
    XML
    XML Indenter
    XQuery Plugin
    XSLT

    Also obwohl ich den gepimpt habe bis der Arzt kommt, läuft das Ding schnell und stabil, kann ihn wirklich nur empfehlen, denke aber das sieht bzw. liest man eh raus
    Geändert von nopes (19.05.14 um 12:27 Uhr) Grund: einige extra Infos aufgenommen
    Gruß nopes
    (,,,)---(^.^)---(,,,) /var/log/messages | grep cat

  3. #3
    naraesk
    Gast
    Also für die ernsthafte Programmierung nutze ich derzeit Eclipse. Da das ganze aber wesentlich auf Eclipse-Technologien aufbaut (EMF, XText, …) stellt sich die Frage nach der IDE/dem Editor nicht wirklich. Wenn ich mal wieder mehr mit JavaScript zu tun habe, ist Atom durchaus eine Option. Aber was ist die Motivation umzusteigen von einer IDE oder einem herkömmlichen Texteditor auf Atom & Co? Einfach nur ein geringerer RAM-Verbrauch?

  4. #4
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    Motivation: Bei mir ist es eher der Umstand, das Eclipse für viele Dinge zu "Fett" und zu "Dumm" ist, da brauche ich dann halt was handliches. Beispiel alles in /etc und /var/log, aber auch "kleine" Scripte erstelle ich in einem simplen Texteditor gefühlt schneller bzw. effektiver - naja ok wenn ich hier ehrlich bin, habe ich mir meinen Editor so angepasst, dass er meinen Ansprüchen genügt und Eclipse ist natürlich auch sehr anpassungsfähig.
    Gruß nopes
    (,,,)---(^.^)---(,,,) /var/log/messages | grep cat

  5. #5
    Registrierter Benutzer Avatar von ThorstenHirsch
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    Ich hab' ein bisschen überlegen müssen. Es sind keine fehlenden Features, schließlich hat Eclipse (auch) endlos viele plugins. Und es ist auch nicht die Projekt-Struktur, die einem in Eclipse mehr oder weniger aufgezwungen wird.

    Aber jetzt ist's mir eingefallen:

    - Eclipse ist "mouse first"
    - Sublime/Atom/LightTable sind "keyboard first"

    Klar hat Eclipse auch keyboard shortcuts, aber das sind so viele, man muss sich früher oder später doch durch die Menüs klicken. Die neuen Editoren hingegen haben command-lists mit autocompletion, so dass man an alle Kommandos per Tastatur kommt ohne sich viele keyboard shortcuts merken zu müssen. Das ist viel effizienter - man fühlt sich fast wie in der bash. Die Navigation zu anderen Dateien klappt damit auch viel besser, als wenn man sich links im Explorer durch die Verzeichnisse klicken muss.
    ¡Nuestro amigo... el Computador!

  6. #6
    naraesk
    Gast
    Also http://gnuu.org/2014/03/10/my-week-w...s-atom-editor/ klingt ja nicht sehr begeistert.

    Insbesondere ein guter und tief eingebauter Git-Support wäre für mich ein Killer-Feature gewesen, den finde ich nämlich bei eclipse sehr bescheiden. Jedenfalls habe ich es dennoch mal installiert und mein erster Eindruck ist sehr durchwachsen:

    + schick, schlank, übersichtlich
    + gute Navigation
    - keine Möglichkeit zum kompilieren und ausführen (insb. C++), selbst mit Plugin anscheinend nicht, habe aber auch nicht ewig gesucht
    - was ich noch so vermisse: mehrere Views (Fehler, Konsole), JUnit und dieses und jenes
    - Debugger!
    (- kein Support von Sprachen wie XText oder MWE, aber das ist eclipse-spezifisch, andere Editoren unterstützen das auch nicht.)

    Vielleicht liegt es auch daran, dass ich zu sehr IDEs gewohnt bin und die dort verwendeten Konzepte versuche auf Atom zu übertragen. Ich kann mir aber nach den ersten Versuchen jedenfalls nicht vorstellen, das für umfangreiche Projekte einzusetzen. Für Web- und Skript-Entwicklung mag es noch einmal etwas anderes sein.
    Wofür nutzt du Atom denn? Also welche Programmiersprachen und welcher Umfang?
    Geändert von naraesk (28.05.14 um 12:04 Uhr)

  7. #7
    Registrierter Benutzer Avatar von ThorstenHirsch
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    Das fängt mit so kleinen Sachen wie Shell-Skripten an, geht über Perl-Programme/-Bibliotheken bis hin zu größeren Webanwendungen auf Basis von Ruby-on-Rails/JS/node.js.

    Ja, da muss nichts kompiliert werden. Und bei node.js/RoR wird sehr viel in Tasks ausgelagert, was bei Java in der IDE untergebracht ist.

    edit: Danke für den Artikel zu Atom, der ist sehr interessant, auch wenn ich im Gegensatz zu dessen Autor bezüglich der Geschwindigkeit einen ganz ordentlichen Eindruck hatte - und das sogar auf einem 4 Jahre alten Laptop mit Core2Duo.
    Geändert von ThorstenHirsch (28.05.14 um 13:25 Uhr)
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