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Thema: PRISM - Erwartungshaltung vs. Realitätscheck

  1. #2341
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  2. #2342
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  3. #2343
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  4. #2344
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    Das Lügenpresse-Phänomen - Wie Medien Vertrauen zurückgewinnen können
    Zitat Zitat von Thomas Meyer (Mitglied der Grundwertekommission der SPD)
    Wir haben in der Sozialforschung interessante Studien, gute Studien, die sagen: Diese Akademiker, die zum Teil aus mitte-linken Elternhäusern der 68er herkommen und jetzt plötzlich in Wohlstandsberufe des wissenschaftlichen, des kulturellen Sektors hineinwachsen, wie zum Beispiel die Journalisten. Die haben doch eine sehr starke, neue, besitzbürgerliche, besitzstandswahrende, aufstiegsorientierte Mentalität, eine große Verachtung gegenüber allem was links, oder mittelinks ist. Das langweilt die, das ödet die an. Und deswegen kann man sagen, dass systematisch eigentlich die linken, die mitte-linken Themen - Ungleichheit, Wirtschaftsmacht, Ausgegrenzt-Sein – aus den Medien raus ist, aus deren Weltbild. Nur ab und zu kommt so ein Hype – da gibt's dann mal im Feuilleton so eine Kapitalismusdebatte, die bleibt aber kulturell, oder es gibt mal Piketty, Piketty hin, Piketty her. Aber im normalen Weltbild kommen eben Sozialleistungen, worauf die Bürger einen Rechtsanspruch haben, als soziale Wohltaten in dieser Sprache rüber. Da wird eine bestimmte Sicht der Welt verbreitet, die eigentlich sehr besitzbürgerlich geprägt ist.
    Bedingungsloses Grundeinkommen - Kann das funktionieren?
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  5. #2345
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    Hier ein ganz ganz harter Vortrag von Harald Schumann, der vor 5 Jahren all das ankündigt, was nun passiert. Überragend in seiner Deutlichkeit, den aufgeführten Beispielen und der Benennung naheliegender Mittel zum Austrocknen der antidemokratischen Jauchegrube:
    Harald Schumann - Wirtschaftliche Macht und Demokratie
    Zitat Zitat von Harald Schumann
    ...
    Wo immer sich wirtschaftliche Macht in der Hand von kleinen Führungszirkeln zusammenballt, gelingt es ihnen inzwischen, die Staatsapparate so weit zu durchdringen, dass sie die Politik und vielfach auch die mediale Berichterstattung zugunsten ihrer jeweiligen Interessen und ihrer Eigentümer manipulieren können.
    ...
    Das Ganze heisst dann "Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit", wie es ja derzeit unsere Kanzlerin europaweit predigt. So weit, so schlecht, so bekannt. Aber die Mär von der Ohnmacht der Politik gegenüber dem globalisierten Kapital ist nicht einmal die halbe Wahrheit, und in den meisten Fällen ist es einfach nur eine bequeme Ausrede. Vor allem aber, und das ist noch wichtiger, selbst wenn es stimmen würde, diese Erklärung bietet überhaupt keinen Ausweg, sondern sie führt uns immer tiefer hinein in eine höchst gefährliche Fehlentwicklung, und das ist die tiefe soziale Spaltung unserer Gesellschaft, und die hat ganz eng mit unserem Demokratie-Problem zu tun. Denn die weitgehende Unterwerfung der Politik unter die Vorgaben von Konzernfürsten und Investoren erzeugen eine permanente Verschiebung der Einkommen und Vermögen in der Gesellschaft von unten nach oben.
    ...
    Die exzessive Ungleichheit erzeugt ausserdem eine zunehmende Instabilität des ganzen politischen Systems, denn natürich hat wachsende Ungleichheit politische Folgen. Die Angst vor dem Abstieg breitet sich aus und führt überall zur selben Konsequenz. Wer sich von Ausgrenzung bedroht sieht, der trachtet seinerzeits nach Ausgrenzung der noch Schwächeren und Fremden. Kaum etwas ist politisch so explosiv wie die Ausbreitung von Statusängsten, denn diese verunsichern die Menschen in ihrer Identität, in ihrer Vorstellung über ihren Platz in der Gesellschaft. Dann suchen sie nach Absicherung nach unten und das geht nun mal am ehesten darüber, dass man andere abwertet, und beinahe automatisch greifen damit wachsende soziale Spaltung, Rassismus und der Ruf nach Abschottung gegen das böse Ausland um sich. Also nicht die Armut selbst ist eine Gefahr für die Demokratie, aber die Angst davor, die nagt an ganz wichtigen Grundsätzen. Und es gibt im Grunde eine historische Konstante, die über alle Zeiten und alle Gesellschaften hinweg gilt: Wachsende Ungleichheit stärkt unvermeidlich die irrationalen politischen Kräfte.
    ...
    Unsere politischen Institutionen, und da vor allem die Parlamente, sind inzwischen so verkommen, dass ihre Ohnmacht ja praktisch schon eingebaut ist. Nichts macht das deutlicher als die seit 3 Jahren laufende sogenannte "Bankenrettung". Neuerdings heisst das gleiche Projekt "Rettung der Griechen" oder der Iren. Defacto geht es immer um dasselbe, nämlich um nichts anderes als die Gläubiger dieser überschuldeten Finanzinstitute bzw. Staaten vor ihren Verlusten zu schützen, also vor allem andere Banken und ihre vermögenden Kunden. Und dafür wurde das Haushaltsrecht des Parlaments in allen Krisenstaaten, also die Uridee der Demokratie, mit der sie überhaupt entstanden ist, ausser Kraft gesetzt.
    ...
    Dieses ganze Verfahren ist etwa so demokratisch wie der Volkskongress in Nordkorea.
    ...
    Am Anfang dachte ich ja noch, bei diesen Vorgängen handle es sich um eine Art einmaligen Unfall, ja so Krisenpanik. Aber das war ein Irrtum, denn das läuft jetzt immer weiter so.
    ...
    Die grosse Mehrzahl der Abgeordneten sieht es überhaupt nicht mehr als ihre Aufgabe an, die Regierung zu kontrollieren und auf die Trennung zwischen einzelwirtschaftlichen Interessen und dem Gemeinwohl zu drängen. Im Gegenteil. Die Meisten sind auch gar nicht in der Lage, das überhaupt richtig zu unterscheiden, weil sie selbst sich allen möglichen Einzelinteressen verschrieben haben. Und das gilt ja auch für die Regierung selbst. In der der Regierung wird inzwischen das private Interesse einzelner Unternehmen und Kapitaleigner systematisch höher bewertet als die Rechte des Parlaments und der Bürger.
    ...
    Und dazu passt dann die immer weiter gehende personelle Verflechtung zwischen Konzernen, Ministerien, EU-Kommission und Politik.
    ...
    Es gibt in unseren Parlamenten und Ministerien kein Immunsystem mehr, das es wirklich ermöglicht, private Interessen von denen des Gemeinwohls zu trennen. Und genau das ist es aber, was viele Bürger anwidert und zur Wahlenthaltung treibt.
    ...
    Grade weil die Deutschen ihre eigene Demokratie immer weniger ernst nehmen und kaum wirklich in Auseinandersetzung mit ihren Volksvertretern treten, darum ist es umso dringender, dass all die, die diesen stillen Staatsstreich der Konzernmächtigen und ihrer politischen Wasserträger nicht dulden wollen, jetzt energisch und hartnäckig und radikal auf neue Regeln zur Säuberung der Parlamente und der Ministerien und der EU-Kommission von verdeckten Interessen und Einflussnahmen drängen. Und das müsste schon damit beginnen, dass Deutschland und das EU-Parlament bei der Bekämpfung der politischen Korruption wenigstens auf internationale Standards gebracht werden und die entsprechende UNO-Konvention auch endlich ratifizieren.
    ...
    Bäm! Mitten in die Fresse rein.


    Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen
    Max Horkheimer konstatierte am Vorabend des 2. Weltkriegs in seiner Analyse des Zusammenhangs von Kapitalismus und Faschismus, dass dieser eine Art Fortsetzung bzw. Aufrechterhaltung des Kapitalismus mit totalitären Mitteln sei. Als eine Reaktion auf die Krise des Kapitalismus versuche der Faschismus, den Kapitalismus mit despotischen Mitteln zu retten. Aktuelle Analysen drehen sich um die Frage, ob die kapitalistische Gesellschaft weitere Spaltungsformen wie z.B. Rassismus und Antisemitismus grundsätzlich hervorbringt und sich ihrer bedient.

    Journalist Harald Schumann über die interne Pressefreiheit bei den Medien bei seiner Dankesrede
    Bäm! Mitten in die Fresse der Lügenpresse.

    Gefallen an Gefälligkeiten - Journalismus und Korruption

    Umweltschutz - Das abnehmende Interesse der jungen Generation
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  6. #2346
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    alpha-Forum - Michael von Brück, Religionswissenschaftler
    Zitat Zitat von Michael von Brück
    Wir haben in Europa ja diese Ausnahmesituation, dass aufgrund des 30-jährigen Krieges und der dann einsetzenden sogenannten Säkularisierung Religion und Staat immer mehr getrennt wurden und wir tatsächlich in unserer Verfassung eine Situation haben, wo diese Trennung von Religion und Staat auch weitgehend realisiert ist. Das heisst, es gibt keine Staatsreligion, es gibt keinen Zwang in der Religion und das tut der Religion natürlich gut. Es gibt einen offenen Diskurs. Fundamentalismen entwickeln sich auch in Deutschland, aber sie werden der rationalen Kritik unterzogen, und auch der spirituellen Kritik, und können damit eingedämmt werden, solange die gesamtpolitische Situation Stabilität garantiert. Wir sehen deutlich, dass solche Fundamentalismen im Islam, auch im Christentum, aber auch im Hinduismus, teilweise auch im Buddhismus, sich genau dort entwickeln, wo soziale Stabilitäten, politische Stabilitäten gefährdet sind oder gar verschwinden.
    ...
    Fundamentalismus ist auch immer eine Widerspiegelung sozialer Ohnmacht. Nicht nur materieller Art, sondern, wenn Menschen das Gefühl haben, ausgegrenzt zu sein, sich an der kulturellen Gestaltung ihrer Gesellschaft nicht wirklich beteiligen zu können, ziehen sie sich zurück in solche fundamentalistischen Ecken. Die können ganz verschiedene Formen haben, sie müssen gar nicht religiös sein, aber dann haben wir solche Gegenströmungen.
    Vor der UN-Klimakonferenz in Paris - Der Klimawandel wird mit Steuermilliarden gefördert
    Längst ist klar, was geschehen wird, wenn der Missbrauch der Atmosphäre als Abgasdeponie nicht bald ein Ende findet: Immer mehr Küsten- und Trockenregionen werden unbewohnbar, und zig Millionen Menschen werden Hilfe in anderen Ländern suchen. Gemessen an dem, was die Forscher erwarten, wenn es nicht gelingt, das Treibhaus Erde zu stabilisieren, ist die aktuelle Flüchtlingskrise ein harmloses Vorspiel.
    Zwischen Dürre und Flut: Malawi und der Hunger

    Terror in der Türkei - "Die Zeichen sind auf Sturm gesetzt" - Michael Lüders im Gespräch mit Dirk Müller
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  7. #2347
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    Warum "Soziale Netzwerke" demokratieschädlich sind, die USA für ihre Bürger KZs bereit halten und wir uns sowieso schon im Krieg (US-Eliten gegen den Rest der Welt) befinden.

    Geil auch heute morgen im Radio: "Obama will in Kuba auch die Menschenrechte ansprechen!"
    Dass der Massenmörder und Friedensnobelpreisträger nicht das Kubanische Guantanamo meinte, und auch nicht die die von ihm befehligten Drohnenmorde, sondern die Zustände in dem US-gebeutelten Inselstaat, ist ein Schlag in die Fresse der Kubaner. Also das, was die US-Oligarchen am besten können: Austeilen.

  8. #2348
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    Historiker Rödder zum "Clash of Civilisations" - Wo der Autor Samuel Huntington irrte
    Frenzel: Was folgt daraus? Letztendlich die Verabschiedung von der Idee, dass es universelle Dinge, universelle Werte gibt?

    Rödder: Zumindest die Verabschiedung von der Idee eines Endes der Geschichte unter dem Vorzeichen von westlichen Werten. Huntington, finde ich – das übersieht man immer so leicht! –, ist ja sehr klug, wenn er sagt, dass das, was der Westen als universelle Werte ausgibt, für andere oftmals nichts anderes ist als westlicher Imperialismus. Und ich finde, die Idee des Westens hat ihre Bedeutung und hat ihre große Strahlkraft; aber sie zu einer globalen Missionsidee zu machen hat in der Tat etwas Imperialistisches an sich.
    “Trauerrede” - G. Schramm alias Oberstleutnant Sanftleben zur Trauerfeier für drei getötete Soldaten in Selsingen bei Bremen am 9.4.2010 „Neues aus der Anstalt“ ZDF. Live am 13.04.2010
    Zitat Zitat von Oberstleutnant Sanftleben
    Wissen Sie, was unsere Jugend-Offiziere dabei haben, wenn sie die Schulen nach Freiwilligen abgrasen? Lehrstellenangebote, kostenloser Führerschein, Panzer fahren, Abenteuerspielplatz und Piratenschiffchen-Versenken. Und die Amis ködern 16-jährige im Supermarkt mit Einkaufsgutscheinen für ne Spielkonsole. Wenn die dann in Irak auf Zivilisten ballern wie beim Moorhuhnschiessen, dann verteidigen die doch nicht die moralischen Werte des freien Westens. – Es sei denn, unsere moralischen Werte sind auf Moorhuhn-Level gelandet.
    ...
    Wir kämpfen nur noch, weil wir es nicht wagen, unser Scheitern zuzugeben.
    Eine Kultur des Scheiterns ist in unserem überlegenen westlichen Wertekatalog nicht enthalten.
    Vielleicht hat Clausewitz deshalb geschrieben: „Nichts ist schwerer als der Rückzug aus einer unhaltbaren Position“
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  9. #2349
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    Zitat Zitat von scorpius Beitrag anzeigen
    Bei uns schon eher: https://www.campact.de/lobbyismus/appell/teilnehmen/

    Trotz Gerichtsbeschluss mauert die Union. Dass Eliten sich über Gesetze und Gerichtsurteile hinwegsetzen ist nicht neu. Aber so häufig, offen und unverfrorenen wie heutzutage, das ist krass.
    Es gibt ein gutes Buch von Hans-Jürgen Krysmanski darüber, wie das funktioniert.
    Die 1. Auflage gibt es online zu lesen:
    Hirten & Wölfe - Wie Geld- und Machteliten sich die Welt aneignen oder: Einladung zum Power Structure Research
    H.J. Krysmanski ist em. Professor für Soziologie an der Universität Münster. Er ist u.a. Produkt des amerikanischen Exchange-Student-Programms der Fünfziger und lehrt und schreibt seitdem gelegentlich über die US-amerikanische Gesellschaft. In den Neunzigern war er Autor zahlreicher Spiegel- und NDR-TV-Reportagen (z.B. über geopolitische Ambitionen der USA in Sibirien). 1997-2000 leitete er ein EU-Projekt European Popular Science Information (Partner waren Spiegel TV, British Film Institute, Deutsches Forschungsnetz, WDR). Zu seinen Büchern gehören Soziologie des Konflikts (1971), Gesellschaftsstruktur der Bundesrepublik (1982), Gruppenbild. Deutsche Eliten im 20. Jahrhundert (mit Th. Neumann, 1989), Soziologie und Frieden (1993) und Popular Science. Medien, Wissenschaft und Macht in der Postmoderne (2001).

    Gespräch mit dem Soziologen Hans-Jürgen Krysmanski über globale und nationale Macht- und Funktionseliten. Teil 1 - Wer die Fäden zieht
    Gespräch mit dem Soziologen Hans Jürgen Krysmanski über globale und nationale Macht- und Funktionseliten. Teil 2 - "Über die Identität der Gläubiger des Schuldners Staat wird nie gesprochen"
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  10. #2350
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    Zitat Zitat von Newbie314 Beitrag anzeigen
    Bertelsmann Studie: Demokratie im Abwind, Ungleichverteilung von Vermögen und Fanatismus nehmen parallel dazu zu.

    http://www.spiegel.de/politik/auslan...a-1079512.html



    Gutes Zitat gegen Gläubige aus der neoliberalen "Religionsbewegung".
    SWR2 Zeitgenossen - Joseph Vogl, Philosoph und Finanzmarktkritiker
    Die Theodizee, für die man auch bestimnte Autoren wie etwa Leibniz beispielsweise zitieren müsste, die Theodizee ist der Versuch, das sinnvolle, das rationale Walten Gottes in einer Welt voller Katastrophen, Kriege, Hungersnöte etc. zu beweisen, zu demonstrieren. Das heisst also, es ist der Versuch, trotz aller Unregelmässigkeiten, trotz aller Crashs, die es in dieser irdischen Welt gibt, trotzdem eine übergeordnete Vernunft, eine ordnende Vernunft zu erkennen, eine Vernunft, die eben göttlichen Charakters ist. Meine These ist, dass diese Form der Beweisführung der Theodizee, dass wir also letztlich in der besten aller Welten leben, nun auch insbesondere für das ökonomische Wissen gilt. Es soll dort nachgewiesen werden, dass die Marktwirtschaft verbunden mit ihren Gesetzmässigkeiten die beste aller möglichen ökonomischen Welten ist. Und das geht eben nur durch die Rechtfertigung dessen, dass trotz aller Crashs, trotz aller Krisen, trotz aller, wenn Sie so wollen, Ungleichheiten und Umverteilungen immer noch das Marktgesetz dafür garantiert, dass wir soziale Ordnung haben, dass es so etwas wie eine Verteilungsgerechtigkeit gibt, dass wir sogar die Zukunft berechenbar machen können, schlichtweg dass, wenn wir immer mehr den Märkten überantworten, so etwas wie quasi göttliche Gerechtigkeit auf Erden wiederkehren würde.
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  11. #2351
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    Ein interessanter Vergleich, das Thoedizee-Problem und das Kapitalismus-Problem.

    Zur Vergegenwärtigung:

    Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht, dann ist Gott nicht allmächtig.
    Oder er könnte es, aber will es nicht, dann ist Gott nicht gütig.
    Oder er will es nicht und kann es nicht, dann ist er weder gütig noch allmächtig.
    Oder er will es und kann es, aber warum gibt es dann so viel Übel und Leid?

    Der Widerspruch kann nicht logisch aufgelöst werden, was bedeutet, dass ein Gott, so wie ihn die Christen beschreiben, nicht existieren kann. Leibniz´ Schönrederei (Wir leben in der besten aller Welten, die Gott zur Erschaffung zur Verfügung standen, o. s. ä.) ist totaler Schwachsinn. Wenn dem so wäre, wäre das auch nur ein weiterer Hinweis auf eine Machtlosigkeit Gottes.

    Übertragen auf den Kapitalismus, der uns als das beste aller System verkauft wird (natürlich von den Nutznießern des Kapitalismus, genauso wie die Kirchen die Nutznießer der Religionen durch Ausbeutung der Gläubigen sind/waren, z.B. Ablassbriefe, Kirchensteuer, Hexenverbrennung, ...), könnte man das Kapitalismus-Problem so beschreiben:

    Entweder will der Kapitalismus die Ungleichheit beseitigen und kann es nicht, dann ist der Kapitalismus nicht die richtige Wahl.
    Oder er könnte es, aber will es gar nicht, dann ist der Kapitalismus nicht die richtige Wahl.
    Oder er will es nicht und kann es nicht, dann ist er nicht die richtige Wahl.
    Oder er will es und kann es, aber warum gibt es dann so viel Ungerechtigkeit und Armut?

    Das Problem kann auch nicht logisch aufgelöst werden, was bedeutet, dass der Kapitalismus nicht der Heilsbringer für die Menschheit sein kann. Trotzdem hat er, wie das Christentum, seine unbelehrbaren Anhänger. Sogar wenn sie auf der Verliererseite stehen.

    So hilflos wie Leibniz' Versuch die Widersprüche zu erklären, klingt es heute auch, wenn es um den Kapitalismus geht. Schade, dass Leibniz damals nicht das Adjektiv "alternativlos" verwendet hat.

    @Ede
    Danke für diesen anregenden Hinweis

  12. #2352
    naraesk
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    Viel überzeugender als Leibniz'-Versuch ist die Argumentation aber auch nicht.

  13. #2353
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    @scorpius Das gilt nur solange du dir ein (falsches) Bild von Gott machst.

    Es gibt Theorien, die weit über das großer alter Mann mit weißem Bart Kindchenschema hinausreichen.
    Man könnte es auch schlicht wissen.

    Übrigens kann man sogar die Monadentheorie akzeptieren:
    "Das Universum ist ****** gerecht: Jeder kriegt genau das, was er verdient hat.!
    Und das Universum hat einen sehr subtilen gigantischen Humor."

    Denk mal ein paar Jahre drüber nach.

  14. #2354
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    Zitat Zitat von naraesk Beitrag anzeigen
    Viel überzeugender als Leibniz'-Versuch ist die Argumentation aber auch nicht.
    Auf keinen Fall.
    Hier eine sehr gute Sendung mit dem Leibniz-Forscher Hans Poser:
    Leibniz und das Teuflische - Dr. Hans Poser
    Zitat Zitat von Hans Poser
    ... und das weitere Fragen, das ist gerade charakteristisch für Ideologien, das weitere Nachfragen wird verboten, wird unterdrückt, es werden Denkverbote ausgesprochen. Und gegen solche Denkverbote würde sich Leibniz immer gewendet haben, hat sich auch dagegen gewendet, allerdings mit einem Vernunft-Optimismus, bei dem wir heute vorsichtiger wären ...
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  15. #2355
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    Ein bescheidener Vorschlag im Sinne von Nationalökonomen, wie Kinder armer Leute zum Wohle des Staates am Besten benutzt werden können.
    Zitat Zitat von Jonathan Swift
    Ein Kind kann bei einer Bewirthung von Freunden zwei Gerichte bilden: speist die Familie allein, so wird das Vor- oder Hinterviertel eine gute Schüssel abgeben und, mit Pfeffer und Salz gewürzt, sich noch am vierten Tage, besonders während des Winters, gut kochen lassen.

    Ich habe im Durchschnitt berechnet, daß ein neugeborenes Kind 12 Pfund wiegt; in einem Jahre kann dies Gewicht bei gehöriger Säugung sich auf 28 Pfund vermehren.

    Allerdings wird diese Speise auf einen ziemlich hohen Preis zu stehen kommen, ist aber desto besser geeignet für die Aristokratie der Grundeigenthümer; da diese schon den größten Theil der Eltern gewissermaßen verspeist haben, scheinen sie auch den besten Anspruch auf die Kinder zu besitzen.
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