Johannes Grotzky:
Da war ein Mann in Kiew, die russischen Medien haben es ausgemacht, John Brennan, CIA-Chef, kurz davor. Es wurde alles dementiert, am Schluss mussten die Amerikaner zugeben, ja, er sei zu einem Routinebesuch da gewesen. Werden wir eigentlich verschaukelt?
Gabriele Krone-Schmalz:
Ich möchte es mal so sagen: Ich wundere mich, warum meine Kolleginnen und Kollegen nicht viel mehr Fragen stellen. Warum sind die und die Menschen zu dem und dem Zeitpunkt in Kiew auf dem Maidan? Warum sind bestimmte Etagen in bestimmten Hotels nicht mehr frei zugänglich gewesen, die normelerweise frei zugänglich sind?
...
Johannes Grotzky:
Ich habe mich natürlichg auf Sie vorbereitet, weil ich weiss, was für ein scharfsinniger Kopf Sie sind und dass Sie in der Krim-Frage auch eine klare Meinung haben, und habe mir etwas rausgesucht, einen Satz, der lautet: "Es trifft sicher zu, dass Unabhängigkeitserklärungen innerstaatliches Recht verletzen können und dies auch oft tun. Das bedeutet jedoch nicht, dass dadurch das Völkerrecht verletzt wird."
Gabriele Krone-Schmalz:
Genau, das eine und das andere sind zwei verschiedene Dinge. Wer hat das jetzt gesagt?
Johannes Grotzky:
Das stammt aus dem Memorandum der Vereinigten Staaten am 17.04.2009 beim Internationalen Gerichtshof der Vereinten Nationen, um die Gründung des Kosovo auf dem Territorium von Serbien zu rechtfertigen.
Gabriele Krone-Schmalz:
Ja, und jetzt erklären Sie es bitte einem Russen, der sagt: "Ihr biegt euch das doch politisch zurecht, je nachdem wo es sich grade auf der Welt abspielt."
...
Johannes Grotzky:
Wir haben eigentlich bei uns übersehen, dass ein NATO-Staat einen anderen Staat überfallen hat militärisch und dann dort einen eigenen Staat gegründet hat. Nämlich die Türkei auf Zypern. Das ist etwas wie eine Militärintervention, ist eine Überfall gewesen mit 34 Tausend Soldaten, und dieser Staat, der nur von der Türkei anerkannt ist, lebt. Und jetzt ist dieses Zypern mit einem abgespaltenen, nicht anerkannten Staat trotzdem, im Widerspruch zu allen Kopenhagener Kriterien auch noch EU-Mitglied geworden. Das heisst, wo ist unsere Glaubwürdigkeit, wenn wir unsere Vorstellungen von Rechtsstaatlichkeit nicht einhalten, aber anderen die Verletzung vorwerfen?
Gabriele Krone-Schmalz:
Ja wo soll die sein? Weg!
Lesezeichen