RAID-Treiber permament machen (Debian 6)

[Wurstpelle]

Hallo & schöne Ostern!

kann mir jemand helfen, einen RocketRAID 2710-Treiber in ein Debian 6.0.4 (amd64) so einzubringen, dass er einen Neustart überlebt? Ich habe es immerhin hinbekommen, einen funktionierenden Treiber (rr272x_1x.ko) für genau diesen Kernel zu kompilieren und wärend der Installation zu aktvieren. Nach dem ersten Booten geht dann aber leider nix mehr :-(

Was noch klappt:

wärend der Installation per CD (an dem Punkt wenn keine Festplatte erkannt wird) mit Alt-F2 eine Shell aufmachen. Dort den USB-Stick mounten und den Treiber laden:

mkdir /media/usbstick
mount /dev/sda1 /media/usbstick
cp /media/usbstick/rr272x_1x.ko /lib/modules/KERNEL-VERSION/kernel/driver/scsi/   
umount /media/usbstick

Danach findet der Installer das RAID und die Installation auf sda kann munter weiter gehen.

Was nicht mehr klappt:

Nach Installation aller Pakete und Bootmanager - also unmittelbar vor dem Neustart - versuche ich dann den Treiber als PERMANENTEN Boot-Parameter in das neue System einzubringen:

mount /dev/sdb1 /media/usbstick
cp /media/usbstick/rr272x_1x.ko  /target/lib/modules/KERNEL-VERSION/kernel/driver/scsi/
umount /media/usbstick

Bis dahin noch ok. Was jetzt kommt, habe ich mir aus Anleitungen und Foren rausgekramt und müsste nach meinem Verständnis eigentlich klappen. Müsste... tut es aber nicht :-(

chroot /target 
depmod -a /lib/modules/KERNEL-VERSION/kernel/driver/scsi/rr272x_1x.ko
echo rr272x_1x >> /etc/initramfs-tools/modules
update-initramfs -u
update-grub

Jetzt zurück zum Installer und mit "weiter" das System in den Neustart geschicht. Nach diesem Reboot wird der Treiber aber offenbar nicht geladen und (initramfs) bleibt bei einer Fehlermeldung stecken :-(

Habe ich etwas vergessen oder falsch gemacht???

Für Hilfe bin ich dankbar.

[just4uk]

....... wird der Treiber aber offenbar nicht geladen und (initramfs) bleibt bei einer Fehlermeldung stecken ...........

Offenbar wäre es nicht schlecht zu wissen welche Fehlermeldung!
Auch einige Infos (welche eigentlich nie schaden) was wo installiert wurde wäre nicht schlecht.

Gruß aus L.E.
Uwe

[Wurstpelle]

Hallo Uwe,

vielen Dank für Deine Nachricht. Du hast recht - ich sollte Fehler und Umfeld besser beschreiben. Hier die Fehlermeldung, die nach dem Booten durch Grub nach ca. 15-20 Sekunden erscheint. Ich tippe einfach mal den ganzen Screen ab:

Loading, please wait...
Gave up waiting for root device. Common problems:
 - Boot args (cat /proc/cmdline)
   - Check rootdelay= (did the system wait long enough?)
   - Check root= (did the system wait for the right device?)
 - Missing modules (cat /proc/modules; ls /dev(
ALERT! /dev/disk/by-uuid/4a2350(...)97e7b does not exist.
Dropping ti a shell!

BusyBox v1.17.1 (Debian 1:1.17.1.-8) built-in shell (ahs)
Enter 'help' for a list of built-in commands.

/bin/sh: can't access tty: job control turned off
(initramfs)_

Ich denke, dass von den Vorschlägen in der Meldung sicherlich das fehlende Modul der richtige Hinweis ist, weil ich in meiner o.g. Vorgehensweise irgendwas vergessen oder falsch gemacht habe. Blos bin ich an dieser Stelle letzendlich überfordert.

Jetzt noch, was ich allgemein mache, verständlich erklärt:

Ich will einen Eigenbau-Server mit einem RocketRAID 2710-Controller neu aufsetzen. Hierzu verwende ich Debian 6.0.4 Net-Install. Der Treiber für den 2710 besitzt Debian nicht, den muss ich also manuell nachreichen. Ein funktionierender und passender Treiber (.ko-Datei) liegt vor, per "insmod" kann ich diesen laden und dann auf das RAID zugreifen. Mir gelingt es aber nicht ihn so in den Kernel einzubinden, dass er nach dem Neustart wieder eingebunden wird.

Der Rest ist Standard und funktioniert: Asus Server Board mit einem Xeon-Prozessor und 32 GB RAM. An dem RocketRAID sind 3+1 Platten im RAID5-Verbund. BIOSe sind alle auf Stand. Netzwerk etc. funktioniert. FDD ist keines dabei, die Installtion erfolgt über ein externes USB-DVD-Laufwerkt, die Treiberdatei kommt ebenfalls vom USB-Stick.


Viele Grüße,
Michael

[Wurstpelle]

Vermutlich hätte ich das Problem nicht, wenn es irgendwo ein HowTo gäbe, wie man in ein Debian 6 beim Booten RAID- oder SCSI-Module einbinden kann. Oder gibt es sowas? Alles was ich finden konnte, bezogen sich auf ältere Linux-Versionen, andere Distributionen oder nicht ganz passende Spezialfälle.

Das Problem hatte ich mal mit einem Netzwerk-Treiber - den musste ich aber nur in /etc/modules aufnehmen und der wurde dann beim Booten dazu gepackt. Bei Festplatten ist es halt nicht so easy, weil hier ja praktisch schon der Grub irgendwo die Treiber-Info haben muss....

Zu meinem Kenntnisstand: ich habe mit Kernel und Bootloader kaum Erfahrung. Komme mit Standardinstallationen und Einrichtungen ganz gut klar und kann mir zur Not auch mal irgendwas kompilieren. Ein echter Kernel-Pro bin ich aber sicherlich nicht. Darum glaube ich, dass es gar nicht soooo ein spezielles Spezialproblem ist, weil meine Vorgehensweise mit depmod und initramfs wirklich sehr vage recherchiert ist.

[L00NIX]

Hast du schonmal in die Konfigurationsdateien von initramfs-tools geschaut? Die liegen unter /etc/initramfs-tools:

# ls -1 /etc/initramfs-tools/
conf.d
hooks
initramfs.conf
modules
scripts
update-initramfs.conf

Die Datei modules könnte ganz interessant sein.

Gruß
L00NIX

[Wurstpelle]

Hallo L00nix,

ja, wie oben beschrieben, habe ich u.A. auch mit

echo rr272x_1x >> /etc/initramfs-tools/modules

das erforderliche Modul "rr272x_1x" bekannt gemacht.

Gruß, Michael

[Wurstpelle]

also, das Problem war nicht wirklich die Vorgehensweise, sondern ein noch fehlerhafter Treiber. Bei weiteren Untersuchungen ist mir aufgefallen, dass im initramfs der Treiber nicht verwendet werden konnte, obwohl ich diesen dort mit aufgenommen hatte.

Ich hatte beim Erstversuch das System vorübergehens auf einer direkt angeschlossenen SATA-Platte installiert und dort den RAID-Treiber kompiliert. Die erzeugte *.ko-Datei habe ich dann auf einen Stick gesichert und die Platte wieder abgehängt.

Das heimtückische daran: das Kompilieren des Treibers lief fehlerfrei und bei der Installation - wie beschrieben - lies sich der Treiber auch problemlos per insmod einbinden und das RAID wurde dann nutzbar. ABER: per 'modprobe' wurde dieser Treiber nicht gefunden (module not found) - auch nach einem depmod nicht. Da initramfs mit modprobe und nicht mit insmod arbeitet, tauchte der Treiber also auch nie im initramfs auf.

Ich habe nun nochmal die SATA-Platte (s.o.) drangehängt und dort den modprobe gemacht - dort gings. Die Treiberdatei muss also irgendwie beim Umkopieren (in ein Win-Verzeichnis) und/oder Umbenennen eine abbekommen haben! Diesmal habe ich die ko-Datei vor dem Umkopieren gezippt und auch sonst nicht mehr umbenannt und siehe da - es klappt!

Mein Erkenntnis: traue keinem selbstgebauten Treiber, selbst wenn insmod ihn akzeptiert und die Hardware damit läuft.