Linux versus Windows ?! Kleiner Erfahrungsbericht
Als Linux-Frischling habe ich dieses Forum kennen gelernt. Es hat und hilft mir ungemein weiter. Beim Lesen der Postings falle ich immer wieder, mehr oder weniger, über die o.a. Frage. Sie hat sich auch mir gestellt und ich bin noch nicht zu einem abschliessenden Urteil gekommen. Deshalb stelle ich meine Überlegungen in diesem Forum zur Diskussion.
Kurzer Rückblick: ich fing mit RPG II auf IBM 36/38 an (beruflich; Ende der Achtziger), dann folgten die Betriebssysteme CPM und DOS; Windows 3.1 habe ich nicht benutzt, später dann doch Windows bis zur Version Windows 98 (bis heute).
Die Frage Linux und/oder Windows stellte sich mir eigentlich erst mit Erscheinen von Windows ME, Windows 2000 und Windows XP. Die Kosten für diese OS wurden mir zu hoch und ich hatte einfach keine Lust, für MS den "Tester" zu spielen. M.E. stimmten Leistung und Preis nicht überein.
Also fing ich an zu überlegen und mich zu informieren. Was wollte ich und was sollten meine Computer können; eigentlich nicht viel: schlankes, einfaches Betriebssystem, ein Office-Paket, Internetanbindung, kaufmännische Software und Archivierung von Daten (Backup).
Als OS fiel mir Linux ins Auge. Die Kosten waren m.E. realistisch (erster Eindruck; von ISO's hatte ich noch keine Ahnung). Ohne nähere Informationen verfiel ich der Werbung und erwarb Suse Linux 7.2 Personal. Installation klappte einwandfrei. Doch dann die "böse" Überraschung: meine Hardware (Toshiba Equium 3200 Desktop und Panasonic Notebook CF-47 Toughbook) wurde teilweise nicht erkannt. So stiess ich auf dieses Forum. Hilfe war angesagt. Es traten Probleme auf, die ich in diesem Außmaße nicht erwartet hätte.
Mittlerweile habe ich zwei Distributionen (Suse 7.2 und Mandrake 8.1), weil keine, auch nur zu 80%, auf beiden Rechnern läuft.
Eines ist mir klar geworden: ich hätte mich früher informieren, informieren und nochmals informieren sollen. Die Hardware hat sich in den letzten zehn Jahren fast ausschliesslich am OS Windows orientiert. Solange es Linux nicht gelingt, die Hardwarehersteller zu bewegen, linuxgerechte Hardware anzubieten und Treiber für bereits vorhandene Hardware zu entwickeln (die Hersteller von Hardware sind hier genau so gefordert), wird sich Linux für den "normalen" Anwender (leider) nicht durchsetzten. Ich bin Anwender, der bestimmte Aufgaben erledigen will, und kein "Programmierer" und Tüftler.
Alleine über den Preis wird sich Linux nicht durchsetzen, da die Hürden (Hardware) noch zu hoch sind. Auch die Installation (wenn auch schon graphisch) und die separate Einbindung von nicht konformer Hardware sind für den "Normalanwender" teilweise (noch) nicht nachvollziehbar. Es bleibt z.Zt. noch ein Betriebssystem für "Freaks".
Selbstverständlich sehe ich auch ein, dass der "Normalanwendern" die Linux-Organisation unterstützen muss, damit die Abhängigkeit von MS verringert wird. Ich selbst spende für die Organisation und hätte gegen etwas höhere Preise auch (noch) nichts einzuwenden.
Auch wenn hier vielleicht der Eindruck enstanden ist, dass ich gegen Linux eingestellt bin, so ist das nicht gewollt. Ich selbst habe mich für einen Mittelweg entscheiden: ich arbeite mit beiden OS. Ich verlagere mein Augenmerk auf Linux; was Linux aufgrund meiner Hardware nicht kann, wird eben für eine Übergangszeit von Windows 98 erledigt.
Mein nächster Hardwarekauf wird sich aber an Linux orientieren. Ausserdem finde ich es spannend, mit einem "neuen" OS zu arbeiten und noch dazu zu lernen. Ich bin sehr angetan von diesem Forum und habe eines bisher gelernt: lernen und lesen, lernen und lesen und lernen und lesen!
Ich glaube, wenn mehr "Normalanwender" bereit wären, dieses zu beherzigen als nur bunte "Bildchen" anzuklicken, wird Linux sich doch noch durchsetzen.
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