Google Chrome OS: Neues OS-Betriebssystem 2010!

[Dodobo]

http://www.heise.de/newsticker/Chrom...meldung/141702

Na dann bin ich ja mal gespannt, wie das den Druck auf MS erhöht, wie Linux - konkurrenzbelebend - unter Druck kommen könnte, inwieweit das der Treiber- und Software-Entwicklung für Linux Vorschub leistet und inwiefern Linux dadurch profitiert oder eher Schaden nimmt, z.B. Anwender- und Entwickler-Umzug zu Google Chrome OS...

Erstaunlich ist, dass bereits für die zweite Hälfte des Jahres 2010 der Vertrieb angekündigt ist - werkelt Google schon lange im dunklen Kämmerlein?

Es gibt ja schon ein gOS - auf Ubuntubasis:
http://www.google.de/search?q=gOS&ie...ient=firefox-a
(Die URL selbst verrät viel über mein System. *g*)

Edit 2: gOS: Platz 21 auf http://distrowatch.com/ , zwischen Gentoo und PC-BSD.

Edit 3: Artikel überarbeitet - Primärquelle Heise.de bestätigt ja den Linuxkernel. Das erklärt vielleicht auch das schnelle Vorpreschen bis 2010.

Ein weiterer Start auf (zunächst einmal) Netbooks - mal sehen, ob das bei manchen Menschen die Akzeptanz von Linux erhöht. Oder ihnen wenigstens bewußt macht, dass es Alternativen zu vorinstallierten Systemen gibt und mal sehen, ob ein kleiner Teil der PC-Interessenten mehr Eigeninitiative zu einer bewußten OS-Auswahl beweist.

[ThorstenHirsch]

Eben - da es auf Linux basiert wird Linux erstmal keinen Schaden davon haben, aber die interessanteste Frage für mich ist: unter welcher Lizenz wird es veröffentlicht?

[Dodobo]

Es könnte nur insoforn schaden, wenn alle wie die Lemminge zu Chrome OS rennen würden "Oh toll, wie simpel, die Oberfläche". Es könnte also der "GNU-Programmumgebung" des Linuxkernels schaden, oder den bisherigen Distributoren - so wie es derzeit mit Ubuntu gegen den Rest ist (laut Distrowatch mit weitem Abstand zu den Folgeplätzen Platz 1).

Aber ich denke nicht, dass das unbedingt so eine Bombe im negativen Sinne wird. Wir schon-Linuxer werden einfach unsre Distrie auf so ein Netbook spielen und auf die "Google Cloud" verzichten wollen. Die Neulinge werden dabei bleiben, aber dann vielleicht auch mal schauen, was es noch so an Linux-/OS-Möglichkeiten gibt...

Im positiven Sinne könnte es eine schleichende Bombenzündung werden. Und vor allem der Treiber- und Softwareentwicklung für Linux Vorschub leisten. Schön, schön.

Ob sie wieder gewisse Debian-/Ubuntu-Teile als Basis zum Kernel ergänzen? Bin gespannt. Ich weiß schon jetzt, dass ich es vermutlich nicht nutzen oder direkt empfehlen werde, aber das belebt Innovationen (auch innerhalb der Linuxwelt) und hoffentlich belebt es mittelfristig die Treiberentwicklung und Softwareportierungen von Win nach Linux...dazu aber sollte Chrome OS den Sprung von den Netbooks auf den Home Desktop schaffen. Und das könnte wohl, im größeren Stil, auch nach Markteinführung bei den Netbooks noch ein gutes Stück dauern.

Natürlich sollte es gut per Paketmanager erweiterbar sein (hoffentlich nicht noch ein Standard neben deb und rpm, wo dann nur Google-Tools gehen.....), sonst wird das eine Krücke und hilft auch dem Linuxansehen nicht weiter und dann sieht es auch mit den Treibern für Linux allgemein schlecht aus. Netbooks sind ja nur spezielle Hardware und weniger für Zubehör wie TV und Drucker gedacht (obwohl sinnvoll möglich). Und wenn es eine Krücke wird, dann gelingt der Sprung auf den Home Desktop nicht und dann - oder überhaupt als Krücke - hilft das den Treibern/Software in keinster Weise - andrerseits sorgt der Markenname Google doch schon für Aufsehen, wenn nicht gar für Aufruhr.

Viele Unternehmen nutzen Google, werden mit dem OS konfrontiert, werden dann vielleicht doch mal einen Linuxtreiber mehr/ besser schreiben...

[Newbie314]

Im Heise Artikel wird Linux als Windows Konkurrent erwähnt. Für mich ist Linux eine Alternative, aber kein Konkurrent ... dazu ist für mich der "Zielmarkt" einfach zu verschieden.

[rudelgurke]

Eben - da es auf Linux basiert wird Linux erstmal keinen Schaden davon haben, aber die interessanteste Frage für mich ist: unter welcher Lizenz wird es veröffentlicht?

Da würde ich ganz stark auf die GPL tippen - dazu mal im Kernel Source die COPYING Datei anschauen Zumindest in Sachen Kernel - was Google dann noch an eigenen Entwicklungen dazu packt - wer weiß. OpenSource soll es zumindest sein

[waxolunist]

Mein erster Gedanke war auch - gibts doch schon (gOS).

Ich sehe noch nicht ganz das grosse Ganze. Wäre es nicht besser hier Portierungen von Android weiter zu verfolgen? Da gibt es viele Applikationen bereits für und es läuft auch problemlos auf Netbooks.

Ansonsten kanns nicht schaden. Eine weitere Distri wahrscheinlich nur. Diesmal halt von einer Firma mit viel Marktmacht dahinter. Wenn viel Code zurückfliesst, dann schadets wohl wirklich nicht.

Ansonsten lässt Google mit Android, seinen Webapps, dem Browser, GoogleAppEngine und den Frameworks (z.B. GWT) schon eine klare Strategie erkennen.

Mir gefällts vorerst.

Christian

Edit: GoogleGears und den UpdateMechanismus von Chrome wollte ich auch noch nennen.

[kar]

Denke mal, die werden etwas auf Basis von Ubuntu mit Google Apps und viel Klicki Bunti als Versuch die breite Masse zu erreichen, umsetzen.

Ob es aber was richtiges werden kann, steht zu diesem Zeitpunkt ja noch in den Sternen. Also btw. nicht jetzt schon
(1 Jahr vor Markteinführung der ersten Testversion) die Pferde scheu machen und abwarten.

[cookie170]

Was Google vorhat, steht ganz gut in der Pressemeldung:

"Google Chrome running within a new windowing system on top of a Linux kernel". [*]

Also wird wohl eine Konkurrenz zu Gnome, KDE, Ice und wtf für Fenstermanager entwickelt.

Das Urteil über die existierenden Fenstermanager von Google fällt demnach negativ aus. Dass die auch nur xorg verwenden wollen, bezweifle ich. Dann werden aber auch neue Treiber für die Graphikkarten gebraucht.

Google scheint versuchen zu wollen, Linux auf den Desktop zu bringen, ohne Altlasten. Wenn der Code frei ist, gibt das eine Revolution für alle anderen Distris.

Ich bin nicht zu Linux gewechselt, nur um hier wieder an der Pipline zu einem Softwaregiganten zu hängen. Ohne nähere Kenntnis des Sachverhalts fühle ich eine gewisse Enttäuschung, dass Google nicht angekündigt hat, KDE oder Gnome oder ... für eigene Zwecke anzupassen.

Nachdenklich grüßt


Alexander

[waxolunist]

Was Google vorhat, steht ganz gut in der
Ich bin nicht zu Linux gewechselt, nur um hier wieder an der Pipline zu einem Softwaregiganten zu hängen. Ohne nähere Kenntnis des Sachverhalts fühle ich eine gewisse Enttäuschung, dass Google nicht angekündigt hat, KDE oder Gnome oder ... für eigene Zwecke anzupassen.

Das wäre zwar schön, aber ich denke es wird eher was mit directFB ohne X werden. Ich finde zwar, dass man dann initial auf viel Funktionalität verzichtet, aber auch wieder an Performance gewinnt.
Wahrscheinlich geht Google aber einfach den Weg des geringsten Widerstandes. Sie wollen halt nicht gegen die Communities in Gnome oder KDE ankämpfen.

[Toobles]

Google scheint versuchen zu wollen, Linux auf den Desktop zu bringen, ohne Altlasten.

Ich denke "Linux" interessiert sie in diesem Zusammenhang eher nicht. Google will nur mehr Menschen an sich binden.

Wenn der Code frei ist, gibt das eine Revolution für alle anderen Distris.

Wieso?

Ich bin nicht zu Linux gewechselt, nur um hier wieder an der Pipline zu einem Softwaregiganten zu hängen.

Du bist bei Linux genauso von Softwarefirmen abhängig...

Ohne nähere Kenntnis des Sachverhalts fühle ich eine gewisse Enttäuschung, dass Google nicht angekündigt hat, KDE oder Gnome oder ... für eigene Zwecke anzupassen.

Und wenn die Anpassung so aufwendig ist das etwas komplett neues viel mehr Sinn ergibt?

[ThorstenHirsch]

Google nimmt Linux, weil es auf x86 und ARM läuft, und weil die Lizenz es erlaubt. Sie hätten auch ein *BSD nehmen können, aber das ist im embedded-Bereich nicht so verbreitet. Mit Linux kann Google nix falsch machen.

Alles was da on top ist - oder ob es eine bestehende Distri als Basis gibt, ist doch wilde Spekulation. Dazu hat Google noch nichts gesagt.

[kar]

Mal eine kurze Frage, wie lange braucht man für die Entwicklung eines neuen und zeitgemäßen "windowing system on top of a Linux kernel"? Stelle mir soetwas wie die Entwicklung eines solchen Projektes aufwendiger vor, als in einigen Monaten etwas zum Download bereitzustellen. Auf jeden Fall aufwendiger als den Browser Google Chrome. Da sollte man sich mal Gedanken machen, ob und wenn ja auf welche Entwicklungen eventuell zugegriffen wurde/wird.

Kann zwar Zufall sein aber es gäbe ein System, was in ähnlicher Form in nicht allzuferner Zukunft für Linux erscheinen soll. Es wäre schon seltsam, wenn zwei voneinander unabhängig entwickelte, ähnlich angesetzte Projekte gradezu zeitgleich vorgestellt werden. Oder seh ich das falsch?

Der Entwickler von SkyOS hat nämlich kürzlich nahezu unbemerkt nach langen im Vorfeld geführten Diskussionen eine Portierung nach Linux seiner SkyOS API angekündigt.

Quelle - http://www.skyos.org/?q=node/648

[WishMaster@NND]

Es steht dort etwas von einem «new windowing system», das bezieht sich m. M. n. ganz klar auf X.org - das soll durch einen anderen Display-Server ersetzt werden.

[kar]

Es steht dort etwas von einem «new windowing system», das bezieht sich m. M. n. ganz klar auf X.org - das soll durch einen anderen Display-Server ersetzt werden.

Nun, die SkyOS API geht ja in die Richtung.

SkyOS versucht sich zwischen Windows und Linux zu positionieren, mit dem Hauptziel einer einfachen Benutzung der Grafischen Benutzeroberfläche. Es besitzt zwar eine größtenteils POSIX-kompatible Programmierschnittstelle, versteht sich aber nicht als Unix-Derivat, da es sonst keine Ähnlichkeiten mit Unix besitzt. So ist bei SkyOS die grafische Benutzeroberfläche, die den Namen SkyGI trägt, anders als bei Unix üblich, ein fester Bestandteil des Systems, ähnlich wie bei Windows. Grund dafür ist, wie bei Windows, die einfachere Handhabung des Systems durch den Benutzer, da der Heimbenutzer-Desktop das Einsatzgebiet für SkyOS darstellt.

Quelle - http://de.wikipedia.org/wiki/SkyOS

Und wie schrieb der Entwickler von SkyOS?

A Linux (2.6.27.4) from scratch (LFS) is used as base containing only a the absolute necessary userland tools in order to operate a linux kernel. On top of this kernel the SkyOS API (SkyGI, etc...) is ported. In order to get the graphical user interface running the SkyGI Kernel part (which resists in the SkyOS kernel itself) is ported to userland and converted to something similar like the appserver. Only the linux kernel will be used. No textmode. From a user point of view no difference should be visible between the current SkyOS kernel on this proof of concept linux kernel.

[OpOs]

vielleicht lassen sie den x auch ganz wech und nutzen direkt den framebuffer. und netbook-hardware ist ja (zumindest im moment noch) ueberschaubar, treiber sollten kaum das problem sein.

*ueberleg* von einem neuen windowing-konzept iss die rede, so so... auf webanwendungen barsierend, steht da...
wer sagt denn bitte, dass die an einem konkurrenten zu gnome oder kde arbeiten?
ich wuerde sagen, der browser IST das window-system. und damit haette google auch schon alles zusammen:
kernel (linux) + userinterface (chrome) + anwendungen (web, mail, office).

meine vermutung: der prototyp iss schon fertig und jetzt geht's dran, das ding verkaufbar zu machen und unters volk zu bringen...

von dem standpunkt aus klingt 1 jahr sehr realistisch...