Da ich gerade nichts zu tun habe, dachte ich mir, dass ich mal einen kurzen Erfahrungsbericht über die Installation von Arch auf einem ThinkPad 570E schreibe.

Ich weiß zwar, dass so alte Hardware für die meisten uninteressant ist, aber vielleicht dient es ja zur Unterhaltung, oder es hilft es dem ein oder anderen, wenn er auch mal in die Verlegenheit kommt eine Installation auf einem Rechner ohne Netz und CD-Rom machen zu müssen

Meine Wahl viel auf Arch, da in dem Notebook schon ein etwas ältere Hardware werkelt (PIII-500MHz, 192MB-RAM, 12GB HD, 2MB Grafikkarte) und ich befürchte, dass die mit Suse 10.2 etwas überfordert wäre.
Außerdem habe ich mit Arch in VMs gute Erfahrung gemacht und komme ganz gut damit klar.

Diskettenlaufwerk war ja Gott sei dank dabei und deshalb habe ich mir die Diskimages vom FTP Uni-Chemnitz gezogen.


1. Versuch WLAN
Dazu habe ich mir eine Bufallo WLI-CB-G54S PCMCIA WLAN Karte besorgt, da diese gut mit Linux laufen soll. Die Firmware hab ich mit meiner laufenden Suse10.2 und bcm-fwcutter aus den Treibern ausgeschnitten und so hoffte ich, die Karte schon im Installationssystem in Betrieb nehmen zu können.

Allerdings sind in den ethernet und pcmcia_wlan Addon-Images von Arch keine Module für die Karte vorhanden, also war der Ansatz schonmal gestorben (obwohl ich kurz überlegt habe in einer virtuellen Maschine mit derselben Kernelversion die Module zu bauen... das war sozusagen der Notfallplan )


2. Versuch USB-Installation
Dann hab ich mir einen alten 256MB USB-Stick genommen und das arch-base-image aufgespielt.

Zur Erkennung des USB-Sticks im Installationssystem musste ich noch verschiedene Module von den Addon-Images scsi und keymaps_usb_firewire laden:
Laden der DiskImages mit:
Code:
loaddisk /dev/fd0
Laden der Module:
Code:
modprobe usb-storage
modprobe uhci-hcd
modprobe ohci-hcd
modprobe sd_mod
Damit werden auch die restlichen benötigten Module automatisch geladen.

Ein mounten schlug dennoch fehl, denn der Stick war fat16 formatiert. Im Image fs1 sind zwar die nötigen Module enthalten, aber leider fehlte "Codepage=cp473" und sonstige Alternativen im Kernel der Bootdisk.

Also formatierte ich den Stick mit mkfs.ext2 und spielte das image auf. Als ich den Stick dann wieder in den Laptop schob ließ er sich dennoch nicht mounten und als ich ihn wieder im Hauptrechner mountete enthielt er keine Daten mehr.
Es hat mich ca. 3-4 Formatierungen in verschiedene Filesysteme gekostet um zu merken, dass das Mistding sich selbst formatiert, wenn er vom usb getrennt wird und kein FAT16 Dateisystem mehr drauf ist

Also rang ich mich dazu durch meinen MemoryStickProDuo aus dem Handy zu formatieren und per USB-Adapter an das Notebook zu klemmen.
Nachdem ich den Stick formatiert, und das Image aufgespielt habe stellte ich dann fest, dass der Adapter nicht in den USB-Slot des NB passt, weil der Rahmen zu weit übersteht.
Nach weiteren 15 Minuten habe ich dann endlich die USB-Verlängerung gefunden, die mal bei irgendeiner Hardware dabei war und siehe da:
"mount /dev/sda1 /tmp/usb" -> klappt
"mount /tmp/usb/Archlinux-i686-0.8-Voodoo.base.iso /src" -> klappt

Nun einfach die /arch/setup starten und vorgehen gemäp Arch-Wiki Install-Guide

Nach der Installation und mit vorhandener Firmware in /lib/firmware lief dann auch die WLAN-Karte, genauso wie die restliche Hardware problemlos.

Die Installation hat mit allem rumprobieren und suchen im Internet zwar ca. 4-5 Stunden in Anspruch genommen (welche Module brauche ich für USB-Storage, USB 1.1 Stick 2-3 mal formatieren und 140MB hochschieben, etc.pp.) aber mittlerweile bin ich wirklich begeistert, wie gut sich mit so 'nem 500MHz-ler mit Arch und XFCE "arbeiten" lässt

sanfte Grüße