Hallo liebe Linuxgemeinde.

Ich selbst bin seit einem knappen Jahr Linux-User, nachdem ich mich vorher jahrelang mit mehreren Betriebssystemen aus Redmond herum geärgert habe. Den Umstieg bereue ich keineswegs, auch wenn Linux ein bisschen mehr Arbeit macht als eine Installation von Windows.
Einfach kann jeder :-)

Ich selbst habe mich mit Mandriva 10.1 (vormals Mandrake) sowie Debian Sarge 3.1 beschäftigt.
Alle 2 Systeme ließen sich mehr oder weniger problemlos installieren und konfigurieren. Das Einzige, was wohl immer wieder Problemchen schafft ist die Installation von analogen Modems, egal ob intern oder über USB.
Ich selber besitze ein internes Smartlink 56k Modem, was wohl auch in der Linux-Fangemeinde stark verbreitet ist.
Nach langem Suchen und Probieren ist es mir gelungen mein Modem , sowie ein Smartlink56kUSB auf allen oben genannten Distributionen zum Laufen zu bekommen.
Deshalb habe ich mich entschlossen euch hier eine kleine Anleitung oder Gedankenstütze für die Installation zu geben.

Zum ersten möchte ich anmerken das ich immer zuletzt mit dem Modem-Treiber vom Hersteller (http://www.smlink.com/content.aspx?id=132) zum Erfolg gekommen bin. Wenn ich mir irgendwoher fertige Pakete geholt habe, gab es immer irgendwelche Probleme und es lief so gut wie nichts.
Also wer ein Modem hat, das auf dem Smartlink-Modem-Treibern aufbaut ...am besten vom Hersteller den Treiber Version 2.9.10 holen.
(bei meiner Treiber-CD zum Modem war Version 2.9.7 dabei .... die funktioniert nicht bei Kernel-Version 2.6)

Des weiteren gilt das hier gesagt nur für Kernel 2.6. Nichts gegen 2.4 ...aber ich brauche und benutze nun mal 2.6. Unter 2.4 müsste die Installation zwar auch funktionieren, aber getestet habe ich immer nur 2.6

Ich denke mal nicht das ich erläutern muss, das die Kernel-Sourcen und der C- sowie der C++ - Compiler installiert sein müssen. Wenn ihr beim Building der Treiber Fehlermeldungen bekommt, dann schaut bitte da mal noch ob nicht was fehlt.

Am besten ist es auch wenn ihr euch als root anmeldet und die Installation dort durchführt. das erspart ein laufendes Hin- und Herwechseln zwischen den Benutzern.

Soviel zur Vorrede ... nun zu den Systemen:

Ich fang mal mit dem einfachsten an: Mandriva 10.1
Ihr wechselt in einer Konsole in das Verzeichnis, wohin ihr die Treiber vom Hersteller entpackt habt.
Dort führt ihr nun
Code:
make
aus. Das sollte ohne Fehler durchlaufen
Danach folgt ein
Code:
make install
. Auch hier bitte drauf achten, das keine Fehler auftreten. Warnungen kommen durchaus vor, spielen aber keine Rolle.
Ist dort alles gut abgelaufen, dann ist der Treiber schon eingebunden. Er muss nur noch beim Systemstart aktiviert werden. Dazu öffnet ihr die Datei /etc/modprobe.preload Da wird einfach als letzte Zeile für interne Modems slamr und für USB-Modems slusb eingetragen. Das startet die Treiber beim Hochfahren des Systems.
Nun sucht ihr im entpackten Treiber das Verzeichnis scripts/mandrake. Darin findet ihr das Startscript für den Modem-Daemon slmodemd. Das Script öffnet ihr mit einem Editor und ändert dort die Zeilen
Code:
# Default configuration
SLMODEMD_DEVICE=slamr0
SLMODEMD_COUNTRY=ITALY
in
Code:
#Default configuration
SLMODEMD_DEVICE=slamr0
für interne Modems

oder
Code:
SLMODEMD_DEVICE=slusb0
für USB-Modems

sowie
Code:
SLMODEMD_COUNTRY=GERMANY
für beide

Nun die Datei speichern und in das Verzeichnis /etc/init.d kopieren
Als letztes nun noch im Kontrollzentrum – Diensteverwaltung den Dienst slmodemd aktivieren beim Systemstart und nach einem reboot könnte ihr kppp einrichten.

Bei kppp ist drauf zu achten als Modemgerät ttySL0 angeben ...nicht modem. Der Link modem existiert nicht und wenn ihr ihn als sybolischen Link setzt, dann wird er beim Systemstart von udev wahrscheinlichst wieder entfernt.


nun das ganze etwas schwieriger.... Debian Sarge

make und make install ist wie oben beschrieben durchzuführen
Den Abschnitt mit modprobe könnt ihr euch sparen... erstens gibt es die Datei bei Debian nicht und zweitens wird slamr oder slusb schon beim Systemstart mit eingebunden.
Beim Script müsste ihr das aus dem Verzeichnis /scripts/debian verwenden, aber genauso ändern wie bei Mandrake. Auch bei Debian wird sie ins Verzeichnis /etc/init.d kopiert. Nun müssen aber noch die Links gesetzt werden. Dazu wechselt ihr ins Verzeichnis /etc/rc2.d
Dort setzt ihr einen symbolischen Link mit:

Code:
ln -s /etc/init.d/slmodemd /etc/rc2.d/S89slmodemd
bitte genauso, denn die Bezeichnungen haben eine Bedeutung. Es geht um die Bezeichnung S89slmodemd. Das S bedeutet Dienst beim Hochfahren starten. Die 89 gibt an an welcher Stelle er gestartet werden soll. Also die Reihenfolge. Wenn der Dienst vor der Integration von slamr oder slusb im Kernel gestartet wird bekommt ihr ne Fehlermeldung. Deshalb slmodemd so spät wie möglich. (hier kurz vor dem Laden des GDM)

Um das ordnungsgemäße Beenden von slmodemd beim Herunterfahren zu gewährleisten wechselt ihr in das Verzeichnis /etc/rc6.d und setzt dort den symbolischen Link mit:

Code:
ln -s /etc/init.d/slmodemd /etc/rc6.d/K11slmodemd
Nun müssen wir uns noch dem ppp widmen, wenn ihr über T-Online oder ähnliche Provider ins Netz wollt. Alle Provider die über CHAP oder PAP euer Passwort abfragen, haben mit der Grundeinstellung von ppp unter Debian ein Problem, da sie euch nicht identifizieren können.
Wenn ihr kppp von der Konsole aus startet und dort kommt die Meldung kann ppp0 nicht finden (und das meist so um die 400 mal) dann müsst ihr noch folgendes ändern:
als erstes öffnet ihr die Datei /etc/ppp/options mit einem Editor und sucht den Abschnitt

Code:
# Require the peer to authenticate itself before allowing network
# packets to be sent or received.
# Please do not disable this setting. It is expected to be standard in
# future releases of pppd. Use the call option (see manpage) to disable
# authentication for specific peers.
auth
Dort bitte vor das auth eine # setzen. also
Code:
#auth
Datei speichern

Danach /etc/ppp/papsecrets öffnen. Dort steht im Klartext euer Benutzername und Kennwort. Diese Zeile auch mit einer # beginnen oder ganz löschen und die Datei speichern
Genau das Gleiche macht ihr nochmal mit der Datei /etc/ppp/chapsecrets. Auch dort Benutzername und Kennwort raus.

Nun muss man im Debian dem Benutzer noch die Rechte verpassen. Benutzerverwaltung öffnen und euren Benutzern die Gruppen dialout sowie www-data freigeben. dann kommt wieder ein reboot und euer Modem sollte funktionieren.

Auch unter Debian immer als Modemgerät ttySL0 verwenden, modem als Gerät exisitert da auch nicht wie oben beschrieben.

Ich hoffe ich konnte euch helfen...

mit freundlichem Pinguingruß Thomas