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Thema: Xen 2.0.6 Installation aus dem Sourcecode mit angepasstem Kernel 2.6.10.11

  1. #1
    Acer TM 653LC Avatar von fehl-x
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    Xen 2.0.6 Installation aus dem Sourcecode mit angepasstem Kernel 2.6.10.11

    Eine pdf-Version gab es mal. Jetzt aber nicht mehr ;-)

    felix

    ps. Gefundene Fehler, Kritik und Sonstiges per PN an mich!
    Geändert von fehl-x (02.01.07 um 22:40 Uhr)

  2. #2
    Acer TM 653LC Avatar von fehl-x
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    Inhaltsverzeichnis

    1. Vorwort
    2. benötigte Pakte
    3. Xen 2.0.6 kompilieren
    4. Anpassen des Kernels xen0
    5. GRUB anpassen
    5.1. Xen Standardkernel
    5.2. selbst angepasster Kernel
    6. Benchmarks
    7. Installation und Konfiguration von Debian 'sarge' 3.1 als Gastsystem

    l. Links
    ll. Lizenz und Copyrightbestimungen
    Geändert von fehl-x (19.02.06 um 22:47 Uhr)

  3. #3
    Acer TM 653LC Avatar von fehl-x
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    1. Vorwort

    Xen 2.0 stellt die Möglichkeit innerhalb eines Betriebssystems weitere (para-)virtuelle Betriebssysteme zu betreiben. Dazu sind Modifikationen sowohl am Kernel des Hostbetriebssystems, sowie auch am Kernel des Gastbetriebssystems nötig, was das Betreiben von closedsource Betriebssystemen ausschließt.
    Zur Zeit besteht die Möglichkeit GNU/Linux 2.4.x, 2.6.x und NetBSD 2 zu nutzen. Dieses Howto beschränkt sich allerdings auf GNU/Linux 2.6.11.
    Als Informationsquellen dienten mir die offizielle Installationsanleitung der Xen-Entwickler [1] und eine weitere Anleitung zum patchen des Kernels für Xen [2].
    Eine Installation von Xen 2.0.6 aus den Binaryfiles ist wesentlich einfacher, allerdings bietet der mitgelieferte Kernel keine optimale Hardwareunterstützung für das eigene System (Netzwerk und Sound waren bei mir mit dem mitgelieferten xen0-kernel nicht funktionstüchtig).
    Ich behaupte nicht, dass der hier beschriebene Weg zu einem Xen 2.0.6 System mit eigenen Kernel irgendwie elegant ist, bzw. dass es nicht auch einfacher geht. Aber der hier beschriebene Weg ist der einzige Weg, der bei mir nach langem Probieren zum Ziel geführt hat.
    Als Hostsystem dient mir Debian 'sarge' 3.1.
    Geändert von fehl-x (10.07.05 um 12:56 Uhr)

  4. #4
    Acer TM 653LC Avatar von fehl-x
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    2. benötigte Pakete

    Zur Installation und Kompilierung der Xen-Programme/Tools und des Xen-Kernels werden folgende Programmpakete benötigt:

    iproute2, bridge-utils, python-twisted, gcc-3.3, binutils, make, libcurl3-dev, zlib1g-dev, python-dev, transfig, bzip2, latex

    Diese sollten sich bequem über das distributionseigene Paketmanagmentsystem installieren lassen. Für apt lautet der Befehl:

    Code:
    # sudo apt-get install iproute bridge-utils python-twisted gcc-3.3 binutils make libcurl3-dev zlib1g-dev python-dev transfig bzip2
    Geändert von fehl-x (10.07.05 um 13:16 Uhr)

  5. #5
    Acer TM 653LC Avatar von fehl-x
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    3. Xen 2.0 kompilieren

    Es empfiehlt sich in seinem home-Verzeichnis einen eigenen Ordner für die Xen-Installation anzulegen.
    Code:
    # cd ~
    # mkdir xen
    # cd xen
    Danach werden die Quellarchive in einen eigenen Ordner geladen.
    Falls die URLs nicht mehr stimmen sollten, ist der Kernel 2.6.11.10 unter [3] zu finden und die Xen-Sourcen unter [4].


    Jetzt werden die Quellarchive jeweils entpackt.
    Code:
    # tar -xvzf archive/xen-2.0.6-src.tgz
    # tar -xvjf archive/linux-2.6.11.10.tar.bz2
    Im Nächsten Schritt wird Xen 2.0 kompiliert.
    Code:
    # cd xen-2.0
    # make world
    Während dieses Schrittes werden die von Xen benötigten Tools und ein 2.6.10 Standardkernel kompiliert. Dieser Kernel lässt sich zwar booten, bietet aber keine weitere Hardwareunterstützung, so dass es nötig ist, später noch einen angepassten Kernel zu kompilieren.


    Jetzt muss Xen noch installiert werden:
    Code:
    # sudo make install
    # sudo sh ./install.sh
    oder
    Code:
    # su
    # make install
    # sh ./install.sh
    # exit
    und man Ende wieder in das Installationsverzeichnis ~/xen wechseln.
    Code:
    # cd ..
    Um die Performance des xen0-kernels zu erhöhen wird auf [1] empfohlen Thread Local Storage im Hostsystem auszuschalten.
    Code:
    # mv /lib/tls /lib/tls.disabled
    Thread Local Storage kann jederzeit mit
    Code:
    # mv /lib/tls.disabled /lib/tls
    wieder aktiviert werden.

    Hinweis:
    Wer keine angepassten Kernel nutzen möchte kann direkt mit Kapitel 5.1 GRUB Xen 2.0 Standardkernel fortfahren.
    Geändert von fehl-x (10.07.05 um 13:20 Uhr)

  6. #6
    Acer TM 653LC Avatar von fehl-x
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    4. Anpassen des Kernels fürs Hostsystem (xen0)

    Wir befinden uns im Installationsverzeichnis ~/xen. Es wird ein neuer Ordner erstellt, dessen Dateien allerdings nur mit den Originalen in linux-2.6.11.10 verlinkt sind.
    Ich habe mit tm635 einen Hinweis auf die verwendete Hardware (Acer Travelmate 635Lc) in den Kernelnamen eingebaut.
    Code:
    # cp -al linux-2.6.11.10 linux-2.6.11.10-tm635-xen0
    Dann werden die neuen Kernelsourcen an Xen angepasst.
    Code:
    # cd xen-2.0/linux-2.6.11-xen-sparse/
    
    # ./mkbuildtree ../../linux-2.6.11.10-tm635-xen0/
    	
    # cd    ../..
    
    # echo  "-tm635-xen0" > linux-2.6.11.10-tm635-xen0/localversion-xen
    	
    # diff  -Naur linux-2.6.11.10 linux-2.6.11.10-tm635-xen0 > 			archive/linux-2.6.11.10-tm635-xen0.patch
    Kernel patchen:
    Code:
    # patch -p1 < ../archive/linux-2.6.11.10-tm635-xen0.patch
    Jetzt kann kann der Kernel kompiliert werden. Das Ergebnis wird zunächst in einem extra Verzeichnis gespeichert und nicht sofort ins System kopiert.


    Verzeichnis für Installationsergebnis erstellen und ins Kernelverzeichnis wechseln:
    Code:
    # mkdir install
    # cd linux-2.6.11.10-tm635-xen0
    Ein .config-file mit Xen-Standardkonfiguration ins Kernelverzeichnis kopieren:
    Code:
    # cp arch/xen/configs/xen0_defconfig .config
    Definiert die Umgebungsvariablen, so dass der neue Kernel und seine Module im Verzeichnis install landen:
    Code:
    # ARCH=xen; INSTALL_PATH=../install; INSTALL_MOD_PATH=../install
    # export ARCH INSTALL_PATH INSTALL_MOD_PATH
    Kernel konfigurieren:
    Code:
    # make oldconfig
    Weitere Kerneleinstellungen können mit
    Code:
    # make menuconfig
    vorgenommen werden.


    Hinweis:
    Ein gutes Howto zur Kernelkonfiguration gibt's unter [5].



    Kernel und Module kompilieren und installieren:
    Code:
    # make modules
    # make modules_install
    # make install
    Danach müssen nur noch die Dateien/Ordner aus ~/xen/install in die entsprechenden Verzeichnisse kopiert werden.
    Code:
    # cd ../install/
    # sudo cp boot/* /boot
    # sudo cp -r lib/modules/2.6.11.10-tm635-xen0/ /lib/modules
    # sudo cp -r usr/include/xen /usr/include
    Nun muss GRUB, wie in Kapitel 5.2 beschrieben angepasst werden, dann kann der neue Xen-Kernel gebootet werden.
    Geändert von fehl-x (10.07.05 um 13:25 Uhr)

  7. #7
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    5.GRUB anpassen

    5.1. GRUB: Xen 2.0 Standardkernel

    In [1] wird der Eintrag in /boot/grub/menu.lst so angegeben:

    Code:
    title	Xen 2.0 / XenLinux 2.6
    kernel	/boot/xen-2.0.gz dom0_mem=131072
    module	/boot/vmlinuz-2.6-xen0 root=/dev/sda4 ro console=tty0
    Die root-Partition, oben angeben mit root=/dev/sda4, muss natürlich noch angepasst werden.


    Auf meinen Debian 'Sarge' 3.1 mit eigener boot-Partition musste der Eintrag allerdings wie folgt angepasst werden:

    Code:
    title	Xen 2.0.6 / XenLinux 2.6.11.10-xen0
    root	(hd0,2)
    kernel	/xen.gz dom0_mem=131072
    module	/vmlinuz-2.6-xen0 root=/dev/hda5 ro console=tty0
    Jetzt kann das System gerebooted werden. In GRUB dann natürlich Xen 2.0.6 / XenLinux 2.6.11.10-xen0 auswählen und gucken ob der Kernel bootet. Sollte er aber eigentlich.


    5.1. GRUB: selbst angepasster Kernel

    Im Prinzip muss in dem GRUB-Eintrag nur der Dateiname des angepassten Kernels eingetragen werden. Im ersten Fall (siehe 5.1) sieht das dann so aus:

    Code:
    title	Xen 2.0 / XenLinux 2.6
    kernel	/boot/xen-2.0.gz dom0_mem=131072
    module	/boot/vmlinuz-2.6.11.10-tm635-xen0 root=/dev/hdaX ro console=tty0
    root-Device Namen anpassen nicht vergessen!


    Und im Fall einer eigenen boot-Partition (siehe 5.1) sieht der Eintrag so aus:

    Code:
    title	Xen 2.0.6 / XenLinux 2.6.11.10-xen0
    root	(hd0,2)
    kernel	/xen.gz dom0_mem=131072
    module	/vmlinuz-2.6.11.10-tm635-xen0 root=/dev/hda5 ro console=tty0

  8. #8
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    6. Benchmarks

    Da ich das subjektive Gefühlt hatte, dass KDE-Programme mit xen0-Kernel länger brauchen zum starten, hab ich beschlossen, dass per Benchmark zu überprüfen. Die durchgeführten Benchmarks bestätigen meine subjektives Gefühl allerdings nicht.
    Der Grund für das langsamere starten der KDE-Programme wird sein, dass der xen0-Kernel mit weniger Arbeitsspeicher als ein 'normaler' Kernel gestartet wird (Parameter dom0_mem=131072) gestartet wird.
    Geändert von fehl-x (21.04.07 um 20:36 Uhr)

  9. #9
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    7. Installation und Konfiguration von Debian 'sarge' 3.1 als Gastsysteme

    An dieser Stelle ein Verweiss auf an anderes Howto: http://www.pug.org/index.php/Xen-Installation
    Geändert von fehl-x (07.09.05 um 10:35 Uhr)

  10. #10
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    l. Links

    [1] UsersManual der Entwickler
    http://www.cl.cam.ac.uk/Research/SRG...user/user.html

    [2] Howto: Kernel patchen
    http://www.theshore.net/~caker/uml/xen-skas.txt

    [3] Kernel Website
    http://www.kernel.org/

    [4] Xen Entwickler Website
    http://xen.sf.net/

    [5] Howto zur Kernelkonfiguration
    http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?t=161878

    [6] Benchmarks
    http://www.freebench.org/

    [7] Benchmarks-Tools
    http://www.freebench.org/benchmarks.shtml

  11. #11
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    ll. Lizenz und Copyrightbestimmungen

    Dieses Howto ist unter der GNU Free Documentation License lizenziert.
    englisches Orginal: http://www.gnu.org/licenses/fdl.html
    inoffizielle deutsche Übersetzung: http://de.wikipedia.org/wiki/GNU_FDL/Text
    zu nennender Autor: Felix Friedrich
    Geändert von fehl-x (19.02.06 um 22:55 Uhr)

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