Als die Festplatte irgendwann Anfang der 80er in den IBM-PC Einzug hielt, spezifizierten Microsoft und IBM zusammen ein Tool, welches die Festplatten aufteilen sollte und ausserdem als Bootmanager dienen sollte.

Microsoft, damals noch an SCO mit dem System Xenix beteiligt, und IBM, mit Plänen für ein richtiges System für den PC und nicht DOS, haben also folgende Spezifikationen dafür festgelegt. In diesem HOWTO sind natürlich nur die Teile von Interesse, die den Bootloader betreffen ...

1. Wie Bootet ein PC
Nach dem Einschalten des Rechners führt der Code im BIOS einen kurzen Selbsttest aus. Ist soweit alles OK, versucht er, das System anzuspringen, welches im ROM liegt.
Ja, richtig gehört. Der PC besitzt eine Möglichkeit, z.B. ein "BASIC" aus dem ROM zu laden, so wie es die meisten HCs aus dieser Zeit konnten. Spasseshalber könnt ihr ja mal alle Laufwerke abklemmen und dann probieren zu Booten. Noch heute bringt ein PC in der Regel dann die Meldung "No ROM found" oder so ähnlich.
Ist kein ROM vorhanden, versucht das System von einem vorhandenen Laufwerk zu booten. Ursprünglich zuerst von Diskette, dann von Festplatte.
Liegt keine Diskette im Laufwerk, wird der MBR vom BIOS angesprungen und der dortige Code ausgeführt. Dieser Code springt den BR der aktiven Partition an. Der dortige Code lädt dann das Betriebsystem.

2. FDISK
Der Bootvorgang ist also wie oben beschrieben festgelegt. FDISK hat nun einige Aufgaben vorgeschrieben bekommen, die er durchführen soll, damit er diesen Bootvorgang unterstützt.

1) Jeder FDISK MUSS bei einer Schreiboperation den MBR neu schreiben.
2) Im MBR darf nicht Code liegen, der etwas anderes tut, als den BR der aktiven Partition anzuspringen.

3. FDISK als Bootmanager
Die Idee war simpel. Mit dem Aufteilen der Festplatte sollten mehrere Systeme Platz haben. Um zwischen den Systemen zu wechseln sollte man lediglich den FDISK eines Systems nehmen und die aktive Partition umsetzen. Beim nächsten Start wäre also das nächste System zu starten dran.

T I P P ! ! ! !
Probleme die heute mit MS einhergehen, mit dem verschwinden des geliebten Bootmanagers aus dem MBR, sind in diesem Fall hausgemacht durch Linux selbst. Alle Bootmanager lassen sich im MBR installieren, kein FDISK schreibt den MBR neu oder besteht auf eine aktive Partition. Geschimpft wird über Microsoft, die in diesem Fall gänzlich unschuldig sind, sondern sich komplett an die Vorgaben halten. Nicht umsonst setzte IBM den berühmten OS/2-Bootmanager in eine eigene Partition.

Um Probleme zu vermeiden sollte man bei der Installation seines Systems einfach folgendes tun. Installation des Bootmanagers in den BR der (aktiven) Systempartition. Sollte dann Windows, nach Spezifikation, bei einer Neuinstallation den MBR wieder neu schreiben, so kann man einfach, ebenfalls nach Spezifikation, mit den Boardmitteln von windows die aktive Partition wieder umsetzen, und schwups, hat man seinen Bootmanager wieder, ohne kompliziert Rettungssysteme benutzen zu müsse.

Aufruf
Liebe Linux-Toolschreiber. Bitte respektiert die Spezifikation. Liebe Distributoren, bitte nehmt als Voreinstellung nicht den MBR sondern den BR der aktiven Partition (und setzt die aktive Partition um).
Denn immer Schimpft man über MS weil sie sich nicht an Spezifikationen halten ... aber dort wo sie es tun regt man sich auch auf