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Thema: Immer diese Sysadmin

  1. #1
    Registrierter Benutzer Avatar von Sven_R
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    Immer diese Sysadmin

    hallo
    man wundert sich immer das nichts läuft, bei solchen sysadmins ist das ja wohl nicht verwunderlich:

    gefunden beim stöbern in den weiten welten den webs
    das orginal ist HIER


    Gefunden auf einem neuseelaendischen
    FTP-Server zu einer Zeit, als die meisten
    von euch noch nicht mal wussten, dass man
    Komputer mit K schreibt.

    von Simon Travaglia
    frei uebersetzt von Florian Schiel

    ---------------------------------------------------------------------------

    Heute ist Backup-Tag. Mein Lieblingtag! Andererseits hat es natuerlich
    gewisse Vorteile, der Operator zu sein. Ich linke das tape device nach
    /dev/null - viel oekonomischer. Zumindest, was meine Arbeitszeit angeht,
    weil ich nicht alle 5 Minuten Baender wechseln muss. Ausserdem dauert das
    Backup nur noch etwa 12 Minuten, also kann es nicht ganz schlecht sein! Ein
    Benutzer ruft an.

    "Wissen Sie, warum das System so langsam ist?", fragt er.

    "Wahrscheinlich liegt's an ..." - Ich schaue nach, was heute dran ist -
    " ... der Taktfrequenz."

    "Ah." ---

    Wenn sie nicht wissen, wovon man redet, sind sie meistens zufrieden.

    "Wissen Sie, wann das repariert wird?"

    "Repariert? Es sind 275 Benutzer auf deiner Maschine, einer davon bist
    Du. Nun sei ein braver Junge und lass mal ein paar andere ran. Log
    aus, Egoist!"

    "Aber ... aber die Ergebnisse muessen morgen abgegeben werden. Ich brauche
    nur noch eine Seite auf dem Laserdrucker .."

    "Aber klar doch! Erzaehl das mal deiner Omama, Bruder!"

    Ich haenge auf. Hundertausend Hoellenhunde! Man sollte meinen, dass sie
    endlich lernen, NICHT mehr anzurufen!
    --------
    Das Telefon klingelt wieder. Ich weiss, dass er es ist. Sowas nervt mich.
    Ich veringere meine Stimmlage um 2 Oktaven.

    "HALLO, LOHNBUCHHALTUNG!"

    "Ah .. oh. Tut mir leid. Ich habe die falsche Nummer..."

    "SOOO? Wie ist denn Ihr Name, Freundchen? Wissen Sie, wieviel Geld uns
    solche falschen Anrufe kosten? WISSEN SIE DAS? Ich haette gute Lust, Ihre
    vergeudete Zeit, meine vergeudete Zeit und die Kosten dieses Anrufs von
    Ihrem Monatsgehalt abzuziehen! TATSACHE, DAS WERDE ICH AUCH! Wenn ich mit
    Ihnen fertig bin, werden SIE UNS Geld schulden! WIE IST IHR NAME - UND
    KEINE LUEGEN! WIR HABEN ISDN!"

    Ich hoere, wie der Hoerer 'runterfaellt und sich jemand in Trab setzt - er
    will sich im Sekretariat des Dekans ein Alibi besorgen. Ich tippe seinen
    Benutzernamen ein und rufe im Sekretariat des zugehoerigen Dekanats an.

    "Hallo?", meldet sie sich.

    "Hallo, Simon, Operator hier. Passen Sie auf! Wenn er in etwa 10 Sekunden
    in Ihr Buero stuermt, koennen Sie ihm was ausrichten?"

    "Ich denke schon...", sagt sie unsicher.

    "SAGEN SIE IHM: ER KANN RENNEN, ABER ER ENTGEHT MIR NICHT!"

    "-hm, gut."

    "Und nicht vergessen. Es waere doch schade, wenn jemand Ihre Datei mit
    den einschlaegigen S+M Tips in Ihrem Account finden wuerde..."
    Ich hoere ihre langen Fingernaegel panikartig ueber die Tastatur klappern...
    "Sparen Sie sich die Muehe - ich hab' bereits 'ne Kopie. Nun seien Sie
    ein gutes Maedchen und richten Sie's ihm aus!"
    Sie verspricht es heulend.
    Das Schlimme an der Sache ist: die S+M Sache war nur geraten. Trotzdem hole
    ich mir rasch eine Kopie davon. Koennte mal ganz gut sein, wenn ich nicht
    einschlafen kann...
    --------
    Inzwischen ist das Backup in neuer Rekordzeit zu Ende gelaufen. 11 Minuten
    und 10 Sekunden. Es lebe die moderne Rechnertechnik! Schon wieder klingelt
    das Telefon.

    "Ich brauche mehr Platz sagt er."

    "Warum ziehen Sie nicht in den Osten?"

    "Quatsch, in meinem Account, Sie Idiot."

    Idiot? Oh-oh... "Es tut mir so leid", sage ich wie Mutter Beimer in der
    Lindenstrasse "aber ich hab' das nicht ganz mitgekriegt. Was sagten Sie
    doch gleich?"
    Ich kann die aufkommende Angst durch die Leitung riechen. Aber es ist
    zu spaet: er ist erledigt und er weiss es.
    "-hm, ich sagte, haette gerne etwas mehr Speicherplatz in meinem
    Account bitte."

    "Aber klar. Augenblick mal."

    Ich hoere ihn erleichtert aufatmen, obwohl er die Sprechmuschel mit der Hand
    abdeckt. "Erledigt. Sie haben massig Platz jetzt."

    "Wieviel?"

    Das geht mir nun wirklich auf den Keks! Nicht nur dass sie dauernd
    Speicherplatz von mir fordern, Sie wollen mich auch noch kontrollieren und
    protestieren, wenn ich Ihnen nicht genug gebe. Sie sollten gluecklich sein
    mit dem, was es von mir gibt, und basta! Wieder mit Mutter Beimer:
    "Also, schaun' wir mal. Sie haben 60 MB frei."
    "Klasse! 120 MB zusammen. Vielen Dank!", sagte er begeistert von seiner
    Verhandlungstechnik.
    "Moment!" unterbreche ich. Das muss man geniessen wie einen Suedaustralischen
    bei Raumtemperatur. "60 MB insgesamt."

    "Was? Ich habe doch schon 60 MB belegt. Wie kann ich dann noch 60 MB
    frei haben?"

    Ich sage nichts. Ist auch nicht noetig. Er wird schon noch drauf kommen.

    "Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaarrrrrr rrrrrrggggghhhhhh!"

    Ich mag mich wenn ich eklig bin. Ehrlich!

    The Bastard Operator from Hell #2

    Ich spiele gerade DOOM an der Masterconsole als irgend so ein gedankenloser
    Bastard anruft. Ich hebe ab.

    "Hallo?" sage ich.

    "Wer ist da?", sagt jemand.

    "Ich denke, ich bin's", sage ich.

    Wozu habe ich den Kurs 'Erfolgreiches Verhandeln am Telefon' absolviert?

    "Wer ich?"

    "Wird das ein Oesterreicherwitz?", sage ich, waehrend ich mit allen
    verfuegbaren Fingern auf den Feind ballere.
    ZU SPAET. YOU GOT KILLED. GAME OVER. Meine Laune sinkt von minus
    zweihundert auf den absoluten Nullpunkt.

    "Was kann ich fuer Sie tun?"
    Stimme so weich wie Kaschmirwolle (ein untruegliches Warnzeichen!)

    "Aehm, Ich haette gerne gewusst, ob wir ein bestimmtes Software-
    Paket haben..."

    "Was fuer eine Software ist das?"

    "Aehm, sie heisst B-A-S-I-C."

    klickerdiklackerdiklick

    r-m b-a-s-i-c.e-x-e

    "Hm, tut mir leid, haben wir nicht. Wir hatten das mal..."
    "Oh. Na gut, die andere Sache, weswegen ich anrufe: koennte man alle Daten in
    meinem Account auf Band kopieren? Dann haette ich eine Sicherheitskopie
    zu Hause im Falle eines Falles..."
    "Im Falle eines Falles?"
    "Ja, falls sie zum Beispiel aus Versehen geloescht werden oder so ..."
    "GELOESCHT! Ah, machen Sie sich da mal keine Sorgen. Wir machen doch
    Backups." Ich bin so ein Schwein!
    "Wie ist Ihr Username?" Er gibt mir seinen Usernamen. Nicht sehr helle!
    klickediklackediklick
    "Aber Sie haben doch gar keine Daten in Ihrem Account!", sage ich,
    baffes Erstaunen in der wohlmodulierten Stimme.
    "Natuerlich habe ich Daten. Sie schauen sicher an der falschen Stelle!"
    klickediklackediklick
    "Ah, stimmt. Ich war falsch", sage ich. Hat er nicht gerade 'Typisch'
    in seinen Bart gemurmelt? Mein lieber Freund... "Ich wollte sagen:
    DER USERNAME EXISTIERT GAR NICHT."

    "Was?" Wimmern in der Leitung. "Aber da muss einer sein. Ich habe doch erst
    heute morgen darin gearbeitet!"

    "Aha! Da liegt das Problem. Sehen Sie, da war ein Virus im System
    heute morgen. Der ... aeh ... Leonardo da Vinci Virus. Loescht
    alle User die gerade eingeloggt sind, wenn er losbricht."

    "Das kann nicht sein. Meine Freundin war auch eingeloggt, und jetzt bin
    ich gerade in ihrem Account!"
    "Und welcher ist das?"

    ER SAGT ES MIR. MANCHE LEUTE LERNEN'S NIE.
    "Ah, ja. Den Account konnten wir gerade noch retten."
    klickediklackediklick
    "Sie hat nur alle Daten verloren."
    "Aber..."

    "Keine Sorge. Wir haben doch alles auf Backup."

    "Oh, Gott sei Dank!!!"

    "Auf Lochstreifen-Backup! Haben Sie einen Leser dafuer? Wir nicht!
    Viel Spass!!!"

    Ich bin so ein Hund!

    The Bastard Operator from Hell #3

    Mein Job ist so eine Hetze, dass ich kaum dazu komme, kurz mal ins Kino zu
    fahren, bevor die Leute ihre Ausdrucke abholen kommen. Die Queue ist
    sowieso viel zu voll, als dass ich alles rechtzeitig ausgedruckt (und
    sortieren) koennte. Also kille ich alle die kleineren Jobs bis auf zwei und
    die lassen sich im Nu sortieren. Nach dem Film (einer von diesen
    Endlos-Bertoluccis, wo der Held nach drei Stunden endlich in grandiosen
    Visionen zugrunde geht) komme ich zurueck, um die Ausdrucke auszugeben.

    Etwa fuenfzig Leute warten draussen und ich habe zwei Ausdrucke. Stimmt
    ziemlich gut mit meinem Durchschnitt ueberein. Andererseits haette ich mehr
    killen sollen. Egal, ich lasse die beiden Ausdrucke elegant auf den Tisch
    gleiten, drehe mich um und gehe betont langsam zurueck in meinen Glaskasten.
    Dabei halte ich deutlich sichtbar das Clipboard in der Hand, das mit den
    grossen roten Buchstaben 'ACCOUNTS TO REMOVE' auf der Rueckseite. Keiner sagt
    ein Wort. Wie immer.
    --------
    Ich sitze wieder gemuetlich im Operator-Sessel und beobachte den
    Ueberwachungs-Monitor, der zufaellig mit dem Videoplayer aus der
    medizinischen Optik verbunden ist (zur Reparatur hier; geschaetzter Termin
    der Ruecklieferung irgendwann in 2001). Ploetzlich klingelte das Telefon. Das
    muss heute schon das zweite Mal sein und es beginnt, mir auf die Nerven zu
    gehen.

    "Ja?", sage ich und halte das Bild an.

    "Ich hab' aus Versehen meinen Lebenslauf geloescht", sagt die Stimme
    am anderen Ende.

    "Tatsaechlich? Wie war Ihr Username?"

    Er sagt es mir.

    Sch.... wie langweilig. "Ah, nein. Nicht Sie haben ihn geloescht -
    ich war's."

    "Was?"

    "Ich hab' ihn geloescht! Er war voll mit Sch...! In keinem einzigen Fach
    was Besseres als 'ne zwei!"

    "Haeh?"

    "Und der Mist mit dem Austauschstudium - das war Ihre Freundin, und wir beide
    wissen das!"

    "Haeh??"

    "Na, Ihre Studienangaben. Ich hab's nachgeprueft. Sie haben gelogen."
    "Wie haben Sie ..."

    Es klickt deutlich hoerbar.

    "Oh, nein. SIE sind's! Der BASTARD OPERATOR FROM HELL!"

    "Leibhaftig, am Telefon und in Ihrem Account. Es waere wirklich besser
    gewesen nicht anzurufen, wissen Sie.
    Vor allem haetten Sie Ihren Usernamen lieber fuer sich behalten sollen..."
    [klickediklackediklick]
    "Tja, und dann haetten Sie dem System Manager keine so boese Mail schicken
    duerfen. Eine Mail, die ausdrueckt, was Sie von ihm halten - in huebschen
    Bildern!"

    "Ich habe keine ..."

    [ klickediklackediklick klick ]

    "So? Haben Sie nicht? Wer kann das noch sagen heutzutage? Keine Sorge, es
    bald wird alles vorueber sein...."
    [ klickediklackediklick klick ]
    ... noch den Usernamen zurueckaendern ...
    [ klickediklackediklick ]

    "B-b-b-b", blubbert er wie eine desynchronisierte PDP-11.

    "Leben Sie wohl", sage ich ueberfreundlich. "Ich denke Sie sollten
    jetzt besser packen. Viel Spass beim Neubeginn."

    Ich lege auf. Zwei Sekunden spaeter laeutet das rote Telefon. Es ist der
    Boss. Er knurrt den Usernamen - von wem wohl? - und etwas ueber eine
    schweinische Mail. "Sie wissen, was Sie zu tun haben ..." mit den Punkten
    und allem.

    Spaeter, im Abrechnungscomputer der Staedtischen Elektrizitaetswerke,
    waehrend ich die naechste Rechnung des armen Schweins um ein paar Nullen
    korrigiere, wundere ich mich wieder einmal ueber diesen hartnaeckigen und
    unglaublichen Mangel an Urteilsvermoegen - welche Bloedheit kosmischen
    Ausmasses treibt sie immer wieder dazu, bei mir anzurufen. Noch spaeter,
    als ich im FBI Computer sein Photo von der WWW Page in die Gesuchtenliste
    kopiere (die mit dem Label 'Dringend gesucht, bewaffnet und gefaehrlich,
    sofort schiessen') komme ich zu dem Schluss, dass ich es wohl niemals wissen
    werde - aber das Leben geht weiter.

    Ein paar Stunden spaeter sehe ich die GSG 9 sein Apartment umstellen und mir
    wird klar: fuer ein paar von uns wird es das nicht. Aber morgen ist ein
    neuer Tag.


    The Bastard Operator from Hell #4
    Es ist Donnerstag und ich bin guter Laune. Es ist Zahltag. Ich denke, ein
    paar Anrufe koennen nicht schaden. Also lege ich den Hoerer zurueck auf die
    Gabel. Es laeutet.

    "Seit Stunden versuche ich, Sie zu erreichen!", schreit eine Stimme
    am anderen Ende.

    "Nanana, STUNDEN koennen's gar nicht gewesen sein", sage ich, waehrend
    ich 'Blade Runner' ins Cover zurueckstecke und mir die Rueckseite
    anschaue. "Allenfalls 114 Minuten. Ich hatte einen langen Chat mit dem
    grossen Boss. Versuchte, bessere Technik fuer unsere Benutzer
    herauszuschlagen." Eins, zwei, drei ...

    "Oh, tut mir leid."

    "Macht nix. Ich bin nicht nachtragend."
    Ich nehme mir vor, sein Passwort in den naechsten Tagen etwas abzuaendern,
    in etwas, worauf er nicht so schnell kommen duerfte.

    "Aehm, ich weiss nicht, wie ich ein File umbenennen kann", sagt er.
    Oh, Gott... Moment es ist ja Zahltag, nicht?
    Also bin ich guter Laune. "Aber klar. Tippen Sie nur 'rm' und den Filenamen."

    "Vielen Dank."

    "Keine Ursache."

    (Jetzt bin WIRKLICH guter Laune. Vielleicht sollte ich heute das Skript
    fertigschreiben, das Abspeichern zu bestimmten, zufaellig gewaehlten Zeiten
    unmoeglich macht.) Das Telephon laeutet wieder.

    "Hallo?"

    "Hallo, ebenfalls" sage ich.

    "Ist das der Kontrollraum?"

    "Aber klar doch" sage ich zuckersuess."

    "Koennten Sie mir bitte meine Ausdrucke herausbringen? Ich brauche sie
    dringend und der Ausdruck muesste schon seit fuenf Minuten zu Ende sein."

    "Ihr Username?", frage ich. Er gibt ihn mir und ich notiere
    ihn fuer spaeter. "Kein Problem. Moment.", sage ich und gehe 'rueber zu
    den Druckern.

    Ein RIESEN Haufen von Ausdrucken liegt auf dem Boden. Und tatsaechlich, sein
    Dokument liegt ganz oben auf. Ich breite es ueber dem Haufen aus und spruehe
    grosszuegig unser Spezialfleckenwasser in die Gegend. Dann fahre ich den
    schweren Bandwagen ein paar Mal darueber und klemme es zum kroenenden
    Abschluss vier, fuenf Mal in die schwere Safetuere ein, wo wir die Backup-
    Baender aufbewahren sollten. Huebsch.

    "Hier sind Ihre Ausdrucke", sage ich

    "Tut mir leid, dass es solange gedauert hat. Wir haben ein paar kleinere
    Probleme mit dem Drucker." Ein Blick und er macht sich fast in die Hose.

    "Oh, Gott! Kann ich es nochmal drucken?", fragt er besorgt.

    "Aber klar doch" sage ich. "Aber wie gesagt, unser Printer ist nicht
    besonders gut drauf heute."

    "Aeh, kann ich es auf dem Laser drucken - funktioniert der?"

    "Natuerlich, aber das kostet eine Kleinigkeit", sage ich, Mitgefuehl
    verstroemend.

    "Egal, was es kostet! Das ist hyper-dringend!"

    Ich schleiche zurueck in den Druckerraum und suche die Tonerkassette, die
    wir fuer spezielle Faelle aufbewaren - die mit den dicken schwarzen Streifen
    in der Mitte und den blassen Raendern. Ich habe ziemlich lange gebraucht,
    bis sie so gut funktionierte. Der Ausdruck flutscht raus und ich bringe ihn
    sofort nach vorne. Bloss nichts verpassen.

    "W-w-w-was ist den jetzt passiert?", winselt mich der Geck an.

    Gut, dass ich den Usernamen notiert habe - Geistige Folter ist vielleicht
    doch etwas, wofuer ich mich laengerfristig begeistern koennte.
    "Aeh, nichts. Ich meine, klar: es ist nicht perfekt. Aber der Toner hat
    auch schon 47 Tausend Seiten drauf und wurde 17mal nachgefuellt. Ich finde,
    es ist noch gut gegen das, was wir sonst so bekommen."

    Der Geck zahlt und beginnt zu wimmern.

    "Na, kommen Sie. Kein Grund zum Heulen. Haben Sie die Arbeit auf Disketten?"

    Er gibt mir eine kleine Plastikbox mit Disketten.

    Ich huepfe schnell rein und lege sie kurz auf den Loesch-Magneten. Ich gehe
    wieder hinaus. "Tut mir so leid, aber mir faellt gerade ein, dass unser
    Lesegeraet hinueber ist. Sie muessen damit zu dem Druckerraum U am anderen
    Ende des Campus - kennen Sie den? - und es dort ausdrucken. Dort sollte es
    klappen. Die haben gestern einen neuen Toner bekommen."

    "SUPER!"

    "Gern geschehen. Und denken Sie daran: immer die Disketten hoch ueber
    den Kopf halten. Das Erdmagnetfeld ist heute wieder extrem stark."

    "Haeh???"

    "Keinen langen Reden. Machen Sie's."

    Er marschiert los, die Disketten hoch ueber dem Kopf. Manchmal hasse ich
    mich selbst.

    The Bastard Operator from Hell #5

    Die dauernde Langeweile bringt mich um. Also lese ich User-eMmails, um die
    Zeit totzuschlagen. Allerdings muss ich zugeben, dass die heutige Lieferung
    auch nur zum Gaehnen anregt. Nicht eine wirklich gute Nachricht darunter.
    Nicht mal versteckte Andeutungen ueber Fummeln im Supermarkt, wie sonst. Gar
    nichts. Statt dessen muss ich mir den ueblichen Sch... zu Gemuete fuehren:
    Welcher Verwandte wann welche Art von Operation ueber sich ergehen lassen
    muss und welche es nicht ueberlebt haben, wie das Wetter auf der anderen
    Seite des Erdballs ist, die Sorte von Redundanzmails, die nur unsere Queues
    vollknallen!

    Um die Sache etwas aufzulockern, hole ich eine persoenliche Party-Einladung
    aus einer Mailbox, poste sie unter dem Namen des Senders in
    alt.singles.with.severe.social.dysfunctions im USENET und mache eine Notiz
    in meinem Kalender, damit ich rechtzeitig dort bin - mit meiner
    Videokamera. Koennte was werden! Was steht als naechstes an? Ah ja, die
    medizinische Datenbank, in der die Vertrauensaerzte der Uni die
    Krankheitsgeschichten der Angestellten speichern. Ich grepe schnell mal
    durch nach 'Herpes' und 'Syphilis' und verkaufe die Ergebnisse an die
    lokale Boulevardpresse. Um meine Spuren zu verwischen, gehe ich in den
    Account des Oberarztes und fuege dort folgenden Eintrag in sein
    Online-Tagebuch ein: DM 500, Med. Daten an Zeitung. Sollte ausreichen!

    Ich schichte ein paar Baender aus den Regalen auf den Laborwagen und zurueck,
    damit es so aussieht, als ob wir sie tatsaechlich verwenden. Dann gehe ich
    in Archie und suche nach einem bestimmten verborgenen X-GIF Server, von dem
    ich gehoert habe. Als ich ihn finde, starte ich einen Batch unter einem
    User-Account, um die Bildchen 'runter zu laden - natuerlich auf seine
    Kosten. Gerade noch rechtzeitig faellt mir ein, ob auch genug Speicherplatz
    fuer die Bilder frei ist. Um ganz sicher zu gehen, entferne ich alle Dateien
    auf der Platte, die nicht direkt mit dem Batch zu tun haben. Zum Beispiel
    die ganzen LaTeX Dokumente "diss*.*"; die sind in letzter Zeit sowieso
    schon wieder viel zu gross geworden.

    Zurueck in User eMail schaue ich, ob sich inzwischen was getan hat. Naaah.
    Schliesslich grepe ich alle files nach 'schwanger', 'Scheidung' und
    'Therapie' und poste sie anonym in eine lokale Klatsch-Newsgroup. Dann,
    bevor ich auch nur piep sagen kann, ist der Strom weg! In der naechsten
    Sekunde laeutet schon das Telefon.

    "Hallo?" sage ich wuetend - der Coyote hat den Roadrunner gerade fast
    am Wickel gehabt!

    "Was ist mit dem Comp..."

    Ich haenge auf. Jetzt geht's um Leben oder Tod. So schnell ich kann, reisse
    ich das Stromkabel des Mainframes aus der Notstromversorgung und schliesse
    fieberhaft mein TV daran an. Verdammt! Der Roadrunner war wieder schneller!
    Inzwischen fangen ueberall die Warner an zu jaulen, weil die
    Hauptplattenspeicher 'runterfahren. Aber was soll's? Mein Mac und mein
    Terminal sind sowieso fest mit der Notstromversorgung verbunden, und ich
    bin im Beer Factory Level in Dark Castle.

    Das Telefon klingelt schon wieder. Also lasse ich die
    Kommunikationssicherung am Notstromschaltkreis herausschnappen, und endlich
    ist Ruhe. Um ganz sicher zu gehen, hole ich den Hockeyschlaeger aus dem
    Spind und uebe ein bisschen Einer-gegen-die Wand. Durch das Glasfenster
    schaut das aus, als ob ich wie ein Wahnsinniger nach dem Fehler suche - wie
    ueblich. 10 Minuten spaeter ist der Strom wieder da und die Diagnose meldet
    zwei Hard Disk Crashs auf dem Main Frame - zum Teufel damit! Ich habe
    keinen Mann verloren, bin kurz vorn letzten Level und im TV kommen noch
    mehr Cartoons!

    Das andere Telefon laeutet, ein User (welch Ueberraschung!).
    "Kontrollraum" sage ich, so richtig im Stress.

    "Wann wird der Computer..."

    Ich lege auf. Im Moment komme ich ganz gut voran. Nur noch ein Wizard, der
    unablaessig Bannflueche schleudert, steht zwischen mir und dem letzten Bild.
    Gleich bin ich drin! Das Telefon laeutet schon wieder! Mit einem raschen
    Hieb schalte ich auf Freisprechen.

    "Kontrollraum", bruelle ich, voll involviert.

    "Ich hab' meine Files geloescht. Meine Daten sind weg", winselt ein
    User ueber den Lautsprecher.

    "Aber sicher doch" sage ich, weil ich mich nicht erinnern kann. Diese
    Bemerkung genuegt, um mich den Bruchteil einer Sekunde abzulenken. Der
    Wizard nagelt mich in den Boden und schmeisst mir noch einen Feuerball
    hinterher. GAME OVER.

    "Wie war Ihr Username?", frage ich mit Honig gesalbter Stimme.
    Er sagt es mir.

    Ich schaue nach - und er hat recht. Sch...., dabei war ich es nicht mal!

    Um meinen guten Ruf zu wahren, wechsele ich sein Login Directory nach
    /dev/null, setzte seinen Pfad auf '.' und setzte einen alias auf sein
    'news' Kommando, welches ein scheussliches kleines Skript in seinem frueheren
    Home Directory startet. Das Skript schickt eine nicht mehr ganz politisch
    korrekte eMail an die Beauftragte fuer Gleichberechtigungsfragen der Uni und
    loescht sich anschliessend selbst. Wohl bekomm's!


    The Bastard Operator from Hell #6
    Es ist Freitag; also gehe ich frueher zur Arbeit, sogar noch vor dem
    Mittagessen. Das Telefon klingelt. Sch.... Ich blaettere den
    Ausredenkalender um.

    "SONNENERUPTIONEN"

    steht da. Ok, darueber muss ich erst ein bisschen recherchieren. Zwei Minuten
    spaeter bin ich fit fuer den ersten Anruf.

    "Hallo?" sage ich.

    "WO SIND SIE GEWESEN! ICH HABE SCHON DEN GANZEN VORMITTAG ANGERUFEN UND
    NIEMAND GEHT RAN!"

    Ich hasse es, wenn sie mich schon am fruehen Morgen anbruellen. Es
    deprimiert mich irgendwie. Sie wissen, was ich meine ...
    "Aeh, ja. Tja, wir hatten heute morgen auch wieder extrem starke
    Sonnenaktivitaet. Das kann boese Auswirkungen auf die Kommunikationsleitungen
    haben..." sage ich zuckersuess.

    "Haeh? Aber sonst habe ich doch jeden erreicht?!"

    "Tja, das ist durchaus moeglich. Die Auswirkungen erhoehter Sonnenaktivitaet
    sind ziemlich un-vor-her-seh-bar. Letzte Woche hatten wir sogar den Fall,
    dass ein paar Files einfach vor den Augen ihres Besitzers verschwunden sind,
    waehrend er noch damit gearbeitet hat ..."

    "Wirklich?"

    "Kein Sch...! Aeh, wollen Sie, dass ich Ihren Account schnell checke?"

    "Aeh, ja. Ich hab ein paar wichtige Dateien drin..."

    "Ok, wie war noch Ihr Username ..."

    Er sagt ihn mir.

    Ehrlich, eine Muecke mit einem Sprengsatz zu erledigen ist schwieriger. Mit
    einem atomaren Sprengsatz. Mit AWACS-Unterstuetzung. Sch....! (Ich verzichte
    ab jetzt auf den klickediklackediklick-Teil, ok?)

    "Wieviele Dateien sind in Ihren Account?", frage ich.

    "Aehm, also, etwa 20 in meiner Doktorarbeit, circa 10 mit den Daten dazu,
    und noch etwa 20 fuer das Buch, das ich gerade herausgebe."

    "Hm. Ich glaube, wir schauen erst mal, was noch zu retten ist. Also, da
    sind noch zwei Files lesbar, .cshrc und .login..."

    "AAAAAAAAAAAaaaaaaaaaarrrrrrrrrggggggghhhhhhhh!!!! !!!"

    Er schluchzt leise ins Mikrophon, ...
    ... mir kommen auch die Traenen!

    "Was mach' ich nur?" schnueffelt er.

    "Ok, haben Sie irgendwas davon auf Floppy gesichert?"

    "Schon, aber die sind schon Wochen alt!"

    Ich spiele mit dem Schalter des Floppy-Loeschers.
    "OK", sage ich, "Wie waer's, ich komme kurz rueber und lade
    die Backups in Ihrem Account, damit Sie pronto weiterarbeiten koennen?"

    "Das waere toll", wimmert er, "aber die Floppys habe ich zu Hause. Ich
    'fuerchte, die muss ich heut' Nacht selber runterladen."

    "Gut. Aber denken Sie daran, was ich vorhin gesagt habe:
    Sonneneruption sind Gift fuer Disketten und Maschinen. Sie muessen Ihre
    Floppys unbedingt vor der gegenwaertigen Sonnenaktivitaet schuetzen.
    Sonst verlieren Sie noch alle Daten."
    "Wie mach ich das? Sie in Alufolie wickeln?"

    "UM GOTTES WILLEN, NEIN! Alufolie ist das Schlimmste! Sie wissen
    doch, was mit Alufolie im Microwellenherd passiert, oder?!"

    "Doch.."

    "Dann verwenden Sie's auch nicht! Es gibt nur eine sichere Methode,
    Disketten erfolgreich zu schuetzen..."

    "Und wie?"

    "MAGNETISCHE FELDER! Packen Sie Ihre Floppys in einen Kopfkissenbezug
    gefuellt mit moeglichst vielen Magneten. Sie koennen zum Beispiel die
    von Ihrem Kuehlschrank nehmen. Sie wissen schon, mit denen Sie ihre Zettel
    dort festpinnen - Solarpartikel hassen magnetische Felder."

    "Wow. Danke."

    "Gern geschehen. Es ist nur mein Job..."

    Sch.... Ich mache Fortschritte.

    The Bastard Operator from Hell #7
    Ich finde, so ein verantwortungsvoller Posten wie meiner sollte mit einer
    angemessenen Mittagspause verguetet werden. Fuer die paar Stunden setze ich
    den Hausmeister auf meinen Stuhl, damit es nicht so aussieht, als dass wir
    unsere Pflichten vernachlaessigen wuerden (sic!). Ich erklaere ihm, dass er nur
    darauf achten muss, dass der Hoerer nicht aus Versehen auf der Gabel landet.
    Er ist einverstanden und ich verschwinde.

    Zuerst die Bank. Ich lasse mir 20 Mark in Zehnpfenningstuecke wechseln und
    frage dann nach meinem Kontostand. Waehrend der Angestellte noch tippt,
    ziehe ich unauffaellig den Netzstecker von seinem Endgeraet. Es stirbt
    natuerlich, und ich sage dass ich in Eile bin und dass ich gerne den Manager
    von diesem Sauladen sehen moechte. Er walzt durch die Tuer wie ein gut
    gefuettertes Riesenbaby und fragt mich, ob es ein Problem gaebe. Ich sage,
    alles, was ich wolle, sei mein Kontostand und ob das denn zuviel verlangt
    sei und dass ich immer noch in Eile sei. Dann kreuze ich die Finger. JA! Er
    findet das herabhaengende Netzkabel, steckt es wieder rein und loggt sich
    ein, MIT DEM MANAGER ACCOUNT.

    Ich taumele wie zufaellig an den Schalter und stosse aus Versehen 200
    Zehnpfenningstuecke hinunter. Der Manager beachtet mich nicht, aber alle
    anderen tauchen nach den Muenzen. Ich beobachte ungestoert, wie er sein
    Passwort eintippt - mit der halsbrecherischen Geschwindigkeit von einem
    Zeichen pro Sekunde! Gar kein Problem, der Hardliner macht es mir sogar
    noch leichter, indem er ein semantisches Wort als Passwort gewaehlt hat:
    ZINSEN. So ein Scherzkeks! Ich verziehe keinen Gesichtsmuskel. Nicht ganz
    einfach, wenn ich an meine ueberschuldete Hypothek denke. Heute Nacht werde
    ich da einiges richtigstellen...

    Ein Benutzer den ich noch vom D(eletion)-Day '94 kenne, naehert sich, um
    mich anzuquatschen. Sogar der Manager schuettelt abwehrend den Kopf, aber es
    ist zu spaet. Er haelt direkt vor mir und richtet das Wort an mich!
    "Aehm, Entschuldigung. Koennten Sie mir einen Tip geben, welchen
    Computer ich am besten fuer meine Diplomarbeit kaufe?"

    ?!?!?! Genau. "Schon mal vom neuen Pentium gehoert?" frage ich.

    "Ja..."

    "Meiden Sie den wie die Pest! Kaum jemand weiss das, aber man handelt sich
    fuerchterliche Probleme ein, wenn man ein Betriebssystem so schnell
    laufen laesst. Manche von den Kisten machen ueber 100 Millionen obstructions
    per second. Sie koennen sich ja vorstellen, dass da eine solch billige
    Kiste aus dem Takt kommen muss, nicht? Die Katastrophe ist praktisch
    vorprogrammiert!"

    "Oh!"

    "Nehmen Sie lieber was Sicheres und Bewaehrtes. Ein ZX81 mit dem doppelten
    Cassettenlaufwerk, wenn Sie das kriegen koennen. Im Vertrauen: Die sind
    nicht mehr leicht zu bekommen, weil alle Leute, die wirklich was davon
    verstehen, natuerlich nur bewaehrte Technik kaufen. Kaufen Sie
    bloss keine Harddisk dazu. Sie haben doch sicher schon gehoert wie oft die
    kaputtgehen? Cassetten dagegen halten ewig!"

    "Danke, super!"

    "Keine Ursache! Wie war doch noch gleich Ihr Username?"

    Er sagt ihn mir.

    Gerade noch rechtzeitig fuer D-Day 96. Man sollte meinen, dass sie's
    irgendwann lernen!

    --------
    Zurueck an meinem Arbeitsplatz finde ich den Hausmeister - eingeschlafen vor
    dem Terminal. Ich frage ihn, ob er nicht lieber hier arbeiten moechte, aber
    er lehnt dankend ab. Hier hat er nicht die Moeglichkeit, Leute in der
    Toilette aufzuschrecken...
    Ich lege den Hoerer zurueck auf die Gabel und sofort klingelt es. Ich hasse
    es, wenn es das tut. Ich brauche immer eine Ewigkeit, die Earphones nachher
    wieder reinzupfriemeln.

    Diesmal ist es anders. Die heisseste Mieze auf dem Campus ist dran - und sie
    hat ein Computerproblem! Ich liebe solche Augenblicke. Sie machen den Job
    erst zu dem, was er ist.

    "Wie ist Ihr Username?" frage ich - als ob ich es nicht auswendig wuesste.
    So schnell ich kann, ueberfliege ich ihre persoenliche eMail - das meiste
    nur todlangweiliges Zeug - und grepe die gesamte User eMail nach ihrem
    Usernamen. Nichts - vortrefflich! "Wie kann ich Ihnen helfen?", floete ich
    charmant.

    "Ich kann mein Dokument nicht abspeichern. Es sagt etwas mit zuwenig
    Speicherplatz."

    "Das werden wir gleich haben" sage ich und loesche alle anderen Files
    auf ihrer Platte - ausser den ihrigen natuerlich.
    "Jetzt sollte alles funktionieren..."

    "Oh, vielen, vielen Dank", haucht sie ins Mikrophon.

    Ich notiere mir, dass ich morgen wieder etwas an ihren Account herumdoktere.

    Das Telephon laeutet, fast bevor ich es wieder auf der Gabel habe.

    "Meine Daten sind alle weg!", schreit jemand am anderen Ende.

    "Wann war das?" frage ich.

    "Gerade eben...", sagt er schluchzend.

    "Aha. Tja, Kopf hoch. Es sind noch drei Tage bis zum Semesterende.
    Wenn Sie Tag und Nacht dran bleiben, werden Sie schon noch eine Drei
    minus schaffen."

    Er schluchzt noch zwei- dreimal leise und legt auf. Schwaechling!

    --------
    Das Telephon laeutet schon wieder!

    "Der Bildschirm an meinem PC ist so schwach. Ich kann kaum die Buchstaben
    erkennen. Soll ich den Helligkeitsregler hochdrehen?"

    "NEIN!", schreie ich. "Fassen Sie den Knopf nicht an! Haben Sie auch nur
    die leiseste Ahnung, was da fuer eine Strahlung 'rauskommt, wenn Sie den
    Knopf ganz zum Anschlag drehen?!"

    "Also ich ..", sagt sie verunsichert.

    "HOEREN SIE AUF MEINEN RAT!", sage ich. "Es gibt nur einen SICHEREN WEG,
    ein schwaches Display aufzumoebeln, und das ist: Nadelenergieimpulse in
    die Treiber geben!"

    Die Worte 'Nadelenergieimpulse ' und 'Treiber' sind zuviel fuer sie. Wenn
    Leute solche Ausdruecke hoeren, gehen sie automatisch in 'dummy mode' und
    machen ALLES, was ich sage. Ich koennte ihr jetzt vorschlagen, nackt und nur
    mit einem Netzkabel bekleidet ueber den Campus zu sprinten und sie wuerde es
    wahrscheinlich machen... Hmmmm.

    "Haben Sie zufaellig ein uebriges Netzkabel 'rumliegen?"

    "Nein..."

    "Oh, naja. Dann muessen wir das mit den Nadelimpulsen probieren... Also, Sie
    schalten jetzt, so schnell Sie koennen, Ihren PC ein und aus. Einfach den
    Kippschalter hin und herflippen, verstehen Sie? Etwa dreissig mal."

    "Soll ich vorher meine Disketten 'rausnehmen?"

    "NEIN! Wollen Sie alle Ihre Daten verlieren?!"

    "Oh. Nein, natuerlich nicht. Also..."

    Ich lausche gespannt.

    ... klick klack klick klack klick klack klick klack klick klack kl ... BUMM!

    Erstaunlich! 27 oder 28. Normalerweise macht sich das Netzteil schon nach dem
    achten oder neunten Mal in die Hose!

    "MEIN COMPUTER! ER RAUCHT!", schreit sie an anderen Ende.

    "Wirklich?? Da muss ein Fehler im Netzteil gewesen sein! Gut, dass wir
    das geklaert haben! Haben Sie noch Garantie auf die Maschine?"

    "NEIN!"

    "Du liebe Guete! Was fuer ein Pech! Tja, dann hilft nur reparieren lassen.
    Haben Sie wenigstens Ihre Daten gesichert?"

    "Ja, ins System, gestern erst. Aber die ganze Arbeit von heute morgen
    ist futsch!"

    "Sie Aermste! Wie war Ihr Username? Ich will gleich mal checken, ob Ihre
    Backups OK sind..."

    Sie sagt ihn mir...


    The Bastard Operator from Hell #8
    Ich sitze wie ueblich an meiner Konsole. Ein Benutzer ruft an.

    "Hallo, Kontrollraum. Simon am Apparat. Wie kann ich Ihnen helfen?", sage ich.
    "Ich komme nicht in meinen Account", nuschelt es am anderen Ende.

    "Wie lautet bitte Ihr Username?", frage ich. Er gibt mir seinen Usernamen.
    Ich schaue in seinen Account. "Kein Problem, da war nur ein
    nicht-ausfuehrbares login file. Ich hab's richtig gestellt. Jetzt sollten
    Sie ohne Probleme 'reinkommen."

    "Danke."

    "Kein Ursache. Schoenen Tag noch!"

    HAEAEAEHH?! fragen Sie sich jetzt. Ist der BASTARD OPERATOR FROM HELL endlich
    zum Guten bekehrt worden? Hat er aufgegeben?? REIF FUER DIE KLAPSMUEHLE???
    Naaah. Der BASTARD OPERATOR FROM HELL wird ab heute ueberwacht. Alle
    Aktionen im Mainframe werden automatisch protokolliert. UND WENN DAS
    PASSIERT werde ich normalerweise auch abgehoert! Also muss ich huebsch brav
    ein, bis ich die Bugs entdeckt habe. Sollte nicht allzu lange dauern -
    vertrauen Sie mir!

    Ah. Da haben wir schon eins. Im Telefonhoerer, klar. Aber der Boss ist einer
    von der witzigen Sorte. Ich wette, da sind noch mehr. Ahja, ein anderer
    unter dem Telefon und ein dritter in meinem Keyboard. Zeit fuer eine kleine
    Kaffeeschlacht. Drei auf einmal.... hmmm. Ich bringe mal besser die ganze
    Kanne und warte auf Zeugen. Der System-Manager kommt herein.

    "Wo bleibt der Bericht, den ich gedruckt habe?", fragt er mit saurer Miene -
    er aergert sich offensichtlich, dass ich mich am Telefon noch nicht ans
    Messer geliefert habe. Widersacher identifiziert! Wie der Direktor der
    "BASTARD OPERATOR SCHOOL" (ich!) immer zu sagen pflegt:

    "Es gibt kein Problem das sich nicht loesen laesst, indem man die
    Benutzerprozesse killt, alle ihre Files loescht, ihre Accounts sperrt
    und ihre tatsaechlichen Einnahmen dem Finanzamt zukommen laesst."

    Ich ziehe den Ausdruck unter der Kaffeekanne hervor, die ich vorher
    plaziert hatte, und der Kaffee ergiesst sich ueber Telephone und Keyboard.
    Aus irgendeinem Grund standen beide uebereinandergestapelt in der Naehe.
    "Uuuups!" sage ich. Entsetzen malt sich auf meinem Gesicht. Sein Gesicht
    sagt mir dass ich richtig lag.

    "Glauben Sie ja nicht, dass Sie damit davonkommen, Simon", knurrt er und
    stampft hinaus.

    Ich schalte den Ethernet Monitor ein und beobachte die Pakete, die aus
    seinen PC kommen. Ah, ein Memo geht an den Laser im Buero des Direktors.
    Inhalt: Beendigung meines Vertrags, fristlos. Ich mache schnell ein paar
    notwendige Aenderungen an dem File, solange es im Spooldirectory liegt, und
    lasse es dann an seine urspruengliche Adresse weitergehen. Ich starte mein
    Programm 'endzeit', das -522 auf den PC knallt und der Mainframe macht sich
    in die Hose. Spaeter beim Booten entferne ich das laestige Logging. Als
    naechstes gehe ich in den Kabelraum und stecke meinen Walkmankopfhoerer in
    den freien RS232-Port aus dem Buero des Direktors. Es ist erstaunlich, wie
    leicht man bugs ausstreuen kann, wenn man weiss, wo die Datenleitungen
    laufen!

    Direktor: "Sind Sie sicher?"

    SysMgr: "ABSOLUT SICHER!"

    Direktor: "Und Sie wollen es sich nicht nochmal ueberlegen?"

    SysMgr: "AUF KEINEN FALL!"

    Direktor: "Nun gut, ich werde es sofort an die Personalabteilung
    weiterfaxen..."

    SysMgr: "HERVORRAGEND!"

    Zwei Sekunden spaeter kommt der Systemmanager herein. Er laechelt. Es sieht
    aus wie das Laecheln eines grossen, satten Haifischs.

    "Tja, ich werde Sie vermissen, Simon...", beginnt er, noch ganz erfuellt von
    der eben geleisteten Entscheidung.

    "Oh?", sage ich zuckersuess und heuchele Neugier. "Wohin gehen Sie denn?"

    "Nein, Simon", sagt er genussvoll, "Sie gehen."

    "Eine BEFOERDERUNG!", sage ich. "Sie haben endlich diesen Brief an den
    Direktor geschickt, dass er ein gottverdammtes Arschloch ist und dass Sie
    aufhoeren?"

    "Nein..."

    "Sind Sie sicher? Der ist aber viel besser als der ueber meine Entlassung..."

    "W..." Seine Pupillen weiten sich eine kleine Idee. Es ist, als ob man ein
    Walross mit dem Sofakissen erschlagen wuerde. Er rast los, um das Fax zu
    stoppen. Nur, nachdem er gerade gekuendigt hat, klickediklackedi
    funktioniert sein card key nicht mehr ... Anfaenger...

    Das Telephon klingelt. Es ist derselbe wie vorhin.

    "Ich komm' jetzt in meinen Account, aber ich hab' keinen Speicherplatz
    mehr auf der Platte..."

    "Moment, ich schau, was ich tun kann."

    klickediklackedi 'rm -r *'

  2. #2
    IRC-user Avatar von sins
    Registriert seit
    Feb 2004
    Beiträge
    97
    waaah! Der link hätte gereicht...
    Alt, aber gut. Schade, dass BAfH nicht rankommt...

    MfG, sins
    [Yours, as ever and always, Sins] [Screenshots]
    "There was over me a yearning for sleep, in some sort of blind belief that to wake would be to find things changed, and that any change must now be for the better." Jonathan Harker

  3. #3
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    Oct 2003
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    17
    *LOL* ich hab mich hier schlappgelacht!! einfach super!

    ciao tanis

  4. #4
    Titel Avatar von Jofisch
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    75
    naja das hat aber schon ein gaaaaanz langen bart!
    If you see the Fisch - it's already to late!

  5. #5
    Geiler Bock Avatar von Painkiller
    Registriert seit
    Jan 2002
    Ort
    bei Bremen
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    2.247

    Talking

    Uiii... Das is gut

  6. #6
    d0wNhiLLer
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    geht euch nix an
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    92
    Zitat Zitat von Jofisch
    naja das hat aber schon ein gaaaaanz langen bart!
    ich find's trotzdem gut
    raptor666

  7. #7
    Registrierter Benutzer Avatar von Sven_R
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    12049 Berlin
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    476
    hallo

    das mag schon sein das es schon etwas älter ist, aber gut ist es trotzdem.

    ich kann den irgendwie verstehen.
    man wundert sich teilweise echt üder die fragen oder probleme der user.
    ich glaub ich sollte mir auch angewöhnen das
    Code:
    klickediklackedi 'rm -r *'
    öffter zu verwenden.

    cu

  8. #8
    Registrierter Benutzer
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    Hamburg
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    290
    Zitat Zitat von Sven_R
    ich glaub ich sollte mir auch angewöhnen das
    Code:
    klickediklackedi 'rm -r *'
    öffter zu verwenden.
    Das ist oftmals nicht unproblematisch, da die User nicht selten physikalischen Zugang zu deinem Körper haben.
    Since SuSE Linux 4.2 (Kernel 1.2.13)

  9. #9
    LocalHorst
    Registriert seit
    Oct 2002
    Beiträge
    685
    Dann machst du was entscheidendes falsch
    Ist der Server überlastet, wird der SysOp eingeknastet.

    btw:
    Linux Counter # 340622 :) http://counter.li.org

  10. #10
    Premium Mitglied Avatar von DebX
    Registriert seit
    Sep 2003
    Beiträge
    192
    Klasse!
    Debian Lenny, Kernel 2.6.27.4, Nvidia 177.80, Gnome 2.22.3, Compiz - Beryl

    Klar hat Windows seine Darseinsberechtigung, als Spielekonsole!

  11. #11
    m0L
    Gast
    aaaalt

    ~eli

  12. #12
    ../bofh :D Avatar von K_Ozz
    Registriert seit
    Dec 2003
    Ort
    Nomandsland
    Beiträge
    734
    gaaanz alt, trotzdem genial
    Alle ~20 Stories findet man (im original und übersetzt) übrigens auch hier.
    "Natürlich könnte ich mit Windows arbeiten, ich könnte schließlich auch in einer Zwangsjacke Walzer tanzen!"

  13. #13
    Registrierter Benutzer Avatar von Sven_R
    Registriert seit
    Dec 2000
    Ort
    12049 Berlin
    Beiträge
    476
    hallo

    super gleich mal rein schauen

    cu

  14. #14
    Floppy
    Gast
    Ich liebe die BOFH storys
    Gibts die eigendlich auch als gebundenes Buch?

  15. #15
    Nicht definiert Avatar von DivisionByZero
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    Beiträge
    30
    Neuere Geschichten gibt es (auf Englisch) hier.
    Wer das Konzept der Unendlichkeit verstehen will, muss nur das Ausmaß menschlicher Dummheit betrachten. - Voltaire

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