Korn
20.09.03, 19:12
SuSE 8.2 & Kernel 2.6-test5 via RPM-Installation
Hallo SuSE-User,
nachdem ich bisher alle vier Testkernel “manuell” auf meinem System installiert habe, habe ich es heute einmal mit der von SuSE angebotenen RPM-Installation versucht.
Zu meinem Erstaunen funktionierte das fast reibungslos und war zudem noch recht einfach. Um die Anzahl der Kernel-Tester zu erhöhen *g*, habe ich hier eine ausführliche Vorgehensweise niedergeschrieben.
Inhalt
I. Allgemeines
II. Vorbereitungen
III. Installation
IV. Vor dem Neustart
V. Hinweise / Ergänzungen
I. Allgemeines
Dieses HowTo richtet sich an den fortgeschrittenen SuSE-Linux-User. Es soll all jenen helfen die sich noch nicht zutrauen einen eigenen Kernel zu bauen; aber dennoch einen aktuellen Kernel ausprobieren wollen und/oder einen aktuellen Kernel für ihre Hardware benötigen.
Ich habe zwar alles recht ausführlich beschrieben (so dass es auch der Anfänger verstehen sollte), möchte aber nicht ausschließen, dass ich das ein oder andere vergessen habe und/oder sich Fehler eingeschlichen haben. Deshalb gilt: Für etwaige Fehler übernehme ich keine Verantwortung. ;) Es muss jeder selber wissen was er tut!
Es sei auch noch drauf hingewiesen, dass es sich hierbei um einen Test-Kernel handelt; die Gefahr von Bugs ist also erhöht. Es kann auch vorkommen, dass Hardware, die vorher problemlos lief plötzlich nicht mehr erkannt wird. Ich kann allerdings sagen, dass der 2.6-er Test-Kernel auf meinem System (seit Version 4) äußerst stabil läuft und bisher keine nennenswerten Probleme aufgetreten sind.
Quick Install Guide:
(0) Backup machen!
(1) Die unter Punkt II genannten RPM-Pakete downloaden
(2) Basispakete installieren: >> rpm –Uhv aaa_base-2003.8.16-0.i586.rpm modutils-2.4.25-18.i586.rpm mkinitrd-1.0-65.i586.rpm
(3) Modprobe.conf generieren: >> /sbin/generate-modprobe.conf | tee /etc/modprobe.conf
(4) Kernel installieren: >> rpm -Uhv kernel-default-26-2.6.0_test5-0.i586.rpm
(5) Bootloder neu konfigurieren
(6) Reboot
II. Vorbereitungen
1.) Die README (ftp://ftp.leo.org/pub/people/kraxel/README) vom SuSE-Server downloaden und lesen!!
2.) Download der für die Installation benötigten Dateien (Intel-x86-Systeme!!):
@ aaa_base-2003.8.16-0.i586.rpm (ftp://ftp.leo.org/pub/people/kraxel/8.2-i386/i586/aaa_base-2003.8.16-0.i586.rpm)
@ modutils-2.4.25-18.i586.rpm (ftp://ftp.leo.org/pub/people/kraxel/8.2-i386/i586/modutils-2.4.25-18.i586.rpm)
@ mkinitrd-1.0-65.i586.rpm (ftp://ftp.leo.org/pub/people/kraxel/8.2-i386/i586/mkinitrd-1.0-65.i586.rpm)
@ lvm2-2.00.05-20.i586.rpm (ftp://ftp.leo.org/pub/people/kraxel/8.2-i386/i586/lvm2-2.00.05-20.i586.rpm)
@ device-mapper-1.00.02-20.i586.rpm (ftp://ftp.leo.org/pub/people/kraxel/8.2-i386/i586/device-mapper-1.00.02-20.i586.rpm)
@ kernel-default-26-2.6.0_test5-0.i586.rpm (ftp://ftp.leo.org/pub/people/kraxel/i386/i586/kernel-default-26-2.6.0_test5-0.i586.rpm)
@ kernel-source-26-2.6.0_test5-0.i586.rpm (ftp://ftp.leo.org/pub/people/kraxel/i386/i586/kernel-source-26-2.6.0_test5-0.i586.rpm)
Anmerkung: Mittlerweile gibt es die Testversion No. VII als RPM-File. Die Links zum Kernel und den Sourcen findet ihr hier (http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?s=&action=showpost&postid=600909#600909)
Es empfiehlt sich allein schon aufgrund der vielen Veränderungen diesen auch zu verwenden! Über kurz oder lang wird das Test5-RPM sowieso vom Server verschwinden.
Es ist auch sehr wahrscheinlich, dass die anderen genannten Pakete auch irgendwann aktualisiert werden und dadurch der ein oder andere Link hier nicht mehr funktioniert. Dann solltet ihr direkt nach den genannten Dateien auf dem Server suchen und diese dort herunter laden: ftp://ftp.leo.org/pub/people/kraxel/
3.) Wer eine nVidia Grafikkarte sein Eigen nennt, der sollte sich gleich noch die aktuellen Treiber (http://www.nvidia.com - NVIDIA-Linux-x86-1.0-4496-pkg2.run (http://download.nvidia.com/XFree86/Linux-x86/1.0-4496/NVIDIA-Linux-x86-1.0-4496-pkg2.run)) und den für die Installation erforderlichen Patch (http://www.minion.de - NVIDIA_kernel-1.0-4496-2.6.diff (http://www.minion.de/files/NVIDIA_kernel-1.0-4496-2.6.diff))) herunterladen. Die Installation der Treiber funktioniert analog zu der hier (http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?threadid=92444[/url) beschriebenen Vorgehensweise.
Wenn ihr eine andere Grafikkarte besitzt, solltet ihr euch vorher unbedingt im Internet schlau machen, ob für die Installation der Treiber auf einem System mit Kernel v2.6 Besonderheiten zu beachten sind.
4.) Backup des Systems:
Man sollte meinen, dass man dieses Thema nicht mehr erwähnen muss, aber: Macht ein Backup!! Erfahrene Anwender machen soetwas! *g* :rolleyes: :p
5.) Die Soundkarte:
Bezüglich der Modulkonfiguration hat sich bei ALSA etwas geändert. Die alte Sounkartenkonfiguration wird nach diesem Kernel-Update nicht mehr funktionieren!! Die Soundkartenkonfiguration muss deshalb entsprechend angepasst / geändert werden. Mit YAST ist das nicht möglich!
Informationen wie die neuen Parameter für den jeweiligen Soundchip aussehen, findet ihr in dieser Datei: /usr/src/linux/Documentation/sound/alsa/ALSA-Configuration.txt. Diese Datei könnt ihr erst einsehen, wenn ihr die Sourcen zum 2.6-er Kernel installiert habt.
!! Achtung!!: Es ändert sich nur der ALSA-Teil der Soundkonfiguration. Der OSS-Teil bleibt so wie er ist!
Ich empfehle dabei folgendes Vorgehen:
- die alte modules.conf sichern.
- den ALSA-Teil der Soundkartenkonfiguration manuell (ohne YAST!!) aus der modules.conf entfernen.
- die modprobe.conf wie in Abschnitt III/2 beschrieben, generieren.
- die modprobe.conf um die Einträge für die ALSA-Module, entsprechende des o. g. Dokuments ergänzen.
Wer den alten Kernel weiter nutzen möchte kopiert noch die zuvor gesicherte modules.conf wieder zurück.
Besitzer einer Soundkarte mit dem Chip CS46XX können die korrekte Modulkonfiguration diesem Thread (http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?s=&threadid=100824) entnehmen.
6.) YAST:
Leider ist das Tool YAST nach dieser Update-Aktion für die Hardwarekonfiguration nur noch eingeschränkt zu gebrauchen. Die Sound- und TV-Karte kann nach diesem Kernel-Update definitiv nicht mehr mit YAST konfiguriert werden!! Schuld an diesem Umstand sind die geänderten ALSA-Soundparameter. Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass YAST nach diesem Update weiterhin die modules.conf als "die" Konfigurationsdatei ansieht. Wer diesen Umstand beheben will, sollte die modules.conf löschen und statt dessen einen symbolischen Link auf die modprobe.conf machen (aber erst nach Schritt III/2; vorher unbedingt ein Backup der modules.conf machen!). Man sollte sich dann aber darüber im Klaren sein, dass man den alten Kernel nicht mehr verwenden kann. Um beide Kernel zu verwenden müsst ihr euch ein entsprechendes Skript schreiben.
Grundsätzlich würde ich aber davon Abraten, nach diesem Kernel-Update, weiterhin YAST für die Modul-/Hardwarekonfiguration einzusetzen.
7.) System-Update:
Bevor man sich an dieses Thema heranwagt, sollte man dafür sorgen, dass sich das System auf dem akutellsten Stand befindet. --> Vorher ein Online-Update laufen lassen! Das gewährleistet eine höchstmögliche Kompatibilität mit dem 2.6-er Testkernel. Zusätzlich habe ich für mein System noch die akutelle Alsa-Engine (v0.9.7) draufgespielt. Dies ist aber nicht erforderlich! Für die SuSE-Standardinstallation sollten diese beiden Pakete genügen: ALSA-Treiber (http://packman.links2linux.de/download.php4?t=b&id=2081) & ALSA-Tools (http://packman.links2linux.de/download.php4?t=b&id=2081) Wer noch die passenden Devel- und Doc-Pakete benötigt, wird hier (http://packman.links2linux.de) fündig.
III. Installation
Bevor es losgeht, wechselt bitte auf die Konsole (STRG-ATL-Fx), loggt euch als root ein und wechselt das Runlevel mit
init 3
1.) Basissystem updaten:
rpm –Uhv aaa_base-2003.8.16-0.i586.rpm modutils-2.4.25-18.i586.rpm mkinitrd-1.0-65.i586.rpm
Achtet dabei darauf, dass die Pakete auch tatsächlich eingespielt werden!
Wer ein System mit LVM-Unterstützung hat, muss auch noch die beiden folgenden Pakete einspielen:
rpm –Uhv lvm2-2.00.05-20.i586.rpm device-mapper-1.00.02-20.i586.rpm
Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob ihr diese Pakete benötigt, könnt ihr die beiden Pakete anstatt mit der Option –Uhv auch mit der Option –Fhv installieren. Mit dieser Option werden die Pakete nur dann installiert, wenn die Vorgängerversion bereits installiert ist.
2.) Modprobe.conf generieren:
/sbin/generate-modprobe.conf | tee /etc/modprobe.conf
3.) Kernel updaten:
rpm –Uhv kernel-default-26-2.6.0_test5-0.i586.rpm
Lässt sich das Paket nicht einspielen, hilft evtl. die Option --force und/oder --nodeps. Die gleiche Methode kann auch bei den anderen RPM-Paketen hilfreich sein.
4.) Kernel-Quellen installieren:
Für die Installation der nVidia-Treiber unbedingt erforderlich!
Die meisten von euch haben sicher noch die alten Quellen installiert. Diese müssen deinstalliert werden! Wer sie behalten will, sollte das Verzeichnis vorher noch wo anders hinkopieren.
a) alten Kernel-Sourcen deinstallieren:
rpm –e kernel-source
b) altes Verzeichnis löschen:
rm –r /usr/src/linux-Kernel-Versionsnummer
c) neue Kernel-Sourcen installieren:
rpm –i kernel-source-26-2.6.0_test5-0.i586.rpm
IV. Vor dem Neustart
So bevor man nun einen Neustart wagt, muss nur noch die Konfigurationsdatei des Bootmanagers angepasst werden. Da der alte Kernel noch vorhanden ist, kann man diesen auch weiterhin im Bootmenu lassen. Im Grunde können die Eintrage des Vorgänger-Kernels übernommen werden. Es dabei aber darauf zu achten, dass der Verweis auf vmlinuz und die initrd korrekt ist.
Hinweis: Bei einem bisher unangetasteten System, sollte die menu.lst schon automatisch richtig konfiguriert worden sein. Eine Anpassung ist daher nicht erforderlich. Jedoch empfehle ich einen kontrollierenden Blick in die menu.lst bzw. lilo.conf.
Hier noch ein Auszug aus meiner menu.lst:
title SuSE-Linux-82_Kernel_2_4
kernel (hd0,1)/boot/vmlinuz-2.4.21-69-default root=/dev/hda2 vga=0x31a apm=off hdb=ide-scsi hdalun=0
hdd=ide-scsi hdclun=0 splash=native showopts
initrd (hd0,1)/boot/initrd-2.4.21-69-default
title SuSE-Linux-82_Kernel_2_6
kernel (hd0,1)/boot/vmlinuz-2.6.0-test5-0-default root=/dev/hda2 vga=0x31a apm=off splash=native showopts
initrd (hd0,1)/boot/initrd-2.6.0-test5-0-default
!!Achtung!!: Die menu.lst sieht bei euch evtl. anders aus. Schaut euch zuvor unbedingt die symbolischen Links im Verzeichnis /boot an. Auf die lilo.conf gehe ich hier nicht ein.
Dem aufmerksamen Bobachter wird nicht entgangen sein, dass auch die Einträge für die SCSI-Emulation (hdb=ide-scsi hdalun=0) fehlen. Die SCSI-Emulation ist mit dem Kernel 2.6 überflüssig geworden.
V. Hinweise / Ergänzungen
Zum Schluss möchte ich noch ein paar Hinweise geben:
- für das erste Booten empfiehlt es sich das Runlevel 3 zu wählen.
- werft nach dem Booten unbedingt einen Blick in die Log-Dateien (/var/log/messages & /var/log/boot.msg)
- nach dem ersten Booten sollte zuerst der Grafikkartentreiber installiert werden.
Ergänzend möchte ich noch auf das Halloween-Dokument aus diesem Thread (http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?s=&threadid=96682) hinweisen. Es enthält vielfältige Informationen zum aktuellen Test-Kernel.
So und nun viel Erfolg beim Kernel installieren!!
Viele Grüße
Korn
P. S. Wer einen Fehler entdecken sollte oder wichtige Anmerkungen machen möchte, kann/soll diese an dieses Posting anfügen. Allgmeine Fragen zum Thema bitte in einem extra Thread stellen oder direkt in diesem Thread (http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?s=&threadid=99303).
zuletzt aktualisiert am: 13. Oktober 2003
Hallo SuSE-User,
nachdem ich bisher alle vier Testkernel “manuell” auf meinem System installiert habe, habe ich es heute einmal mit der von SuSE angebotenen RPM-Installation versucht.
Zu meinem Erstaunen funktionierte das fast reibungslos und war zudem noch recht einfach. Um die Anzahl der Kernel-Tester zu erhöhen *g*, habe ich hier eine ausführliche Vorgehensweise niedergeschrieben.
Inhalt
I. Allgemeines
II. Vorbereitungen
III. Installation
IV. Vor dem Neustart
V. Hinweise / Ergänzungen
I. Allgemeines
Dieses HowTo richtet sich an den fortgeschrittenen SuSE-Linux-User. Es soll all jenen helfen die sich noch nicht zutrauen einen eigenen Kernel zu bauen; aber dennoch einen aktuellen Kernel ausprobieren wollen und/oder einen aktuellen Kernel für ihre Hardware benötigen.
Ich habe zwar alles recht ausführlich beschrieben (so dass es auch der Anfänger verstehen sollte), möchte aber nicht ausschließen, dass ich das ein oder andere vergessen habe und/oder sich Fehler eingeschlichen haben. Deshalb gilt: Für etwaige Fehler übernehme ich keine Verantwortung. ;) Es muss jeder selber wissen was er tut!
Es sei auch noch drauf hingewiesen, dass es sich hierbei um einen Test-Kernel handelt; die Gefahr von Bugs ist also erhöht. Es kann auch vorkommen, dass Hardware, die vorher problemlos lief plötzlich nicht mehr erkannt wird. Ich kann allerdings sagen, dass der 2.6-er Test-Kernel auf meinem System (seit Version 4) äußerst stabil läuft und bisher keine nennenswerten Probleme aufgetreten sind.
Quick Install Guide:
(0) Backup machen!
(1) Die unter Punkt II genannten RPM-Pakete downloaden
(2) Basispakete installieren: >> rpm –Uhv aaa_base-2003.8.16-0.i586.rpm modutils-2.4.25-18.i586.rpm mkinitrd-1.0-65.i586.rpm
(3) Modprobe.conf generieren: >> /sbin/generate-modprobe.conf | tee /etc/modprobe.conf
(4) Kernel installieren: >> rpm -Uhv kernel-default-26-2.6.0_test5-0.i586.rpm
(5) Bootloder neu konfigurieren
(6) Reboot
II. Vorbereitungen
1.) Die README (ftp://ftp.leo.org/pub/people/kraxel/README) vom SuSE-Server downloaden und lesen!!
2.) Download der für die Installation benötigten Dateien (Intel-x86-Systeme!!):
@ aaa_base-2003.8.16-0.i586.rpm (ftp://ftp.leo.org/pub/people/kraxel/8.2-i386/i586/aaa_base-2003.8.16-0.i586.rpm)
@ modutils-2.4.25-18.i586.rpm (ftp://ftp.leo.org/pub/people/kraxel/8.2-i386/i586/modutils-2.4.25-18.i586.rpm)
@ mkinitrd-1.0-65.i586.rpm (ftp://ftp.leo.org/pub/people/kraxel/8.2-i386/i586/mkinitrd-1.0-65.i586.rpm)
@ lvm2-2.00.05-20.i586.rpm (ftp://ftp.leo.org/pub/people/kraxel/8.2-i386/i586/lvm2-2.00.05-20.i586.rpm)
@ device-mapper-1.00.02-20.i586.rpm (ftp://ftp.leo.org/pub/people/kraxel/8.2-i386/i586/device-mapper-1.00.02-20.i586.rpm)
@ kernel-default-26-2.6.0_test5-0.i586.rpm (ftp://ftp.leo.org/pub/people/kraxel/i386/i586/kernel-default-26-2.6.0_test5-0.i586.rpm)
@ kernel-source-26-2.6.0_test5-0.i586.rpm (ftp://ftp.leo.org/pub/people/kraxel/i386/i586/kernel-source-26-2.6.0_test5-0.i586.rpm)
Anmerkung: Mittlerweile gibt es die Testversion No. VII als RPM-File. Die Links zum Kernel und den Sourcen findet ihr hier (http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?s=&action=showpost&postid=600909#600909)
Es empfiehlt sich allein schon aufgrund der vielen Veränderungen diesen auch zu verwenden! Über kurz oder lang wird das Test5-RPM sowieso vom Server verschwinden.
Es ist auch sehr wahrscheinlich, dass die anderen genannten Pakete auch irgendwann aktualisiert werden und dadurch der ein oder andere Link hier nicht mehr funktioniert. Dann solltet ihr direkt nach den genannten Dateien auf dem Server suchen und diese dort herunter laden: ftp://ftp.leo.org/pub/people/kraxel/
3.) Wer eine nVidia Grafikkarte sein Eigen nennt, der sollte sich gleich noch die aktuellen Treiber (http://www.nvidia.com - NVIDIA-Linux-x86-1.0-4496-pkg2.run (http://download.nvidia.com/XFree86/Linux-x86/1.0-4496/NVIDIA-Linux-x86-1.0-4496-pkg2.run)) und den für die Installation erforderlichen Patch (http://www.minion.de - NVIDIA_kernel-1.0-4496-2.6.diff (http://www.minion.de/files/NVIDIA_kernel-1.0-4496-2.6.diff))) herunterladen. Die Installation der Treiber funktioniert analog zu der hier (http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?threadid=92444[/url) beschriebenen Vorgehensweise.
Wenn ihr eine andere Grafikkarte besitzt, solltet ihr euch vorher unbedingt im Internet schlau machen, ob für die Installation der Treiber auf einem System mit Kernel v2.6 Besonderheiten zu beachten sind.
4.) Backup des Systems:
Man sollte meinen, dass man dieses Thema nicht mehr erwähnen muss, aber: Macht ein Backup!! Erfahrene Anwender machen soetwas! *g* :rolleyes: :p
5.) Die Soundkarte:
Bezüglich der Modulkonfiguration hat sich bei ALSA etwas geändert. Die alte Sounkartenkonfiguration wird nach diesem Kernel-Update nicht mehr funktionieren!! Die Soundkartenkonfiguration muss deshalb entsprechend angepasst / geändert werden. Mit YAST ist das nicht möglich!
Informationen wie die neuen Parameter für den jeweiligen Soundchip aussehen, findet ihr in dieser Datei: /usr/src/linux/Documentation/sound/alsa/ALSA-Configuration.txt. Diese Datei könnt ihr erst einsehen, wenn ihr die Sourcen zum 2.6-er Kernel installiert habt.
!! Achtung!!: Es ändert sich nur der ALSA-Teil der Soundkonfiguration. Der OSS-Teil bleibt so wie er ist!
Ich empfehle dabei folgendes Vorgehen:
- die alte modules.conf sichern.
- den ALSA-Teil der Soundkartenkonfiguration manuell (ohne YAST!!) aus der modules.conf entfernen.
- die modprobe.conf wie in Abschnitt III/2 beschrieben, generieren.
- die modprobe.conf um die Einträge für die ALSA-Module, entsprechende des o. g. Dokuments ergänzen.
Wer den alten Kernel weiter nutzen möchte kopiert noch die zuvor gesicherte modules.conf wieder zurück.
Besitzer einer Soundkarte mit dem Chip CS46XX können die korrekte Modulkonfiguration diesem Thread (http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?s=&threadid=100824) entnehmen.
6.) YAST:
Leider ist das Tool YAST nach dieser Update-Aktion für die Hardwarekonfiguration nur noch eingeschränkt zu gebrauchen. Die Sound- und TV-Karte kann nach diesem Kernel-Update definitiv nicht mehr mit YAST konfiguriert werden!! Schuld an diesem Umstand sind die geänderten ALSA-Soundparameter. Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass YAST nach diesem Update weiterhin die modules.conf als "die" Konfigurationsdatei ansieht. Wer diesen Umstand beheben will, sollte die modules.conf löschen und statt dessen einen symbolischen Link auf die modprobe.conf machen (aber erst nach Schritt III/2; vorher unbedingt ein Backup der modules.conf machen!). Man sollte sich dann aber darüber im Klaren sein, dass man den alten Kernel nicht mehr verwenden kann. Um beide Kernel zu verwenden müsst ihr euch ein entsprechendes Skript schreiben.
Grundsätzlich würde ich aber davon Abraten, nach diesem Kernel-Update, weiterhin YAST für die Modul-/Hardwarekonfiguration einzusetzen.
7.) System-Update:
Bevor man sich an dieses Thema heranwagt, sollte man dafür sorgen, dass sich das System auf dem akutellsten Stand befindet. --> Vorher ein Online-Update laufen lassen! Das gewährleistet eine höchstmögliche Kompatibilität mit dem 2.6-er Testkernel. Zusätzlich habe ich für mein System noch die akutelle Alsa-Engine (v0.9.7) draufgespielt. Dies ist aber nicht erforderlich! Für die SuSE-Standardinstallation sollten diese beiden Pakete genügen: ALSA-Treiber (http://packman.links2linux.de/download.php4?t=b&id=2081) & ALSA-Tools (http://packman.links2linux.de/download.php4?t=b&id=2081) Wer noch die passenden Devel- und Doc-Pakete benötigt, wird hier (http://packman.links2linux.de) fündig.
III. Installation
Bevor es losgeht, wechselt bitte auf die Konsole (STRG-ATL-Fx), loggt euch als root ein und wechselt das Runlevel mit
init 3
1.) Basissystem updaten:
rpm –Uhv aaa_base-2003.8.16-0.i586.rpm modutils-2.4.25-18.i586.rpm mkinitrd-1.0-65.i586.rpm
Achtet dabei darauf, dass die Pakete auch tatsächlich eingespielt werden!
Wer ein System mit LVM-Unterstützung hat, muss auch noch die beiden folgenden Pakete einspielen:
rpm –Uhv lvm2-2.00.05-20.i586.rpm device-mapper-1.00.02-20.i586.rpm
Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob ihr diese Pakete benötigt, könnt ihr die beiden Pakete anstatt mit der Option –Uhv auch mit der Option –Fhv installieren. Mit dieser Option werden die Pakete nur dann installiert, wenn die Vorgängerversion bereits installiert ist.
2.) Modprobe.conf generieren:
/sbin/generate-modprobe.conf | tee /etc/modprobe.conf
3.) Kernel updaten:
rpm –Uhv kernel-default-26-2.6.0_test5-0.i586.rpm
Lässt sich das Paket nicht einspielen, hilft evtl. die Option --force und/oder --nodeps. Die gleiche Methode kann auch bei den anderen RPM-Paketen hilfreich sein.
4.) Kernel-Quellen installieren:
Für die Installation der nVidia-Treiber unbedingt erforderlich!
Die meisten von euch haben sicher noch die alten Quellen installiert. Diese müssen deinstalliert werden! Wer sie behalten will, sollte das Verzeichnis vorher noch wo anders hinkopieren.
a) alten Kernel-Sourcen deinstallieren:
rpm –e kernel-source
b) altes Verzeichnis löschen:
rm –r /usr/src/linux-Kernel-Versionsnummer
c) neue Kernel-Sourcen installieren:
rpm –i kernel-source-26-2.6.0_test5-0.i586.rpm
IV. Vor dem Neustart
So bevor man nun einen Neustart wagt, muss nur noch die Konfigurationsdatei des Bootmanagers angepasst werden. Da der alte Kernel noch vorhanden ist, kann man diesen auch weiterhin im Bootmenu lassen. Im Grunde können die Eintrage des Vorgänger-Kernels übernommen werden. Es dabei aber darauf zu achten, dass der Verweis auf vmlinuz und die initrd korrekt ist.
Hinweis: Bei einem bisher unangetasteten System, sollte die menu.lst schon automatisch richtig konfiguriert worden sein. Eine Anpassung ist daher nicht erforderlich. Jedoch empfehle ich einen kontrollierenden Blick in die menu.lst bzw. lilo.conf.
Hier noch ein Auszug aus meiner menu.lst:
title SuSE-Linux-82_Kernel_2_4
kernel (hd0,1)/boot/vmlinuz-2.4.21-69-default root=/dev/hda2 vga=0x31a apm=off hdb=ide-scsi hdalun=0
hdd=ide-scsi hdclun=0 splash=native showopts
initrd (hd0,1)/boot/initrd-2.4.21-69-default
title SuSE-Linux-82_Kernel_2_6
kernel (hd0,1)/boot/vmlinuz-2.6.0-test5-0-default root=/dev/hda2 vga=0x31a apm=off splash=native showopts
initrd (hd0,1)/boot/initrd-2.6.0-test5-0-default
!!Achtung!!: Die menu.lst sieht bei euch evtl. anders aus. Schaut euch zuvor unbedingt die symbolischen Links im Verzeichnis /boot an. Auf die lilo.conf gehe ich hier nicht ein.
Dem aufmerksamen Bobachter wird nicht entgangen sein, dass auch die Einträge für die SCSI-Emulation (hdb=ide-scsi hdalun=0) fehlen. Die SCSI-Emulation ist mit dem Kernel 2.6 überflüssig geworden.
V. Hinweise / Ergänzungen
Zum Schluss möchte ich noch ein paar Hinweise geben:
- für das erste Booten empfiehlt es sich das Runlevel 3 zu wählen.
- werft nach dem Booten unbedingt einen Blick in die Log-Dateien (/var/log/messages & /var/log/boot.msg)
- nach dem ersten Booten sollte zuerst der Grafikkartentreiber installiert werden.
Ergänzend möchte ich noch auf das Halloween-Dokument aus diesem Thread (http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?s=&threadid=96682) hinweisen. Es enthält vielfältige Informationen zum aktuellen Test-Kernel.
So und nun viel Erfolg beim Kernel installieren!!
Viele Grüße
Korn
P. S. Wer einen Fehler entdecken sollte oder wichtige Anmerkungen machen möchte, kann/soll diese an dieses Posting anfügen. Allgmeine Fragen zum Thema bitte in einem extra Thread stellen oder direkt in diesem Thread (http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?s=&threadid=99303).
zuletzt aktualisiert am: 13. Oktober 2003