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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ReiserFS ? oder lieber ext3 ?



terabaud
17.07.03, 14:38
Hallo !

habe mal eine Frage bezüglich des Filesystems ReiserFS. Was ist eure Meinung darüber ? Haltet ihr es für empfehlenswert, die Linuxpartition als ReiserFS zu formatieren ? Oder haltet ihr ext3 für die bessere Wahl ?

ReiserFS ist ja relativ neu und soll ja performancemäßig um einiges besser sein als ext3.

Nun gut, ext3 bringt Vorteile mit sich, wenn man den Rechner z.B. als Multi-plattformsystem nutzen will, denn mit ext2/3 können viele Betriebssysteme umgehen (mittlerweile sogar auch Windows, wenn auch nicht mit Bordmitteln). Aber da nur Linux auf dem Rechner laufen soll, kann ich darauf verzichten.

Welche Erfahrungen habt ihr mit ReiserFS gemacht ? In Sachen Zuverlässigkeit, Schnelligkeit, usw ? Lohnt sich das ?

dauni
17.07.03, 14:41
Du wirst Leute finden, die's gut finden und Leute, die's absolut Sch*** finden - ich denke da mußt du schon selbst draufkommen ....

terabaud
17.07.03, 14:50
ein Kommilitone hat mir davon mal abgeraten, weils noch nicht so stable sein soll, aber das war vor fast nem Jahr. Bin neugierig ob es mittlerweile brauchbar ist :)

drunkenPenguin
17.07.03, 14:58
ReiserFS war nicht schlecht, als ich das unter SuSE 8.0 als FS hatte.
Jetzt habe ich ext2 und kann keinen signifikanten Unterschied (hinsichtlich der Performance) feststellen. Der Vorteil ist dabei, dass man immer noch auf ext3 wechseln kann, ohne irgendwas neu formatieren zu müssen, falls man Journaling nutzen möchte.
Lies Dich lieber mal in die Materie ein, ich glaube, es gibt fünfmal so viele Meinungen über das "richtige" Filesystem, als es Filesysteme gibt :)
Für den "normalen" Heimanwender ist ext2 (meiner Meinung) ausreichend.

Gruß, Daniel

taylor
17.07.03, 15:01
Original geschrieben von drunkenPenguin

Für den "normalen" Heimanwender ist ext2 (meiner Meinung) ausreichend.

aber nicht komfortabel. Ein 30GB Fsck dauert ja ewig.

drunkenPenguin
17.07.03, 15:06
Original geschrieben von taylor
aber nicht komfortabel. Ein 30GB Fsck dauert ja ewig.

Stimmt, da hast Du auch wieder recht. Bei mir läuft der fsck halt selten ;)

Daniel

terabaud
17.07.03, 15:33
ja bei mir auch, und wenn das System wirklich mal hängt was eigentlich recht selten ist, helfen meist die SysReq-Keys weiter.

lonF
17.07.03, 15:37
also ich bevorzuge ext3. Habe damit noch keine Probleme gehabt.
Was stabilität und funktionalität angeht bin ich auch nur auf dem Stand von vor einem Jahr. Und da war ext3 ReiserFS eindeutig im Vorteil.

MfG lonF

chrigu
17.07.03, 16:13
Original geschrieben von terabaud

Nun gut, ext3 bringt Vorteile mit sich, wenn man den Rechner z.B. als Multi-plattformsystem nutzen will, denn mit ext2/3 können viele Betriebssysteme umgehen (mittlerweile sogar auch Windows, wenn auch nicht mit Bordmitteln).


könntest du uns mal verraten, wie diese tools heissen?! :D

msi
17.07.03, 16:20
benutz xfs wenn dir das möglich ist, musst halt deinen kernel patchen. xfs ist afaik mindestens so stabil wie ext2 (kommt von irix). Es kann journaling, quotas, posix acls (!!) und ist pfeilschnell. Für große Partitionen auf jeden Fall xfs.

Ansonsten mag ich die anderen zwei gleich gern, werd aber, wenn ich mal Zeit hab ein paar Performance Tests machen. Und das Journal testen (mal schaun wie ich das am besten mach..)

terabaud
17.07.03, 16:28
@chrigu :

da gibts unter

http://sourceforge.net/projects/ext2fsd

einen Windows-Service für WinNT/2k/XP, und dann kann man mit nem "mount"-Befehl seine ext2/3-Partitionen als Laufwerksbuchstaben
mounten (ihhh pervers *g*). Die Syntax weicht aber von dem *nix Mount-Befehl ab. Um beispielsweise /dev/hda3 als L: zu mounten, gibt man "mount 0 3 L:" ein ...

pitu
17.07.03, 17:32
Original geschrieben von terabaud
Hallo !

habe mal eine Frage bezüglich des Filesystems ReiserFS. Was ist eure Meinung darüber ? Haltet ihr es für empfehlenswert, die Linuxpartition als ReiserFS zu formatieren ? Oder haltet ihr ext3 für die bessere Wahl ?

ReiserFS ist ja relativ neu und soll ja performancemäßig um einiges besser sein als ext3.

Welche Erfahrungen habt ihr mit ReiserFS gemacht ? In Sachen Zuverlässigkeit, Schnelligkeit, usw ? Lohnt sich das ?

ReiserFS ist aelter als ext3, hat aber eine ausgekluegelte idee dahinter, die in zukunft nicht bei reinen filesystem stehen bleibt.

In Sachen zuverlaessigkeit.. ich nutze es seit etwa 3,5 Jahren auf verschiedenen Rechnern und hatte noch keine Problem.

ext3 ist fuer mich auf der alpha-plattform erste wahl im zusammenhang mit evms.

gruss,
pitu

msi
17.07.03, 21:23
Original geschrieben von pitu
ReiserFS ist aelter als ext3, hat aber eine ausgekluegelte idee dahinter, die in zukunft nicht bei reinen filesystem stehen bleibt.

In Sachen zuverlaessigkeit.. ich nutze es seit etwa 3,5 Jahren auf verschiedenen Rechnern und hatte noch keine Problem.

ext3 ist fuer mich auf der alpha-plattform erste wahl im zusammenhang mit evms.

gruss,
pitu

mit reiserfs hatte ich schon mal probleme:
1. nach einem absturz fand ich teile von Mails in meiner .vimrc und in den Logs waren irgendwelche binarys, ka welche.
2. auf einem großen Server (LTSP-Server) war auf einmal die Partition laut df zu 100% belegt. In wirklichkeit waren allerdings gerade mal 20% oder so belegt (ich glaube du -h /home (der mountpoint) hat das sogar richtig angezeigt). ein remount oder war ein reboot nötig (?) hat das Problem behoben, vielleicht kam es auch von LVM oderirgendwas anderem, ich weiß es nicht.

mit ext3 (verwende ich zB daheim) ist mir sowas noch nie passiert. Mit xfs ebenso nicht (verwende ich noch nicht so lang).

IMO ist reiserfs aber auf jeden Fall stabil genug für deine Zwecke, aber ich würde mir auf jeden Fall mal xfs anschauen (in Linux 2.6. ist es per default drinnen *freu*), da es auch viele tools dafür gibt, die mir bei reiserfs und ext abgehen

schau dir mail den thread auf mrunix.de an:
http://www.mrunix.de/forums/showthread.php?s=&threadid=32453
vielleicht hilft der dir weiter.

Markus

msi
17.07.03, 21:24
ach ja: performancetests findest du einige im Internet. Schau dir die einfach mal an.

ist evms viel besser als lvm??
welche vor-/ nachteile hat es??

pitu
17.07.03, 21:35
Snapshots, Clustering: sprich partitionen auf verschiedenen Servern zu einem lvm zusammenfassen.

gruss,
pitu

Bluesm@n
17.07.03, 21:48
Oh man da kann man viel drüber Streiten *gg*
Also ich hatte unter SuSE ReiserFS und konnte mich eigentlich nicht beklagen. Unter Debian hab ich im mom wieder ext3 am laufen. Einfach so als laune :D

wsp
18.07.03, 11:11
Also ich kann dir nur ext3 empfehlen.

ReiserFS ist ganz nett und hat Performancevorteile bei vielen kleinen Dateien,
ist aber nicht so ausgereift wie ext2/3!!! Außerdem ist es nicht so rubust,
wenn es inkonsitenzen hat.

Ext2/3 hat den Vorteil, dass man es mittlerweile als wirklich stabil und erprobt
bezeichnen kann. Außerdem ist es ein quasi Standard und man hat keine
Kompatibilitätsprobleme.
Ext3 ist ein Ext2 System mit Journalingfunktion. Mann kann es auch einfach
als ext2 mounten (ohne Journaling)...

Wenn man Plattenprobleme hat kann man in den meisten Fällen bei Ext2/3 mehr
retten als bei ReiserFS. Wobei Reiser nicht diese langen checks benötigt.

Im Grunde genommen ist es egal welches man nimmt, man kann sich halt zwischen Sicherheit und Performance entscheiden, wie so oft. Ich hatte zuvor Reiser und bin dann auch zu ext3 gewechselt.

Professionelle Firmen, die Server einrichten benutzen übrigens zu ca. 95% ext3.
Spricht also eigentlich für sich :-)

zander
18.07.03, 12:33
Die meisten Firmen setzen ohnehin das ein, was die entsprechende Distribution vorsieht; da RedHat am weitesten verbreitet ist, ist es ext3. Diese Wahl ist sicherlich nicht abwegig, wenn auch nich pauschal immer als die beste zu sehen.

bernie
18.07.03, 13:07
Hi,

gibt einen parallelthread dazu:
http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?s=&threadid=89935

Ciao, Bernie

Buck Rogers
18.07.03, 14:11
Habe bis vor kurzer Zeit viel mit ReiserFS gemacht - bis ich auf einem Server Probelme hatte, die Benutzer/Gruppenrechte einiger User zu ändern. Verwende es seitdem nicht mehr.
XFS ist meine erste Wahl...

wsp
18.07.03, 15:04
Also generell muss man halt immer schauen, was man benötigt und dementsprechend kann man sehen, was einem ein dateisystem bietet.
Als Privatmensch fährt man mit ext3 nicht schlecht.

Das mit den Firmen hat noch nicht mal so viel mit der Distri zu tun.
Es geht einfach darum, dass wenn man sowas supporten muss,
dann nimmt man das was am stabilsten ist (weniger nötiger support)
und dann das, wo man am meisten zu weis und wo die Bugs/Probleme
wenn vorhanden bekannt sind.

und das scheint wohl ímmer noch ext3 zu sein :)


Aber wie gesagt, je nach Anforderung und Leistung sollte das jeder individuell entscheiden. Und zur Not läßt mans einfach auf standart. Suse also reiser,
der Rest ext3 ;)

Aber es soll ja kein Flamewar deshalb entbrennen:D

pitu
18.07.03, 15:19
Naja, man kann das aber auch anders sehen, ReiserFS ist schon viel laenger im Einsatz und im Produktiven Einsatz als ext3, deswegen sind bestimmt auch mehr Erfahrungsberichte unterwegs.

gruss,
pitu

wsp
18.07.03, 15:32
*g*

OK, da aber ext3 auf 2 aufbaut stellt sich wieder die Frage:

Wenn ext2 als ausgereift gilt und ext3 lediglich journaling (abschaltbar)
dazu tut...

Nun is dann aber auch gut, sonst wird das ewig so weiter geführt *g*
besser als ntfs sind beide allemal *fg*

Doh!
18.07.03, 15:42
Also ich hatte viele Probleme mit Reiser auf IDE-Platten, die ich mir nicht erklären konnte, bis ich auf das hier stieß:



Nach Angaben der IX kann es unter ReiserFS in unrelmäßigen Abständen bei IDE-Platten nach langen Schreibvorgängen zu einem sogenannten "Flush Storm" - einem Einfrieren des Systems kommen. Durch das Verwenden von Binärbäumen ist das ReiserFS langsamer für Verzeichnisse in denen Dateien häufig kreiert und gelöscht werden (Beispiel: /tmp). Zum Update eines Ext3fs Filesystems auf ReiserFS ist zu sagen, dass es nicht direkt übersetzt werden kann, sondern die Partition erst neu mit ReiserFS formatiert werden muss. Dabei gehen die vorhandenen Daten verloren - sie müssen also zuerst gesichert werden. Und obwohl ReiserFS auf Blockgrößen bis zu 64 KByte ausgelegt ist, unterstützt es momentan nur 4-KByte-Blöcke.


Genau dieses Problem hatte ich auch, lange Schreibvorgänge und flutsch Filesystem im Poppes.

Den ganzen Artikel gibbet hier:
http://www.ast-horb.ba-stuttgart.de/~axda/Filesysteme.htm

sehr interessant, weil auch XFS gut erklärt wird

msi
18.07.03, 16:13
schau dir das mal an:
http://www.mandrakeforum.org/article.php?sid=1212
und das:
http://bulmalug.net/body.phtml?nIdNoticia=1154&nIdPage=8

msi
18.07.03, 16:21
beim näheren studieren der benchmarks fällt mir auf, dass xfs (hab besonders darauf geachtet) einmal ziemlich gut abschließt und bei manchen extrem schlecht.
Ich denke, dass einige benchmarks falsch gemacht wurden (nach dem test eines fs sollte man den rechner neustarten, um den ram und swap zu leeren und so ein cachen der daten zu verhindern).
Deshalb sei nicht zu überzeugt, falls ext2 bei manchen tests als Bester abschließt (kann ich mir fast nicht vorstellen)