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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erfahrungsbericht:Windows und Linux Dualboot mit lilo anstelle des ntldr



ThorstenS
23.06.03, 13:25
Dualboot Linux Windows ohne den NTLDR

Ich habe folgende Hardware:
- 2 IDE Platten hda und hdd
- 1 SCSI Controller
- 1 SCSI CDROM
- 1 IDE-Brenner (eigentlich hdc)

Auf hda1 ist Windows 2000 mit NTFS installiert und auf hdd2 liegt das Linux root-fs meines debian woodys.

Wenn ich jetzt einen Kernel compiliere und ein wenig teste, will ich nicht immer wieder den boot-record meiner aktiven Linux Partition in eine Datei schreiben und dem nt-bootloader unterjubeln oder von Diskette/CD booten - das dauert mir viel zu lange.

Also will ich den lilo im MBR auf hda haben und dort ein Auswahlmenü haben für die verschiedenen Kernel und W2K
(mit W2k mache ich eh kaum noch was).

Zuerst muß ich aber (für den Fall der Fälle) eine Sicherheitskopie aller beteiligten Bootrecords anlegen.

Dafür wechsle ich auf eine FAT32 Partition oder Diskette (den Biestern traue ich aber nicht!) und gebe folgendes ein:

dd if=/dev/hda count=1 bs=512 of=MBR-hda.bin
dd if=/dev/hda1 count=1 bs=512 of=BR-hda1.bin
dd if=/dev/hdd count=1 bs=512 of=MBR-hdd.bin
dd if=/dev/hdd2 count=1 bs=512 of=BR-hdd2.bin

Diese 4 Dateien brenne ich mir auf eine CD und kopiere sie auf noch einen anderen Rechner.
Denn hier sind der NT-bootloader und die Informationen über die Partitionierung enthalten.
Falls was schief läuft, können diese Dateien den Ursprungszustand wiederherstellen.
(Einfach if und of vertauschen)

Jetzt können wir die lilo.conf editieren:

lba32
boot=/dev/hda
root=/dev/hdd2
install=/boot/boot-menu.b
map=/boot/map
delay=20
prompt
timeout=150
vga=normal
default=Linux
# der aktuelle Kernel, derzeit bei mir 2.4.21-ck1
image=/vmlinuz
label=Linux
read-only
# Das ist mein Notfallkernel:
image=/boot/vmlinuz-2.4.18-bf2.4
label=LinuxOLD
read-only
optional
# W2K
other=/dev/hda1
label="Windows2000"


Ok, jetzt gibt man folgendes ein

lilo -v
Im Normalfall sichert lilo nun den ursprünglichen MBR (der mit dem NT-loader drinnen) als /boot/boot.0300, sodaß wir über
lilo -u auch wieder den orginalen MBR herstellen könnten. (wenn wir denn wollten ;))

Ok, ich hab danach voller Vorfreude gebootet und sehe lauter 010101001 auf dem Schrim :ugly:

Also die 1. woody CD reingetan und am prompt folgendes eingetippt:

rescbf24 root=/dev/hdd2
(durch die englische Tastatur ist der / auf dem - und das = auf dem ' )

Irgendwie wird also die Festplatte nicht gefunden, also machen wir Nägel mit Köpfen und tackern die Zuordnung der Platten in der lilo.conf fest.
(Das Problem resultiert evlt. von dem SCSI Hostadapter)

Die geänderte Datei sieht nun folgendermaßen aus:




lba32
# Hier erfolgt die Zuordnung, auf die BIOS Werte wird keine Rücksicht genommen:
disk=/dev/hda
bios=0x80
disk=/dev/hdd
bios=0x81
# bis hier
boot=/dev/hda
root=/dev/hdd2
install=/boot/boot-menu.b
map=/boot/map
delay=20
prompt
timeout=150
vga=normal
default=Linux
image=/vmlinuz
label=Linux
read-only
image=/boot/vmlinuz-2.4.18-bf2.4
label=LinuxOLD
read-only
optional
other=/dev/hda1
label="Win200"


Wieder ein lilo -v ausgeführt, neu gebootet und siehe da:
der lilo zeigt uns eine Auswahl um Linux oder Windows booten zu können :p

Man könnte sich auch mit dem grub beschäftigen und ihn dazu überreden diese Aufgabe zu übernehmen, aber der lilo ist mir persönlich lieber :cool:

Ich hoffe das hat dem ein oder anderen eine Anregung gegeben.
Grüße
thorsten