PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Cluster für Mittelständer



Doh!
07.04.03, 22:41
Nabend allerseits.

Bin dabei, mich in Clustering einzulesen und habe hier und über Google doch schon das eine oder andere gefunden.

Meine Frage:
Wir sind ein mittelständisches Unternehmen, und wie's halt so ist, ist mit der Zeit eine kleine vor allem zusammengewürfelte Serverfarm aufgekommen.

Die lokalen Dienste (Samba usw) lassen wir erst mal. Dienste, die wir nach außen anbieten (über die DMZ) laufen bisher auf getrennten Servern, was meines erachtens völlige Resourcenverschwendung ist. DNS, (generischer) Proxy, HTTP- und FTP-Server (mit MySQL), sowie Mailrelay könnten insgesamt eigentlich auf zwei Servern abgebildet werden (DNS und Proxy auf dem einen, HTTP und FTP vielleicht auf dem anderen). Wenn dann aber ein Server ausfällt, wirds gleich kritisch, klar. Daher natürlich Cluster.

Ist es sinnvoll einen Cluster mit n Servern aufzubauen, auf denen alle 4 Dienste (und vielleicht irgendwann weiter Dienste, man weiß ja nie) laufen, der dann immer weiter skalierbar (in Rechnergröße als auch in Diensten) wäre, je nachdem, wie schnell oder langsam die Anforderungen wachsen. Ein weiterer Vorteil wäre, dass man älter werdende Server aus dem Cluster herausnimmt und durch neuere ersetzt usw.

High(est) Availability ist für die einzelnen Dienste bei uns nicht vordergründig, wäre aber wohl ein netter Nebeneffekt.

Wie würde man vorgehen?


Weil im Titel das letzte "l" vergessen, und daher ein wenig unseriös:

mamue
07.04.03, 23:21
DNS und Proxy sind beides Dienste, die recht friedlich koexistieren können. Ich würde auf allen hosts des clusters dhcp, dns etc einrichten, wobei natürlich dhcpd nur einmal laufen darf. Das clustern von dhcp wird aber auch bereits behandelt.
MySQL wird man irgendwie die replikation beibringen müssen, DNS kann das (master/slave), ldap könnte das auch, bei MySQL weiss ich davon nichts.
Wahrscheinlich bietet es sich hier an, erst einmal zwei hosts für einen cold-standby zu konfigurieren, der Rest müsste dann nicht mehr so schwer sein. Gemacht habe ich das noch nicht, ich versuche gerade zwei fileserver zu clustern (samba und ldap).

Bei Erfolg melde Dich doch mal,
mamue

Doh!
07.04.03, 23:26
DHCP brauchmer erst mal net, weil das alles DMZ-Kisten sind.

Sacht mal, gibt's net vielleicht auch ein angepasstes Linux, dass auf einem Cluster läuft, als wäre der Cluster ein Rechner. Will heißen: ich muss meine Dienste nicht auf allen Servern installieren und dann ein LB machen, sondern greife auf ein virtuelles Betriebssystem zu, in dem das LB schon "eingebaut" ist.

Wenn nicht, wäre das doch eigentlich mal ein schönes Projekt... So ne Art Raid-System für ganze Computer sozusagen...

mamue
07.04.03, 23:48
RAID über das Netz gibt es natürlich schon (http://www.complang.tuwien.ac.at/reisner/drbd/), aber ganz so einfach ist das nicht.
Wenn Du die verfügbaren Artikel zu clustern gelesen hast, weisst Du sicher, dass afaik das abschalten eines defekten host besonders spannend ist. Wenn Speicher geteilt wird, muss sichergestellt sein, dass nur einer der hosts schreibend auf eine Partition zugreift und schliesslich müssen im Fehlerfall die IP-adressen und in hartnäckigen Fällen auch noch die der MAC übernommern werden.
DHCP kann zum Lastenausgleich auf billige weise herangenommen werden, wenn es verwendet wird, ist es meist auch ziemlich kritisch, dass der Dienst läuft. Ich persönlich mag mir keine Netze mehr zumuten ohne DHCP.

Ich gleube RedHat hat speziell für den clustereinsatz erprobte Distributionen, allerdings kosten die etwas mehr als 49,95.

mamue

Doh!
07.04.03, 23:59
Original geschrieben von mamue
wenn es verwendet wird, ist es meist auch ziemlich kritisch, dass der Dienst läuft. Ich persönlich mag mir keine Netze mehr zumuten ohne DHCP.


Schon klar, aber DHCP wird bei uns schon im LAN realisiert, mir geht es im Mom erstmal nur um die DMZ-Dienste

mamue
08.04.03, 10:44
Mehr als das präsentierte Halbwissen (1/3, 3/8?) kann ich Dir im Moment nicht anbieten. Da das aber schon viele hundert male gemacht wurde, kann es doch so schlimm nicht sein, oder?
Verlieren kannst Du dabei doch nichts, erst einmal den cold-standby zum laufen bringen, danach die manuelle Übernahme und wenn das geht, fehlt nur noch heartbeat.
Und auch cold-standby bringt doch schon eine Menge, meine ich.

Wenns läuft, mach ein howto daraus,
mamue

echo
08.04.03, 11:30
Original geschrieben von Doh!
Nabend allerseits.

Ist es sinnvoll einen Cluster mit n Servern aufzubauen, auf denen alle 4 Dienste (und vielleicht irgendwann weiter Dienste, man weiß ja nie) laufen, der dann immer weiter skalierbar (in Rechnergröße als auch in Diensten) wäre, je nachdem, wie schnell oder langsam die Anforderungen wachsen. Ein weiterer Vorteil wäre, dass man älter werdende Server aus dem Cluster herausnimmt und durch neuere ersetzt usw.


hi,

ich würde die dienste auf die nodes verteilen. soll heissen, das nicht einer immer alle dienste am laufen hatt, sondern immer nur ein teil.
bsp: du hast 6 dienste und drei knoten. schau dir an, welche wieviel last auf der maschiene erzeugen und versuche auf jedem knoten immer 2 dienste am leufen zu lassen. sollte ein knoten ausfallen schwenke den einen dienst zum knoten x und den anderen zum knoten y.
damit brauchste nicht ganz so teure hardware, als wenn alles auf einem knoten läuft.


ansonsten gutes gelingen :cool:
echo

Doh!
08.04.03, 15:11
jo das schwebte mir auch vor, so werd' ich's wohl machen. Werd' wohl aber bei dem Betrieb, der hier grad' ist 2-3 Monate brauchen, mache dann aber ein HowTo draus.