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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SuSE-Watcher oder "Wehret den Anfängen"



Korn
02.04.03, 10:02
Hallo zusammen,

hab mir gerade die neue SuSE 8.2 auf meinen Rechner installiert und bin eigentlich ganz "angetan".

+ neues Kleid und viele Verbesserungen im Detail
+ das ganze System wirkt agiler (System und Programme starten etwas schneller)
+ ACPI ist nicht mehr sooo buggy wie bei den Kerneln der 8.1er
+ verbessertes YAST/YOU
+ NVIDIA Treiber können noch einfacher installiert werden: http://www.nvidia.com/view.asp?IO=linux_display_ia32_1.0-4349

- Mozilla 1.2.1 ist etwas veraltet und hat bei mir gleich Probleme verursacht --> 1.3 installiert.
- Soundkarte (SiS7012/AC97) und TV-Karte SAA7134 arbeiten noch immer nicht fehlerfrei zusammen.
-- Update-Wächter


Nach der Installation ist mir ein kleines ICON im TryBereich aufgefallen und ich staunte nicht schlecht als ich das sah: SuSEWatcher

Da hat doch SuSE glatt einen Update-Wächter eingebaut. Wie fürsorglich!?

Ich will mal eine Diskussion "lostreten" und eure Meinung dazu hören. Ist das für euch ein Nicht-Kaufkriterium oder einfach nur ein nützliches Feature? Und glaubt ihr, dass die Versorgung mit Patches im Vergleich zu den Vorgängern besser wird.

Ich sag gleich, dass ich da so meine Zweifel habe. Was ja die Gegenwart zeigt.


Aber der eigentliche Punkt ist: Hat es bei Microsoft nicht auch so angefangen - ganz klein??

Ein Schelm ist wer schlechtes dabei denkt.

Ich glaube zwar nicht, dass SuSE bereits Daten sammelt, aber wer kann das schon sagen. Und eigentlich könnte es mir ja egal sein, da ich sowieso bei SuSE registriert bin. Aber mir gehts ums Prinzip und die "Daten-Sammelwut" der Softwarehersteller, die immer schlimmer wird, wie ich finde. Ich bin außerdem gespannt ob es diesmal noch eine FTP-Version geben wird, da SuSE ja noch nie ein Freund der ISO's o. ä. war.

Ich werde mir auf jeden Fall beim nächsten mal genau überlegen welche Distri ich kaufe.


Prost - Mahlzeit.


Viele Grüße

Korn

drunkenPenguin
02.04.03, 10:31
Hallo,

Kenne die 8.2 nicht, kann daher nicht mitreden, was den Update-Watcher anbelangt.
Ich weiß nur, dass ich mich bei SuSE noch nie registriert habe und das auch in Zukunft
nicht tun werde, weil der Support im Grunde genommen nur Installationshilfen mit einschließt,
die man in den Handbüchern nachlesen kann.
Was bei einem Online-Update alles an Daten übermittelt werden, weiß ich nicht genau, gehe
aber davon aus, dass es nur Prozessorarchitektur, Version der Distri und Paketauswahl sind.
Dass Softwarehäuser Daten sammeln, ist klar, weil sie ihre Produkte weiterentwickeln wollen.
Solange das transparent bleibt und man es abstellen kann, geht das in Ordnung. Wenn man sich
aber zwangsweise registrieren lassen muss, um ein Produkt zu verwenden, finde ich das nicht
so toll. Bei SuSE ist das nicht der Fall, also sehe ich auch keinen Zusammenhang mit M$.
Zudem solltest Du Dir mehr Sorgen darüber machen, welche Daten z.B. Dein Provider über Dich
sammeln muss. Oder wie leicht die Polizei an Abhörgenehmigungen kommt. Oder wie leicht es
ist Mobiltelefone anzupeilen. Oder sonst was.

Viele Grüße
Daniel

linuxhanz
02.04.03, 10:37
Das Problem ist doch, daß die Leute die unter Win* Updates bequem einspielen,
jetzt wieder bedient werden.

Den Update-Watcher kann man doch bestimmt deinstallieren. Obwohl ich das keinem SuSE-Nutzer raten würde. Und wer würde schon pers. Daten auf seinem Router speichern?

Und brauch ein Desktop-PC ständig Updates?

Man sollte den Update-Watcher als "nett-gemeint" betrachten.
Was letztendlich aus dem Netzwerk geht kann man doch selbst bestimmen.

Kentar
02.04.03, 11:53
gibt es den Source-code zum Watcher? Wenn ja, sollte es für erfahrene Programmierer kein Problem sein zu erkennen, was dieses Programm wirklich macht.

Es gab solche ansätze schon in der Vergangenheit: Vor You gab es ein kleines Programm, daß die Versionsnummern der einzelnen Pakete im Internet überprüft hat, und gegebenenfalls auf neue Pakete aufmerksam gemacht hat.
Das tool wurde aber AFAIK nicht von Suse Programmiert (bin mir aber nicht sicher).

Egbert02
02.04.03, 12:14
Paranoia in allen Ehren, man sollte es aber auch nicht übertreiben.
RedHat macht Ähnliches, da hat sich bis jetzt noch keiner beschwert.

Kentar
02.04.03, 12:16
äh, mein Post war vielleicht etwas mißverständlich: Ich glaube nicht, daß es mehr als nur ein gutgemeinter Service ist.

geco2
02.04.03, 12:21
letztendlich werden bei SuSE 8.1 im Yast ja auch zu updatende packete angezeigt. Was ja heisst das die Versionsnummern verglichen werden muessen.
Is doch toll fuer noobs, immer ei aktuelles system.:rolleyes:

Painkiller
02.04.03, 20:23
Ich denke mal das ist das gleiche system wie apt bei Debian... Da werden die proggies geuptdatet...

Ich mein, Suse rueckt ja eigendlich auch den Quellcode raus und wenn da wirklich spyware drin waere, waere das nach einer Woche oder so publik und viele User steigen einfach auf ein anderes aktuelles Linux um... :D

DaGrrr
02.04.03, 20:31
Ich denke mal, das nur die Paket Datenbank ausgelesen wird und dann angezeigt wird, welche neuen Pakete / Updates es gibt.


Is doch toll fuer noobs, immer ei aktuelles system.

Sehe ich nicht so.
Es werden zwar zum Teil neuerungen online gestellt, ansonsten sind es meist nur Bugfixes.

Die Halbwertzeit einer SuSE Distri liegt bei ca. einem halben Jahr. Wenn man was neueres haben will, dann muß man es umständlich selber kompilieren oder ein neues SuSE kaufen.
Mit umständlich meine ich, die Anzahl der zu aktualisierenden Pakete.

Andere distris machen das ein wenig besser.

Grüße
DaGrrr

Kentar
03.04.03, 08:34
Es werden zwar zum Teil neuerungen online gestellt, ansonsten sind es meist nur Bugfixes.

Meistens werden auch nur neuerungen online gestellt, wenn es sich dabei um Bugfixreleases handelt.
Mit Suse 8.1 hat Suse allerdings eine kleine Vereinfachung eingeführt. Man kann mit Yast nun auch von anderen Quellen die neuen Programme ziehen. Aber auch die müssen erst umständlich gesucht werden.

Das ist auch einer der Gründe, warum ich mich gleich mal an Debian wagen will;)

Korn
03.04.03, 18:53
Hi @ all,



Zitat von linuxhanz:

Den Update-Watcher kann man doch bestimmt deinstallieren.

Wahrscheinlich schon, aber ich habe noch nicht herausgefunden in welchem rpm-Paket der drin ist. Wahrscheinlich in einem Packet das essentiell für SuSE-Linux ist. Aber deaktivieren kann man ihn immerhin.



Zitat von linuxhanz:

Man sollte den Update-Watcher als "nett-gemeint" betrachten.

Das meinte ich als ich sagte, dass es mit MS auch so angefangen hat. Man sieht ja dort wie weit man heute ist.



Zitat von Kentar:

gibt es den Source-code zum Watcher?

Ich weiss nicht ob es den Source-code dafür gibt. Kann ich auch noch nicht nachvollziehen, da ich nicht weiss in welchem Paket sich "susewatcher" versteckt.



ZItat von Egbert02:

Paranoia in allen Ehren, man sollte es aber auch nicht übertreiben. RedHat macht Ähnliches, da hat sich bis jetzt noch keiner beschwert.

Nur weil sich keiner beschwert, heißt das noch lange nicht, dass er das "toll" findet. Die Kunden werden ja beim Computerkauf auch nicht gefragt ob sie Linux oder MS wollen. Sie bekommen einfach MS und der Kunde akzeptiert es, weil er sich nicht wehren will oder wehren kann.



Zitat von geco2:

Is doch toll fuer noobs, immer ei aktuelles system.

Grundsätzlich stimme ich Dir da zu, wenn es denn so wird wie in der MS-Welt (z. B. Upgrad von MS-Mediaplayer o. ä.). Aber will man denn das auch langfristig bei Linux so haben?? Ich bin eigentlich zu Linux gewechselt um der Bevormundung von MS & Co. zu entgehen. Was nicht heißt, dass ich solche Updates nicht auch haben möchte. Aber nicht so wie bei MS wo im Try ein Icon sitzt das Dir ständig sagt, dass es eine neue Version gibt.



Zitat von DaGrrr:

Die Halbwertzeit einer SuSE Distri liegt bei ca. einem halben Jahr. Wenn man was neueres haben will, dann muß man es umständlich selber kompilieren oder ein neues SuSE kaufen. Mit umständlich meine ich, die Anzahl der zu aktualisierenden Pakete.

Ja das sehe ich auch so, da ist die MS-Welt besser. Aber dafür ist dort die Anzahl der Patches, Updates, Bugfixes und neuen Versionen die täglich erscheinen nicht ganz so groß.



Zitat von Kentar:

Das ist auch einer der Gründe, warum ich mich gleich mal an Debian wagen will

Ja, wenn ich mich mit Linux mehr auskenne werde ich mich evtl. auch mal an Debian oder Gentoo heranwagen.


Gruß Korn

Jinto
03.04.03, 19:38
@Korn
Paranoia in allen ehren, aber der Vergleich mit MS ist doch ein wenig übertrieben. Einer der Hauptkritikpunkte ist die Art & Menge der Übertragenen Daten. IIRC wurde bereits zu Win98 Zeiten "zu viel" PC-Information an MS weitergeleitet, die auch eine Identifikation erlauben.

Ich sehe das Problem nicht, mit dieser Software die dir in (wahrscheinlich von dir einstellbaren Zeiten) nachschaut ob updates Verfügabr sind und ggf. diese dir meldet. Ob du dieses Angebot annimst oder nicht liegt bei dir.

Vermutlich gibt es in dem dir vorliegenden Handbuch auch noch genügend Informationen zu SuSEWatcher.

HTH

G-pole
16.07.03, 16:57
wie kann ich den watcher deaktivieren, der startet bei mir immer mit!!

spk
16.07.03, 18:01
Hallo,

AFAIR, Rechts-Klick auf das Symbol in der "Taskleiste", "Wiederherstellen" und dann die Haken bei "Automatisch Starten" und "Automatisch Verfügbarkeit von Updates Prüfen" entfernen. Anschließend über Rechts-Klick auf das Symbol in der "Taskleiste", "Beenden" beenden und er sollte dich nicht wieder nerven. Um ihn einmalig zu starten "KDE Menü", "System", "WM", "SuSEWatcher".

Viele Grüße
spk

Belkira
16.07.03, 18:26
Original geschrieben von Egbert02
Paranoia in allen Ehren, man sollte es aber auch nicht übertreiben.
RedHat macht Ähnliches, da hat sich bis jetzt noch keiner beschwert.
Nunja, es gibt schon den vereinzelt hochgradig paranoiden User, der sich durchaus von einem Red Hat Update Agent ausspioniert fühlt. Ja, richtig gelesen. Das fängt schon bei der Registrierung an, wo der User seine Hardware-Ausstattung übermitteln kann und anstatt das einfach zu lassen, irgendwo seinem Unmut freien Lauf läßt. Keine Updates ist aber auch nicht recht. Oder der User zerschießt sich den Rechner beim falschen Selbstinstallieren von Update Paketen. Man könnte fast meinen, Unternehmen wie Microsoft haben das Vertrauen der User derart gebrochen, daß solche Update Agenten (oder "Watcher"), auch wenn sie Open Source sind und ordentliche Arbeit verrichten, sogleich unbegründete Ängste bzgl. Spionage und Datenklau hervorrufen. Unseriöse Vergleiche eines Linux Distributors mit Microsoft haben eine verwandte Basis.

spunz
16.07.03, 20:10
naja, der watcher ist ja nicht zu übersehen. jeder hersteller könnte heimlich irgendwo in einigen zeilen code ein programm einbauen das den user total ausspioniert.

wisnitom
16.07.03, 23:08
hi,

der Watcher lässt sich doch einfach abstellen .. wenn ihr in öffnet gibt es links unten
die Möglichkeit, das "Automatisch starten" abzustellen ..

Aber ich persönlich finde die Diskussion ziemlich paranoid ..
Der Watcher überprüft, ob Updates vorliegen und verändert dann sein Zeichen
bzw. seine Farbe. Liegen Sicherheitupdates vor, wird er "Warn"-Rot.

Vor dem Watcher haben die Leute mehr oder weniger mal auf ihre Updates und
vor allem Sicherheitsupdates geschaut. Jetzt haben sie eine super einfache
Möglichkeit, ihr System auf dem laufenden zu halten .. ich finde das mehr als ok.

Und der Vergleich mit MS ... nunja .. da können wir mal drüber reden, wenn du
bei Linux dich per Seriennummer registrieren MUSST und dort auch Daten
hinterlassen MUSST.

grüsse,

G-pole
17.07.03, 11:25
der watcher stört mich wegen der icons, aber jetzt isser weg

Bluesm@n
17.07.03, 20:27
Naja man sollte nicht zu Paranoid mit dem Thema sein. Aber leider ist nicht abzuwenden das Microsoft eben mit ihren Methoden die User aufgeschreckt haben. Selbst wenn es, wie schon vorher gepostet, OpenSource tools sind.

wisnitom
18.07.03, 00:52
Original geschrieben von Bluesm@n
Naja man sollte nicht zu Paranoid mit dem Thema sein. Aber leider ist nicht abzuwenden das Microsoft eben mit ihren Methoden die User aufgeschreckt haben. Selbst wenn es, wie schon vorher gepostet, OpenSource tools sind.
hi,

einverstanden .. dann ändern wir doch das Wort paranoid in
"im Moment noch etwas übertrieben" ab ...

grüsse,

Doh!
12.08.03, 14:35
Mal so ne ganz blöde Frage, der Watcher, läuft der nur unter KDE? Kann ihn hier unter meinem Gnome net finden...

Los_Andros
12.08.03, 14:47
Also ich muss ja noch dazu sagen, dass Gentoo dann die Spitze der Spione ist.
Emerge rsync und dann ein emerge -u world in ein Script gepackt und schon ist es ein Spion für das Gentoo Imperium.

Nene,
Es ist ein Unterschied ob man einen Dienst sichtbar plaziert (der auch entfernt werden kann und im Handbuch beschrieben ist) oder als Deamon im Hintergrund laufen lässt, wobei niemand etwas davon weiss.

Ich finde den SuSE watcher recht praktisch, ich sehe sofort, wenn Updates, Bugfixes oder Co vorhanden sind.

Find ich prima

ThyMaster
12.08.03, 15:56
Hey,

letztendlich ist das Ding (obwohl der Name wirklich etwas unglücklich gewählt ist) nix anderes als die grafische Variante von YOU (YaST Online Update).
Und ehrlich gesagt, bin ich als SysAdmin richtig happy mit diesem "Dienst". Er ermöglicht mir via cron (-> online_update) mein System immer auf dem neuesten Stand zu halten und läßt mir sogar die Wahl ob ich alle Patches oder nur die Sicherheitsrelevanten (oder, oder, oder) haben will.

Gruß
Falko