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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Videoanalyse und Wahl passender Decoder



hunter
12.02.03, 12:38
Einleitung

Diese HowTo soll erklären wie man Video Files analysiert. Darüber hinaus soll anhand dieser Informationen noch einmal etwas zu den Decodern erklärt werden.

Diese Infoarmationen können hilfreich für diese beiden HowTo's sein:

Transcode: http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?s=&threadid=50974
VcdImager: http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?s=&threadid=45968

hunter
12.02.03, 12:39
Ich setze vorraus das ihr die Software die in den anderen HowTo's beschrieben wurde bereits installiert habt. Dann braucht ihr nur noch Programme zur Analyse installieren anhand derer ich dann erkläre was man damit machen kann.

1. http://shounen.ru/soft/avinfo/english.shtml

- Ladet euch die aktuelle Version runter
- Legt ein Unterverzeichnis an und verschiebt den File: mkdir avinfo && mv avinfo*.zip avinfo/ && cd avinfo
- Entpackt sie: unzip avinfo*.zip
- Wechselt in das Verzeichnis für Linux: cd Linux
- Root werden: su -> Root Passwort
- Installieren: cp avinfo /usr/bin/ && chmod 755 /usr/bin/avinfo
- exit

2. http://mpgtx.sourceforge.net/#Download

- Ladet euch das Linux Static Binary runter (eventuell mit wget)
- Root werden: su -> Passwort
- Installieren: cp mpgtx /usr/bin/ && chmod 755 /usr/bin/mpgtx
- exit

Anmerkung: Anschließend könnt ihr die runtergeladenen und entpackten Dateien löschen.

hunter
12.02.03, 12:40
Avi: avinfo "Name des Films.avi"

Beispiel: > avinfo "Serie - Folge - Titel.avi"

~88Mb, 00:24:33
video: 320x240, 29.97 fps, div4 (DIV3)
sound: 48000, Stereo

Codec information:
Signature: div4 (DIV3)
Name: DivX MPEG-4 Download URL: http://www.divxmovies.com/codec/
Author: DivX URL: http://www.divx.com
Comment: Low motion codec (optimised for low motion source material?). Several sources tell me that this is an old and illegal codec that should not be used to encode new material.


Mpeg: mpgtx -i mpegfile

Beispiel (von der HP): > mpgtx -i film.mpg

mpegfile:
Mpeg 2 System File [Video/Audio]
Estimated Duration: 01:38:29.51s
Aspect ratio 4/3 (TV)
Not interlaced, chroma format: 4:2:0
Video Format: PAL
Size [352 x 288] 25.00 fps 1.15 Mbps

User Data:
------------
encoded by TMPGEnc b12a
------------

Audio : Mpeg 1 layer 2
192 kbps 44100 Hz
Stereo, No emphasis



Nun könnt ihr eigentlich alle wichtigen Informationen ablesen die euch interessieren und die ihr für eine weiterverarbeitung braucht.

Aus dem Avifile ermittelt man:

- Spielzeit
- Auflösung des Videos
- Framerate des Videos
- Videocodec
- Audio Samplerate

Was fehlt sind Audiocodec und Audiobitrate. Diese sind nicht unwichtig, kommen in Version 0.6 aber (noch) nicht vor. Das kann man nun mit Transcode noch etwas genauer anschauen:

> transcode -i "Film.avi" -c 0-0

Das gibt dann für das Beispiel die folgenden Zeilen aus:

[transcode] V: import frame | 320x240 <- Das wissen wir schon !
[transcode] V: encoding fps | 29.970 <- Auch das kennen wir !

[transcode] A: import format | 0x55 MPEG layer-3 [48000,16,2] 96 kbp <- Mp3 mit Bitrate 96 kBit/s

Damit kennen wir nun alle Codecs, die Auflösung, die Samplerate und die Framerate.


Aus dem Mpegfile ermittelt man:

- Spielzeit
- Videocodec
- Seitenverhältnis
- Auflösung
- Framerate
- Bitrate / 1024 (also Mega statt Kilo -> umrechnen)
- Audicodec
- Audiobitrate
- Samplerate

Damit haben wir nun alle Informationen die wir brauchen.


Anwendung dieser Informationen:

Wenn man einen Videofile untersucht dann geschiet das entweder aus reinem Interesse oder mit dem Ziel eine weiterverarbeitung mit den Files durchzuführen. Dazu habe ich bereits zwei HowTos angegeben die von diesen Files ausgehend etwas neues berechnen oder erstellen können.

1. Mpeg:

Aus dem Mpeg Beispiel erhalten wir die folgenden Informationen:

Aulösung: 352x288
Video Norm: PAL
Frame Rate: 25.000
Seiten Verhältnis: 4:3
Videocodec: Mpeg 2
Audio Codec: Mp2
Samplerate: 44.1 kHz
Bitrate: 192 kBit/s

Das ist beinahe eine VCD (siehe HowTo !). Allerdings sollte man den Videocodec noch zu Mpeg 1 encoden. Alle anderen Parameter bleiben erhalten und sollten daher keinen allzugroßen Rechenaufwand mehr erfordern.


2. Avi:

Aus dem Avi Beispiel erhalten wir die folgende Informationen:

Aulösung: 320x240
Video Norm: Keine (aber ähnlich NTSC)
Frame Rate: 29.97
Seiten Verhältnis: 4:3
Videocodec: DivX 3
Audio Codec: Mp3
Samplerate: 48.0 kHz
Bitrate: 96 kBit/s

Nach meiner HowTo sieht man nun das man daraus eine VCD machen kann. Dabei muss man folgendes anpassen:

320x240 -> 352x288
29.97 -> 25.000
DivX3 -> Mpeg1
Mp3 -> Mp2
48.0 -> 44.1
96 -> 224

hunter
12.02.03, 12:41
Auf Grund dieser Informationen kann man nun auch geeignete Decoder für Transcode auswählen (-x videodecoder,audiodecoder). Ich will daher an dieser Stelle einige Auflisten und erläutern.

Zunächst solltet ihr euch eine Liste anschauen: ls /usr/local/lib/transcode/import*

Davon kann man verwenden (persönliche Wertung !):

af6 -> DivX ; Wmv ; Mp3 (Video und Audio)
mplayer -> Mpeg 1,2 ; DivX ; Mp2,3 (Video und Audio)
ffmpeg -> DivX 3,4,5 ; Open DivX (Video)
divx -> DivX 3 (Video)
avi -> DivX 3 (Video)
mpeg2 -> Mpeg 1,2 (Video)
xvid -> xvid (Video)
mp3 -> Mp2 und Mp3 (Audio)
ogg -> Ogg Vorbis (Audio)


Ich empfehle folgende Decoderpaarungen:

Avi (DivX): -x ffmpeg,mp3
Avi (Xvid): -x xvid,mp3
Ogm (?,ogg): -x xvid,ogg [bzw.] -x ffmpeg,ogg (ab transcode 0.6.4)
Mpeg (1,2): -x mpeg2,mp3


Anmerkung1: Sollte es Probleme mit dem einen oder anderen Decoder bei einem File geben, dann versucht einen der anderen Decoder.

Anmerkung2: Manch einem fällt auf das MPlayer die meisten Formate kann und könnte geneigt sein ihn zu bevorzugen um einer Analyse des Files aus dem Wege zu gehen. Ich rate dringend davon ab. Der mplayer macht oft Probleme und selbst wenn er läuft ist er den anderen Decodern an Geschwindigkeit unterlegen.


Kennt ihr also die Codecs aus der Analyse, dann könnt ihr relativ einfach die passenden Decoder bestimmen. Diese sind zum Teil auf den jeweiligen Codec zugeschnitten und erreichen daher oft eine hohe Decodiergeschwindigkeit. Eine gute Auswahl bringt also Geschwindigkeit ! Denn selbst wenn die Differenz nur klein ist, kann das bei langen Filmen von einigen Minuten bishin zu Stunden ausmachen. Eine 5 Minütige Analyse lohnt sich daher.