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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : webserver + backup = aber wie;))



trust_m
17.07.02, 23:51
hallo leute...

ich möchte für unsere kleine designagentur einen eigenen webserver aufsetzen.

natürlich soll das ganze so sicher sein wie nur möglich, daher frage ich mich, wie ich das mit dem backup lösen soll...?

soll ich zwei server aufsetzen, und der eine wird dann permanent auf den anderen gespiegelt? wenn ja, dann wie?
in jedem rechner zwei nic karten und direktverbindung mit gedrehtem patch kabel?

also: hauptwebserver (im Rechenzentrum)
1. nic = für die zugriffe von aussen
2. nic = direktverbindung auf den backupserver/spiegelserver

der backupserver (auch im gleichen schrank direkt unter dem hauptserver)
1. nic = für die direktverbindung mit dem hauptserver
2. nic = keine, damit dieser von aussen nicht erreichbar ist

frage ist nur, wie mache ich die spiegelung?
es sollte am besten so funktionieren, dass im falle eine ausfalls des hauptrechners (bsp. HDD defekt) einfach eine neue platte reinsetzen, die spiegelung von dem backupserver zurück auf den hauptserver und schon läuft die kiste wieder...

vielleicht liege ich auch ganz fals.... habt ihr gute lösungsvorschläge?

vielleicht könnte man die zweite kiste so konfigurieren, dass sie doch von aussen zugreifbar ist, und dan dann einfach den zweiten dns drauf setzen oder sowas...

danke schonmal;))

Harry
18.07.02, 00:07
Hallo,

zunächst mal zu der Idee einer online-Spiegelung: Die eignet sich gerade für Deinen Fall ideal. Zusätzlich kannst Du jedoch überlegen, ob Du nicht hin und wieder ein Backup auf Band machen möchtest, welches Du dann weit entfernt von den Servern wegschließt.

Die Spiegelung
Für die Spiegelung kann ich Dir rsync wärmstens empfehlen.
Damit kannst Du von Deinem Webserver beispielsweise das gesamte DocumentRoot über das Netzwerk auf den Backupserver spiegeln. Die Spiegelung ist dann eine echte 1:1 Kopie.

Da rsync in der Lage ist, nur die Differenzen zwischen der letzten Spiegelung und dem aktuellen Datenstand zu spiegeln, kannst Du dann rsync auch alle 5 Minuten laufen lassen (ist natürlich beliebig einstellbar über cron), so dass Du in diesem Falle einen maximalen Datenverlust der Änderungen von 5 Minuten hättest.

Bei einem Crash auf dem Webserver gehst Du hin, tauscht die Platte, wirfst den wieder an und spiegelst vom Backupserver einfach das DocumentRoot (besser inkl. der Konfigs ;)) wieder zurück - fertig.

Das Komplettbackup
Das machst Du am einfachsten mit tar; entweder auf ein Band oder in ein Archiv, welches Du vielleicht auf CD schreibst.

Harry

trust_m
18.07.02, 14:10
hm danke für´s feedback;)

sagmal... was tippe ich denn da genau ein?
rsync xxxx??

ich muss mich ja dann eigentlich als ein user auf der anderen kiste einloggen oder sowas?? über ftp? ssh? was ist besser?

wenn ich soweit alles richtig verstanden hab, dann kann ich keine
1:1 copy von der ersten platte mit rsync machen sondern mit tar

was gebe ich denn da als befehl ein? und zwar so, dass die tar datei auch auf dem bacupserver abgelegt wird...

wenn die hdd vom hauptserver mal crashen würde, dann müsste ich vorher eine neue entsprechend der alten partitionieren oder?

danke nochmal

Harry
18.07.02, 14:49
Hallo,

mit rsync erzeugst Du eine echte logische 1:1-Kopie (hatte ich das oben nicht geschrieben?).
Mit tar generierst Du hingegen ein Archiv, aus dem Du eine logische 1:1-Kopie extrahieren kannst.

Nochmal: Für Deine Anforderung würde rsync genügen, jedoch zur Sicherheit solltest Du zusätzlich ein Bandarchiv mittel tar anlegen.

rsync
rsync liegt ein Client-Server Modell zugrunde, da es ja eine Netzanwendung ist. Das bedeutet, Du richtest beispielsweise auf dem Backup-Server den rsync-Server ein. Das machst Du im wesentlichen in der Datei /etc/rsyncd.conf
gid = users
read only = true
use chroot = true
transfer logging = true
log format = %h %o %f %l %b
log file = /var/log/rsyncd.log
hosts allow = <IP-Adresse des Webservers>

[documentroot]
path = <Pfad zum DocumentRoot Backup-Verzeichnis>
comment = DocumentRoot-Backup
read only = false
Dann startest Du den rsync-Server; i.d.R. macht man das über den inetd, also schau, dass in der /etc/inetd.conf eine Zeile wie diese
rsync stream tcp nowait root /usr/sbin/tcpd /usr/sbin/rsyncd --daemon steht und nicht auskommentiert ist. Dann muß natürlich der inetd gestartet sein.

Auf dem Client kannst Du dann die Synchronisierung auf den Server starten, indem Du
rsync -av <Pfad_zum_DocumentRoot> <IP-Adresse des Backup-Servers>::documentroot eingibst. Dieses Kommando solltest Du dann über cron regelmäßig ausführen lassen.

Um eine Bandsicherung mittels tar zusätzlich durchzuführen, such in den Foren einfach mal nach "tar" oder "Bandsicherung"; da solltest du genügend Hinweise finden :D

Harry

bernie
19.07.02, 10:16
Hi,

Wenns dir nur darumgeht dich abzusichern wenn eine Festplatte stirbt würd ich RAID verwenden. Du kaufst dir einen Mylex AcceleRAID 170 (der hat den DAC960 Chip drauf) und noch 2 Festplatten. Dann fahrst du auf denen ein RAID5 und wenn eine ausfällt tauscht du die Platte einfach aus und der Controller spielt die Daten von den beiden Platten wieder zurück auf die neue.

Wenns dir darum geht, dich abzusichern wenn die ganze Maschine den Geist aufgibt und du keine Verzögerungen haben willst hilft dir rsync auch nicht viel. Dann müsstest du so eine Art Cluster aufbauen. Es gibt da ein gutes aber nicht grad einfach zu bedienendes Tool mit dem Namen DRBD.

Wenn du dich gegen unabsichtlich überschriebene Daten absichern willst würd ich auch rsync nehmen. Und die zweite Maschine nur als Backup-Server verwenden um die Daten wieder zurück spielen zu können. Wenn die Festplatte aber stirbt musst du zuerst ein neues System aufsetzen und kannst dann die Daten zurückspielen.

Ciao, Bernie

PS: Wenn du uns genau deine Anforderungen mitteilst lässt sich sicher was geeignetes finden :)