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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : eMail für alle Mitarbeiter



06.04.01, 08:38
Moin Leute,

nun endlich hat das Internet auch bei uns Einzug gehalten, wobei ich zugeben muß, etwas im Untergrund den Vorgang beschleunig zu haben ;-)

Jetzt habe ich aber das Problem, daß wir gegenwärtig nur flachratentechnisch an das Internet angebunden sind. Nach unserem Umzug Ende 2001 wird alles besser.

Ich würde daher gerne die eMails, die auf dem Mailserver unseres Webhosters für alle Mitarbeiter liegen abholen und in die jeweiligen lokalen Mailboxen packen. Das sollte dann automatisch z.B. alle 30 min geschehen. Das Sende der eMails sollte ebenfalls über diesen "Umweg" geschehen, damit nicht ständig eine Verbindung aufgebaut werden muß. Ganz toll wäre es, wenn auch noch interne eMails direkt verteilt würden, ohne das sie erst zum Webhoster gehen.

Unser Intranetserver läuft unter Suse 7.1 pro und hat einen Internetzugang über einen Router, der im Netzwerk hängt.

Also, noch einmal ganz langsam :

Webhoster bekommt eMail für 1@x.de und speicher Sie in der Box.

Webhoster bekommt eMail für 2@x.de und speicher Sie in der Box.


Unser Intranetserver holt die eMails ab, und pack Sie in de Box 1@x.de, 2@.de.

Der Mitarbeiter startet seinen IMAP-Client und bearbeitet seine Post.

Dabei sendet er 1@x.de eine eMail an 2@x.de, die direkt auf dem Intranetserver zugestellt wird.

Eine andere eMail an x@y.de wird beim nächsten Postgang des Intranetservers mit übertragen.

Gibt es dafür eine Lösung ? Und wie sieht es mit den Namen aus ? Muß ich im Intranet andere eMail-Adressen nehmen, als im Internet ?

Ihr seht, ich schwimme, aber leider sitzten mir Kollegen und der BigBoss im Nacken.

Bin dankbar für alle sachd. Hinweise ;-)

Carsten

P.S.: Mit welchem IMAP-fähigen eMail-Client habt Ihr den gute Erfahrungen unter WIndows ?

[Dieser Beitrag wurde von carjan am 06. April 2001 editiert.]

[Dieser Beitrag wurde von carjan am 06. April 2001 editiert.]

Hein
06.04.01, 09:32
1)
Mails für alle beim Provider holen und intern verteilen: fetchmail
2)
Ausgehende Mails versenden: postfix oder sendmail (postfix ist einfacher zu konfigurieren.)
3)
Das ganze in festgelegten Zeitintervallen automatisch ablaufen lassen: cron.

Einzelheiten zu den einzelnen Programmen findest Du in den jeweiligen Manpages oder in der Dokumentation unter /usr/doc bzw. /usr/share/doc.

Viel Erfolg
Hein


[Dieser Beitrag wurde von Hein am 06. April 2001 editiert.]

LKH
06.04.01, 09:38
Hallo carjan,

das, was du vor hast, ist eigentlich kein Problem. Also fangen wir mal ganz vorne an:

Abholen der Mails vom Webhoster:
Hat jeder lokale Benutzer dort ein eigenes Postfach? Dann jedes Postfach per fetchmail einzeln abfragen. Wenn dies automatisch alles 30 Minuten passieren soll, kann dies von root via cron gemacht werden. Die .fetchmailrc von root sieht dann so aus:

poll mail.x.de protocol POP3 localdomains x.de user 1 password geheim to 1 here
poll mail.x.de protocol POP3 localdomains x.de user 2 password auchgeheim to 2 here


Landen alle Mails in einem Postfach, geht das ganze per multidrop, die .fetchmailrc ist dann wesentlich kürzer:

poll mail.x.de protocol POP3 localdomains x.de user x password geheim is * here

Das geht natürlich nur, wenn die lokalen und entfernten Benutzer den gleichen Namen haben.

Lokale Mails:
Dazu musst du sendmail nur mitteilen, dass die domain x.de lokal ist, und zwar über den Eintrag Cw in der /etc/senmail.cf:

Cw localhost x.de

Ggf. gibts den Cw-Eintrag nicht, stattdessen aber einen Fw-Eintrag. Dahinter steht ein Dateiname. Dann einfach x.de in diese Datei eintragen.

Anschliessend sendmail neu starten (bei SuSE mit "rcsendmail restart"). Fertig.

Regelmässiges senden/empfangen:
wie gesagt realisiert das der cron-daemon. In die /etc/crontab folgenden Eintrag einfügen:

0,30 8-17 * * 1-5 root /usr/bin/fetchmail -a -v >> /var/log/fetchmail 2>1 && /usr/sbin/sendmail -q

Dann wird zwischen 8 und 17 Uhr um 0 und 30 Minuten von Montag bis Freitag Mails geholt und dann verschickt. Funktioniert in der Form auch bei SMTP after POP.

Zu deiner Frage zu den Clients unter Windows kann ich nicht viel sagen. Ich nutze meine Windows nur zum Lüften. ;-) Aber Ausblick (Outlook) kann das IMHO.

Hoffe es hilft,


------------------
Mit freundlichen Gruessen / Best regards

Leander Kirstein-Heine
--
COMPUTER & | Engelplatz 11 Phone: +49 3641-210.401
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pitu
06.04.01, 14:02
1. Ueber Pine
Das meisste ueber Pine sowie etwas ueber die Bedienung konnten sie bereits im
Anwenderhandbuch lesen. In diesem Kapitel wird der Einsatz von Pine in einem
heterogenen Netzwerk beschrieben.
Ein heterogenes Netzwerk ist ein Netzwerk, in dem verschiedene Betriebssysteme
zum Einsatz kommen. Nun, das ist zumindest die Kurzfassung.
2 Dinge machen Pine nun jedem anderen Mailer in einer solchen Umgebung
ueberlegen. Zum einen die Verfuegbarkeit von Pine auf fast jeder zur Verfuegung
stehenden Plattform bzw auf jeder modernen Plattform sowieso. Zum anderen die
Faehigkeit mittels des IMAP-Protokolls zentral die Konfiguration, das
Adressbuch, und die Ordner zu verwalten.

Szenario: Ein kleines Unternehmen mit 5 Mann im Buero. Anwesend sind 1 Linux
Server, der den Zugang zum Internet sicherstellt. Pro Mann einen Arbeitsplatz
Rechner mit Windows 9x. Zusaetzlich 2 Macintosh fuer grafische Arbeiten. Auf
einem Rechner laeuft zusaetzlich Linux im Dualboot.
Die Leute arbeiten nicht immer nur an ihrem Arbeitsplatz, sondern auch mal
mehrere Stunden oder Tage and dem Macintosh. Auch der Kollege mit dem
zusaetzlichen Linux benoetigt dieses auch mal fuer mehrere Stunden. Nur um
Mails zu lesen, stoert es den Arbeitsablauf natuerlich sehr, nun extra zum
Arbeitsplatz zu gehen, oder mal eben Windows zu booten.
Andererseits bleibt ansonsten keine Alternative, da die Mails, und die
Adressbuecher jedes Benutzers auf verscheidenen Rechner bzw Betriebsystemen
liegen.
Und genau hier verwenden sie Pine.

2. Vorraussetzung

2.1 IMAP
Um ueber das entsprechende Protokoll auf die Mails zuzugreifen, muessen sie
dieses auf dem Linuxserver starten. dies geschieht in dr Datei /etc/inetd.conf.
Dazu entfernen sie einfach vor der 3. Zeile das "#".

# Imapd - Interactive Mail Access Protocol server
# Attention: This service is very insecure
# imap stream tcp nowait root /usr/sbin/tcpd imapd

Starten sie nun den Dienst mittels "rcinetd restart". Wie sie sehen, wird
dieser Dienst als "insecure" bezeichnet. In Szenarien wie den obigen wird davon
ausgegangen, dass Sie eine Firewall am laufen haben, die den entsprechenden
Port (in diesem Fall 143, IMAP2) nach aussen hin schliesst. Nach innen in
Szenarien wie dem obigen Hochsicherheitsstufen aufzubauen wird in der Regel
nicht noetig sein, un wenn doch, dann stehen eh ganz andere Mittel und Wege
ins Haus, als das kostenguenstige Pine.

2.2 procmail
Procmail ist zwar keine zwingende Vorraussetzung, macht das Leben aber
wesentlich einfacher. Erstellen sie eine ".procmailrc" im Verzeichniss
/etc/skel. Alle Dateien aus diesem Verzeichniss werden beim Anlegen neuer
Benutzer in sein Homeverzeichniss kopiert. Die Datei sollte folgenden Inhalt
haben:

-------------------------------------------------------------------------------
# Recipe zum automatischen Dekodieren von Textmails, die
# überflüssigerweise kodiert wurden
# Lockfile unnötig, da nur Filter verwendet werden.

LOGFILE = $HOME/Mail/.logfile

#
:0
* ^Content-Type: *text/plain
{
# Quoted-printable: erst dekodieren ...
# f: Pipe als Filter, b: body zum Filter, w: Erfolg abwarten
:0 fbw
* ^Content-Transfer-Encoding: *quoted-printable
| mimencode -u -q

# .... dann Header austauschen.
# A: nur für Matches des vorigen Recipes, h: header zum Filter
:0 Afhw
| formail -I "Content-Transfer-Encoding: 8bit"

# base64: ebenso in analogen 2 Schritten
:0 fbw
* ^Content-Transfer-Encoding: *base64
| mimencode -u -b

:0 Afhw
| formail -I "Content-Transfer-Encoding: 8bit"
}
# Neue Inbox im Home-Verzeichnis als catch-all
# Fängt alles drunter ab
:0
*
$HOME/Mail/inbox
-------------------------------------------------------------------------------

2.3 home
Jeder der Mitarbeiter benoetigt natuerlich ein eigenes Home-Verzeichniss auf
dem Server. Wie sie das Anlegen erfahren sie im Konfigurationshandbuch.
Sollten sie schon Homeverzeichnisse angelegt haben, sollten sie obige
.procmailrc in jedes schon vorhandene Homeverzeichniss kopieren.

3. Einrichten von Pine

Am einfachsten ist es, wenn sie als Benutzer ihren Pine auf einem belibeigen
Rechner konfigurieren. Beachten sie, dass sie auf anderen Architekturen als
Unix den Benutzernamen einrichten muessen. Auf Unix-Rechner ist dies nicht
noetig, da Pine diese Information vom System bekommt. Der Benutzername auf
dem Server muss aus diesem Grund auch der der ofiziellen E-Mailadresse des
Benutzers entsprechen.
Beispiel. Sie haben einen Provider der sie mit folgender Emailadresse versorgt:
beispiel@nichtda.de. In diesem Fall sollte ihr Benutzername auf dem Server auch
"beispiel" lauten.

3.1 Erlaeuterung
Der Name des IMAP-Servers wird in geschweifte Klammern geschrieben. Dies sieht
Beispielsweise so aus: {erde}. Sollten sich an einem Rechner immer nur ein
Benutzer anmelden, so koenne sie auch {erde/user=beispiel} angeben. Bei dem
spaeteren anmelden an den IMAP-Server entfaellt dann die Angabe des Benutzers.

Hinter die Klammern koennen Sie Dateien angeben, falls noetig. Wenn sie gleich
eine Datei angeben, oder einen Pfad, ohne vorrangehenden "/", so bezieht sich
dies auf das Homeverzeichniss des Benutzers. Ansonsten muessen sie den vollen
Pfad angeben.

3.1 Die Inbox
Die Inbox ist der Folder, in dem Alle Mails von Pine ankommen. Im obigen
Beispiel ist dies nun die Datei Mail/inbox. In der Konfiguration ("c" im Setup)
geben sie bei "inbox-path" an "{erde}Mail/inbox", wobei sie "erde" natuerlich
durch den Namen ihres eigenen Servers ersetzen muessen.

3.2 Das Folder-Verzeichniss
Sie koennen das gesmmte Verzeichniss "Mail/" nun als Folder-Verzeichniss
angeben. Damit werden alle Mails, egal wo sie arbeiten, in diesem Verzeichniss
abgelegt (vergleiche Pine-Kapitel im Anwenderhandbuch).
Dazu gehen Sie im "Setup" auf "l". Dort waehlen sie "Mail" aus, und fuellen
dann die Maske im naechsten Fenster aus.
Nick ist der Name, es sollte Mail dastehen.
Server der Server, auf dem das Verzeichniss liegt.
Path der Pfad zu dem Verzeichniss.
View brauchen sie nicht, es schraenkt ein, welche Folder angezeigt weden.

Server und Path sind im Grund nur eine auseinandergerissene Schreibweise fuer
{Server}Path, wie sie oben beschrieben wurde, nur koennen sie hier die
geschweiften Klammern weglassen.

3.3 Remote-Konfiguration abspeichern
Als letztes waehlen sie im "Setup" "z" fuer "RemoteConfigSetup". Aehnlich wie
in 3.2 beschrieben werden sie nun durch den Export des Adressbuches sowie den
Export der Konfiguration gefuehrt. Eventuell werden sie auch nach der
Konvertierung ihrer Signature gefragt.
Ich empfehle ihnen, im Feld "Folder Name" vor den vorgeschlagenen Namen einen
"." zu setzen, um die Dateien spaeter versteckt zu halten.

4.0 Starten von Pine
Je nach Betriebsystem legen sie sich eine entsprechende Startprozedur fest.
Unter Windows gehen sie beispielsweise mit der rechten Maustaste auf das
Symbol von PC-Pine und gehen sie auf eigenschaften. Unter Unix schreiben sie
ein kleines Script.

Der Startbefehl sieht auf allen System folgendermassen aus:

----------------------------
pine -p {erde}.remote_pinerc
----------------------------

Sofern sie sich an den Vorschlag in 3.3 gehalten haben, einen "." vor den Namen
zu setzen, und ansonsten nichts geaendert haben, und ihr Server "erde" heist.
Damit rufen sie Pine auf jedem Rechner mit ihrer obigen abgespeicherten
Konfiguration auf, greifen also auf Das gleiche Adressbuch und die gleichen
Folder zu. Somit hat ihr Mailchaos ein Ende.

Sie werden nun beim start nah dem Benutzernamen und dem Password gefragt. Dies
sind Benutzername und Password wie auf dem Linuxserver. Haben sie in der
Konfiguration den Benutzrrnamen angegeben, so werden sie nur nach dem Password
gefragt.

Viel Spass bei den neuen Moeglichkeiten.


Zu sendmail:

Da du eine SuSE hast, brauchst du nur in der /etc/rc.config.d/sendmail.rc.config unter SMARTHOST den Mailserver fuer ausgehende Mails eintragen, alle anderen Mails werden intern vermittelt, Soweit diese als locale eingetragen sind:

#
# smarthost - this host gets all outgoing email from us
# normally used for uucp-connected sites or for dialup connections
# use "uucp-dom:server.uucp.com" to deliver all email to "server.uucp.com"
#
SENDMAIL_SMARTHOST="mail.ausgehend.de"

#
# sendmail assumes the following space-separated host-names to be
# the local host (this must just be used for names differrent to the
# hostname, for e.g. aliases like www.nowhere.com) (http://www.nowhere.com))
#
SENDMAIL_LOCALHOST="localhost intern.all"


#
# with what parameters should sendmail be started?
# normal sites use "-bd -q30m -om". if you set SENDMAIL_EXPENSIVE and you
# have a dialup ISDN connection, you probably want to set this to
# "-bd -om" and run "sendmail -q" from your crontab.
#
SENDMAIL_ARGS="-bd -om"

#
# sendmail will only queue email in /var/spool/mqueue and will only start
# to deliver it if "sendmail -q" is run
#
SENDMAIL_EXPENSIVE="yes"

#
# sendmail will not try to canonify hostnames in your email
# so much less DNS-queries are send
# you probably want to enable this on a SENDMAIL_EXPENSIVE system.
# Don't forget to add the local, the mail hub, smart, and mail relay host
# with their IP addresses and the corresponding Full Qualified Domain Names
# to /etc/hosts
#
SENDMAIL_NOCANONIFY="yes"

#
# let sendmail deliver local mails in defer (postpone) mode.
# This also sets some entries to avoid dialups. A correct
# FQHOSTNAME for the local host is required.
#
SENDMAIL_DIALUP="yes"


In der /etc/ppp/ip-up suchst du die fetchmail und sendmail-eintraeg, entferne das # davor.

Nun nur noch in der crontab automatisch alle 30 minuten anwaehlen lassen.

Zu fetchmail:
ich rufe fetchmail mit der option -f auf.
Ich habe eine /etc/system.fetchmailrc.

Zu Multiple User Mails auf einem Konto beim Provider abholen, da gabs vor kurzem einen Thread zu, such mal nach fetchmail in den Foren, da stehts drin.

Ich hoffe damit konnte ich dir helfen.

thorsten

------------------
Thorsten Wandersmann
SuSE GmbH, Nuernberg

07.04.01, 06:40
Danke Hein, Leander und Thorsten,

ich werde Eure Vorschläge am Montag mal einbauen und hoffen, daß es dann funktioniert.

Schönes WE

Carsteb