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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Grundsätzliche Fragen/Überlegungen vor Umstieg von Win auf Linux



stem
17.06.17, 19:05
Hallo,

ich nutze noch Windows 7, möchte aber zeitnah umsteigen auf Linux (Linux Mint oder Ubuntu)
und Windows nur noch in einer virtuellen Maschine nutzen.

Folgendes habe ich mir überlegt. Für Tipps und Tricks bzw. Kommentare/Verbesserungsvorschläge
wäre ich sehr dankbar!

SSD1: Linux-Betriebssystem
SSD2, formatiert mit NTFS: Weiterverwendung meiner aktuellen Dateien,
Speicherort für virtuelle Maschine (Win 7 als Neuinstallation)

Bei einem Umzug in einen neuen PC oder bei einem Wechsel zu einem anderen
Linux-Betriebssystem müsste ich daher nur SSD1 ändern und könnte mit SSD2
unverändert weiterarbeiten. Spricht etwas gegen diese Aufteilung bzw. gegen die
(bestehende) Formatierung mit NTFS?

Als Virtualisierungsumgebung hätte ich an VirtualBox gedacht, in erster Linie wegen
der Snapshots.


Danke!

stem

Newbie314
17.06.17, 19:38
Mit NTFS wirst du dich rumärgern. Wenn du Linux wirklich zum Hauptsystem machen willst nimm eine kleine NTFS Partition für den Dateiaustausch und verwende den Löwenanteil für ein Linux Dateisystem.

Begründung 1: wenn du dich in die Rechtesysteme einliest wirst du sehen dass die Rechtesysteme zwischen Win und Linux nicht kompatibel sind, d.h. es wird immer wieder haken. Ich entdeckte das damals z.B. dadurch dass K3b sich weigerte Daten von einem NTFS System auf CD zu brennen- offensichtlich wissen die Entwickler warum.

Begründung 2: die NTFS Treiber unter Linux sind nicht perfekt (NTFS scheint MS-typisch wieder ein ziemliches Chaossystem zu sein). Ich selbst hatte nie Probleme, aber in Foren findest du Kommentare dass bei exzessivem Schreibzugriff mit den NTFS Treibern doch wieder Probleme entstehen können. Da ich selten auf NTFS schreibe ist das bei mir aber nie aufgetreten.

Virtualbox ist eine gute Wahl weil es relativ einfach zu bedienen ist. Für den Dateiaustausch zwischen virtueller Windows Maschine und Linux brauchst du kein NTFS, du kannst einfach ein geteiltes Verzeichnis auf einem Linux Dateisystem anlegen, Virtualbox kümmert sich dann um die Umwandlung.

Snapshots: verwende ich nicht mehr, hat sich nicht richtig bewährt, es ist besser die virtuellen Maschinen selbst ab und an zu sichern. Aber dazu fragst du besser Stefan Becker.

just4uk
17.06.17, 22:36
Plan B: Nur Linux Filesysteme verwenden und ein Verzeichnis per nfs/samba für Win7 zum Datenaustausch freigeben.

Gruß aus L.E.
Uwe

florian0285
18.06.17, 06:02
Was spricht gegen SharedFolders die VBox von sich aus kann?

https://help.ubuntu.com/community/VirtualBox/SharedFolders

stem
18.06.17, 08:09
Meine Idee war, auf SSD2 ein Dateisystem zu verwenden, so dass ich diese Daten-SSD auch ohne Umstände an einem Windows-System benutzen kann.

Wenn ich das von Windows her richtig im Kopf habe, verwendet VirtualBox zwei verschiedene Speicherorte, einmal für das Image selbst und einmal für die Konfigurationsdateien (ich tippe mal auf Konfiguration des Images selbst, Größe des RAM und Anzahl der Kerne etwa). Wenn ich beides zusammen auf SSD2 speichere, kann ich doch dann auch das virtualisierte Windows problemlos an verschiedenen (Linux-)Rechnern benutzen, oder?


stem

Newbie314
18.06.17, 08:59
Wenn du NTFS nutzen willst wirst du wahrscheinlich ab und zu "unerklärliche" Phänomene erfahren bei denen dir kein Linux Nutzer helfen kann.

Noch ein Tipp aus einer Mail die ich von "Black Adder" erhielt: sollte sich mal dein NTFS zerlegen kannst du es nicht von der Virtualbox aus mit fsck reparieren, du wirst dazu eine Windows Rettungs CD booten müssen.

Wenn du von Win / Mac / Linux auf Dateien zugreifen willst gefällt mir ehrlich gesagt just4ks Vorschlag ein smb (Windows ) NFS (Linux) oder vielleicht gleich ein webdav (alle Systeme inklusive Android) anzulegen. Dann kannst du im laufenden Betrieb parallel von mehreren Geräten auf eine Art "NAS" zugreifen.

karl-heinz-lnx
18.06.17, 10:32
Beitrag zurückgezogen

just4uk
18.06.17, 12:03
Meine Idee war, auf SSD2 ein Dateisystem zu verwenden, so dass ich diese Daten-SSD auch ohne Umstände an einem Windows-System benutzen kann.

Wenn ich das von Windows her richtig im Kopf habe, verwendet VirtualBox zwei verschiedene Speicherorte, einmal für das Image selbst und einmal für die Konfigurationsdateien (ich tippe mal auf Konfiguration des Images selbst, Größe des RAM und Anzahl der Kerne etwa). Wenn ich beides zusammen auf SSD2 speichere, kann ich doch dann auch das virtualisierte Windows problemlos an verschiedenen (Linux-)Rechnern benutzen, oder?

stemGrundsätzlich ja, es gibt aber in den Einstellungen der VMs noch eine Option "Sahred Folders" da könnten Daten rein kommen quasi "für alle". D.h. du kannst diesen Folder jeder VM sharen.

Gruß aus L.E.
Uwe

florian0285
19.06.17, 09:47
Meine Idee war, auf SSD2 ein Dateisystem zu verwenden, so dass ich diese Daten-SSD auch ohne Umstände an einem Windows-System benutzen kann.
Wir reden hier von einer internen Festplatte? Du willst Windows nur noch in einer VM nutzen? Dann macht NTFS keinen Sinn, da dein Linux den Zugriff auf deine SSD2 für Windows übernimmt. Kurz gesagt Windows in der VM fragt Linux als Wirtsystem ob es mal Daten von der Platte lesen kann. Im Falle von Shared Folders oder Samba ist es dann egal ob Windows das Dateisystem kennt oder nicht.

Oder willst du die Platte immer abstöpseln und an nem anderen System anstöpseln?



Wenn ich das von Windows her richtig im Kopf habe, verwendet VirtualBox zwei verschiedene Speicherorte, einmal für das Image selbst und einmal für die Konfigurationsdateien (ich tippe mal auf Konfiguration des Images selbst, Größe des RAM und Anzahl der Kerne etwa). Wenn ich beides zusammen auf SSD2 speichere, kann ich doch dann auch das virtualisierte Windows problemlos an verschiedenen (Linux-)Rechnern benutzen, oder?

Wenn ich VirtualBox richtig im Kopf habe müsstest du die VM (Konfiguration) erst importieren und den Pfad zum Image ggf. anpassen.



Wenn du NTFS nutzen willst wirst du wahrscheinlich ab und zu "unerklärliche" Phänomene erfahren bei denen dir kein Linux Nutzer helfen kann.
Diese unerklärlichen Phänomene würde ich erstmal belegen. Wenn man nach subjektiven Empfinden urteilt, dann ist NTFS aus meiner Sicht ein bewährtes stabiles Dateisystem und hat eben nur ein von der Linux-Gemeinschaft verhasstes kommerzieles Unternehmen hinter sich. Sollten das Gründe sein würde ich aber auch nicht VirtualBox von Oracle nehmen. Bei Phänomenen ist das immer so, dass man die Ursache nicht kennt und diese auch bei Open-Source Dateisystemen auftreten. Oft liegt das an der Kadenz des Kippschalters am Gerät.



Wenn du von Win / Mac / Linux auf Dateien zugreifen willst
Die Frage wäre hier eher wie du dir den Zugriff gedacht hast. Wie ich oben beschrieben habe als direkten Zugriff? Dann bringt dir ein Samba Server oder WebDAV nichts.



Noch ein Tipp aus einer Mail die ich von "Black Adder" erhielt: sollte sich mal dein NTFS zerlegen kannst du es nicht von der Virtualbox aus mit fsck reparieren, du wirst dazu eine Windows Rettungs CD booten müssen.


Falls sich dein Dateisystem mal zerschießen sollte, lege vorher ein Backup an. Die gewöhnlichen Fehler kann unter Linux ntfsfix genauso, wenns dann knffliger wird ist ein Formatieren und Backup einspielen oft schneller, stressfreier und weniger bastelei.


Aber im Endeffekt... nimm Shared Folders