Gnaddersack
11.04.17, 12:25
Hallo liebe Community,
ich benötige für ein geplantes Projekt mehr Ressourcen als bei üblichen Webhosting-Angeboten und würde daher gerne einen managed Server anmieten. Der Anbieter soll hierbei die Ersteinrichtung übernehmen und sich zukünftig auch um die Wartung des Servers kümmern. Nach einem nicht unerheblichen Recherche-Aufwand meinerseits liegen mir auch Angebote ohne individuellen Konfigurations-Aufwand vor - da dies jedoch mein erster gemieteter Server sein wird und ich mir so langsam über die zu erwartenden Kosten klar werde, würde ich gerne mit euch nochmal über die Rahmenbedingungen sprechen.
Bei einem von mir favorisierten Angebot handelt es sich um einen virtuellen Root-Server mit Ubuntu, der vom Anbieter gewartet wird und auf den ich dennoch Root Zugang via SSH habe. Den Root Zugriff bekommt man dort ungefragt bzw. standardmäßig und ich bin mir natürlich der Verantwortung bewusst, die damit einhergeht. Ich bin jedoch kein Linux-Neuling, arbeite schon viele Jahre im Bereich Web-Entwicklung und habe bereits seit einiger Zeit auch Zugriff auf andere Web-Projekte via zertifikatsbasiertem SSH.
Im Grund habe ich 2 Fragen:
1)
Das Anmieten eines Servers ist ja ein Prozess...man spricht mit Vertrieblern, definiert Anforderungen, diese halten Rücksprache bezüglich des Aufwands mit ihren Technikern und am Ende bekommt man ein Angebot. Auf welche Dinge muss ich achten, damit ich nichts fehlinterpretiere oder aufgrund ungenauer Anforderungen hinterher irgendetwas essentiell Wichtiges auf dem Server fehlt? Ich möchte dem Anbieter hierbei definitiv keine Absicht unterstellen, sondern denke eher an Versäumnisse, die durch die Unerfahrenheit auf meiner Seite zu Stande kommen.
Die "Wartung" wird z.B. mit "monatlich" beschrieben und umfasst neben automatischen Betriebssystem-Updates die manuelle Kontrolle von ... System-Status, Log-Files und Abhängigkeiten. Darüber hinaus aktives Monitoren der System-Ressourcen.
Optional kann man dazu einen Firewall-Service buchen.
2)
Kann man den Zeitaufwand für die Einrichtung ungefähr abschätzen? Mir fehlen hier leider Erfahrungswerte. Ich habe zwar schon selbst Test-Server eingerichtet, aber da ist zwischendurch jede Menge Zeit für Recherche draufgegangen, die bei den voll ausgebildeten Profis des Anbieters ja nicht notwendig sein sollte. Arbeiten die Anbieter darüber hinaus nicht mit Images für eine Standard-Konfiguration, die dann den Kundenwünschen entsprechend "angepasst" werden? Ich will damit den Aufwand nicht absichtlich kleinreden, sondern frage mich, ob es allgemein übliche Zeitvorgaben gibt? Es dürfte vom Aufwand her schon einen Unterschied machen, ob ein Anbieter alles "new from scratch" installiert und konfiguriert (Ubuntu, Apache, PHP, MySQL, phpMyAdmin, FTP-Server, etc.), oder ob er ein vorbereitetes Image einspielt und dann nur Anpassungen vornimmt bzw. die noch fehlende Software nachinstalliert und einrichtet. Das wurde bei meinem früheren Arbeitgeber schon vor 15 Jahren so gemacht. :D
Das Angebot beinhaltet in der Grundform lediglich das Betriebssystem "Ubuntu LTS".
Davon ausgehend, dass über den Server später Web-Seiten aufgerufen werden sollen, würde ich jetzt z.B. folgende Anforderungen definieren:
- Apache
- MySQL 5.7
- PHP7
- Nutzung des beim Anbieter vorhandenen Mailservers (POP3, IMAP, SMTP, SSL)
- 2 externe Domains
- 2 Sub-Domains
- Lets Encrypt SSL Zertifikate für 2 Domains und 2 Sub-Domains (inklusive automatischer Erneuerung)
- phpMyAdmin
- 1 SSH-Zugang
- 1 FTP-Zugang
- Zugriff auf php.ini
- Virenscanner (wegen hochladbarer Dateien durch Benutzer bzw. einer Sorgfaltspflicht aufgrund möglicherweise vorhandener Windows-Exploits)
Reicht das nun für die klassische "Hello World"-Seite via PHP, dem Einspielen von Datenbanken via phpMyAdmin, dem Einrichten von CronJobs für PHP-Skripte via SSH sowie dem Abrufen von SSL-Verschlüsselten Mails via IMAP/SMTP aus?
Oft werden ja auch Funktionen wie beispielsweise mod_rewrite benötigt. Bei meinen selbst installierten Test-Web-Servern musste ich da bislang immer nur eine Zeile in der PHP.ini auskommentieren. Oder lässt man wegen dem "Managed" besser jede Kleinigkeit im Vorfeld vom Anbieter einrichten, weil es sonst später nicht bestandteil der Wartung ist?
Teilweise sind aber auch Erweiterungen notwendig, die man via apt-get aus einem Repository nachinstallieren muss (z.B. mcrypt bei PHP7). Die Recherche hat in meinem Fall dabei am längsten gedauert, das Installieren ging dann sehr schnell.
Richtige Probleme gibt es hoffentlich nur bei statisch gelinkten Binaries, die sich nicht in Repositorys befinden und wo Sicherheitslücken durch das statische Linken dann auch trotz der Betriebssystem-Updates bestehen bleiben. Derartige Programme würde ich aber nicht installieren.
Bei den Zertifikaten würde mich z.B. interessieren, wie aufwändig die Einbindung des von Lets Encrypt zur Verfügung gestellten Scripts inklusive automatischer Erneuerung ist?
Also wenn ihr ein paar Tipps zu diesem Thema für mich habt, wäre ich euch sehr dankbar.
Viele Grüße
Gnaddersack
ich benötige für ein geplantes Projekt mehr Ressourcen als bei üblichen Webhosting-Angeboten und würde daher gerne einen managed Server anmieten. Der Anbieter soll hierbei die Ersteinrichtung übernehmen und sich zukünftig auch um die Wartung des Servers kümmern. Nach einem nicht unerheblichen Recherche-Aufwand meinerseits liegen mir auch Angebote ohne individuellen Konfigurations-Aufwand vor - da dies jedoch mein erster gemieteter Server sein wird und ich mir so langsam über die zu erwartenden Kosten klar werde, würde ich gerne mit euch nochmal über die Rahmenbedingungen sprechen.
Bei einem von mir favorisierten Angebot handelt es sich um einen virtuellen Root-Server mit Ubuntu, der vom Anbieter gewartet wird und auf den ich dennoch Root Zugang via SSH habe. Den Root Zugriff bekommt man dort ungefragt bzw. standardmäßig und ich bin mir natürlich der Verantwortung bewusst, die damit einhergeht. Ich bin jedoch kein Linux-Neuling, arbeite schon viele Jahre im Bereich Web-Entwicklung und habe bereits seit einiger Zeit auch Zugriff auf andere Web-Projekte via zertifikatsbasiertem SSH.
Im Grund habe ich 2 Fragen:
1)
Das Anmieten eines Servers ist ja ein Prozess...man spricht mit Vertrieblern, definiert Anforderungen, diese halten Rücksprache bezüglich des Aufwands mit ihren Technikern und am Ende bekommt man ein Angebot. Auf welche Dinge muss ich achten, damit ich nichts fehlinterpretiere oder aufgrund ungenauer Anforderungen hinterher irgendetwas essentiell Wichtiges auf dem Server fehlt? Ich möchte dem Anbieter hierbei definitiv keine Absicht unterstellen, sondern denke eher an Versäumnisse, die durch die Unerfahrenheit auf meiner Seite zu Stande kommen.
Die "Wartung" wird z.B. mit "monatlich" beschrieben und umfasst neben automatischen Betriebssystem-Updates die manuelle Kontrolle von ... System-Status, Log-Files und Abhängigkeiten. Darüber hinaus aktives Monitoren der System-Ressourcen.
Optional kann man dazu einen Firewall-Service buchen.
2)
Kann man den Zeitaufwand für die Einrichtung ungefähr abschätzen? Mir fehlen hier leider Erfahrungswerte. Ich habe zwar schon selbst Test-Server eingerichtet, aber da ist zwischendurch jede Menge Zeit für Recherche draufgegangen, die bei den voll ausgebildeten Profis des Anbieters ja nicht notwendig sein sollte. Arbeiten die Anbieter darüber hinaus nicht mit Images für eine Standard-Konfiguration, die dann den Kundenwünschen entsprechend "angepasst" werden? Ich will damit den Aufwand nicht absichtlich kleinreden, sondern frage mich, ob es allgemein übliche Zeitvorgaben gibt? Es dürfte vom Aufwand her schon einen Unterschied machen, ob ein Anbieter alles "new from scratch" installiert und konfiguriert (Ubuntu, Apache, PHP, MySQL, phpMyAdmin, FTP-Server, etc.), oder ob er ein vorbereitetes Image einspielt und dann nur Anpassungen vornimmt bzw. die noch fehlende Software nachinstalliert und einrichtet. Das wurde bei meinem früheren Arbeitgeber schon vor 15 Jahren so gemacht. :D
Das Angebot beinhaltet in der Grundform lediglich das Betriebssystem "Ubuntu LTS".
Davon ausgehend, dass über den Server später Web-Seiten aufgerufen werden sollen, würde ich jetzt z.B. folgende Anforderungen definieren:
- Apache
- MySQL 5.7
- PHP7
- Nutzung des beim Anbieter vorhandenen Mailservers (POP3, IMAP, SMTP, SSL)
- 2 externe Domains
- 2 Sub-Domains
- Lets Encrypt SSL Zertifikate für 2 Domains und 2 Sub-Domains (inklusive automatischer Erneuerung)
- phpMyAdmin
- 1 SSH-Zugang
- 1 FTP-Zugang
- Zugriff auf php.ini
- Virenscanner (wegen hochladbarer Dateien durch Benutzer bzw. einer Sorgfaltspflicht aufgrund möglicherweise vorhandener Windows-Exploits)
Reicht das nun für die klassische "Hello World"-Seite via PHP, dem Einspielen von Datenbanken via phpMyAdmin, dem Einrichten von CronJobs für PHP-Skripte via SSH sowie dem Abrufen von SSL-Verschlüsselten Mails via IMAP/SMTP aus?
Oft werden ja auch Funktionen wie beispielsweise mod_rewrite benötigt. Bei meinen selbst installierten Test-Web-Servern musste ich da bislang immer nur eine Zeile in der PHP.ini auskommentieren. Oder lässt man wegen dem "Managed" besser jede Kleinigkeit im Vorfeld vom Anbieter einrichten, weil es sonst später nicht bestandteil der Wartung ist?
Teilweise sind aber auch Erweiterungen notwendig, die man via apt-get aus einem Repository nachinstallieren muss (z.B. mcrypt bei PHP7). Die Recherche hat in meinem Fall dabei am längsten gedauert, das Installieren ging dann sehr schnell.
Richtige Probleme gibt es hoffentlich nur bei statisch gelinkten Binaries, die sich nicht in Repositorys befinden und wo Sicherheitslücken durch das statische Linken dann auch trotz der Betriebssystem-Updates bestehen bleiben. Derartige Programme würde ich aber nicht installieren.
Bei den Zertifikaten würde mich z.B. interessieren, wie aufwändig die Einbindung des von Lets Encrypt zur Verfügung gestellten Scripts inklusive automatischer Erneuerung ist?
Also wenn ihr ein paar Tipps zu diesem Thema für mich habt, wäre ich euch sehr dankbar.
Viele Grüße
Gnaddersack