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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welche Distro? Welcher Desktop?



tobias
15.12.16, 08:34
Hallo.

Nach dem mir von ein paar Tage meine Festplatte abgeraucht ist, will ich mein System neu Aufsetzen und nun (endlich) auf Linx umsteigen. Ich bin also absoluter Neuling.
Ich zwischen habe ich mich etwas belesen, aber es ist sehr schwer bei dem Distro-Dschungel (https://de.wikipedia.org/wiki/Linux-Distribution) den Überblick zu behalten. Daher meine Frage an euch welche Distros und welche Desktops (https://www.linux.com/news/best-linux-desktop-environments-2016) ihr empfehlen könnt.

marce
15.12.16, 08:38
Was für einen PC hast Du denn und was sind die Anforderungen / Dinge, die Du so erledigen willst?

Grundsätzlich - die Frage ist nicht neu, die Antworten immer die gleichen.

Anfängertaugliche Distributionen sind
* *buntu
* OpenSuse (wobei sich die mit der gerade aktuellen 42.x wohl noch ein paar Kinderkrankheiten zu bekämpfen haben)

... und noch einige mehr, mit den beiden hast Du auf jeden Fall eine ordentliche Benutzermenge im Hintergrund und stehst bei Fragen und Problemen meist nicht allein auf weiter Flur.

Fast jede Distribution bietet die Möglichkeit, ein Livesystem zu testen.


btw - Verschoben nach MuM.

tobias
15.12.16, 08:47
Ich habe einen Laptop. Nix besonderes. Ein altes X200s von Lenovo. Das hat mich bis jetzt noch nie im Stich gelassen. Damit mache ich nichts Besonderes. Surfen, Textverarbeitung, Filme. Spiele so gut wie gar nicht. Was wir allerdings wichtig ist, ist das Thema (Daten-) Sicherheit. Ein Kumpel von mir erwähnte noch Kali (?) oder so was in der Art.

marce
15.12.16, 09:23
Vergiss Kali. Kali hat nichts, rein gar nichts und überhaupt rein gar nichts mit Datensicherheit zu tun was Endanwender betrifft.

Newbie314
15.12.16, 09:43
Kali ist _un_sicherer als die sogenannten "Anfängerdistributionen" die Marce genannt hat. Keine Ahnung warum und von wem das immer wieder empfohlen wird. Ist ne Art "Unimog Linux" für Spezialanwendungen, definitiv nicht für deine Anwendungen.

Wie viel RAM Speicher, welcher Prozessor ? Danach kann man dir einen Desktop empfehlen.

Sehr "Windows Ähnlich" aber erst ab Dual Core und absolutem Minimum von 2GB Ram zu empfehlen ist KDE. Viele Leute mögen Mate / Linux Mint (Ubuntu basierend). Bei sehr schwacher Hardware empfehle ich IceWM oder LXDE, aber die sind etwas schwieriger zu konfigurieren (bei KDE geht alles über Mausklicks, bei den schlankeren Desktops musst du zum Teil googlen wo du was in Textdateien änderst).

Soweit ein Überblick, Empfehlung wäre ein paar Desktops von Live CD aus zu testen und dann einen zu wählen der dir gefällt.

tobias
15.12.16, 09:57
Also die Platte wird wieder eine SSD. RAM sind aktuell 8 GB. CPU Intel Core 2 Duo 2,4 GHZ.

Newbie314
15.12.16, 13:18
Da kannst du alles installieren.

tobias
16.12.16, 02:18
XUbuntu (https://xubuntu.org/) hört sich auch ganz brauchbar an, gerade mit dem LTS bis 2019.

drcux
16.12.16, 05:11
Versuche auch mal LinuxMint, gibt es auch als XFCE-Version und hat EOL 2021.

Mint habe ich schon bei einigen Anfängern installiert und bis jetzt fast nur positive Meldungen bekommen.

tobias
16.12.16, 07:19
Also ich werde mir jetzt mal Linux Mint und Ubuntu anschauen. Unter http://linuxaio.net/ gibt es die Distros (und weitere) mit den allen gängigen Desktops (Mate, Cinnamon, KDE, Xfce) als EIN Live-ISO zum Download. Scheint so als wäre das WE verplant...

marce
16.12.16, 07:38
Lade die Distris lieber vom jeweiligen Distributor herunter - da weißt Du wenigstens, was Du bekommst.

tobias
16.12.16, 07:52
Lade die Distris lieber vom jeweiligen Distributor herunter - da weißt Du wenigstens, was Du bekommst.


Ja, ich weiss. Es geht mir hier nur erstmal ums antesten. So hat man alles auf einem Stick.

Dogge
16.12.16, 12:46
Zum Thema (Daten)Sicherheit:

https://www.kuketz-blog.de/wir-sind-nur-noch-datenlieferanten-not-my-data-teil1/
https://www.kuketz-blog.de/sicheres-desktop-system-linux-haerten-teil1/

Aber das sind teilweise schon fortgeschrittenere Themen, die du wohl erst angehen wirst wenn du dich mit deinem Linux etwas besser auskennst. Einige Dinge sind aber auch einfach umzusetzen, les dich einfach mal durch die Artikelserien. Ich finde die recht hilfreich.
Aufgrund letzterer habe ich bei mir jetzt auch endlich mal Sandboxen mit firejail eingerichtet. Wenn man noch keine große Ahnung hat, wie ich, kann man auch erst mal die mitgelieferten Standardprofile nutzen. Hab das auch mal kurz zusammengefasst: https://blog.mdosch.de/2016/12/02/quickstart-firejail/

Aus den Distri-Empfehlungen halte ich mich raus, aber da du erwähntest Datensicherheit sei dir wichtig wollte ich das hier mal erwähnen.

tobias
19.12.16, 03:37
Hallo Zusammen.

Ich habe mir das WE mal verschiedene Distros und Desktops angeschaut. Mir gefällt LinuxMint Mate sehr gut, etwas besser als Xfce. Kein Wunder, dass das aktuell eine der beliebtesten Distros ist. Cinnamon muss ich nicht haben. Das ist mir zu fancy. Brauch ich nicht.
Dann bin ich noch auch xUbuntu und UbuntuMate gestoßen. Wo ist da eigentlich der Unterschied zu LinuxMint? Sind doch beides Linux-Derivate. Als Anfänger hat man es da echt nicht leicht... :confused:

@Dogge: Danke für den Link! Ich denke da muss ich aber erst mal noch mehr Erfahrungen mit Linux sammeln. :)

ThorstenHirsch
19.12.16, 10:07
Dann bin ich noch auch xUbuntu und UbuntuMate gestoßen. Wo ist da eigentlich der Unterschied zu LinuxMint? Sind doch beides Linux-Derivate. Als Anfänger hat man es da echt nicht leicht... :confused:
Ja, das mit den hunderten Distributionen ist erst mal eine merkwürdige Sache.

Also vor vielen, vielen Jahren war eine der ersten Distributionen Debian. Die wurde von einer Community geleitet und gilt als sehr stabil, allerdings auch etwas lahm, denn die Release-Zyklen sind sehr lang. Als ein Milliardär namens Mark Shuttleworth das entdeckte, hat er sich überlegt "Mensch, dieses Linux ist ja eigentlich eine ganz tolle Idee, das machen wir mal richtig groß und benutzerfreundlich." - und um schneller voran zu kommen hat er nicht direkt bei Debian mitgemacht, sondern eine eigene Distribution auf Basis von Debian ins Leben gerufen, Ubuntu, mit superkurzen Release-Zyklen von 6 Monaten. Und wieder viele Jahre später haben sich andere gedacht "Mensch, dieses Ubuntu ist ja schon ganz gut, aber wir können das noch ein bisschen besser." - und haben mit Linux Mint eine neue Distribution auf Basis von Ubuntu ins Leben gerufen.

Diese Story hat sich so ähnlich hunderte male zugetragen (meistens jedoch ohne Milliardär) und daher gibt's heute so viele Distributionen.

florian0285
19.12.16, 11:13
Wo ist da eigentlich der Unterschied

Ich würde grob sagen, dass es für einen Einsteiger keinen wirklichen Unterschied gibt. Da sehen mal ein paar Systemverwaltungswerkzeuge etwas anders aus oder die DE ist per default anders. Fürs Erste ist aber alles mal "Linux". Wenn du tiefer drin steckst wird dir dann irgendwann nach und nach auffallen wo die Unterschiede im Detail liegen (Paketformat, Init-Prozess, Display-Server etc.). Je nach dem welche Distri du vergleichst wirst du auch mehr oder weniger ausgeprägte Unterschiede feststellen. Vergleichst du Suse, Debian und RedHat hast du verhältnismäßig gewaltigere Unterschiede. Vergleichst du dagegen Ableger mit der ursprünglichen Distribution Debian, Ubuntu und Mint werden die Unterschiede weniger.

Wie gesagt dürfte dir das aber erst mit zunehmender Erfahrung auffallen. Wenn du nicht gerade entschlossen den harten Weg gehen möchtest kannst du von den "gängigen großen Distributionen" irgendeine Wählen. Das kann dann auch eine emotionale Entscheidung sein, weil dir die Hintergrundbilder besser gefallen. Die Doku, der Community-Support und die Softwareauswahl ist eigentlich überall gut.

Wenn dir Mint Mate gefällt nimm es, wechseln kannstbdu später jederzeit.

Newbie314
19.12.16, 13:12
Debian hat eine starke Open Source Orientierung, d.h, einem Anfänger dürfte es leichter fallen auf Ubuntu Skype zu installieren als auf dem Original Debian.

scientific
19.12.16, 17:18
Legst du Wert auf wenige bis keine Fehler bei Upgrades (du bist also immer mit stabilen Programmversionen auf dem neuesten Sicherheitslevel unterwegs) dann nimm Debian stable.
Willst du immer aktuellere Versionen ohne Update-Crashes haben, aktiviere die Backports in Debian stable.
Willst du mit deinen Programmversionen immer vorne mit dabei sein, und kannst dir bei Upgradefehlern (sehr selten!!!) helfen, nimm Debian testing.

Willst du zuerst auf der sicheren Seite stehen, und dich nach und nach einarbeiten, installiere Debian stable und wenn du dich sicher fühlst, die Backports, und wenn du dich dann sicher fühlst und neugierig bist, ändere in den Paketquellen einfach stable auf testing.

Debian hat das umfangreichste Repository (=die größte Programmauswahl ohne Fremdquellen) und du kannst sämtliche Desktops und WM damit installieren und testen.

Einzig btrfs ist im Installer sehr stiefmütterlich behandelt.

Lg scientific

marce
19.12.16, 18:18
Soweit die Theorie...

tobias
20.12.16, 03:17
Danke für den Input. Ich teste einfach noch ein paar per Live-CD an. Ich denke nicht, dass für mich als Einsteiger die ganzen kleinen Details unter der Haube für's Erste interessant sind. Wichtig für mich ist, dass es stabil läuft und ich die SW die ich unter WIN genutzt habe auch (mit Alternativen) für Linux verfügbar sind. Da gibt es, bis jetzt, nur ein Tool was nur unter WIN verfügbar ist. Da werde ich mir wohl ein WIN als virtuelle Maschine aufsetzen und gut is.

florian0285
20.12.16, 10:04
Da gibt es, bis jetzt, nur ein Tool was nur unter WIN verfügbar ist. Da werde ich mir wohl ein WIN als virtuelle Maschine aufsetzen und gut is.
Welches tool ist das denn?

Manche lehnen WINE zwar ab, aber ich hab mit Crossover gute Erfahrungen gemacht.

https://wiki.ubuntuusers.de/CrossOver/

suleiman
20.12.16, 15:03
Wichtig für mich ist, dass es stabil läuft und ich die SW die ich unter WIN genutzt habe auch (mit Alternativen) für Linux verfügbar sind
Stabiel sind erstmal alle Versionen wenn du se neu installierst.
Da wird schon keiner mit absicht ein defektes System zum installieren anbieten.

Lass dich nicht verwirren, ein Original Debian stable ist nicht für dich glaube ich. Debian wird in erster Linie für Server genutzt.
Müsstest dann manuell die meisten Sachen in Debian einstellen, echt nicht für Anfänger gedacht und schon garnicht testing oder unstable!

Ubuntu hingegen bietet eine grafische installationsroutiene wo dich gleich zu deinem Ziel bringt.
Gleiche mit Mint, Suse, RetHat, usw...


Zum Thema Windows Programme...
Es gibt alles auch in Linux.
Alles wirst du auch mit Linuxprogrammen machen können, ich kenne nix was nicht auch mit Linux geht, auser Spiele.

CrossOver unterstützt sogar DX11 und damit viele Spiele, die es unter Wine noch nicht gibt.
Aber muß man ein paar $$$ hin blättern und man könnte auch warten bis der SourceCode an Wine übergeben wird.

Kann sein das es sowas wie CAT nicht unter linux gibt, aber das ist auch schon sehr speziell.

Schreibtroll
20.12.16, 17:37
@ suleiman:

Müsstest dann manuell die meisten Sachen in Debian einstellen, echt nicht für Anfänger gedacht
Sonnen Quark bin ich eher von anderen (hier) gewohnt! :D Wo hast Du diese Schei*hausparole her? Aus der Vergangenheit??


Es gibt alles auch in Linux.
Klar. Schon mal Steuererklärung mit mehr als Anlage "N" gemacht?


Kann sein das es sowas wie CAT nicht unter linux gibt, aber das ist auch schon sehr speziell.
Du meinst CAD/CAM?

Da geht noch viel mehr nicht. Selbst wenn Du privat unbedingt Adobe-Professional brauchst, machst schon eine Bauchlandung.

suleiman
20.12.16, 18:14
oh ha, da wurde ich gleich mal auseinander genommen xD

joa, ich meinte CAD und ich lasse meine Seuererklärung machen.
Ich verstehe auch was du anzudeuten magst.

Debian stable ist alt in vergleich zu andern Distributionen.
Man kann eine automatische installation machen und hat dann nen Desktop, aber da machen die andern schon mehr her.
Wenn man dann irgend welche bestimmte Software will ist es oft nur eine veraltete Version und man fängt an sich testing/unstable oder sogar experimental runter zu laden.
Da hört der Spaß dann auf für einen Neuling.

Es gibt extra Linux welches für Endbenutzer zusammen gebastelt wurde und Benutzerfreundlicher ist als Debian.

Korrigier mich bitte nochmal wenn ich falsch liege!...
Ich merke bei Debian keine Unterschiede zwischen vor 10 Jahren und Heute, mit Ausnahme von Systemd und ein paar extra Tools like NetworkManager.
GTK ist aufm Stand zwischen 2 und 3 und vieles muß manuell geschieben werden.
Bei Gnome funktionieren gconf und dconf nur teilweise.
usw...

marce
20.12.16, 18:28
CAD mit Linux geht problemlos. Sogar in professionell. Es nämlich eine Welt jenseits von AutoCAD.

Zu dem Rest - evtl. solltest Du dich mit Debian mal wieder beschäftigen - das Posting hier strotzt nur so von "falschen Aussagen". Und - überleg mal (auch aus Sicht des Endbenutzers), wie relevant "Bleeding-Edge" Software wirklich ist...

tobias
21.12.16, 04:07
Welches tool ist das denn?


Das ist ein Layout- und und Konstruktionstool was ich für die Arbeit brauche. Im Office haben wir WIN aber manchmal muss ich ein paar Sachen zu Hause machen. Ich versuche es mal mit WINE. Hört sich gut an.

florian0285
21.12.16, 09:45
Klar. Schon mal Steuererklärung mit mehr als Anlage "N" gemacht?


Da muss ich sagen ich mach das unter Linux mit Crossover und Elster bisher ohne Probleme für die Einkommensteuer.

Vorallem find ich das Konzept der Flaschen ganz gut. Das fehlt bei WINE.

stefan.becker
21.12.16, 16:31
Das Pullenkonzept kann man bei WINE auch nachbilden. Einfach unterschiedliche WINE-Prefixe setzen.

Egal, ne VM ist außer zum Spielen und für 3D-CAD eh die bessere Lösung.

florian0285
21.12.16, 17:27
Das Pullenkonzept kann man bei WINE auch nachbilden. Einfach unterschiedliche WINE-Prefixe setzen.


Tatsache... da war ich glatt zu doof für...