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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gibt es soetwas wie die Bibliotheken in Windows auch bei Linux



LuMa
23.03.16, 15:11
Hallo,
ich bin seit kurzem ArchLinux Nutzer. Ich arbeite zwar schon länger mit CentOS, aber nun habe ich meinen Laptop auf Linux "umgerüstet". Was ich in Windows immer mochte, waren die Bibliotheken. So war es relativ einfach, verschiedene Ordner in einem Ort zu bündeln. Z.b. waren in meiner Dokumenten Bibliothek auch immer Cloud Dienste eingebunden. Ich denke mal die Meisten haben schonmal mit Windows 7 und aufwärts gearbeitet und ich muss das jetzt nicht erläutern.

Welche Möglichkeiten bietet mir da Linux? Ich habe in meinem Home-Ordner 3 Ordner mit Dokumenten: ~/Dokumente, ~/OwnCloud/Documents und ~/Dropbox/Documents. Jetzt wäre es schön, einen zentralen Ort dafür zu schaffen. Ich sehe da aktuell nur eine Möglichkeit: Den Inhalt der Dropbox und OwnCloud Ordner in den ~/Dokumente Ordner "linken". Ungefähr so:


ln -s ~/Dropbox/Documents/* ~/Dokumente

Keine Ahnung ob das geht, das war jetzt nur mal etwas Pseudo-Code. Aber das Prinzip sollte klar sein. Allerdings fühlt sich das nicht so richtig rund an. Weil irgendwie lege ich ja nur Verknüpfungen an. Und das müsste ich zudem automatisieren, denn wenn ein neuer Unterordner hinzukommt, muss der ja auch gelinkt werden.

Aber vllt. habt ihr besser Ideen, wie ich das realisieren könnte.

Gruß,
Luma

naraesk
23.03.16, 16:03
1. Möglichkeit: Wenn du KDE benutzt, kannst du den verschiedenen Ortnern einen Tag verpassen und dann kannst du alle mit diesem Tag ausgezeichneten Dateien in einer Art virtuellen Ordner anzeigen lassen. Eventuell können die anderen Desktopumgebungen etwas ähnliches.

2. Möglichkeit:

mount --bind /origin/ /destination/

3. Möglichkeit: lndir (https://aur.archlinux.org/packages/lndir) (noch nie benutzt, aber der Beschreibung nach vielleicht sogar die beste Variante)

Unter dem Begriff "virtual directories" findet man vielleicht auch noch andere Ansätze.

ThorstenHirsch
23.03.16, 16:49
- selbst taggen ist zu aufwändig
- mount --bind hat hier keinen Vorteil gegenüber Symlinks, würde ich sagen
- du könntest mit overlayfs mehrere (Quell-) Verzeichnisse in ein gemeinsames Ziel mounten, würde ich aber nicht tun
- am einfachsten dürfte es sein, im gemeinsamen Ordner alle Quellen zu verlinken (so wie du schon selbst vorgeschlagen hast), aber obacht, die Argumente sind anders herum: ln -s <Ziel> <Quelle>
- KDE könnte in der Tat noch eine weitere hübsche Lösung bieten, denn dort gibt's einen Suchdienst (Nepomuk oder Baloo), da würde ich mich an deiner Stelle mal einlesen

BetterWorld
23.03.16, 17:04
aber obacht, die Argumente sind anders herum: ln -s <Ziel> <Quelle>Etwas irreführend.
Besser ist ln -s <Pfad/zu/Zieldatei> <Pfad/zu/Linkname>

Merksatz für ln: Der Link zielt auf Datei/Directory.

Und es gibt auch eine Form, die dem lndir gleichkommt.

nopes
23.03.16, 18:08
Davon ab geht es noch mit Komfort bzw. GUI, ganz ohne Konsolenmagie :), zB mit nemo (eine Art Windows Explorer), der hat direkt diese "Bibliotheken", da kann man dann einfach einen Ordner reinzeihen und fertig - was nemo leider nicht kann, ist diese "Bibliotheken" aufklappen, fast wie bei Windows kann man auch einfach andere Dateien bzw. Ordner auf einen "Bibliotheksordner" fallen lassen und zack drin*

*)Mit vorsicht zu genießen, man sollte die ALT-Taste dabei drücken, dann bekommt die Wahl, ob man kopieren, verschieben oder verlinken möchte.

Für die bessere Vorstellung noch ein paar Bilder dazu, viel Spass beim finder der für dich am besten geeignete Lösung ;)
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BetterWorld
23.03.16, 18:53
Ähnliches kann man auch Dolphin.
Es schenken sich die GUI- Programme da wenig.

Wer's braucht...

naraesk
23.03.16, 19:07
Davon ab geht es noch mit Komfort bzw. GUI, ganz ohne Konsolenmagie

Aber dann hat man ja nur einen Ordner, oder? Also ein einfaches Lesezeichen keine Ordner, die zusammengeführt werden.

nopes
23.03.16, 19:08
Ähnliches kann man auch Dolphin.
Es schenken sich die GUI- Programme da wenig.

Wer's braucht...

Gut zu wissen und ja ich brauche bzw will das so, habe zwar überhaupt nichts gegen Shells, ganz konkret würde mich da der Kontextwechsel nerven, daher hatte ich überhaupt gepostet...


Aber dann hat man ja nur einen Ordner, oder? Also ein einfaches Lesezeichen keine Ordner, die zusammengeführt werden.
Ja korrekt, im Ordner würde ich dann Links zu den anderen hinterlegen (so ist das aber auch in Windows; jedenfalls wenn man eigene Ordner aufnimmt).

ThorstenHirsch
23.03.16, 21:13
(so ist das aber auch in Windows; jedenfalls wenn man eigene Ordner aufnimmt)
Nee, die Bibliotheken in Windows funktionieren anders. Nehmen wir als Beispiel die Bibliothek "Musik", in der per default der Inhalt von $HOME\My Music enthalten ist. Wenn Du D:\Musik hinzufügst, taucht in der Bibliothek kein Link oder sonst eine Form des Ordners auf, sondern der Inhalt von D:\Musik.

nopes
24.03.16, 12:06
Bei welchem Windows soll das den sein, bei Windows 7 jedenfalls nicht, oder verstehe ich dich einfach nicht?
21016

ThorstenHirsch
25.03.16, 20:31
Hab' jetzt nochmal nachgeschaut: zwar sieht man links in der Navigation in der Tat, welche Ordner man zur Bibliothek hinzugefügt hat, aber wenn du in der Navigation nicht nur auf's [+] klickst, sondern einen Linksklick auf den Namen der Bibliothek (z.B. Musik) durchführst, dann erscheinen rechts im Hauptfenster gerade nicht die Ordner, die Du hinzugefügt hast, sondern der Inhalt der gesamten Bibliothek (also aller Ordner zusammen) ...was sich noch nicht so spektakulär anhört, aber es kommt ja noch hinzu, dass die Win7-Bibliotheken die Metadaten auswerten. Bsp.: Du hast D:\Musik\A-L und E:\Musik\M-Z. Beide gehören zur Bibliothek "Musik". Um "The Cure" zu finden musst du dich nicht durch Musik\A-L klicken um festzustellen, dass du "The Cure" nicht unter "C", sondern unter "T" abgelegt hast und zurück in die Bibliothek navigieren, dann nach Musik\M-Z\The Cure. Nein, die Bibliothek zeigt dir ja alles an, du findest The Cure also direkt in der Bibliothek. Für Dokumente, Filme und Musik finde ich das klasse.

Eine gute, indizierte Desktopsuche wie Spotlight unter OS X ist vielleicht ein ebenbürtiger Ersatz (und Nepomuk/Baloo unter KDE vielleicht auch), aber Datei/Ordner-Navigation stinkt demgegenüber schon ziemlich ab. Ich glaube Gnome ist da recht schwach. Nautilus bietet nichts dergleichen und die Desktopsuche in der Gnome-Shell wertet keine Metadaten aus, zeigt dann alle Treffer ungruppiert an.