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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kleine BRIX als Server beim Kunden. Wie kann ich den Support minimieren



Harald S
03.07.15, 09:44
Hallo liebe Linuxer,

wir Installieren bei unseren Kunden kleine Gigabyte BRIX - Barebones (http://lmgtfy.com/?q=Gigabyte+BRIX+Barebone)

Da kommt noch ein Debian wheezy drauf, ein Webserver, ssh und noch ein paar proprietäre Programme von unserem Partner.

Die Kunden schalten den Brix aber ab und an einfach aus. Und wenn dann der fsck ansteht, dann bootet das System nicht. Deshalb habe ich das in der fstab deaktiviert:
UUID=xxx-xxx-xxx-xxx-xxx / ext4 errors=remount-ro 0 0

In Anbetracht der Tatsache das manche Kunden 600km von uns entfernt sind, möchte ich da nicht ausrücken müssen, nur um einen fsck durchzuführen. Die Kunden sind auch nicht kundig mit "diesen Computerdingern" und können nicht mal mit der Maus richtig umgehen. Der Brix läuft auch ohne Tastatur und Maus, so das ich dem Kunden nicht einfach mal sagen kann er solle "dies und das" machen.

Jetzt habe ich aber Angst, dass sich dort Fehler auftürmen. Ich habe mir jetzt verschiedene Gedanken zu dem System gemacht:

Bringt es etwas verschiedene Partitionen zu machen und diese nur ro mounten?
Wie kann man den fsck per Fernwartung über ssh nachholen, oder zumindest feststellen das dieser nötig wäre?
Wie könnte man das System gestalten um so wenig Wartungsaufwand wie möglich zu haben?


Vielen Dank im voraus für eure Antworten.

muell200
03.07.15, 10:11
Da kommt noch ein Debian wheezy drauf, ein Webserver, ssh und noch ein paar proprietäre Programme von unserem Partner.


wir auf dem system was geaendert?

wenn nicht, dann starte das images von eine RO-usb-stick

Harald S
03.07.15, 10:47
wir auf dem system was geaendert?

Ja, es werden logs geschrieben die später zum Erstellen der Rechnung benutzt werden. (in /var/log)
Die Konfiguration in /var/www/application/config kann sich auch ändern.

fork
03.07.15, 11:06
Grundsätzlich wäre es vielleicht eine Idee ein Rescue-Medium mitzuschicken, das mit höherer Priorität gebootet wird als das installierte OS. Da kann man den Leuten mal sagen:

Bitte mal rescue rein, kurz vom Strom nehmen und dann kann man mit dem Rescue schauen, was kaputt ist. Das kriegen die meisten hin.

Das OS grunsätzlich nur RO mounten ist auch gut. Spezifische Bereiche kann man dann später RW einhängen. Wenn das OS an sich ro ist, dann sollte zumindest dass immer ohne Probleme hochfahren.

sysop
06.07.15, 11:55
...Da kommt noch ein Debian wheezy drauf, ein Webserver, ssh und noch ein paar proprietäre Programme von unserem Partner.
...
...
...Und wenn dann der fsck ansteht, dann bootet das System nicht....


Frage 1:
Warum kein aktuelles Debian?

Frage 2 (und die finde ich essenziell):
Ab/Einschalten und wieso bootet das System dann nicht? Da hat es doch etwas!
Ein fsck sollte eigentlich selbständig durchlaufen und nur stehen bleiben, wenn Fehler gefunden wurden. Das ist doch der Sinn dahinter. Es kann maximal ein paar Minuten dauern, bis das Ding hoch kommt.
Man kann fsck auch so einstellen, dass es Fehler automatisch zu beheben versucht und dann den Kobel startet.

3:
Gewöhne dem Kunden ab, das Ding auszuschalten. Da es offenbar wichtig für den Kunden ist, würde ich an deiner Stelle einen Passus in einen Vertrag setzen, der Haftung und Kosten ausschliesst, wenn der Kunde da selbst aktiv wird und das Gerät einfach abschaltet.

Harald S
06.07.15, 13:28
Frage 1:
Warum kein aktuelles Debian?

Die proprietäre Programme von unserem Partner sind noch nicht für Jessie veröffentlicht.


Frage 2 (und die finde ich essenziell):
Ab/Einschalten und wieso bootet das System dann nicht? Da hat es doch etwas!
Ein fsck sollte eigentlich selbständig durchlaufen und nur stehen bleiben, wenn Fehler gefunden wurden. Das ist doch der Sinn dahinter. Es kann maximal ein paar Minuten dauern, bis das Ding hoch kommt.
Man kann fsck auch so einstellen, dass es Fehler automatisch zu beheben versucht und dann den Kobel startet.

Bei den verwendeten SSDs werden leider sehr häufig Fehler gefunden.
Ich werde mal mit "FSCKFIX=yes" in /etc/default/rcS experimentieren. Danke für den Tipp.


3:
Gewöhne dem Kunden ab, das Ding auszuschalten. Da es offenbar wichtig für den Kunden ist, würde ich an deiner Stelle einen Passus in einen Vertrag setzen, der Haftung und Kosten ausschliesst, wenn der Kunde da selbst aktiv wird und das Gerät einfach abschaltet.

Es handelt es sich im Großteil um Diskotheken. Dem Besitzer zu sagen, dass er das Ding nicht ausschalten darf, wäre wie einer Katze das Mausen zu verbieten.

sysop
07.07.15, 11:34
Hallo

Gerade Punkt 3 kenne ich zur Genüge, Kunden, die meinen alles besser im Griff zu haben.
Ich habe in meine Verträge deshalb immer den Passus "mutwilliges Eigenverschulden" aufgenommen und eine saftige Rechnung gestellt, wenn deshalb Arbeit angefallen ist. Meine Kunden haben sich da recht schnell umgestellt...


Bei den verwendeten SSDs werden leider sehr häufig Fehler gefunden.
Darüber würde ich mir echt Gedanken machen. Fehler auf der Platte sind das grösste Übel, du weisst ja nie, was da ausfällt. Sowas fällt dann unter Garantie oder Gewährleistung und kann recht schnell ausarten.

Harald S
07.07.15, 12:56
Darüber würde ich mir echt Gedanken machen. Fehler auf der Platte sind das grösste Übel, du weisst ja nie, was da ausfällt. Sowas fällt dann unter Garantie oder Gewährleistung und kann recht schnell ausarten.

Laut berichten meines Monteurs ist es immer der gleiche Fehler: 'Irgendein Zeitstempel bei den Inodes ist nicht richtig'. fsck repariert das eigentlich immer ganz gut.
Ich schätze das Problem nicht so hoch ein, da ja im Normalbetrieb außer den loggs nichts geschrieben wird.
Trotzdem hast du natürlich recht, ein blödes Gefühl bleibt immer.

sysop
07.07.15, 13:08
SSD sollte (angeblich) vorzugsweise mit ext4 betrieben werden.

Vielleicht hilft dir das: https://wiki.ubuntuusers.de/SSD/TRIM
In regelmässigen Abständen laufen lassen, ein Script ist auf der Webseite vorhanden.

drcux
07.07.15, 13:09
Ich würde folgendes machen:

1.

/ ro mounten

2.

/var/log und /var/www/application/config auf eine extra Partition verlegen.
Diese nicht per fstab mounten, sondern ein eigenes Startscript schreiben, das immer ein fsck durchführt und erst anschließend die Partion (bind-)mountet. Das booten könnte dann ein wenig länger dauern, aber du kannst jederzeit remote auf die Kiste, auch wenn der fsck mal hängen bleibt.

spychodelics
07.07.15, 15:33
@drcux
*daumenhoch* du hast mir mit dem posting eben indirekt bei meinem problem geholfen :D