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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Laserschutzbrille auf Linux Basis



derletztename
03.02.15, 13:06
Hey Ich bin ziemlich neu und unerfahren im Bereich Linux und auch beim Programmieren habe ich nur wenig Erfahrungen.
Ich baue mir gerade für eine Anwendung eine Laserschutzbrille. Für die die es nicht wissen, man braucht für jede Wellenlänge eine spezielle teure Schutzbrille und meistens wird die Welt durch die Brille verfärbt (Wenn blau gefiltert wird ist also orange oder rot...). Deswegen und weil ich mit unsichtbarem (aber trotzdem sehr gefährlichen) Nah-Infrarot-Lasern arbeite, hatte ich die gute Idee mehr oder weniger eine Virtual Reality Brille mit Kamera als Laserschutzbrille zu verwenden. Für den Raspberry Pi gibt es diese NoIR Kamera mit der man wunderbar meinen Laser "sehen" kann, und mit dem Raspberry Pi kann man auch einfach das Bild der Kamera auf einen Bildschirm kriegen. Kleine Bildschirme mit guter Auflösung gibt es mittlerweile auch frei zu kaufen (in meinem Fall 7 Zoll) und diese Virtual Reality Brillen auf Smartphone Basis kostet auch kaum mehr was. Also prinzipiell funktioniert der Aufbau. Der Grund warum ich hier trotzdem schreibe ist, dass ich gerne ein mini kleine Linux (z.B. tinyLinux) auf dem Pi laufen lassen würde, dass eigentlich nichts weiter tut als direkt nach dem hochfahren das Bild der Kamera 2 mal nebeneinander (denn so funktionieren diese VR Brillen) auf den Bildschirm zu beamen. Mit möglichst geringen Latenz damit mir nichtschlecht wird, etc.

Gäbe es jemanden der mir dabei helfen könnte? Ein Mini Linux (oder Raspbian) so aufzusetzen, dass es nach dem hochfahren direkt das Bild der Kamera 2 mal auf den Bildschirm beamt? Und dabei möglichst wenig andere Dienste startet um die Latenz so gering wie möglich zu halten...

marce
03.02.15, 13:12
Ob das Bild virtuell oder real in die Augen übertragen wird ändert an der grundlegenden Notwendigkeit einer Filterung nichts - weil wenn der Laser ungefiltert auf den Sensor trifft (sei es ein CCD oder die Netzhaut) tritt dort eine punktuelle sehr hohe Energiedichte auf, die dort zur Zerstörung führt.

(es gibt viele nette YT-Videos, auf denen man das "töten" der Kameras bei lustigen Versuchen oder falsch installierten Lasern im "öffentlichen Umfeld" sozusagen live beobachten kann, bei Bedarf kann ich gern auf ein anderes Forum mit entsprechendem Thread verweisen)

Ok, den kaputten CCD der Kamer könntest Du ersetzen, das funktioniert beim Auge natürlich nicht...

derletztename
03.02.15, 15:44
Auch reguläre Laserschutzbrillen ertragen die direkt Bestrahlung mit gebündeltem Laserlicht nur ganz kurz oder teilweise sogar gar nicht, die Plastikdinger schmelzen z.B.
Dafür sind sie aber auch gar nicht ausgelegt. Eher gegen Teilreflektionen oder bei wirklich starker Leistung gegen die diffuse Reflektion. Und wenn man wirklich mal direkt in den Strahl guckt, stirbt mir lieber die Kamera als dass die Brille schmilzt und ich danach doch erblinde...
Das wollte ich hier aber auch eigentlich gar nicht diskutieren. Ich brauche nur Hilfe bei der Einrichtung des Linux-Systems. Gibt es jemand, der mir dabei helfen würde?

E S
10.04.15, 11:27
Hi,

meine Schutzbrille besteht aus 2 analogen Überwachungskameramodulen die direkt an 2 uralt-Camcordersucher angeschlossen sind. Einen kurzen 400mW (IR) Beschuss halten die Dinger gut aus. Was die Raspicam aushält weiß ich nicht.

Wirklich Zeit habe ich leider nicht, auch brauche ich keine neue Brille obwohl Farbe ja auch nicht schlecht wäre...

Ich würde einfach nach "3D Kamera" Projekten suchen, denn da passt die Ausgabe ja schon zwangsweise und eine 3D Schutzbrille ist sowiso besser. Wer will denn schon immer daneben greifen oder gegen Türrahmen rennen? (ursprünglich hatte ich auch nur 1 Kameramodul auf meiner Brille).

Schnell gegoogelt und gesehen, dass das Hardwaremässig kein Problem ist: http://makezine.com/2014/11/03/stereo-depth-perception-with-raspberry-pi/

Es gibt ein Erweiterungsboard das 2 Raspicams nutzen kann!

Auf die Schnelle habe ich aber leider nichts direkt passendes finden können. Was aber auf jeden Fall geht ist den Raspberry zur IP-Überwachungskamera zu machen. Hier kann man 2 USB Webcams anschließen und man kann die Betrachtungssoftware der meisten Projekte so einstellen, dass man mehrere Kamerabilder auf einen Bildschirm kriegt. Dabei kann man dann zwei Bilder auch irgendwie brauchbar nebeneinander kriegen und hat so dann auch echtes 3D!

Gruß
Elmar

E S
10.04.15, 11:54
Ob das Bild virtuell oder real in die Augen übertragen wird ändert an der grundlegenden Notwendigkeit einer Filterung nichts - weil wenn der Laser ungefiltert auf den Sensor trifft (sei es ein CCD oder die Netzhaut) tritt dort eine punktuelle sehr hohe Energiedichte auf, die dort zur Zerstörung führt.

Ok, den kaputten CCD der Kamer könntest Du ersetzen, das funktioniert beim Auge natürlich nicht...

Der Si Kristall hält Temperaturen von über 100°C aus, das Auge nimmt bei 45°C bereits irreperable schäden. Die Kameras halten also ein vielfaches mehr aus - und im schlimmsten Fall ist der Schaden €30 und schnell repariert. Ein gutes Glasauge kostet da schnell das hundertfache!

derletztename
10.04.15, 13:41
Danke für die Infos :)
Ein Glasauge kann nicht sehen, das ist der relevante Unterschied...

FM_81
10.04.15, 13:54
Wenn es schnell starten soll, führt beim RaspberryPi wahrscheinlich kein Weg an einem selbstgebauten System auf INITRAMFS-Basis vorbei!? (Was dann aber zum Glück auch hartes Abschalten problemlos überleben sollte.)
Setzt allerdings m.E. einiges an Linux-Kenntnissen voraus ...
Ein erster Ansatz könnte z.B. "buildroot" sein, mit dem so etwas relativ problemlos gehen soll?
Kann man aber auch "von Hand" bauen.

TinyCore, was Du erwähntest, verfolgt einen ähnlichen Ansatz, ist aber meiner Meinung nach vom Start her wesentlich langsamer.

MfG, FM_81