PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Logfiles dmesg und kernel.log sind leer



[MORD]Locutus
04.08.14, 20:33
Hallo zusammen,

ich hab einen vServer bei Strato, der mich seit dem Wochenende vor ein Problem stellt.
Der Server läuft auf Ubuntu 12.04. LTS.
Strato hat am Freitag einen neuen Kernel (2.6.32-042stab092.3) eingespielt und seit dem kriege ich die Kiste nicht mehr ans laufen.
Der Server bootet nur noch im Rettungssystem und nicht mehr im Normal-Modus.

So jetzt wirds heikel: Die Logfiles dmesg und kernel.log sind leer. Daher weiß ich auch gar nicht was beim normalen Systemstart so alles schief läuft um das Problem mal anzugehen..
Aber wie kann das sein? An welcher Stelle im System kann ich denn einstellen, dass diese beiden Logfiles befüllt werden, damit ich mal sehen kann, wo sich das System beim Boot-Vorgang aufhängt?

nopes
04.08.14, 20:59
Also evt. irre ich ja, aber dmesg ist nicht reset fest, siehe auch hier (http://unixhelp.ed.ac.uk/CGI/man-cgi?dmesg+8):
dmesg is used to examine or control the kernel ring bufferKein wunder also, dass du da nichts findest, kernel.log sagt mir nichts, daher mutmaße ich das es da genauso ist*. Wie sieht denn /var/log/messages aus? Denn die ist Reset fest - außer du hast /var/log als RAM-Drive angelegt, was tatsächlich welche tun, du aber nicht oder?

*)
The program helps users to print out their bootup messages. Instead of
copying the messages by hand, the user need only:
dmesg > boot.messagesTausche boot.messages durch kernel.log - daher meine Mutmaßung.

[MORD]Locutus
04.08.14, 21:13
Ich meinte natürlich kern.log und nicht kernel.log... :D

Also in /var/log/messages stehen nur Meldungen vom letzten mal, als das System noch im Normalzustand aktiv war. Hauptsächlich sowas:

Jul 30 12:00:01 server pure-ftpd: (?@127.0.0.1) [INFO] New connection from 127.0.0.1
Jul 30 12:00:01 server pure-ftpd: (?@127.0.0.1) [INFO] Logout.


Bei /var/log/syslog sieht es übrigens genau so aus. Also auch nur Meldungen die vom Normalzustand herrühren.

Zu dmesg/kern.log steht im Ubuntu-Wiki folgendes:

dmesg = Letzte Meldungen des Kernels. Die Informationen stammen aus einem Ringpuffer, so dass alte Meldungen überschrieben werden (siehe auch dmesg). Die Datei kern.log enthält dagegen auch ältere Meldungen.

Daher nehme ich an, dass kern.log reset-fest ist..
Sicher bin ich mir da aber auch nicht.

nopes
04.08.14, 21:17
Tja wenn nichts hilfreiches drin steht, sieht es schlecht aus - Support, zahlst ja schließlich. Ansonsten, kannst du denn nicht einfach wieder den alten, oder alternativ einen zeitgemäßen Kernel installieren? Vorher würde ich aber beim Dienstleister quengeln ;)

amosery
05.08.14, 04:41
Hallo,

der Kernel-Ringbuffer ist definitiv nicht Reset-Fest, weil er nur im Speicher existiert.

Das sichern dieses Buffers in eine Datei übernimmt ein Syslog-Deamon. wenn dieser gestartet wird, ließt er alle bisherigen Meldungen des Buffers aus und schreibt sie in die konfigurierte Datei.

Wenn Du keine Logs hast, dann ist der Ringbuffer des Kernels auf 0KB gesetzt (äußerst unwahrscheinlich, sinnlos und hast eh keinen Einfluss drauf, weil von Strato)

Die andere Möglichkeit, und auch die wahrscheinlichste... Dein System bootet gar nicht erst bis an die Stelle, wo der Syslog-Deamon gestartet wird, daher der Ringbuffer wird nie gesichert.

Lösung... nun ja, bei einem Remotesystem... bei einem vServer wird schwierig. (weil unterschiedliche Möglichkeiten je nach Physik oder Virtualisierung.
Dir bleibt nichts anderes übrig als Dich an den "super" Strato-Support zu wenden.

Gruß André

[MORD]Locutus
05.08.14, 09:41
Hi,

habe jetzt gerade beim Support angerufen...
Support-Mitarbeiter: "Wenn ich den Server jetzt scanne, dann sehe ich dass alle Ports geschlossen sind. Vielleicht ist das ja ein Problem der Firewall?"
Ich: "Ja natürlich sind alle Ports geschlossen, weil das System nicht gestartet ist. Wenn es ein Problem mit der Firewall gäbe, dann müsste ich das doch in den Log-Files sehen. Dann wären auch Einträge dazu im Syslog. Aber die letzten Einträge im Syslog sind vom 30.07. Der Server bootet einfach nicht." :rolleyes:
Support-Mitarbeiter: "Ja wenn Sie meinen... Dann gebe ich das jetzt mal so an die Kollegen vom Rechenzentrum weiter und mache ein neues Ticket auf!"

amosery
05.08.14, 15:35
Wenn Du erst mal die Hürde des 1st-Level Support genommen hast wird es besser. :)
Wie kannst Du auf die Logfiles zugreifen, wenn das System nicht bootet?

[MORD]Locutus
05.08.14, 16:44
Über das Rettungssystem das mir Strato bietet.
Damit habe ich Zugriff auf die Platte meines Systems. Ich kann sogar die einzelnen Dienste starten, Backups machen, Datenbanken fixen etc..

Ich hab gut 5h nach meinem Anruf heute morgen eine Mail bekommen mit der Aussage ich soll ins Rettungssystem booten und mir die Log-Files anschauen. http://www.schnittberichte.com/murof/images/smilies/bangheadonwall.gif
Das Wort "Hürde" trifft es hier wirklich...

marce
05.08.14, 18:32
Nimm's mir nicht übel - aber wenn Du auf die Idee nicht von selbst kommst dann solltest Du Dich mal ernsthaft mit den Grundlagen Deines Systems beschäftigen...

[MORD]Locutus
05.08.14, 20:15
Nein, ich komme wirklich nicht drauf, sonst würde ich hier ja nicht fragen.
Das System hat vor dem Kernel-Update ohne Probleme funktioniert. Es funktionieren auch alle Dienste im Rettungssystem. Für mich sieht das System total sauber aus. Deshalb sei so gut und geb mir einen Tipp, wenn du eine Idee hast wo ich noch nach dem Fehler suchen kann.

amosery
06.08.14, 05:41
Ubuntu 12.04 verwendet ja upstart für die Init-Scripte... eventuell hilft Dir dies ein wenig weiter.
http://upstart.ubuntu.com/wiki/Debugging

netzmeister
06.08.14, 07:32
Hallo,

Datensicherung vorhanden?

Dann eine Neuinstallation, gleich mit dem aktuellen Server: Ubuntu Server 14.04.1 LTS
Alles sonst ist doch Zeitverschwendung.

Viele Grüße

Eicke

amosery
06.08.14, 18:05
Ich neige dazu, dem netzmeister zuzustimmen [emoji6]

[MORD]Locutus
06.08.14, 22:32
Ja, ich kann euch verstehen.
Ist aber etwas aufwendiger den aktuellen Stand wieder her zustellen. Daher wollte ich es erst mal so versuchen.

@amosery: Dein Tipp mit Upstart war schon mal nicht schlecht.
In den Logs von Upstart finden sich tatsächlich neuere Einträge.
z.B. diese hier:

FATAL: Could not load /lib/modules/2.6.32-042stab092.3/modules.dep: No such file or directory
FATAL: Could not load /lib/modules/2.6.32-042stab092.3/modules.dep: No such file or directory
FATAL: Could not load /lib/modules/2.6.32-042stab092.3/modules.dep: No such file or directory
FATAL: Could not load /lib/modules/2.6.32-042stab092.3/modules.dep: No such file or directory
FATAL: Could not load /lib/modules/2.6.32-042stab092.3/modules.dep: No such file or directory
FATAL: Could not load /lib/modules/2.6.32-042stab092.3/modules.dep: No such file or directory
FATAL: Could not load /lib/modules/2.6.32-042stab092.3/modules.dep: No such file or directory
FATAL: Could not load /lib/modules/2.6.32-042stab092.3/modules.dep: No such file or directory
FATAL: Could not load /lib/modules/2.6.32-042stab092.3/modules.dep: No such file or directory
FATAL: Could not load /lib/modules/2.6.32-042stab092.3/modules.dep: No such file or directory

amosery
07.08.14, 05:30
Dann schau doch mal nach, ob die Kernel-Module überhaupt vorhanden sind und wenn ja, erstell die modules.dep neu.

Zwischenfrage: Welche Virtualisierungsplattform verwendet Strato?

amosery
07.08.14, 06:13
Ne, vergiss es... bringt Dich auf die falsche Spur - die meisten Provider erlauben einer VE sowieso nicht das Laden von Modulen.

Schau mal nach, ob Du upstart abgewöhnen kannst, Module nachladen zu wollen. Wenn mich nicht alles täuscht, gibts bei Ubuntu ein Startup-Script namens modules-init-tools was dafür verantwortlich ist.

Und nochmal der Hinweis, so richtig sauber wirst Du wahrscheinlich nur mit einer Neuinstallation (mit neuem aktuellen VE-Container) hinbekommen.

[MORD]Locutus
07.08.14, 19:14
Also ich treffe jetzt gerade alle Vorbereitungen für eine Neuinstallation.
Falls es da Probleme gibt, melde ich mich noch mal...
Ansonsten schon mal vielen Dank für die Hilfe.

netzmeister
07.08.14, 19:28
Viel Erfolg!

[MORD]Locutus
10.08.14, 20:45
So,

ich muss diesen Thread noch mal aufgreifen, denn es hat sich nach der Neuinstallation fast nix geändert...

Folgendes ist passiert:
Ich hab den Server mit Ubuntu 14.04 LTS neuinstallieren lassen.
Nach dem der Server wieder verfügbar war wollte ich mich dran machen und meine ganzen Pakete wie MySQL, Apache etc zu installieren.
Doch ich musste feststellen, dass die nackte Neuinstallation wohl irgendwie unvollständig ist.
Es gab z.B. kein "dialog" und auch kein "whiptail", wodurch mit apt-get erst mal sagte, dass es für Dialoge keine entsprechende Ausgabemöglichkeit gab.
Nun gut, ich hab dann whiptail nach installiert und mich danach an die Installation vom mysql-server gemacht.
Der konnte sich selbst nicht einrichten bzw kein mysql-root passwort vergeben, da er wohl auf die InnoDB Tabellen nicht zugreifen konnte...
Ernsthaft: Bei einem frisch aufgesetztes System kann MySQL bei der eigenen Installation auf die eigenen Tabellen zugreifen? WFT?
Nach dem ich die Logs durchgesehen habe stand in den Log-Files auch die erste Lösung, nämlich innodb_use_native_aio = 0 in die my.cnf eintragen. Und das VOR der mysql-Installation. -.-
Also mysql wieder gelöscht, eine my.cnf von einer anderen mysql-5.5. Installation kopiert und innodb_use_native_aio = 0 eingefügt. Ab hier lief die Installation dann problemlos.
Danach habe ich das System weiter eingerichtet und meinen Kram installiert. Zu guter Letzt noch ein Neustart und was passiert? Server bootet nicht mehr...
Gleiches Problem wie zuvor auch. Komme nur noch ins Rettungs-System und dort kann ich alle Dienste ohne Probleme starten..
Logfiles sind wie immer leer und syslog hat nur ältere Einträge..

Ich bin jetzt echt mit meinem Latein am Ende und bitte um Hilfe, denn ich kann die Ursache des ganzen einfach nicht ausmachen.
Wenn also jemand einen Tipp für mich hat, dann seid so nett und erlöst mich bitte!!!

Übrigens: Strato-Support sieht sich nicht als zuständig an. Das ganze sei mein Problem.

nopes
11.08.14, 10:07
Hmm Lösung nicht, Tipps:

1. nehme die Dienste aus dem autostart, dann sollte es doch wieder booten
2. evt. hast du die Möglichkeit über eine serielle Schnittstelle zu sehen was passiert

[MORD]Locutus
13.08.14, 13:15
Also es scheint jetzt zu laufen..
Habe noch mal alles geplättet und neu aufgesetzt und es scheint als wäre der Server jetzt reboot-fest.
Keine Ahnung was jetzt anders gelaufen ist.