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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : qemu-kvm Windows-Gast langsam



Jan100
09.03.13, 14:44
Hallo,

ich habe folgendes Problem: Ich habe unter Debian 6.0 qemu-kvm installiert. Der Prozessor unterstützt kvm. Ein Linux-Gastsystem (Debian 7.0) läuft auch rasend schnell. Ein einfaches Windows XP hingegen ist total langsam und zäh.

Ich habe "irgendwo" einen Hinweis gefunden, Windows-Gäste benötigten einen Virtio-Treiber. Ich habe aber keinen Plan, was genau zu tun ist.

Hat irgendwer Erfahrungen damit?

Grüße Jan

stefan.becker
09.03.13, 17:26
Was genau ist langsam? Grafik, Platte? Netzwerk? Oder einfach alles?

Weitere Frage: Was willst du mit XP in der VM anstellen? Brauchst du Serverfunktionen, soll es automatisch starten beim Hochfahren eines Servers? Oder nur just for fun?

Ich frage, weil für das normale Desktopszenario VirtualBox oder VMWARE Player wesentlich besser geeignet sind, da mit den Guest Additions bzw. VMWARE Tools spezielle Treiber für die Gasthardware angeboten sind. Das sorgt dafür, dass der Gast rund läuft.

corresponder
09.03.13, 18:34
muss auch sagen, virtualbox ist für mich um längen besser als kvm unter debian...

gruss

c.

Newbie314
09.03.13, 21:15
Auf meiner Opensuse läuft XP unter Virtualbox (Gast Erweiterungen installiert) deutlich schneller als ein Xubuntu... läuft ziemlich flott...

DrunkenFreak
10.03.13, 09:52
Ich kann wenig Performanceunterschiede zwischen Win 7/XP auf KVM und nativ installiert feststellen. Hier (https://wiki.archlinux.org/index.php/KVM) stehen ein paar interessante Sachen dazu.

Jan100
10.03.13, 09:52
Was genau ist langsam? Grafik, Platte? Netzwerk? Oder einfach alles?

Weitere Frage: Was willst du mit XP in der VM anstellen? Brauchst du Serverfunktionen, soll es automatisch starten beim Hochfahren eines Servers? Oder nur just for fun?

Ich frage, weil für das normale Desktopszenario VirtualBox oder VMWARE Player wesentlich besser geeignet sind, da mit den Guest Additions bzw. VMWARE Tools spezielle Treiber für die Gasthardware angeboten sind. Das sorgt dafür, dass der Gast rund läuft.

Ich bin auf kvm gestoßen, weil ich mehrere Berichte las, dass es "fast so schnell" wie das native System" sein soll. Und das ist für mich wichtig. Derzeit nutze ich ja auch VirtualBox. Ich erhoffte mir zum Einen mehr Tempo und zum anderen ein komplett freies System. Das ist bei VirtualBox zumindest bei den Gast-Erweiterungen ja nicht der Fall. Und wenn man sieht, wo bei Oracle die Reise hin geht...

Aber zum technischen: Ich will in der VM nicht "spielen", sondern ich führe dort unter Windows Fachanwendungen aus, die relativ ressourcenintensiv sind. Weiterhin ist mir aber wichtig, nach Abschluss einer Arbeit immer wieder ein komplett sauberes System zu haben (Snapshot/Overlay-Funktion). Ein natives System kommt also nicht in Frage, zumal auch die Virenproblematik ein Thema ist.

Kurzum: VirtualBox ist prinzipiell derzeit meine Wahl, kvm ist die Perspektive. Und mich wunderte halt nur, dass sich das Windows so zäh anfühlt. Die Installation benötigte über eine Stunde, sofern die Maus sich im Gastfenster bewegt geht es zäh (anders kann ich das nicht beschreiben) voran, und selbst ein Explorerfenster öffnet sich langsam. Und da las ich unter
http://www.computerwoche.de/a/kvm-workshop-fuer-ubuntu,2519926,2
halt etwas über die "Virtio"-Treiber...

stefan.becker
10.03.13, 10:04
???

In dem von dir geposteten Link steht doch ein Link zum Download sowie eine Installationsanleitung. Schon mal angeklickt, gelesen und probiert?

Wobei ich aber nicht glaube, dass du über die Performance von VBOX oder VMWARE hinauskommst. VirtIO ist meines Wissens nach für die NIC und die HD, aber nicht für VGA.

Für VGA gab es da eine Lösung, die angeblich 3D unterstützt: Spice.

Ich muss zu meiner Schande gestehen: Ich habe Qemu samt Ablegern KVM/Xen aus den Augen verloren, da VBOX ja auch OpenSource ist und ich nicht alle Lösungen benötige.

Jan100
10.03.13, 10:08
Na ja - zum Teil :(
Habe nicht ganz begriffen, was mit einer neuen "Virtio-Platte" gemeint ist...

DrunkenFreak
10.03.13, 10:10
Die Platte wird neu eingehangen nach der Installation, damit Windows neue Hardware erkennt. Mit den passenden Treibern dazu wird sie dann schneller angesprochen. Es ist im Endeffekt das gleiche, wie bei den Guest Additions bei anderen Virtualisierern nur komplizierter.

stefan.becker
10.03.13, 10:10
Zitat aus deinem Link:

"Das Ergebnis ist eine nun ungleich schnellere virtuelle Windows-Maschine mit einem virtio-Netzwerkadapter und einer virtio-Festplatte."

Das bedeutet für mich, die Grafik hakt nach wie vor. Man sollte bei allem nicht vergessen, dass KVM und Xen ja auch Serverlösungen sind, da spielt das eben keine Rolle.

Ich bleibe bei meiner Empfehlung: Nimm VBOX oder VMWARE. Wobei der Blick über den Tellerrand natürlich auch zu empfehlen ist. Alleine nur, um sowohl die Stärken als auch Schwächen anderer Lösungen zu erkennen.

stefan.becker
10.03.13, 10:13
Und weitere Korrekturen:

Bei VBOX sind auch die Gasterweiterungen OSS. Das Extension Pack ist kein OSS. Das ist kostenfrei für Privatanwender. Das Extension Pack bietet u. a. USB2-Unterstützung. Per OSS Version hat man maximal USB1.

Und zur Virenproblematik: Die ist in einem VBOX Gast nicht anders als bei Windows Blechmaschinen. Allerdings kann man sich regelmäßig eine Kopie der vdi-Datei sichern. Bei Virenproblemen kannst du dann die aktuelle Datei mit der letzten Kopie überschreiben.

Die Beseitigung von Viren ist heutzutage eh zwecklos, außer Formatieren und Neuinstallation bzw. Recovery per Image gibt es keine sinnvolle Lösung.

Wobei es eigentlich auch keine Viren mehr gibt im klassischen Sinne, heute hast du eh nur noch Würmer und trojanische Pferde. Und die Einfallstore sind naive Anwender, die jeden Kack ohne Nachdenken anklicken (Groupon lässt grüßen) oder veraltete Browser/Plugins und DriveByDownload (siehe chip.de und pcwelt.de im letzten Monat).

Am sichersten ist man derzeit mit Linux auf Pornoseiten unterwegs :)

Jan100
10.03.13, 10:40
Ja, ich meinte ja allgemein Malware. ;-)

Eine Frage zum Schluss: Wie ich festgestellt habe, starten VirtualBox-Gäste nicht mehr, wenn kvm installiert ist. Aber ich vermute mal, es ist nur ein Dienst zu stoppen, damit VirtualBox-Gäste wieder starten. Kannst Du mir sagen, welcher das ist?
Dann könnte ich nämlich "produktiv" weiterhin mit VirtualBox arbeiten, nebenbei aber mal mit kvm etwas "üben".

towo2099
10.03.13, 10:45
Also Punkt eins ist, Spice unterstützt kein 3D, ist aber trotzdem sehr flott.
Auch vmware ist wesentlich schneller als cirrus oder standard VGA.
Ergo sind spice oder vmware die Wahl, wenn man flotte Grafik in KVM haben will.
Bei einem Windows Gast könnte man auch noch RDP nehmen, aber eben erst, wenn das System gestartet wurde.

stefan.becker
10.03.13, 11:50
@towo2099: Das genau ist das Wissen, was mir fehlt, weil ich die letzten Jahre nichts mehr mit KVM bzw. Qemu gemacht habe. Hört sicher aber interessant an, das werde ich mal testen. Zu mal ich noch ein paar alte Qemu-XP Gäste in der Backup-Mottenkiste habe, ist es ja dann nicht viel Aufwand.

@Jan100: KVM nutzt VT. Du müsstet vermutlich nur die kvm-Kernel-Module entladen. Als root: lsmod | grep kvm. Und die kvm-Module dann per rmmod entladen. Alternativ in den VBOX-Einstellungen des Gastes VT deaktivieren. Dann gehen aber nur 32 Bit Gäste.