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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wechseldatenträger mit ext2



barton4
28.11.12, 16:44
Hi,
es geht mir um ein grundlegendes Problem mit Linux, für das ich bisher nicht wirklich eine Lösungen gefunden habe. Ich habe eine USB-Festplatte mit ext2, welche ich unter verschiedenen Rechnern nutze. Auf den verschiedenen Rechnern existieren verschiedene uid’s für ein Benutzer. Nun möchte ich die Festplatte an allen Rechnern verwenden, ohne ständig mit chown und chmod(und die erfoderlichen root-rechte) die Dateiberechtigungen anzupassen.
- VFAT kommt hierbei wegen der limitierten Dateigröße nicht in Frage.
- NTFS auch nicht (es soll mit linuxtypischen Dateisystemen funktionieren)
- Eine Umnummerierung der uid‘s kommt auch nicht in Frage (man stelle sich vor man geht zu einen Freund und muss erstmal mit root-rechten seine uuid ändern)

Kennt jemand eine Möglichkeiten dies zu realisieren.?

medhefgo
28.11.12, 18:43
Soweit ich weiß gibt es dagegen immer noch keine (gute) Lösung. Auf lwn.net gab es vor kurzem mal ein Artikel zu diesem Problem, aber der kernel scheint immer noch kein "ignore_rights" flag zu kennen.

Die einzige Möglichkeit die mir einfällt wäre das setgid-bit für Ordner zu setzen und diese einer passenden Grupe (z.B. users) zuzuordnen. POSIX ACLs könnte eventuell auch helfen.

Ich Frage aber: Was spricht gegen NTFS? Standardmäßig sollte NTFS ohne konfiguration funktionieren und wird Wunderbar in den distros Unterstützt. Wenn du unbedingt die Rechte benötigst, könnte dir NTFS-3g (http://www.tuxera.com/community/ntfs-3g-advanced/ownership-and-permissions/) sogar entegenkommen.

Als alternative gibt es aber auch exFAT. Der fuse-exfat Treiber ist jedenfalls brauchbar.

barton4
05.12.12, 12:06
Das mit dem "ignore_rights" klingt sehr interessant, auch wenn es noch nicht geht...das klingt nach einer rechtefreien Zukunft :ugly:

Das mit den Posix ACLs klingt auch ganz gut. Ein Problem dabei scheint es zu sein, das bei kopieren oder verschieben von Dateien von anderen Medien die alten Rechte mit kopiert werden und damit die Default ACL unwirksam wird. Zwar setzt „cp –p“ die acl’s richtig, aber ich könnte mir gut vorstellen das der eine oder andere grafische Dateimanager damit sein Probleme haben wird (oder weisen die das Verhalten von cp –p auf?).

Wie ist das eigentlich mit NTFS. Hat der Kernel selber nochmal eine eigene NTFS Implementierung die anders ist als NTFS-3G? Vor einigen Jahren war es doch noch so dass man mit dem Kernel NTFS Treiber besser nur lesend zugreift.

stefan.becker
05.12.12, 12:15
Auf NTFS zu schreiben ist inzwischen per Kernel Treiber problemlos möglich.

Was nicht geht, ist ein NTFS-Dateisystemcheck.

towo2099
05.12.12, 14:41
Auf NTFS zu schreiben ist inzwischen per Kernel Treiber problemlos möglich.

Was nicht geht, ist ein NTFS-Dateisystemcheck.
Wo hast Du denn diese Info her?
Seit ntfs-3g wurde der Kernel-Treiber gar nicht mehr weiterentwickelt, ich sehe da keinen Schreibsupport im Kernel-Treiber.

stefan.becker
05.12.12, 14:49
Du hast recht. Ich hatte nichts extra installiert, habe aber gerade nachgesehen. ntfs-3g ist serienmäßig dabei (Opensuse), daher geht es problemlos.

Also Korrektur meiner Aussage: Schreiben ist mit ntfs-3g problemlos möglich.

Dateisystemcheck geht trotzdem nicht.

asterixxer
06.12.12, 13:59
Dummer Frage: Kann er nicht mit chmod die Platte auf 777 setzen?

medhefgo
06.12.12, 16:16
Dummer Frage: Kann er nicht mit chmod die Platte auf 777 setzen?

Die Grundidee ist, solch ein Schwachfug zu vermeiden. Was im Moment mit NTFS or exFAT am besten zu erledigen ist.

barton4
06.12.12, 20:49
Dummer Frage: Kann er nicht mit chmod die Platte auf 777 setzen?

Angenommen man macht das. Ist es nicht so, dass im Endeffekt neue Dateien doch wieder mit beschränkteren Rechten angelegt werden? Auch wenn man die umask in der .bashrc mit „umask 0000“ festlegt, ignoriert z.B kde die umask einstellung der .bashrc. Das macht das ganze wieder umständlich

Ist die Performance von ntfs-3g mit dem vom ext2 Kernel Treiber vergleichba?. Laut wikipedia scheint es die CPU stark zu fodern, was natürlich wieder ein Nachteil wäre.

Ich hatte vor einiger Zeit ein ntfs Dateisystem mit ntfs-3g in einen truecrypt container mit aes gemounted. Das Ergebnis war eine unerträglich langsame Schreibgeschwindigkeit(mit voller cpu-auslastung). Wobei ich nicht weis ob es vorrangig an nfs-3g lag oder an der truecrypt verschlüsselung

rstuby
07.12.12, 05:13
Also ich habe ntfs auf meiner USB-Platte und hatte noch nie Probleme damit. Benutzen tue ich sie zum Aufbewahren von Fotos und zum Sichern der wichtigen Verzeichnisse vor Erneuerungen im System. Allerdings habe ich nicht darauf geachtet, ob da irgendwelche Rechte funktionieren, bzw. hatte die Platte noch nie an einer anderen Linux-Maschine oder mit einem anderen Linux-Benutzer. Das Windows die von Linux geschriebenen Rechte respektiert, kann man ja wohl nicht erwarten, umgekehrt ist es ja auch nicht der Fall.

medhefgo
07.12.12, 13:51
Das ntfs-3g langsam sein soll halte ich eher für ein Gerücht. Natürlich dürfte eine gewisse ineffizient gegenüber einem In-Kernel-Modul bestehen, aber im falle eines USB-Sticks wird der Flaschenhals bei der Übertragungsrate des USB-Sticks liegen.

Ich nutze ntfs-3g+truecrypt auf einer stinknormalen HDD ständig und kann mich über Geschwindigkeit nicht beschwehren. Einfach ausprobieren ist das Beste, um sich vom Nutzen zu überzeugen :)