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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Backup 2 Disk



citty
07.02.12, 15:28
Hallo,

bis jetzt habe ich bei den meisten Kunden mit nur einem Server ein Backup 2 Tape mit diverser kommerzieller Backup-Software (meist Acronis) installiert.

Jetzt meine Frage zu Backup 2 Disk, wie macht Ihr das genau? Das Angenehme bei Backup 2 Tape ist ja der Kunde legt 1x Woche ein Tabe am Server ein dieses wir vollgeschrieben und am Ende der Woche ausgetauscht/auf die Bank gebracht. (ist jedoch sehr kostspielig)

Nach meiner Vorstellung sollte ein Backup 2 Disk in etwa gleich ablaufen...
Nur worauf ist die Frage Externe-Festplatte (finde ich etwas kompliziert mit dem Kabelsalat usw.), auf ein NAS bei dem das Backup dann auf eine Zweite Platte kopiert wird die man einfach rotierend austauscht, oder ...?

Danke für eure Antworten!

LG Citty :)

TheDarkRose
07.02.12, 19:14
Hey Citty

Wir haben einen Server mit zig Platten im RAID6, auf dem alle Backups hinlaufen. rdiff-backup oder rsync ist meist ausreichend, kommerzielle Sachen wie Acronis und co ist unserer Ansicht nach Verschwendung. Ein Tapewechselroboter können sich auch nur die großen leisten. Dadurch wird bei uns noch zusätzlich für kritische Daten ein Backup auf einen Server in einem RZ an einem anderen Standort gefahren. EIn Backup vom Backup. RAID6 verwenden wir, da hier zwei Platten im Gegensatz zu einer ausfallen dürfen und jedes Jahr wird im Wechsel eine HDD mit einer neuen ausgetauscht. Desweiteren ist immer eine Platte im HotSpare Betrieb mit dabei.

nopes
07.02.12, 19:42
Das hängt wohl in 1. Linie von deinem eigenen Anspruch ab, ich sehe da auch nicht die großen Unterscheide, ob ich nun ein Tape tausche oder ne Platte, das ist finde ich gleich kompliziert ;)

Allerdings finde ich haben, Platten Backups einige Vorteile gegenüber Tapes, der wichtigste für mich ist, dass es wohl auch noch in 15 Jahren USB geben wird, bei den Bandlaufwerken bin ich mir da nicht so sicher, da kann man ja heute schon so seine Probleme kriegen (wir haben z.B. mal ein Device bei ebay erstanden, weil es "neu" einfach unglaublich teuer ist, und das nur weil wir vor längerer Zeit mal umgestiegen sind, aber trotzdem den Anspruch haben alte Bänder zu lesen und dann das alte Bandlaufwerk den Geist aufgab). Auch bzgl. FS bin ich mir sicher das, man in 15 Jahren noch ext2, ext3 lesen kann, tar wird es wohl auch dann noch geben, außerdem leiern Platten nicht aus ;).Von daher bin ich mir gar nicht mehr so sicher, ob Tapes überhaupt als Langzeitmedien geeignet sind. Bei uns werden die Bandlaufwerke aktuell nur noch zum Lesen verwendet.

Aktuell ist unsere Strategie so: wir haben viel Platz im Inet, da wird via sftp hingesichert, dass hat den Vorteil, dass man immer an die Backups kommt, man muss halt nicht erst das Band aus dem Safe holen - wobei das natürlich auch ein Nachteil seien kann, wie auch immer die Platten stehen bei einem Hoster, also nicht bei uns. Außerdem haben wir einige 2TB Platten (werden via USB angeschlossen) vor Ort - also bei uns, da werden zusätzlich die Daten drauf gesichert.

Als Backup-Software nutzen wir übrigens für beide Verfahren flexbackup (http://www.edwinh.org/flexbackup/), zugegeben alt, aber das muss ja nicht heißen, dass die Software schlecht ist...

citty
07.02.12, 19:44
Servus,

danke für die Info. :)
Bei den Server'n handelt es sich meist um Microsoft Server (mit MS SQL, Exchange usw.) welche sich meiner Meinung nach nicht wirklich komfortabel ohne größeren Aufwand mit einer Freeware sichern lassen.
Für Linux verwende ich eh schon BackupPC oder rdiff.

Ich habe das Thema trotzdem hier gepostet da sich egal welches Betriebssystem an der Hardware nicht wirklich viel ändert. ;)

Für die Sicherung auf einen anderen Server setze ich z.B. Mount10 ein, hier ist bei Kunden bei denen sich viele Daten ändern aber leider sehr oft der geringe Upstream des Internetanschluss und die somit lange Sicherungszeit ein Problem.

LG Citty

TheDarkRose
07.02.12, 20:55
Bei geringen Upstream ist ne externe Festplatte sicher gut angebracht. Oder wenn im Server noch ein Slot frei ist, einfach eine Sicherungsplatte im HotSwap Rahmen zum austauschen.

solarix
07.02.12, 21:07
Servus,

danke für die Info. :)
Bei den Server'n handelt es sich meist um Microsoft Server (mit MS SQL, Exchange usw.) welche sich meiner Meinung nach nicht wirklich komfortabel ohne größeren Aufwand mit einer Freeware sichern lassen.
Für Linux verwende ich eh schon BackupPC oder rdiff.

Ich habe das Thema trotzdem hier gepostet da sich egal welches Betriebssystem an der Hardware nicht wirklich viel ändert. ;)

Für die Sicherung auf einen anderen Server setze ich z.B. Mount10 ein, hier ist bei Kunden bei denen sich viele Daten ändern aber leider sehr oft der geringe Upstream des Internetanschluss und die somit lange Sicherungszeit ein Problem.

LG Citty

Backup 2 Disk kann jede bessere Backupsoftware.

In meinem letzten Projekt wurde mit Legato/EMC Networker auf Tape Libraries gesichert. Zuvor wurde das ganze, aber erst mal in einen 250TB Storage Pool reingeblasen.

Das gleiche könnte man auch mit Bacula realisieren, wenn es unbedingt Open Source sein soll.

Vom Storage Pool selbst wurde das ganze dann in die Tape Libraries geblasen.

Auf Tape würde ich ehrlich gesagt nicht verzichten wollen. Allein schon aus Archivierungsgründen und weil es gesetzlich verlangt wird in manchen Szenarien. Aufbewahrungspflicht, ist eine Geschichte die man in jedem Fall genauer ankucken sollte. Aber da ist auch der Kunde in der Pflicht. Dem Kunden die Frage zu stellen, ob Er sich schon mit der Thematik befasst hat, schadet allerdings auch nicht.

bla!zilla
08.02.12, 08:58
MS SQL lässt sich mit Bordmitteln sichern. Exchange nicht. Exchange darf aber auch nicht heruntergefahren werden, um die Datenbankfiles zu sichern, da Exchange sonst von der Sicherung nichts mitbekommt.

Ein Backup allein auf Disks ist IMHO unprofessionell. Backup-2-Disk ist nett, gerade wenn man die Daten für eine Zeit dort liegen lässt. Erleichtert den Restore. Ansonsten ist eine Sicherung auf Tape allein aus Gründen der Energieeffizienz und beim Preis pro Gigabyte unfassbar viel billiger.

nopes
08.02.12, 09:45
MS SQL lässt sich mit Bordmitteln sichern. Exchange nicht. Exchange darf aber auch nicht heruntergefahren werden, um die Datenbankfiles zu sichern, da Exchange sonst von der Sicherung nichts mitbekommt.
Hmm da kriege ich gerade die Kurve nicht, aber du hast Recht, der Umwelt dürften Bänder besser gefallen, danke für diese Perspektive!

Wene
08.02.12, 21:51
MS SQL lässt sich mit Bordmitteln sichern. Exchange nicht. Exchange darf aber auch nicht heruntergefahren werden, um die Datenbankfiles zu sichern, da Exchange sonst von der Sicherung nichts mitbekommt.

An der Stelle würde mich mal interessieren wie sich Exchange denn in der Vorstellung von MS sichern lässt?

Was allgemein immer wieder gerne vergessen wird: Teste, ob sich das Backup im Ernstfall auch wiederherstellen lassen würde! Vor allem bei Datenbanken etc. kann da einiges schief gehen ohne dass die Backup Software etwas davon mitbekommt.

Kleine Anekdote die hier rein passt: Ich hatte mal einen Kunden, der hat sehr gewissenhaft wöchentlich sein "Outlook" auf CD gebrannt. Zur Kontrolle, ob auch alle wichtigen Mails noch da sind hat er jeweils das Outlook ab CD gestartet. Das hat auch immer einwandfrei funktioniert, die stichprobenartig kontrollierten Mails liessen sich sogar ausdrucken. Erst als es dann zum Ernstfall kam musste er sich von uns erklären lassen, dass sich auf jeder einzelnen CD in seinem Archiv immer nur eine einzige Datei befindet: "Outlook.lnk". :eek: :D