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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Geeignetes Tool zum Testen der Festplatte



max0r
07.02.12, 10:02
Hallo,

Ich nutze daheim eine externe 2,5" Festplatte für Backups (mittels eines automatischen Backup-Tools unter Mac OS X, was aber nicht weiter wichtig ist). Nach ca. 4 Wochen kann die Festplatte nicht mehr gemountet werden. Eine Reparatur mittels Bordmitteln ist mir bisher auch nicht gelungen, nur formattieren hilft. Da die Platte erst ein halbes Jahr alt ist, wollte ich sie umtauschen. Umtausch schlug aber fehl, da der Fehler im Laden am Diagnosesystem nicht reproduziert werden konnte. Mir ist er aber schon ca. 4 - 5 mal begegnet.

Frage: Welche Tools sind geeignet, um die Festplatte zu überprüfen? Einfach mal ein dd if=dev/sda1 of=dev/null oder gibt's da geeigneteres?

P.S. Daten werden derweil auf einer anderen Platte gesichert und auf der zu testenden befinden sich keine Daten mehr, also keine Sorge ;)
Leider habe ich die Fehlermeldung beim mounten im Wortlaut gerade nicht parat, da ich die Festplatte heute erst wiederbekommen habe.

neo2k
07.02.12, 10:56
Du kannst mit badblocks unter Linux auch testen. Standard ist eine Prüfung im Nur-Lesen-Modus. Mit -w kannst du auch Schreibtests durchführen. Mit -v kriegt man auch eine Statisinformation.

buzz768
07.02.12, 13:21
Frage: Welche Tools sind geeignet, um die Festplatte zu überprüfen?
smartctl -a /dev/sda zeigt den Gesundheitszustand der Festplatte an, bei externen musst du evtl. noch -d sat mitgeben. Mit -t long lässt sich ein Selbsttest anstoßen. Falls die Platte bei Inaktivität von selbst in den Standby zu gehen pflegt, musst du sie währenddessen irgendwie davon abhalten, sonst steht im Log danach nur "Aborted by host 90%".

Umtausch schlug aber fehl, da der Fehler im Laden am Diagnosesystem nicht reproduziert werden konnte.

Ich würde die Platte an den Hersteller schicken, Garantiestatus und Prozedere solltest du mithilfe der Serial Number (laut smartctl) auf dessen Webseite herausfinden können.

Wene
07.02.12, 14:20
Ich nutze daheim eine externe 2,5" Festplatte für Backups (mittels eines automatischen Backup-Tools unter Mac OS X, was aber nicht weiter wichtig ist).

Die Vorgehensweise erscheint mir schon wichtig: Welches Dateisystem wird verwendet? Welche Betriebssysteme mit welchen Dateisystemtreibern schreiben auf diese Platte? Wird sie vor dem Trennen immer sauber un-ge-mountet? Tritt das gleiche Problem mit einer anderen Platte bei gleicher Vorgehensweise nicht auf?

kreol
07.02.12, 15:45
Auch immer wieder gerne empfohlen: Das Prüftool des Herstellers.

Auf der UltimateBootCD (http://www.ultimatebootcd.com/) finden sich schon ein paar, ansonsten mal die passende Webseite bemühen.

Kreol

P.S.
Nach einem halben Jahr reden wir nicht über Garantie sondern über Gewährleistung...

DrunkenFreak
07.02.12, 16:22
Die Vorgehensweise erscheint mir schon wichtig: Welches Dateisystem wird verwendet? Welche Betriebssysteme mit welchen Dateisystemtreibern schreiben auf diese Platte?
Dürfte sich hier um HFS+ handeln und das ganze von Mac OS X aus. Das Programm ist dementsprechend Time Machine.

Ich hatte das Problem teilweise auch schon bei meiner Festplatte. Musste aber nicht formatieren. Neustart und An/Abstecken hat bei mir gereicht.

Informationen aus den Logs wären auch interessant. Siehe dazu Konsole.app.

max0r
09.02.12, 20:43
Danke für die bisherigen Antworten!


Die Vorgehensweise erscheint mir schon wichtig: Welches Dateisystem wird verwendet? Welche Betriebssysteme mit welchen Dateisystemtreibern schreiben auf diese Platte? Wird sie vor dem Trennen immer sauber un-ge-mountet? Tritt das gleiche Problem mit einer anderen Platte bei gleicher Vorgehensweise nicht auf?

Mac OS X 10.7, gesichert wird mit Time Machine, es handelt sich um eine Firewire 800 Festplatte, die bisher in HFS+ formatiert war. Selbstverständlich wurde sie IMMER ge-un-mountet, bevor sie ausgeworfen wurde. Bevor ich diese Platte verwendet habe, hatte ich eine USB 2.0 Festplatte, die bis heute tadellos funktioniert (sie war leider irgendwann zu klein). Die Vorgehensweise war identisch. Diese USB-Platte dient mir momentan auch als Ersatz. Noch zu nennen: Die Platte hat meinen Schreibtisch nie verlassen, also keine Stöße etc. erfahren.

Ich teste noch einmal ein wenig mit den genannten Tools (oder wende mich gleich an den Hersteller).


Nach einem halben Jahr reden wir nicht über Garantie sondern über Gewährleistung...

Auf den Tag genau sind es noch keine 6 Monate. Ich war trotzdem zu doof, gleich beim ersten mal die Platte zu reklamieren (trat ja das erste mal schon nach 4 Wochen auf).

buzz768
09.02.12, 21:30
Nach einem halben Jahr reden wir nicht über Garantie sondern über Gewährleistung...
Nach 6 Monaten kehrt sich im Rahmen der Gewährleistungspflicht die Beweislast um. Eine Garantie muss es gar nicht geben, sie ist immer freiwillig, beträgt bei Festplatten aber i.d.R. 2 Jahre. Ich würde aber nicht darauf vertrauen, dass der Hersteller das Kaufdatum zugrundelegt.

kreol
09.02.12, 22:19
Nach 6 Monaten kehrt sich im Rahmen der Gewährleistungspflicht die Beweislast um. Eine Garantie muss es gar nicht geben, sie ist immer freiwillig, beträgt bei Festplatten aber i.d.R. 2 Jahre. Ich würde aber nicht darauf vertrauen, dass der Hersteller das Kaufdatum zugrundelegt.Ich halte jetzt keine Vorlesung über Kaufrecht und das Recht der Leistungsstörung(en), nur soviel:
- Die Beweislastumkehr gilt im ersten halben Jahr (zu Lasten des Verkäufers) und nur hinsichtlich des Zeitpunkts der Mangelhaftigkeit der Ware ("Gefahrenübergang").
- Danach gilt die allgemeine Beweislastregel: Wer ein Recht zu seinen Gunsten geltend machen will muss das Vorliegen der Voraussetzungen darlegen und beweisen.
- Das Vorliegen eines Mangels muss auch im ersten halben Jahr vom Käufer bewiesen werden. Erst dann greift die Vermutung, dass der Mangel schon bei Übergabe vorhanden oder angelegt war, die wiederum der Verkäufer widerlegen muss.
- Man sollte durch Medien vermitteltes, falsches bzw. unvollständiges Halbwissen nicht als Wahrheit verkaufen.
- Und ja: Gewährleistung ist eine gesetzliche Verpflichtung, Garantie ist eine freiwillige, vertragliche Zusatzleistung die i.d.R. weniger weit reicht. So und nur so ist das P.S. aus #5 zu verstehen.

Nichts für ungut.

Kreol

buzz768
09.02.12, 22:47
Naja, das PS klingt auch nach diesen Ausführungen für mich immer noch seltsam. Vielleicht hätte es besser lauten sollen: Nach einem halben Jahr brauchen wir nicht mehr über Gewährleistung zu reden (weil ohnehin nicht beweisbar), dann hilft nur noch eine etwaige Garantie... Ich wollte max0r lediglich darauf hinweisen, dass er sich weder mit dem Verkäufer herumplagen noch im gegebenen Fall wegen der 6 Monate sorgen machen muss.

kreol
09.02.12, 23:10
Sry, dann versuche ich es nochmal:

Der Käufer muss zur Geltendmachung von Gewährleistungsrechten immer darlegen und beweisen, dass die Ware einen Mangel hat (und daran krankt es wohl). Im ersten halben Jahr wird dann vermutet, dass der Mangel schon beim Gefahrenübergang (Übergabe der Ware) vorhanden war. Diese Vermutung muss der Verkäufer dann widerlegen, sonst haftet er im Rahmen der Gewährleistung. Nach dem halben Jahr muss der Käufer darlegen und beweisen, dass der Mangel bei Übergabe bestanden hat. Und nur wenn ein Mangel bei Gefahrübergang/Übergabe der Sache bestanden hat sind wir überhaupt in der Gewährleistung.

Eine Ware die erst nach dem Gefahrenübergang/der Übergabe mangelhaft wird ist tatsächlich ausschliesslich ein Fall für die Garantie, so eine solche gegeben wird.

Nach diesem rechtlichen Exkurs kann man das natürlich auch technisch angehen (#4 hat mir sehr gefallen). Das halbe Jahr, in dem man "im Genuss" der gesetzlichen Vermutung (!= Beweislastumkehr) steht sollte man aber im Kopf haben...

Ich würde das Gerät mal an einem anderen System, auch mit einem anderen OS/FS testen. Bestenfalls bevor das 1/2 Jahr rum ist und natürlich die Logs sichern.

Kreol

buzz768
09.02.12, 23:43
Und dann soll max0r, bevor das 1/2 Jahr um ist, wieder den Verkäufer aufsuchen in der Hoffnung, dass das Problem dort diesmal nachvollziehbar ist? Ich habe eine problematische Festplatte lange und oft überprüft, bis ich, nach über 6 Monaten, zum Schluss kam, dass diese ohne eigenes Verschulden schadhaft geworden ist und erhielt funktionstüchtigen Ersatz ohne je irgend einen Mangel beweisen zu müssen.

PS
In meinem Fall sprachen die SMART-Werte der Platte evtl für sich, das konkrete Problem des TEs sieht da etwas anders aus. Auch der Hersteller wird wahrscheinlich den Austausch einer Festplatte, an der er selbst keinen Fehler feststellen kann, verweigern.