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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welche Virtualisierungslósung fúr privaten Gebrauch?



E.coli
29.12.11, 14:56
Hi,

für meinen privaten Gebrauch möchte ich demnächst eine virtuelle Maschine aufsetzen. Erfahrungen habe ich bislang mit älteren VMware Produkten (Workstation, Server & Player), Qemu (vor ca. 5 Jahren) und VirtualBox (3er Version nutze ich im Moment).

Da ich nun endlich einen neuen Prozessor besitze, welcher Hardware Unterstützung bietet (Intel VT) kommt nun auch KVM in Frage. Virtualisieren will ich ein Windows XP, welches auch USB 2.0 Peripherie nutzen soll. Angedacht habe ich gegenwärtig drei Varianten:

- VirtualBox
- KVM mit QtEmu als Oberfläche
- KVM mit VirtManager als Oberfläche

Welche dieser drei Varianten sollte denn die stabilste Umgebung bieten? Als Host werde ich voraussichtlich CentOS 6.2 (=RHEL) nutzen. Gibt es evtl. noch weitere bessere Alternativen?

Wichtig ist mir dabei jedenfalls die Unterstützung von USB 2.0 wie oben erwähnt. Bei VirtualBox war ich bislang damit nur mässig glücklich (trotz der proprietären Erweiterung).

Zum Abschluss habe ich noch eine etwas verrückte Frage. Ist es möglich in einer virtuellen Maschine die CUDA-Erweiterungen von Nvidia zu nutzen, z.B. zur Videocodierung? Oder anders gefragt: Kann man mittels Paravitualisierung direkt auf den Prozessor der Graphikkarte zugreifen?

Grüße
E.coli

ThorstenHirsch
29.12.11, 15:07
Ich wollte erst schreiben, dass CUDA in VirtualBox wohl nie was wird, aber so schlecht sieht's gar nicht aus (https://forums.virtualbox.org/viewtopic.php?f=1&t=39445). Tja, ich kann - was die Praxis anbelangt - nur sagen, dass ich VirtualBox nutze, aber auch nur um ab und zu mal MS Office zu nutzen. Wieso ist Xen eigentlich nicht in deiner Liste? Das wird noch weiterentwickelt, das könnte auch funktionieren!

E.coli
29.12.11, 16:09
An Xen hatte ich auch schon gedacht. Nach meinen ersten Recherchen erschien es mir jedoch, als wäre Xen auf dem absteigenden Ast. Die Entwicklung scheint hin zu KVM zu gehen (hier eine Quelle dazu (http://www.windowspro.de/wolfgang-sommergut/open-source-hypervisor-kvm-gewinnt-xen-ungewiss/)). Zumal auch RHEL von Xen (in Version 5) zu KVM geht (in Version 6). In CentOS 6 wäre es somit auch nicht mehr integriert. Den damit verbunden Aufwand Xen zu nutzen scheue ich einfach.

CUDA wird da aber auch höchstens durch die Host-CPU emuliert. Ich dachte eher an die tatsächliche Nutzung von CUDA zum Videocodieren. Hab da leider kein Programm unter Linux für gefunden, welches CUDA nutzt.

Edit:
Darüber hinaus läuft ja wohl auch nicht jeder Linux-Kernel als Demu0 (Quelle (http://www.windowspro.de/andrej-radonic/kvm-und-xen-opensource-virtualisierung-im-vergleich)).

stefan.becker
29.12.11, 16:39
Du kannst dem Host ja nicht die Grafikkarte entziehen, das geht gar nicht.

Durchreichen eines PCI Devices erfordert logischerweise immer eine 2. Karte.

Bis jetzt kenne ich keine Lösung, die sinnvoll einsetzbar ist. Alles Alpha, Beta, experimentell. Man liest zwar ab und zu "Erfahrungsberichte". Aber für mich hört sich das immer nach "mal sehen was geht" an, aber nicht nach "ich nutze das täglich".

VMWARE-Player oder VBOX für Office zwischendurch, WINE zum Spielen, Dualboot für direkten Hardwarezugriff. Das sind aktuell die besten Lösungen.

Übrigens: vt != vtd. Für das Durchreichen von PCI Devices stellt VBOX schon einige Anforderungen. Siehe Manual. Einfaches vt reicht jedenfalls nicht.

E.coli
29.12.11, 17:49
Erst einmal vielen Dank für die Antworten! Intel VT-d kannt ich noch nicht, hab mich gerade mal kurz darüber informiert. Danke für die Info.

Ich seh gerade das VT-d ab dem Intel Chipsatz Q45 unterstützt wird. Da hab ich wohl Pech gehabt. Mein PC hat den Vorgäner Q43 :(

Ich werde vermutlich wieder bei VirtualBox landen.

Eine letzte Frage hab ich noch. Wenn ich gerne USB in der VM nutzen möchte ist da VirtualBox oder KVM eher zu empfehlen, z.B. um auf einen USB Stick zuzugreifen? Mit VMware Player habe ich früher sogar mal eine Webcam in der VM nutzen können (sie wurde damals nicht von Linux unterstútzt).

stefan.becker
29.12.11, 18:17
Also bei USB würde ich bei der Auswahl zwischen KVM und VirtualBox zu VMWARE greifen.

E.coli
29.12.11, 18:35
Vielen Dank!

Hab auch gerade entdeckt, dass der VMware Player jetzt in Version 4 vorliegt und man damit jetzt auch (ohne Tricks) Installationen vornehmen kann. Klingt für mich sehr interessant.

Meine Fragen wären damit beantwortet. Danke für die Hilfe!

Guten Rutsch!
E. coli