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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Desktop auf ubuntu Server



robertoZ
27.09.11, 14:24
Nachdem ich bei mir gut 6 Jahre einen LAMP-Server mit Samba unter openSUSE hab laufen lassen (und neulich rausgefunden hab, dass da nicht einfach unbeschränkt Updates kommen), bin ich nun schon so weit, dass ich auf neuer Hardware ubuntu 10.04 LTS server installiert habe (auch weil ich hier im Forum das als Tipp bekommen hab).

Erfahrung so weit ist durchzogen. Eigentlich wollte ich die Desktop-Version nehmen, bloss ist die Beschreibung der Unterschiede meist sehr unvollständig:

- Nur die Server-Version unterstützt die Installation auf einem RAID (RAID1 für mich - find ich angenehmer als Dauerbackup)

- Die Server-Version bietet 5 Jahre Updates, Desktop nur 3 Jahre

Und prompt ist die Installation auf RAID1 zu einer stundenlangen Murkserei ausgeartet, weil der Boot-Loader nicht auf die Platte wollte. Aber jetzt tut's und ich könnte zu meiner Frage kommen:

Wie problematisch wäre es, auf der server-version (die ja kein GUI hat), zusätzlich einen einfachen Desktop zu installieren?

Also nicht Gnome oder so, sondern einen Fenstermanager (Openbox?) zusammen mit einem Dateimanager, Systemmonitor, einen Browser (um all die Anleitungen zu lesen, wie die Syntax der Befehle genau ist, die man im Terminal eingeben muss) und was man an Tools für LAMP und Samba halt so findet? Verschenk ich da leichtfertig das "LTS"? Oder gibt das wieder ein Gemurkse?

Ich weiss: "Wozu braucht man auf einem Server ein GUI???" - Weil ich sonst jedesmal nachschauen muss, wie der Befehl genau lautet, mit dem ich alle 6 Monate etwas im Terminal machen müsste. Mach ich auch, wenn's nicht einfacher geht. Aber ich nehm den Server nicht mit ins Bett.

TheDarkRose
27.09.11, 18:21
Ich weiss: "Wozu braucht man auf einem Server ein GUI???" - Weil ich sonst jedesmal nachschauen muss, wie der Befehl genau lautet, mit dem ich alle 6 Monate etwas im Terminal machen müsste. Mach ich auch, wenn's nicht einfacher geht. Aber ich nehm den Server nicht mit ins Bett.

Das nenn ich keine Rechtfertigung. Lieber mal den Befehl googeln aber dafür auf der sicheren Seite sein. Eine GUI bringt dir zu Serverdiensteverwaltung absolut keinen Vorteil. Nada. Nichts. Gar nix.

nopes
27.09.11, 18:54
ola,

Zum einen gibt es bei Debian das Paket dwww (http://packages.debian.org/lenny/dwww); wirklich eine praktisches ding. Ich bin mir zu fast 100% sicher, dass es das auch für Ubuntu gibt.

Das nenn ich keine Rechtfertigung. Lieber mal den Befehl googeln aber dafür auf der sicheren Seite sein. Eine GUI bringt dir zu Serverdiensteverwaltung absolut keinen Vorteil. Nada. Nichts. Gar nix.
Ich sehe das zwar ähnlich, aber auch ich finde für einige Dinge ein GUI bzw. eine GBS so überlegen, dass ich lieber die nutze und auch die Verwendung nicht falsch finde. So ein Fall ist für mich z.B. das Editieren von komplexen Konfigurationen, z.B. apache oder nagios - das gilt erst recht, wenn die über viele Verzeichnisse und Dateien verteilt sind.
Dafür nehme ich dann jedit. Allerdings lasse ich dazu nichts grafisches auf dem Server laufen, sondern mounte mir den Server (sshfs) auf einen Client und erledige da die Arbeit. Bei einigen Servern die direkt im LAN stehen, bin ich nicht so kleinlich, denn die stehen eh nicht der Außenwelt zur Verfügung, da nehme ich dann X-Forward und lasse den Editor direkt auf dem Server laufen. Ein anderes Beispiel wo ein GUI viel, sehr viel besser als jede Konsole ist, ist das Beobachten von Netzwerkverkehr (z.B. mit Wireshark), wobei ich das nicht ohne X-Forward hinkriege, es muss also auf dem Server laufen.

Lange Rede kurzer Sinn, ein Server ohne Clients ist ja eher unrealistisch, verlagere die Werkzeuge soweit wie möglich auf den Client.

Zu der Frage, ob dadurch LTS fliegen geht: NEIN, solange du nicht die Paketquellen änderst kriegst du die vollen 5 Jahre Updates. Das bedeutet natürlich auch, dass nur Sachen über diese Quellen installieren solltest