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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Linux und Windows mit gleichem Home-Verzeichnis nutzen



ainulindale
21.04.11, 23:55
Hallo,

nachdem Windows Vista auf dem Rechner meiner Freundin immer langsamer wird, wollte sie nun doch den Schritt Richtung Linux wagen.

In der Umgewöhnungsphase wird sie wohl noch häufiger auf Windows zugreifen.

Ziel ist es, dass die "Eigenen Dateien" dem "/home"-Verzeichnis entsprechen.

Ich hatte nun vor, die Festplatte folgendermaßen zu formatieren:

15 GB für Windows
10 GB für /
4 GB für Swap
200 GB für /home

Das "/home"- und Windows-Verzeichnis wollte ich als NTFS formatieren, die übrigen Partitionen als ext3 bzw. linux-swap

Nun habe ich mehrere Fragen zu der Geschichte:

1. Wie gut ist die NTFS-Unterstützung inzwischen z.B. bei der aktuellen Ubuntu-Versionen? Kann man mit beiden OS darauf abwechselnd arbeiten, ohne dass sie durcheinander kommen?

2. Wie bekomme ich es hin, dass Thunderbird unter beiden Betriebssystemen auf die gleichen Dateien/Mails zugreift? Das Gleiche gilt z.B. für die Lesezeichen im Firefox.

3. Hat das hier schon mal einer ausprobiert? Was gibt es dabei zu beachten?

Vielen Dank!

Ainulindale

marce
22.04.11, 00:03
es geht - aber es ist nicht empfehlenswert, da NTFS nicht das Unix-Rechtesystem unterstützt.

Für Mails empfiehlt sich IMAP, bei den Lesenzeichen könnte man über ein Firefox-Adon zur Synchonisierung über einen Onlinedienst nachdenken...

TomTobin
22.04.11, 08:46
es geht - aber es ist nicht empfehlenswert, da NTFS nicht das Unix-Rechtesystem unterstützt. Obwohl allein deswegen schon abzuraten ist, hat /home als NTFS noch weitere gravierende Nachteile. Insbesondere wenn abwechselnd mit Linux und Windows zugegriffen wird.
Der Suspend oder Hypernate Modus sollte in beiden Systemen nicht mehr benutzt werden.
Falls Windows die NTFS Partition nicht ordnungsgemäß abschließt kann Linux u.U. /home nicht mounten was sehr lästige Anmeldeprobleme nach sich zieht.
Du kannst jederzeit problemlos von Windows aus dein /home unbrauchbar machen.


Ich würde "Eigene Dateien" nicht direkt als /home/username mounten sondern die Partition wie üblich unter /media oder /mnt einbinden und als Verzeichnis bzw. als Softlink ins Home bringen. Damit umgehst Du für die Systemwichtigen Dinge das Rechteproblem und hast auch dann einen funktionierenden Linux-Account wenn die NTFS-Partition zickt.

Wie man ein gemeinsames Thunderbird bzw. Firefox Profil nutzen kann, kannst Du hier nachlesen: Alternative-Bestehendes-Windows-Profil-fuer-Linux-nutzen (http://wiki.ubuntuusers.de/Mozilla_plattform%C3%BCbergreifend_nutzen#Alternat ive-Bestehendes-Windows-Profil-fuer-Linux-nutzen)

Gruß

Tom

Wene
22.04.11, 10:01
15 GB für Windows
10 GB für /
4 GB für Swap
200 GB für /home


Nur ein Hinweis am Rande:
Kein Wunder dass Windows so langsam ist. Mal abgesehen davon dass Vista das wohl langsamste Windows aller Zeiten ist reichen 15 GB bei weitem nicht. Wenn eine Partition unter Windows nicht ein Mindestmass an freiem Platz hat kann es nicht mehr defragmentiert werden und "erstickt" quasi daran. Das gilt im Prinzip auch für Linux Dateisysteme, wirkt sich da aber nicht so drastisch aus.

Wieviel Du genau brauchst kann ich Dir nicht sagen. Mein Windows 7 "C:\Windows" belegt hier allerdings allein 20 GB. Auch wenn Vista etwas weniger braucht, so viel macht der Unterschied sicher nicht aus. Und das eine oder andere Programm will man ja auch noch installieren.

Ansonsten kann ich TomTobin nur voll zustimmen.

ainulindale
22.04.11, 13:39
Gut, dass ich nochmal nachgefragt habe :)

@marce; TomTobin:
Danke für die Warnung! So macht es natürlich nicht viel Sinn.

@Wene:
Momentan ist ja nur Vista auf der Festplatte installiert - daran kann es also nicht liegen. Ich habe mal geschaut, wie viel Platz die Grundinstallation bei mir braucht: 10 GB mit ein paar Programmen. Ich nehme an, dass 25 GB also ausreichen sollten.

@all:
Also - neuer Plan:

25 GB für Windows
10 GB für /
4 GB für Swap
Restliche GB für /home

Die "Eigenen Dateien" werden auf /home übertragen und fortan unter ext3 genutzt.

Die Windows-Partition wird im Bedarfsfall gemountet (schönes deutsches Wort). Bei einem Eintrag in fstab und automatischem Mounten hätte man nämlich genau wieder die von Euch geschilderten Probleme. Unter Linux kann also bei Bedarf darauf zugegriffen werden. Vista wird nur noch in Notfällen genutzt, wenn es unter Linux gar nicht geht. Dann können benötigte Dateien zuvor unter Linux in den Windows-Ordner kopiert werden.

Hat noch jemand einen Vorschlag, wie man den Dateiumzug von NTFS auf ext3 möglichst elegant durchführen kann? Soweit ich mich erinnern kann, gab es bei meinem "Umzug" (ist schon ewig her) z.B. Probleme mit Umlauten in Dateinamen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob mein damaliges Debian schon UTF8 verwendete.

Ainulindale

Wene
22.04.11, 14:29
Hat noch jemand einen Vorschlag, wie man den Dateiumzug von NTFS auf ext3 möglichst elegant durchführen kann? Soweit ich mich erinnern kann, gab es bei meinem "Umzug" (ist schon ewig her) z.B. Probleme mit Umlauten in Dateinamen.

Dies dürfte kein Problem mehr sein. Probier es einfach aus indem Du die NTFS Partition unter Linux mountest und schaust ob die Dateinamen stimmen. Wenn nicht kannst du immer noch entsprechende Mount- Optionen angeben. Wenn die Namen auf dem gemounteten Dateisystem dann stimmen kannst Du die Daten problemlos einfach kopieren.

Dass Du vor der ganzen Aktion unbedingt ein Backup erstellen sollst brauche ich ja nicht noch extra zu erwähnen. :cool:

ainulindale
22.04.11, 20:15
Dann mache ich das so. Ohne Backup geht's nicht - die Platte wird vor der Neuinstallation platt gemacht :D

Gruß

Ainulindale