Win 7 nach Fedora 14-Installation nicht bootfähig

[christian]

Liebe Forums-Gemeinde!

Ich habe am Freitag Fedora 14 installiert, hierbei ergab sich folgendes Problem: Fedora 14 lässt sich problemlos starten, bei der Auswahl von Windows 7 (Eintrag "Other" im Grub-Bootloader) kommt folgende Meldung:

BOOTMGR is missing
Press Ctrl + Alt + Del to restart

Nach dem in der Meldung empfohlenen Restart trat das Problem erneut auf. Bei dem Befehl "fdisk -l" erhielt ich folgende Ausgabe:


Platte /dev/sda: 500.1 GByte, 500107862016 Byte
255 Köpfe, 63 Sektoren/Spur, 60801 Zylinder, zusammen 976773168 Sektoren
Einheiten = Sektoren von 1 × 512 = 512 Bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disk identifier: 0xedc94219

Gerät boot. Anfang Ende Blöcke Id System
/dev/sda1 2048 821247 409600 27 Unbekannt
/dev/sda2 821248 281806847 140492800 7 HPFS/NTFS
/dev/sda3 * 281806848 282830847 512000 83 Linux
/dev/sda4 282830848 976773119 346971136 5 Erweiterte
/dev/sda5 282832896 976773119 346970112 8e Linux LVM

Platte /dev/dm-0: 53.7 GByte, 53687091200 Byte
255 Köpfe, 63 Sektoren/Spur, 6527 Zylinder, zusammen 104857600 Sektoren
Einheiten = Sektoren von 1 × 512 = 512 Bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disk identifier: 0x00000000

Festplatte /dev/dm-0 enthält keine gültige Partitionstabelle

Platte /dev/dm-1: 5133 MByte, 5133828096 Byte
255 Köpfe, 63 Sektoren/Spur, 624 Zylinder, zusammen 10027008 Sektoren
Einheiten = Sektoren von 1 × 512 = 512 Bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disk identifier: 0x00000000

Festplatte /dev/dm-1 enthält keine gültige Partitionstabelle

Platte /dev/dm-2: 296.5 GByte, 296453406720 Byte
255 Köpfe, 63 Sektoren/Spur, 36041 Zylinder, zusammen 579010560 Sektoren
Einheiten = Sektoren von 1 × 512 = 512 Bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disk identifier: 0x00000000

Festplatte /dev/dm-2 enthält keine gültige Partitionstabelle

Die Datei /boot/grub/grub.conf hat folgenden Inhalt:


# grub.conf generated by anaconda
#
# Note that you do not have to rerun grub after making changes to this file
# NOTICE: You have a /boot partition. This means that
# all kernel and initrd paths are relative to /boot/, eg.
# root (hd0,2)
# kernel /vmlinuz-version ro root=/dev/mapper/vg_leu-lv_root
# initrd /initrd-[generic-]version.img
#boot=/dev/sda
default=0
timeout=5
splashimage=(hd0,2)/grub/splash.xpm.gz
hiddenmenu
title Fedora (2.6.35.6-45.fc14.i686.PAE)
root (hd0,2)
kernel /vmlinuz-2.6.35.6-45.fc14.i686.PAE ro root=/dev/mapper/vg_leu-lv_root rd_LVM_LV=vg_leu/lv_root rd_LVM_LV=vg_leu/lv_swap rd_NO_LUKS rd_NO_MD rd_NO_DM LANG=de_DE.UTF-8 SYSFONT=latarcyrheb-sun16 KEYTABLE=de rhgb quiet
initrd /initramfs-2.6.35.6-45.fc14.i686.PAE.img
title Other
rootnoverify (hd0,1)
chainloader +1

Meine Frage lautet nun: Welche Einträge muss ich wie editieren, damit beide Systeme bootfähig sind?

Zur Fehler-Eingrenzung kann ich folgende Informationen liefern:

Ich nutze Windows 7 Home Premium mit allen verfügbaren Updates auf einem Toshiba Satellite-Notebook.

Bei einer vorher durchgeführten Test-Installation auf meinem alten Acer Aspire-Notebook mit Windows Vista trat das Problem nicht auf.

Vor Fedora hatte ich Debian 6.0 installiert, und beide Betriebssysteme waren problemlos bootfähig.

Die Partition /dev/sda2 mit NTFS ist die einzige verbliebene Windows-Partition. Die Daten- und Recovery-Partition (letztere war eine versteckte) hat mir die Debian-Installation gelöscht, obwohl ich den Installer dazu mit Sicherheit nicht angewiesen habe. Das Windows war/ist vorinstalliert.

Die Windows-Installation als Solche ist noch vorhanden, mit Fedora kann ich auf meine Daten zugreifen.

Die Installation des Bootloaders unter Fedora lief automatisch ab.

Liegt das Problem am System oder war das ein dummer Zufall nach dem Schema "1000 mal geht's gut und einmal geht's schief"?

Mit Google fand ich schon ähnliche Fehler, aber die Partitionstabellen und Rahmenbedingungen waren stats andere.

Vielen Dank und viele Grüße,
Christian

[Dodobo.reloaded]

Chainloader ist aktiv, aber dann wird auf einmal nix mehr gefunden (was zudem nach Windows-Meldung klingt). Hast du die Meldung und Win 7 dazu schon gegoogelt?

Vielleicht musst du den Bootloader von Win 7 im PBR (nicht MBR) neu installieren? Also nicht das mit fixmbr (das killt Grub), sondern dass mit fixboot c: (oder wo auch immer - beachten!)? Wie das genau geht, steht ja auf genügend Seiten.

Lösung bitte hier mitteilen, wenn etwas klappt. :)

[christian]

Hallo,

vielen Dank für den Tipp. Ich werde jedoch leider erst am Wochenende Zeit haben, mich darum in Ruhe zu kümmern (eine solche "OP" mache ich nicht gern zwischen Tür und Angel). Die Lösung, egal wie es letztendlich ging, werde ich natürlich hier posten.

Viele Grüße,
Christian

[just4uk]

1.Grub oder Grub2?
Bei Grub zählen die Partitionen ab 0 bei Grub2 ab 1.
2.Wurde Win7 auf eine unpartitionierte Disk installiert?
Wenn ja dann liegt das Bootgedöns von Win7 auf einer seperaten Partition.

Wenn Dualnoot dann mit EasyBcd! Vorteil Linux kann jederzeit von der Disk glöscht werden ohne das es weh tut und man/frau hinterher mit fixboot/bootrec rumfummeln muss.

Gruß aus L.E.
Uwe

[christian]

Hallo Uwe,

Ich denke, es war Grub2, da er mit der aktuellen Fedora 14-DVD installiert wurde. Die Tabelle mit "fdisk -l" beginnt mit "/dev/sda1"

Zu deiner 2. Frage kann ich leider nichts Verbindliches sagen, da Win 7 vorinstalliert war. Eine frühere Debian-Installation hat wie gesagt eine Partition irrtümlich gelöscht (und evtl. auch eine versteckte, was ich nicht mehr nachvollziehen kann). Dennoch ließ sich Win 7 booten, so dass die Festplatte vermutlich partitioniert war.

Beide Probleme, also das Löschen der Pertition bei der Debian-Installation als auch das Windows-Bootproblem, traten bei meinem alten Reserve-Laptop mit Windows Vista nicht auf, obwohl ich peinlich genau darauf achtete, bei beiden exakt die gleichen Arbeitsschritte auszuführen.

Was meinst du, kann das Problem durch einfaches Editieren der im Eingangs-Thread geposteten Tabellen behoben werden? Ich habe schon oft gehört, dass es damit gehen soll.

Viele Grüße,
Christian

[just4uk]

OK vorinstalliertes Win7 heisst Du hast keine Win7 CD/DvD?
Dann würde ich zu allererst Win7 booten und sofort (am besten noch bevor Windos zu booten beginnt) auf der (glaube) F8 rumhämmern bis die Auswahl zum Reparaturmenü kommt.
Dann die Reparaturconsole (Achtung dauert laaaaang) starten und mit bootrec.exe /fixmbr und /fixboot den alten MBR herstellen und Win7 bootfähig machen!
Wenn das erledigt ist und erfolgreich war hast Du zwei Möglichkeiten:
1. Von der Fedora CD ein Rescuesystem booten und den Grub(2) auf die Partition installieren auf der Fedora installiert ist, es sei den Fedora liegt auf einer seperaten Platte dann dort hin. Bei Dir wäre es die sda3, dort legt Fedora (korrigiert mich sollte es flasch sein) sein /boot hin.
2. Fedora neu installieren und Grub(2) .............nach siehe 1 installieren!
Dann besorg Dir EasyBcd unter Win7 installieren und den Steps auf der Homepage folgen, allerdings (was jetzt kommt liest sich komsich aber wenn Du es siehst wird es Dir klar) im Menü "Add new Entry". Linux/BSD auswählen als Type NICHT "Grub(Legacy)" sondern "Grub 2"!!!!
Dann wird darunter das Devices ausgegraut und dort steht dann "(Automatically configured)".
Und man/frau glaubt es kaum es funktioniert wirklich!! Egal wo Dein Grub liegt (MBR dritte Platte, 7 Partition auf der 2. Disk) er findet alles!
Dann nochmal reboot und du kannst ganz schnieke mit dem Win7 Bootloader den Grub starten und von dort Fedora!

Gruß aus L.E.
Uwe

P.S.: Ich hab mir das Setup gerade nochmal angeschaut, Du könntest in der grub.cfg die Win Partition mal auf (hd0,2) ändern. Obs hilft weis ich nicht aber weh tuts keinem. Die sda1 mit 400MB erscheint mir als Bootdevice für Win7 etwas zu groß! Ist da was drin?

[christian]

Hallo Uwe,

vielen Dank für die ausführliche Antwort! Die Win 7-DVD habe ich, die liegt bei mir im CD-Schrank. Es ist jedoch eine Wiederherstellungs-CD des Herstellers, die den Auslieferungszustand wiederherstellt, also keine "klassische" Win 7-DVD, die man erwirbt, wenn man Win 7 im Laden ekauft.

Ob in der sda1 etwas drin ist, weiss ich nicht auswendig, das müsste ich überprüfen, wenn ich wieder zu hause bin.

Windows zuerst booten, wie du geschrieben hast, geht leider nicht: Beim Start des Rechners kommt zuerst "Fedora will boot in 5, 4, 3... Seconds, press Enter for other." Dann kommt Grub bzw. Grub2 mit den Einträgen für Fedora und Win 7 (hier als "Other" bezeichnet). Müssen die Befehle /fixmbr und /fixboot nacheinander ausgeführt oder als eine Befehlszeile nebeneinander eingegeben werden (evtl. eine dumme Frage, das habe ich noch nie gemacht)?

Viele Grüße,
Christian

[just4uk]

Hi Christian,
dann lass die DvD mal wo sie ist.
Wenn Grub wieder die Zeile bringt "Fedora will boot in......" dann Leertaste drücken!
So jetzt solltest Du mit der Taste "e" in die Grubconsole kommen. Das tut nicht weh und da passiert auch nix.
Versuche hier mal folgende Kommandos
root (hd0,2)
chainloader +1
bootIch hoffe das stimmt so, ich hatte nie das Vergnügen Win so booten zu müssen!
Sollte das funktionieren und Windows startet dann gleich mal EasyBcd installieren und den Eintrag ins Bootmenü vornehmen, siehe #6!
Dann reboot und Fedora booten lassen.
Jetzt kommt das nächste Halbwissen meinerseits!!
So ich es richtig weis wird bei Fedora /boot auf eine seperate Partition gelegt. Auf diese Partition muss jetzt Grub installiert werden.
grub-install /dev/sdxyWenn ich das richtig interpretiere ist das bei Dir /dev/sda3!
So jetzt das Finale, rebooten nochmal den Start von Fedora abbrechen und Windows mit ...siehe oben.... starten und dann SOFORT F8 drücken dann sollte ein Bootmenü von Win7 erscheinen mit der Option "Computer reparieren" den auswählen und booten.
Dann kommt die Abfrage Tastatur Layout und Administrator Kennwort.
Anschliessend nächstes Menü hier "Eingabeauffordeung" auswählen.
In der DOS-Box folgende Kommandos eingeben
bootrec.exe /fixmbr
bootrec.exe /bootDas zweite ist evtl. unnötig aber wenn Du schon mal hier bist es schadet nicht!!
Wenn fertig reboot und Win7 sollte ohne Zicken sein Bootmenü präsentieren mit der Auswahl Win7 und Linux, beides mal testen!
Have fun

Gruß aus L.E.
Uwe

[naraesk]

Kleiner Einwurf: Fedora 14 verwendet standardmäßig nach wie vor Grub 1 (0.97-66).

[christian]

Hallo Uwe,

der von dir vorgeschlagene Versuch funktioniert leider nicht. Wenn ich root (hd0,2) chainloader +1 boot ausführe, wie du es geschrieben hast, wird nur Fedora gebootet. Ich konnte es auch nur in einer Reihe eingeben (wie macht man in dem Menü einen Zeilenumbruch?).

Aus einem komplett anderen Grund muss ich von Fedora zu Linux Mint wechseln. Kann das Problem, wenn Mint einen neuen Bootloader installiert behoben sein, oder würde ich es damit nur verschlimmern, so dass ich bis zur Behebung die derzeitige Konfiguration des Rechners beibehalten sollte?

Vielen Dank und viele Grüße,
Christian

[just4uk]

Hi Christian,
wenn dann Fedora startet hätte naraesk Recht und und es wird ab 0 gezählt!
Was aber wiederum bedeutet das der Eintrag in Deiner grub.cfg stimmen würde!
Der Umstieg auf LinuxMint ändert nichts an der Situation!
Versuche mal in der Grubconsole
root (hd0,0)
chainloader +1
bootbzw. Alternativ
rootnoverify (hd0,0)
chainloader +1
boot
Wenn das eine oder andere funktioniert weiter machen wie in #8 beschrieben.

Gruß aus L.E.
Uwe

[christian]

Hallo Uwe,

vielen Dank für den Tipp, das werde ich morgen ausprobieren, wenn ich den betroffenen PC wieder angeschlossen habe. Zwei Fragen habe ich vorweg noch offen:

Muss das nach Drücken der Leertaste in drei Zeilen geschrieben werden oder geht das auch in einer Zeile mit Leerzeichen (ich fand keine Option, Zeilenumbrüche zu machen)?

Kann oder muss das Problem auch durch Editieren der betreffenden Stellen der grub.conf (siehe Code in #1 oben) behoben werden? Da steht der Eintrag ja auch fehlerhaft drin.

Vielen Dank und viele Grüße,
Christian

[just4uk]

Hi Christian,
hatte ich vergessen, Zeilenumbruch einfach Return.
Sollte eine der beiden Varianten aus #11 Windows starten dann könntest Du natürlich auch den Eintrag im gruc.cfg dementsprechend abändern, würde helfen.
Aber du solltest dann IMMER daran denken! Bei Deiner nächsten Linuxinstallation anschliessend grub.cfg anpassen.
Ein Problem das dir IMMER bleibt: solltest Du mal Linux komplett loswerden wollen startet Win nicht mehr, kein Grub kein Start!

Gruß aus L.E.
Uwe

[christian]

Hallo Uwe,

vielen Dank für die Ergänzungen.

Der Zeilenumbruch mit Return funktioniert nicht, im Fenster "[Minimal BASH-like line...]" bewirkt ein Enter eine Bestätigung, und mit gedit kann ich als root die grub.conf nicht editieren. Mit welchem Programm kann ich die grub.conf editieren?

Gebe ich den von dir angegebenen Code in einer Zeile ein, kommt eine Fehlermeldung, dass das nicht gemountet werden kann.

Viele Grüße,
Christian

[just4uk]

Äh Moment ich glaube da gibt es ein Missverständniss!
Wenn du den Startvorgang von Fedora abbrichst und mit der Taste "c" in der Grubconsole bist kannst Du nix anders machen als ein installiertes OS booten!!
Also Du hast zwei Möglichkeiten:
1. In der Grubconsole versuchen Windows zu starten, dann den Windows MBR wiederherstellen und mit Hilfe von EasyBcd das Windowsbootmenü so verändern das Du mit Windows Linux booten kannst!
2. Fedora starten und die grub.cfg ändern damit Du mit Grub Windows starten kannst!
Allerdings würde ich an Deiner Stelle erstmal in der Grubconsole testen ob sich Windows generell starten läst.

Gruß aus L.E.
Uwe

[FM_81]

Wenn die Ausgabe vom Anfang noch stimmt liegt der Bootmeachnismus von Windows vermutlich auf '/dev/sda1'? Das schon mal 'aktiv' gesetzt'?
GRUB oder Artverwandtes brauchen das i.A. nicht, Windows meistens schon, und ich hoffe bei WIN7 ist das auch noch so?

MfG, FM_81

[christian]

Hallo an alle,

vielen Dank für eure Mühe!

@ FM_81:

Leider kommt dein Tipp etwas zu spät. Da bisher kein Tipp funktionierte und ich wegen meines Studienabschlusses kaum Zeit für lange Versuche mehr hatte, habe ich den PC mit der Recovery-CD gestern in den Auslieferungszustand zurück versetzt und komplett neu installiert (binnen sechs Stunden war das fertig). Da ich für meine Diplomarbeit dringsndst Photoshop benötige (mit Gimp bin ich noch nicht so fit) war das für mich die schnellste und zielführendste Lösung.

Vielen Dank und viele Grüße,
Christian