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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eigene Linux-DVD erstellen



MaZi
13.02.11, 11:59
Hallo Leute, ich habe da mal eine Frage:

Mein Ubuntu läuft nicht mehr so richtig gut. Im laufe der Zeit hat sich da so einiges an Müll angesammelt und einige Programme lassen sich nicht mehr starten. Darum möchte ich mein Ubuntu neu installieren.

Meine Frage: Kann ich mir eine eigene Ubuntu-DVD zusammen stellen ?? Ich möchte die DVD im Falle eines Crashes einfach ins Laufwerk legen und dann ist mein System wieder so wie vorher. Also mit allen Programmen und Einstellungen. Natürlich muss man dann die aktuellen Updates wieder neu einspielen.

Außerdem habe ich bis jetzt kein wirklich gutes und einfaches Tool gefunden um Backups auf meiner externe Platte zu sichern. Vielleicht könnt ihr mir da ein paar Empfehlungen geben. Danke :)

Dodobo.reloaded
13.02.11, 13:07
Hallo,

selbst recherchiert hast du aber nicht - solltest du aber vor dem Fragen. ;) Trotzdem ein paar Anmerkungen zu den Links:

http://wiki.ubuntuusers.de/UCK
Einfach und gut, Einstellungen aus /home musst du aber manuell kopieren, wie es dort beschrieben ist. Dabei wird eine vorhandene ISO-Datei (oder CD bzw. dessen ISO-Abbild) gebraucht. Desweiteren solltest du eine halbwegs aktuelle Version und Ubuntu verwenden, also nicht unbedingt ein zerschossenes, uraltes 8.04.

http://wiki.ubuntuusers.de/remastersys
Noch nicht ausprobiert, aber hat den Zweck, ein bereits installiertes System auf DVD zu "clonen" - Option mit oder ohne persönliche Daten. Also erst einrichten, dann so "sichern". Bei UCK (oben) genau anders herum: Erst DVD herrichten, dann damit installieren.

http://wiki.ubuntuusers.de/rsync#Grsync
Laut dem Bild eine sehr einfache Oberfläche.

http://wiki.ubuntuusers.de/BackInTime
Das rsync-Frontend (grafische Oberfläche) schlechthin, sehr bekannt, sehr beliebt.

Gruß, Dodo

gropiuskalle
13.02.11, 14:07
Wie wäre es denn mit folgender Lösung: nach der Installation (und vielleicht noch der Grundkonfiguration) mit →Clonezilla (http://de.wikipedia.org/wiki/Clonezilla) ein Image ziehen und dieses aufbewahren, das kannst Du dann gewissermaßen als snapshot in der Hinterhand halten. Oder halt überhaupt regelmäßig damit "Sicherungspunkte" erstellen. Eine Wiederherstellung mit Clonezilla dauert nur wenige Minuten, die Images lassen sich auch auf DVD (oder auch eine externe Festplatte) lagern.

Für backups, die /home betreffen, würde ich ebenfalls eine rsync-Lösung vorschlagen.

MaZi
13.02.11, 17:36
Also Clonezilla hört sich schon mal so ganz gut an. Aber man kann es wohl nur von der DVD starten. Ich dachte da mehr an Tools zum installieren. Und ist es auch für externe Platten kompatiebel ?? Ich kenne einige Windows-Tools die auch von CD starten aber kein USB unterstützen. Wie Ghost und Partitions-Magic oder die Tools von Steganos oder Ashampoo. Oder Acronis um mal einige zu nennen.

Die anderen Tools muss ich mir auch noch angucken. Aber was man so liest hört sich gut an.:)

gropiuskalle
13.02.11, 17:48
Naja, wenn man die Systempartition klont, sollte es sogar ein live-System sein. Ansonsten kann der Zugriff kritische Folgen haben bzw. ein unbrauchbares Image ergeben.

Clonezilla kann Images ohne Probleme auf externe Medien oder was auch immer speichern.

MaZi
13.02.11, 17:54
Ok, danke erstmal bis hier hin :-) Ich werde bestimmt später noch ein paar Fragen an euch haben :-)

stefan.becker
13.02.11, 18:08
Bei der Gparted CD ist Clonezilla dabei. Klasse Tool für Images wie gesagt. Kann problemlos auch Windows Partitionen sichern, auf USB extern oder auf ein NAS.

MaZi
13.02.11, 18:13
Und wenn ich eine Sicherung auf meine Platte gespeichert habe und möchte nachträglich nochmals eine Sicherung machen, weden dann nur die Dateien neu gespeichert die hinzugekommen sind oder wird die ganze Sicherung neu durchgeführt ?? Ich glaube das nennt man dann "parzielle Sicherung" oder ??

stefan.becker
13.02.11, 18:27
http://clonezilla.org/

Nein, das geht nicht. Siehe "Limitations".

MaZi
13.02.11, 18:34
Das heist also es können nachträglich an der Sicherung keine Veränderungen mehr vorgenommen werden ??

stefan.becker
13.02.11, 18:37
Ja, sonst würde es ja gehen?!

MaZi
13.02.11, 18:58
Ok, schade. Wie lange braucht man ca. für eine Sicherung vom System ?? Also ohne Bilder, Videos, Musik usw.

stefan.becker
13.02.11, 19:24
Ungefähr so lange wie der Weg zur Arbeit :)

MaZi
13.02.11, 19:34
Achso, sorry, ich habe vergessen zu sagen das mein System ca. 10 GB groß ist inklusiver aller Programme.

stefan.becker
13.02.11, 19:42
OK. Ich hatte vor kurzem einen Laptop auf eine externe USB2-Platte gesichert.

30 GB Platte, 30 Min, also bei dir dann ca. 10 Minuten in dieser Konstellation.

gropiuskalle
13.02.11, 19:48
Noch ein Beispiel aus der Praxis: /-Partition von 15GB, zu 75% belegt, das ganze wird auf etwa 5GB komprimiert und dauert rund 5 Minuten (stefan.beckers Arbeitsplatz scheint also gleich um die Ecke zu sein).

Hängt natürlich auch von der Hardware ab; meine Zahlen beziehen sich auf einen eher mittelprächtigen Athlon 64 X2 3600+ mit 2GHz, ich verwende die 64bit-Version von Clonezilla, die mit mehreren Kernen arbeiten kann.

Eine Rücksicherung geht sogar noch fixer. Der Zeitaufwand ist also durchaus im akzeptablen Rahmen.

MaZi
13.02.11, 19:55
Ok, also wir reden hier über eine normale USB 2.0 Festplatte. 10 Minuten für 10 GB ist ja ziemlich flott. Ich hab es mir langsamer vorgestellt.

stefan.becker
13.02.11, 19:59
Und in einer virtuellem Maschine kann man auch ganz hervorragend testen, ob es geklappt hat.

VBOX, leeren Gast anlegen mit ner Platte der Größe des Originals. Booten mit Gparted, die externe Platte per USB 2 einbinden und dann das gesicherte Image recovern.

Ist ne feine Sache so.

gropiuskalle
13.02.11, 20:00
Ja, Clonezilla ist wirklich recht flott. Ich habe früher mit Acronis TrueImage gearbeitet, was irgendwann zu einem Vermeidungsverhalten geführt hat, weil das jedes mal ewig dauerte. Und auch hinsichtlich der Zuverlässigkeit ist Clonezilla wirklich ein prima tool, zudem gut dokumentiert und mit leicht zu bedienender ncurses-Oberfläche ausgestattet. Man muss allerdings (wie bei allen Anwendungen dieser Art) wissen, was man tut, deshalb sollte man sich die Doku oder eines der zahlreichen im Netz herumschwirrenden HowTos näher ansehen - auch hier liegt der Zeitaufwand aber im bescheidenen Rahmen.

stefan.becker
13.02.11, 20:04
Ich habe nichts gelesen dazu.

Aber um nichts kaputt zu machen, habe ich erst mal das ganze mit einer virtuellen Maschine ausprobiert. Das war sehr hilfreich.

Hierbei habe ich natürlich auch ein leeres Image auf den Gast recovert. Im Ernstfall wäre dann die Platte leer gewesen.

gropiuskalle
13.02.11, 20:19
Ich habe nichts gelesen dazu.

Ist auch nicht absolut obligat, sofern man etwas Englisch kann (ein kleines Manko von CZ: es hat keine deutsche Lokalisation), denn die Oberfläche kommentiert die einzelnen Schritte ausreichend. Man sollte Quelle und Ziel nicht verwechseln, dann haut das schon hin. Manchen fällt die erste Nutzung halt leichter, wenn man die typischen Schritte erst mal vorgeführt bekommt.

MaZi
13.02.11, 20:20
Aber das man bestehenden Backups nicht ergänzen kann ist echt doof.

stefan.becker
13.02.11, 20:23
Nun ja, bei 10 GB sollte das doch bei heutigen Plattengrößen kein Problem sein.

Und die 10 min kannst du mit Kaffee nutzen.

gropiuskalle
13.02.11, 20:27
Es ist ohnehin sinnvoll, mehrere Sicherungspunkte in der Hinterhand zu haben, falls die letzte Sicherung nicht kooperieren will.

nopes
13.02.11, 20:30
nunja, da du ja ein Desktopler bist, schau dir mal das an http://qtdtools.doering-thomas.de/page.php?seite=0&sub=0

Ist sehr einfach und hat den vorteil, das du die Daten direkt einsehen kannst, da es nur ein GUI für rsync ist, wäre dann natürlich nur eine Ergänzung zum Clone...

Jedenfalls eine simple Lösung, die Daten auf dem Backup-Medium trotzdem überall zugreifbar macht und auch ganz leicht aktualisiert werden kann.

Betonung simpel, die Software ist einfach, entpacken, ausführbar machen fertig, für private Zwecke gar nicht mal schlecht...

Dodobo.reloaded
13.02.11, 22:54
Aber das man bestehenden Backups nicht ergänzen kann ist echt doof.
Das geht eher mit rsnapshot, rsnyc bzw. dem grafischen rsync-Tool BackInTime. Aber es is trotzdem gut, ein Image zu haben. Und bei 10 GB ja gar nicht des Nachdenkens wert. :)

gropiuskalle
13.02.11, 23:22
Und wie gesagt: das sichern einer /-Partition im laufenden Betrieb hat seine Fallen. rsync und Co. würde ich eher für die /home-Partition anwenden (Configs, Daten etc.), für / bieten sich meiner Erfahrung nach eher Image-Lösungen an, die man live startet.