PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Buchhaltung für Windows



gropiuskalle
24.01.11, 15:03
Ich verwalte seit rund zwei Jahren die Buchhaltung in einem gemeinnützigen Verein. Zum Jahreswechsel würde ich gerne das dafür verwendete Programm gegen ein etwas aktuelleres austauschen - bislang verwende ich dafür 'B3', eine DOS-Anwendung, die ungelogen über 15 Jahre auf den Buckel hat und der es an heute selbstverständlichen features mangelt (damit ist nicht mal eine aufrückende Korrektur möglich, grm...).

Unsere Anforderungen sind dabei "most basic": freie Erstellung von Konten und Unterkonten, Darstellung einzelner Ressorts, ein ordentlicher Filter, getrennte Aufstellung von Salden, das war es eigentlich schon. Nichts herausragendes.

Da unsere IT-Abteilung z.T. aus ziemlichen Gurken besteht, wäre eine Anwendung schön, die nicht zu sehr an den Ressourcen zerrt (Rechner sind etwa sechs Jahre alt).

Da ich vor habe, die Rechner auf lange Sicht auf dualbootende Linux / Windows-Systeme umzubiegen, wäre eine plattformunabhängige Lösung fein - ist aber kein Muss. Unabdingbar ist jedoch ein kostenloses Programm. open source wäre cool, aber auch das ist eher nebensächlich.

Ich habe schon ein wenig gegoogelt, aber die Windows-Dinger, über die ich stolpere, sind immer derart reißerisch dargestellt, dass ich sie nicht ordentlich zu beurteilen vermag. Ich würde mich freuen, wenn mir jemand ein paar Anwendungen empfehlen könnte.

muell200
24.01.11, 15:08
Da ich vor habe, die Rechner auf lange Sicht auf dualbootende Linux / Windows-Systeme umzubiegen, wäre eine plattformunabhängige Lösung fein - ist aber kein Muss. Unabdingbar ist jedoch ein kostenloses Programm. open source wäre cool, aber auch das ist eher nebensächlich.


sorry ich habe von buchhaltung keinen plan.

kennst du lx-office
- rechnungsverwaltung,...

ist das ein buchhaltungssoftwate?
oder ist das was anderes...

gropiuskalle
24.01.11, 15:21
Ja, so was in der Art. LX-Office hat aber (auf den ersten Blick) ein ziemlich konfuses Interface - zumal es sich bei uns nicht um eine Firma, sondern einen Verein handelt. Der Schwerpunkt von LX-Office scheint mir eher bei der betrieblichen Buchhaltung (also der Verwaltung von Rechnungen) zu liegen. Zudem ist das ein Java-Proggie... wie gesagt, die Hardware-Ressourcen sind hier begrenzt (liebe Java-Fans, bitte nicht steinigen!).

Ist aber nur mein erster Eindruck, ich schau mir das nochmal genauer an.

kreol
24.01.11, 17:09
...zumal es sich bei uns nicht um eine Firma, sondern einen Verein handelt... Für den Haus-/Vereinsgebrauch könnte gnucash (http://www.gnucash.org/) etwas sein. Gibts für Linux, Windows und Mac.


Kreol

gropiuskalle
24.01.11, 17:51
GnuCash sieht gut aus - zumal die Oberfläche sehr aufgeräumt und gut anpassbar ist. Von GC hatte ich zwar schon gehört, wusste aber nicht, dass es auch Win-Versionen gibt. Danke für den Fingerzeig, kreol!

Ich teste das in den nächsten Tagen mal ein wenig, muss mich erst mal reinfuchsen - falls jemand noch Empfehlungen hat (auch Windows-only): immer ran damit!

Newbie314
24.01.11, 18:44
Hi Kalle !

Schreibe doch mal auf was du benötigst...

Vor ein paar Jahren hatten wir in dem Verein in dem ich aktiv bin das gleiche Problem. Ich bin damals zu unserem Kassierer, habe beobachtet was er mit diesem Uralt-Dos Programm so tut (es lief wirklich per Diskette auf einem Dos 3.5 Laptop.. 2007(!)) und habe dann eine Anforderungsliste erstellt:

- Was muss das Programm können ?
- Was sollte das Programm wenn irgend möglich können ?
- Was wären tolle Eigenschaften ?

Mit dieser Liste ergab sich dass ein modernes Finanzverwaltungsprogramm problemlos ausreicht.. wir haben ihm damals "Wiso Mein Geld" verpasst. Ist soweit ich informiert bin heute noch in Betrieb.


Einen Kollegen der in einem Verein Kassierer ist habe ich gefragt was er verwendet: er hat sich ein Excel Spreadsheet aufgebaut das alles enthält was er benötigt.

Sollte es bei dir auf ein Finanzverwaltungsprogramm hinauslaufen solltest du dir außer Gnucash auch Moneyplex mal ansehen. Ist allerdings kein Open Source, wird aber unter Windows und Linux angeboten.. ich verwende es mittlerweile für meine Finanzen und bin sehr zufrieden. In der Profiversion kann es sogar Lastschriften verwalten (Mitgliedsbeiträge...).

gropiuskalle
24.01.11, 19:43
Also, unsere Finanzierungsstruktur ist etwas unübersichtlich, weil wir einerseits viele unterschiedliche Geldgeber haben (Bezirksamt Jugend, paritätischer Wohlfahrtsverband, Mitgliedsbeiträge, Spenden...), andererseits auch viele Projekte. Die regelmäßigen Einnahmen unserer Sponsoren werden vereinstypisch als "Zuwendungen" verbucht, für alle anderen Einnahmen bestehen entsprechende Unterkonten (beispielsweise "Vereinskasse" → "Einnahmen" → "Mitgliedsbeiträge"), diese müssen sich auch im laufenden Jahr neu anlegen lassen, um z.B. auch unvorhergesehene Einnahmen und Ausgaben einpflegen zu können.

Im Falle der Zuwendungen müssen genaue Aufschlüsselungen möglich sein, da diese natürlich stark zweckgebunden sind. Der Paritätische Wohlfahrtsverband stellt uns antragsgemäß meinetwegen 300.000€ für Personalkosten pro Jahr zur Verfügung, diese werden pro Monat z.B. in einem Unterkonto "DPW" → "PK" verwaltet, und zwar nochmals unterteilt in Krankenkassenbeiträge, Gehälter, Lohnsteuer, Aufwandsentschädigungen für ehrenamtliche Mitarbeiter etc., und *das wiederum* gegebenenfalls unterteilt auf die einzelnen Mitarbeiter - das muss so sein, da wir dies einmal pro Quartal zur Überprüfung (und zu unserer eigenen Übersicht) nachweisen müssen. Hinzu kommt, dass z.T. eine Kofinanzierung besteht; die Gehälter werden z.B. je nach Projekt z.T. vom Bezirksamt und z.T vom DPW getragen - auch dies muss ggf. aufschlüsselbar sein.

Des weiteren haben wir eine hausinterne Barkasse - z.B. vermieten wir unsere Räume zeitweilig an extern verwaltete Projekte, die dafür anfallende Raummiete wird teilweise überwiesen, teilweise aber einfach Bar gegen Quittung bei uns im Büro beglichen.

Wirklich wichtig ist im Grunde nur, dass wir von allen Konten und Unterkonten a) Salden erstellen und b) einen ggf. nach einzelnen Ressorts aufgeteilten Gesamtüberblick über alle getätigten Buchungen darstellen lassen können - um Tippfehler, Fehlbuchungen etc. aufzuspüren, ist ein guter Filter obligat, der nach wirklich allen Parametern (Buchungs-Nr., Datum, Unterkonto, Betrag etc.) fahnden kann (das gefällt mir bei GnuCash z.B. ganz gut).

Ich habe unsere Buchhaltung hier wohlgemerkt stark vereinfacht dargestellt, ich denke aber, man bekommt in etwa ein Idee, wie das aussieht. *Eigentlich* sind die Anforderungen an eine Buchungssoftware recht gering (wie gesagt, bislang ging es mit einem ollen DOS-Proggie), aber eine gute Aufschlüsselung der Transaktionen ist ziemlich wichtig.

Der Grund, weshalb ich vom im ersten Beitrag genannten 'B3' (so heißt das eigentlich) endlich weg will ist, dass es unglaublich unflexibel ist. Hat man z.B. nach 30 eingepflegten Buchungen festgestellt, dass einem eine Quittung durch die Lappen gegangen ist, kann man diese nicht einfach nachtragen und darauf setzen, dass diese gemäß ihres Datums verbucht wird, sondern muss tatsächlich alle danach kommenden Buchungen einzeln korrigieren, wofür man nicht die dafür zuständigen Masken verwenden kann, sondern nur den sog. "Expertenmodus", der eigentlich ein Deppenmodus ist, wo man Zeile für Zeile jede einzelne Buchung per Hand aufrücken muss - das ist echt was für Masochisten. Da wir in unserem Haus mitunter Gäste älteren Semesters haben, die schreiend durch die Gegend rennende Buchhalter nicht so recht einzuordnen wissen, will ich da endlich mal eine Alternative ausprobieren.

Die eigentlichen Überweisungen sind aber davon abgekoppelt, das erledigt eine recht zuverlässig arbeitende Software unserer Bank, die auf freie Träger wie uns spezialisiert ist. Ich verwalte also nur die Buchungsbelege.

Newbie314
24.01.11, 20:15
Klingt kompliziert.

Ich glaube ein Spreadsheet wäre da suboptimal. Unter Moneyplex kannst du dir dazu mal die "Kategorien" mit "Unterkategorien" ansehen. So richtig Zeitsparend wird das aber nur wenn es per HBCI auf Eure Konten zugreift...

Es kann Lastschriftabbuchungen kontrollieren und nach Filter Regeln Zu / Abbuchungen den Kategorien / Unterkategorien automatisch zuordnen...

Zusätzlich gibt es noch einen ganzen Stall voller Vereinsverwaltungssoftware. Das was ich gesehen hatte hat mich aber nicht wirklich überzeugt weil es grundsätzlich eine Art Mix aus Banksoftware und Textverarbeitung war. Ich glaube dass dedizierte Programme ihre jeweilige Aufgabe in der Regel doch besser bewältigen als wenn irgendeine Softwareschmiede meint sie müsse eine Textverarbeitung nachprogrammieren und irgendwie mit einer Finanzverwaltungssoftware koppeln...

gropiuskalle
24.01.11, 20:36
Klingt kompliziert.

Ist es vielleicht, aber da ich das mittlerweile schon länger mache, kann ich damit recht souverän umgehen. Die eigentlichen Operationen während der "Verbuchhaltung" sind ja immer die gleichen, und auch Sonderfälle (Fehlbuchungen, falsche Zuordnungen, Umbuchungen etc.) bekomme ich gebacken.

Excel-Tabellen oder dergleichen schließen sich aber aus. Diese legen wir am Jahresende für einige Unterkonten an, und da werde ich schon bekloppt von.

Über die von Dir beschriebenen Mixturen bin ich auch schon gestolpert - es ist mir ein Rätsel, wie man damit eine saubere Buchhaltung zusammenkleben soll...

Okay, Moneypley, GnuCash und ggf. LX-Office, das sind ja schon mal drei heiße Kandidaten. Ich bespreche das im Laufe der Woche mal mit unserer Geschäftsführerin (die muss im Zweifelsfalle nämlich auch in der Lage sein, damit umzugehen) und teste die drei zwischenzeitlich mal.

Bis dahin herzlichen Dank!

Feedback folgt.

Newbie314
24.01.11, 21:04
Bei Moneyplex benötigst du evtl. eine Kaufversion um die Dinge zu testen die du benötigst.. in dem Falle am besten Matrica per Mail kontaktieren, vielleicht leihen sie dir eine Lizenz für begrenzte Zeit aus...

gropiuskalle
24.01.11, 21:09
Ah, okay. Danke für den Bonustipp! :)

Juergen2005
24.01.11, 21:43
N'abend,

Ich habe gerade dieses gefunden:

http://arcad2.de/lxfibu_c1_download.php

Vielleicht ist das etwas interessantes für euch. Die reguläre Version erscheint mir sehr umfangreich und die möglichen Einschränkungen der C1-Version sind mir auf der Internetseite nicht ersichtlich geworden.

Jürgen

Newbie314
24.01.11, 21:51
Tjjjaaa.. ein Software-Systemhaus bei dem die Startseite der Homepage nur mit Javascript funktioniert.. und das nichtmal richtig...

Nennen wir das mal Antiwerbung ...

kelups
18.02.11, 18:46
Ich mache selbst die Buchhaltung für einen Dachverband mit Vereinen als Mitglieder, ebenso für eine kleine GmbH.
Mein Programm ist Banana6 (http://www.banana.ch/cms/de/home), sehr preisgünstig, erlaubt unbegrenzte Anzahl von Mandanten. Es ist doppelte Buchhaltung verfügbar, spezifisch für Verein oder kleine Firmen. Man kann eine Testversion herunterladen und für ein gewisse Zeit ausprobieren.
Kurt

Newbie314
18.02.11, 19:19
Mannomann.. hättest du mir das nicht vor 5 Jahren empfehlen können ? Da habe ich genau so etwas gesucht.... jetzt der Verein in dem ich aktiv bin halt mit der Wiso Software ... das was du da postest ist nicht nur billiger sondern klingt erheblich besser...