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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Umstieg auf neuere Linux-Version (Frage zum Backup)



TEXer
21.01.11, 20:07
Liebe Linux-Gemeinde,

ich nutze Linux zwar schon seit Jahren, bin aber über den Stand eines Anfängers nie so richtig hinausgekommen, da ich nur als Anwender tätig bin, mich jedoch nicht näher mit den Eigenarten des Systems befasst habe (Schande auf mein Haupt...).
Nachdem ich mit SuSE 8.2 und 10.3 jeweils sehr lange glücklich war, möchte ich nun im März auf die dann erscheinende Version 11.4 umsteigen. Inzwischen jedoch hat sich auf meiner Festplatte einiges angesammelt, was unbedingt mit "umziehen" muss: Bilder, Texte, E-Mails, Bookmarks, etc.
Meinen Home-Ordner einfach auf eine externe Festplatte zu kopieren funktioniert irgendwie nicht, weil er bei ganz vielen Dateinamen herummeckert, dass er das nicht schreiben könnte. Offensichtlich geht "reines kopieren" nicht; ich bräuchte wohl eine Backup-Software?
Ich habe ein wenig gesucht und gesehen, dass es für solche Zwecke Programme wie CryptBackup gibt, das momentan in der Version 10.08.25 vorliegt. Wäre das die richtige Wahl für mein Anliegen? Oder wie würdet ihr vorgehen bzw. wie geht ihr bei einem Umstieg vor?

Bin für jeden Tipp dankbar, der mir die Angst vor einem Datenverlust im Zusammenhang mit dem geplanten Umstieg etwas raubt.

Herzliche Grüße...

naraesk
21.01.11, 20:15
Also eigentlich sollte das direkte kopieren deines home-Verzeichnisses für diesen Fall genügen. Aber die Frage ist, wohin hast du denn versucht zu kopieren? Ich vermute, dass die externe Festplatte (oder was auch immer du verwendet hast) ein Windows-Dateisystem (Fat oder NTFS) besitzt und daher mit einigem Namen nicht klarkommt. Die Zielplatte sollte mit ext3 oder ext4 formatiert werden, dann wirst du deinen home-Ordner auch kopieren können. Also erst einmal das Zieldateisystem prüfen und hier posten bitte!

Übrigens: Wenn du so große Angst vor einem Datenverlust hast, solltest du regelmäßig ein Backup machen.Eine Festplatte kann jederzeit kaputt gehen …

TEXer
21.01.11, 20:16
Die Zielplatte sollte mit ext3 oder ext4 formatiert werden, dann wirst du deinen home-Ordner auch kopieren können. Also erst einmal das Zieldateisystem prüfen und hier posten bitte!

Ah, danke für den Tipp! Wie macht man sowas?



Übrigens: Wenn du so große Angst vor einem Datenverlust hast, solltest du regelmäßig ein Backup machen.Eine Festplatte kann jederzeit kaputt gehen …
Ich brenne die wichtigsten Daten monatlich auf DVD, aber die Bilder-Ordner sind inzwischen zu groß dafür... Daher die externe Festplatte.

naraesk
21.01.11, 20:26
Anleitung: http://wiki.ubuntuusers.de/Formatieren

kreol
21.01.11, 21:50
Wenn Du /home komplett umziehst dürfte es bei dem Versionssprung zu Ärger mit einigen Apps führen. Also lass die verdeckten Dateien (beginnen mit einem Punkt im Namen) lieber weg, wenn Du eh neu aufsetzt ist das auch kein Fehler.

Ausnahme: Bookmarks im Browser und E-Mails. Da sollte man schon näher nachsehen.

Definiere "herummeckert...weil er nicht schreiben könne" beim Kopieren der Dateien. Fehlen Rechte auf dem Zielverzeichnis? Oder können bloss Dateiattribute nicht mitgesichert werden? (Das würde für fat32/ntfs sprechen).

Beschreibe Dein System und Dein Vorhaben auch sonst ein wenig genauer. Welche Platten/Partitionen hast Du zur Verfügung? Wird es ein update des bestehenden Systems (nicht zu empfehlen) oder eine Neuinstallation? Wo hast Du überall Daten verteilt, ausser auf /home?

Welche Platten/Partitionen verfügbar sind verrät in der Konsole ein als root ausgeführtes
fdisk -l <-- kleines L, kein grosses iDie Ausgabe von
cat /etc/fstabist auch hilfreich. Root wirst Du mit
su -und dem Passwort (wird bei der Eingabe nicht angezeigt).

Bitte poste den Befehl und die Ausgabe hierher und verwende dabei die code-Tags aus meiner Signatur.

Und bevor Du irgendwas formatierst: Stell sicher, dass Du die Daten, die auf der Partition sind nicht mehr brauchst.

Kopiertools sind zu 99.999% unnötig, wenn das Umfeld stimmt.


Kreol

P.S.
Bitte schicke auch gleich die Ausgabe von
df -hhierher. Es sei vorsorglich nochmal an die code-Tags aus meiner Sig erinnert.

P.P.S.
Ich habe mir erlaubt, Deinen Doppelpost von 21.12h hierher umzuleiten.

wicking
12.02.11, 21:38
Welche Platten/Partitionen verfügbar sind verrät in der Konsole ein als root ausgeführtes
fdisk -l <-- kleines L, kein grosses i
Oder als „normaler“ Benutzer einfach
cat /proc/partitions eingeben, dann weiß man’s auch.

Festplatten partitionieren (einteilen) und mit einem Dateisystem formatieren kann man grafisch sehr schön mit gparted.

Kopieren würde ich mit
rsync -aP /home/benutzername/ /media/zieldatenträger/benutzername/ wobei „benutzername“ durch Deinen Benutzername auf Deinem System, und „zieldatenträger“ durch den Verzeichnisnamen, an dem Deine externe Festplatte eingehängt ist, zu ersetzen ist.

rsync hat die Vorteile, dass man abgebrochene Kopiervorgänge mit dem gleichen Befehl wieder fortsetzen kann und dass man eine Fortschrittsanzeige zu sehen bekommt.

gropiuskalle
13.02.11, 02:05
Zu ergänzen sei noch, dass man in der Regel /home ja als eigene Partition angelegt hat, was den großen Vorteil hat, dass man bei einer Neuinstallation anweisen kann, dass diese eben nicht formatiert werden soll, dann bleiben die user-Konfigurationen (und natürlich die Daten) erhalten.

Trotzdem spricht natürlich nichts gegen ein backup vor der Neuinstallation, ganz im Gegenteil.


Wenn Du /home komplett umziehst dürfte es bei dem Versionssprung zu Ärger mit einigen Apps führen. Also lass die verdeckten Dateien (beginnen mit einem Punkt im Namen) lieber weg, wenn Du eh neu aufsetzt ist das auch kein Fehler.

Sehe ich nicht so. Ich schleppe mein /home seit SuSE 10.0 (also seit rund fünf Jahren) von SuSE zu SuSE, und das ging immer glatt. Am ehesten könnte es noch bei KDE3→KDE4 knirschen, jedoch nicht bei SuSE, da dort die Konfigurationsverzeichnisse in ~/.kde und ~/.kde4 aufgeteilt sind. Im Einzelfall kann es vielleicht mal Probleme geben (wie gesagt: die Erfahrung habe ich noch nicht gemacht), aber dann kann man die entsprechenden Config-Dateien ja immer noch löschen. Ich halte den Rat, auf die versteckten Dateien von vornherein zu verzichten, für übertrieben. Immerhin sind da ja auch so was wie Bookmarks, Mails und dergleichen dabei.

kreol
13.02.11, 10:59
...
Sehe ich nicht so. Ich schleppe mein /home seit SuSE 10.0 (also seit rund fünf Jahren) von SuSE zu SuSE, und das ging immer glatt. Am ehesten könnte es noch bei KDE3→KDE4 knirschen, jedoch nicht bei SuSE, da dort die Konfigurationsverzeichnisse in ~/.kde und ~/.kde4 aufgeteilt sind. Im Einzelfall kann es vielleicht mal Probleme geben (wie gesagt: die Erfahrung habe ich noch nicht gemacht), aber dann kann man die entsprechenden Config-Dateien ja immer noch löschen. Ich halte den Rat, auf die versteckten Dateien von vornherein zu verzichten, für übertrieben. Immerhin sind da ja auch so was wie Bookmarks, Mails und dergleichen dabei.k, war missverständlich. Wegsichern würde ich sie auch (genauso wie /etc u.a.), aber dann nicht sofort bei einer Neuinstallation als /home einbinden. Grund siehe oben: Manche apps mögen das nicht. Beispiel Mail: Was in 9.0 noch in ~/Mail lag ist seit einiger Zeit in ~/.kde(4)/share/apps/kmail/ zu finden.

Die Syntax der configs ändert sich auch zuweilen. Insbesondere bei grösseren Versionssprüngen (wie hier angedacht) kann man fast davon ausgehen, dass die ein oder andere App eine config von vor Jahren nicht mehr mag oder nicht mehr damit umgehen kann. Man denke an Xorg...

Innerhalb einer Distri mag das der updater richten, aber dem scheint selbst Novell nicht zu trauen. Updates werden dort nur von minor-release zur anderen empfohlen, keinesfalls von 10.3 auf 11.4.

Kreol

gropiuskalle
13.02.11, 13:50
Diese Empfehlung betrifft die Systempartition, nicht die Configs - aber wie dem auch sei: dir großen Sprünge innerhalb der Anwendungen können eventuell wirklich kritisch werden, ich habe ja relativ kleine Schritte gemacht (jeweils zur nächsten Version, abgesehen von der 11.1 und der aktuellen 11.3).

Die xorg-configs liegen allerdings eh nicht in /home. :)

marce
13.02.11, 19:07
Die xorg-configs liegen allerdings eh nicht in /home. :)


When the Xorg server is started by the "root" user, the config file search locations are as follows:


<cmdline>
/etc/X11/<cmdline>
/tmp/Xorg-KEM/etc/X11/<cmdline>
$XORGCONFIG
/etc/X11/$XORGCONFIG
/tmp/Xorg-KEM/etc/X11/$XORGCONFIG
$HOME/xorg.conf
/etc/X11/xorg.conf-4
/etc/X11/xorg.conf
/etc/xorg.conf
/tmp/Xorg-KEM/etc/X11/xorg.conf.<hostname>
/tmp/Xorg-KEM/etc/X11/xorg.conf-4
/tmp/Xorg-KEM/etc/X11/xorg.conf
/tmp/Xorg-KEM/lib/X11/xorg.conf.<hostname>
/tmp/Xorg-KEM/lib/X11/xorg.conf-4
/tmp/Xorg-KEM/lib/X11/xorg.conf

kann also durchaus sein...

gropiuskalle
13.02.11, 19:37
Uff... das ist aber nun wirklich *sehr* theoretisch, nicht wahr? :)

marce
13.02.11, 20:09
naja, personalsierte xorg-Einstellungen sind auf Multiuser-Systemen an sich nichts ungewöhnliches. In Home-Bereich ok, da wird das wohl eher selten vorgefunden (es gibt ja oftmals gerade einen User). Aber - im "Poolbereich" sah ich das schon öfters...

gropiuskalle
13.02.11, 20:24
Insofern also zumindest eine sinnvolle Ergänzung der hier ausgeführten Darstellung der Sachlage, ja.

TEXer
12.03.11, 11:08
Es hat übrigens dank eurer Tipps alles super geklappt. Das meiste funktioniert schon wieder so, wie vor der Neuinstallation. Meine Daten sind auch alle noch da. Die Mails im Prinzip auch. Drucker geht noch nicht, aber das wird schon...
Vielen Dank nochmal für die hilfreichen Ratschläge!