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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verzeichnisse ketten



kaptn
07.01.11, 11:55
Hallo Experten,
weiß jemand, ob es unter Linux möglich ist, Verzeichnisse zu ketten? Ich konnte dies am Großrechner unter TSO. Sinn der Sache: In einem LAN will der Admin Dateien, z.B. config in kde, zentral zur Verfügung stellen. Der Benutzer soll aber die Möglichkeit haben, auch individuelle Konfigurationen zu machen. Das braucht nicht auf Konfigurationen beschränkt zu sein. Auch könnten "Unteradmins" weitere Daten anbieten (hierachische Struktur, Sachbearbeiter, Gruppe, Abteilung...

Praktisch sähe das so aus: Im Verzeichnis X des Benutzers stehen Dateien 1,2,3. In einem Verzeichnis X der Gruppe stehen Dateien 1,4,5 und im Verzeichnis X der Abteilung die Dateien 2,3,4,5,6. Die Daten in allen Dateien sind verschieden.. Der Benutzer kettet die drei Verzeichnisse x. Wenn er jetzt die Datei 1 anspricht, bekommt er die Daten aus seiner Datei 1 in seinem Verzeichnis oder, wenn er die 1 löscht, aus dem Verzeichnis der Gruppe. Spricht er 6 an, erhält er die Daten aus 6 im letzten Verzeichnis der Kette, weil in den Verzeichnissen davor keinen Datei mit Namen 6 ist. Man kann auf diese Weise sehr fein strukturierte Systeme aufbauen. Mit Links könnten sogar die physischen Verzeichnisse beliebige Namen haben, da ein Link dann auf eine beliebig zusammengestellte Kette von Verzeichnissen zeigt.

Ist das möglich?

Gruß, kaptn

buzz768
07.01.11, 12:42
Mir persönlich kommt bei dieser Beschreibung sofort Aufs (http://aufs.sourceforge.net/) in den Sinn, aber ich gehöre nicht zur angesprochenen Gruppe der Experten ;)

pferdefreund
10.01.11, 05:59
Das geht - sowas macht z. B Knoppix - squashfs oder so - aber frag mich nicht wie. Tja, man sieht es immer
wieder - in der Großrechnerwelt gingen vor 30 Jahren schon Sachen, die heute so langsam "modern" werden.
Ich denke da auch z. B an das sogenannte "Hotswapping" von Festplatten, was wir damals regelmäßig mit der guten alten 3330er Wäschetrommel gemacht haben. Übrigens - als MVS-Anwender kann ich dir auf jeden Fall mal den Hercules - S/370-Emulator ans Herz legen - das Teil ist echt geil - und es macht richtig Laune, zu Hause ein MVS zu starten und dort Software zu entwicklen. - Gut Cobol ist Cobol-68 und es gibt nur den 24-bit Assembler - aber das Zeug kannst du dann 1:1 auf die modernste Z/OS kopieren und - es funktioniert ohne neu zu linken. Hab mir auf die Art ne eigene Jobverwaltung mit Dynalloc, restart usw gebastelt und die läuft bei uns in Produktion immver von IPL zu IPL durch - ohne Mucken, Probleme - und das mit region=250k!!!!!

kaptn
17.01.11, 18:20
Hallo, danke für Deinen Tip. Ja, in manchen Dingen trauere ich der MVS und TSO-Welt nach. Aber das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich da meine ersten EDV-Schritte gemacht habe. Damals war man mit einem bischen EDV-Wissen als Einäugiger unter den Blinden der König :-)
Gruß

pferdefreund
18.01.11, 08:22
Dieser Welt brauchst du nicht nachtrauern, ich habe die zu Hause mit einem MVS 3.8 unter Hercules.
Was geileres, wie ne S/370 zu Hause gibts in der EDV nicht... - Hab da COBOL 68 und Assembler drauf,
und die Programme, die ich da entwickle (inclusive systemnaher Geschichten wie SVC99) laufen
auf der Z/OS ohne neu wandeln oder linken - einfach Lademodule rüberkopieren und ab gehts...
Das ist Investitionssicherheit, wenn quasi über 30 Jahre alte Programme noch ohne Änderung auf
der neuesten IBM-Hardware laufen. IBM ist eben IBM...

kaptn
18.01.11, 11:05
Hallo Pferdefreund,
das klingt wirklich toll. Kannst Du mir mal genauers zukommen lassen, vielleicht gibt es sogar einen Ansprechkreis im Netz?- Es gehört zwar hier nicht hin, aber vielleicht kannst Du mal direkt mit mir Kontakt aufnehmen (sultansipahi@psrdg.de)

Gruß, kaptn