Shell "stoppt" manchmal...

[Blackbird++]

Hi,

ich habe im Moment ein echt nerviges Problem:
Immer wenn ich eine Shell benutze, in der etwas abläuft, passiert es ab und an, dass diese Shell einfach "stoppt".
Es geht dann erst weiter, wenn ich dem System irgendeinen Input gebe, also eine Taste drücke oder die Maus bewege (sofern Xorg bereits läuft).

Beispiele:

Beim Kompilieren eines Kernels mit der SystemRescueCD / mit Lunar Linux
Beim Starten von Ubuntu 10.10 / 10.04 / Fedora 14 / SystemRescueCD / Lunar Linux / Exherbo Linux
Beim Herunterfahren der genannten Distributionen.
Das Phänomen ist auch schon aufgetreten, wenn die Tastatur noch nicht initialisiert war (bzw. schon "ausgeworfen" war). In diesem Fall konnte ich meist fortfahren mein System hoch- oder runterzufahren, indem ich den Power-Button gedrückt habe. Einmal hat auch das nichts bewirkt, ich musste ihn abwürgen. Beim nächsten Mal gings dann wieder.

Merkmale des Phänomens:

tritt zufällig auf
ist unabhängig von der Kernelversion
bisher nicht während des Booten des Kernels. Entweder davor (direkt nach Grub) oder irgendwann danach.


Daten:
Mainboard: Gigabyte GA-770TA-UD3
Prozessor: AMD Athlon II X4 630
... (was noch gebraucht wird)


Wär nett wenn ihr mir helfen könntet, der Sache auf den Grund zu gehen. :)

Mfg. Blackbird++

[gropiuskalle]

Irgendwas interessantes in den logfiles?

[ThorstenHirsch]

Haste schon mal memtest86 laufen lassen?

[pferdefreund]

Auch bei ner LIve CD ? oder einem anderen Betriebssystem - so vorhanden ?
Hardware - Stecker der Tastatur locker - bei Funktastatur Störungen von außerhalb ?
mal andere Tastatur probiert ?

[Blackbird++]

Irgendwas interessantes in den logfiles?Nein. Man sieht am Timer, wann das System gestoppt hat, aber es wird keine passende Meldung ausgegeben. Zumindest hab ich nichts gefunden.


Haste schon mal memtest86 laufen lassen?Ja, ist fehlerfrei.

Auch mit meiner anderen Tastatur tritt das Problem auf. Beide haben ein USB-Kabel.
Ebenso bei Live-CDs. Mit Windows 7 und XP nicht.

Ergänzung: Das gleiche Problem ist mir soeben bei Ubuntu im laufenden Betrieb passiert; Ich hatte den Taskmanager laufen, und die Maus nicht bewegt; plötzlich stoppte alles. Als ich die Maus bewegte ging es weiter...

[Blackbird++]

Bitte! :( Dieses Problem ist wirklich sehr störend.

[naraesk]

Ich habe mit meinem neuen Fedora 14 genau dasselbe Problem, du erwähnst F14 ja oben auch.
Hier mein Thread im fedoraforum: http://www.fedoraforum.de/viewtopic.php?f=9&t=20943
(Da stehen aber auch keine neuen Erkenntnisse)
Die Symptome sind identisch mit den von dir geschilderten. Bisher habe ich das aber nur mit Fedora 14 feststellen können, nicht mit älteren Versionen. Die Ubuntu-Versionen habe ich aber nicht getestet.

64-Bit-System
Intel Core2Duo-Prozesor
Radeon Mobility-Grafikkarte mit radeon-Treiber
2.6.36er Kernel
…

[eule]

Wie lange lief memtest? schwangere Kondensatoren, CPU-Temperatur ....
Das sieht mir nach Hardware aus.

[naraesk]

Bei mir ist dies ja unmittelbar nach der Aktualisierung auf Fedora 14 aufgetreten und der TE scheint das Problem ja auch nur mit Linux zu haben, daher glaube ich eigentlich nicht, dass es sich um einen Hardware-Fehler handelt.

[Stormbringer]

Passiert dieses "hängen bleiben" denn nur unter irgendeiner Klicki-Bunti-Oberfläche? Oder geschieht dies auch, wenn das System in rl3 gebootet wird, und dann da bspw. compiliert wird?

[Blackbird++]

Hast du meinen Anfangspost nicht gelesen? :confused: Ja, auch ohne grafische Oberfläche.

Ich berichte, es gab eine erste Regelmäßigkeit:
Während der Installation von openSuse-11.3 (Gnome-Ed., 64bit) hat jedes Mal, wenn im Fenster "Ausgeführte Aktionen" ein neuer Eintrag erschien, also eine neue Aktion begann, das System gestoppt. (Der "Warten"-Mauszeiger blieb stehen, die Ladebalken-Animation ebenfalls, und die Festplatte hörte auf zu arbeiten) Wenn ich jeweils kurz die Maus bewegte oder eine Taste drückte ging's weiter.

Edit: Mit openSuse ist das wirklich extrem gerade... Der Stopp tritt hier so häufig auf, dass es das System quasi unbenutzbar macht. Nach spätestens 20 Sekunden ohne Eingabe stoppt es.
Sowohl im TTY (getestet mit "top") als auch in X (getestet am Installer und am Gnome-System-Monitor und "top").

Ich hab meine letzte /var/log/messages jetzt doch mal hochgeladen: http://pastebin.com/BJ4msSe2

[Stormbringer]

Hast du meinen Anfangspost nicht gelesen? :confused: Ja, auch ohne grafische Oberfläche.
Klaro habe ich das ... drum fragte ich ja explizit nach einem Startvorgang in runlevel 3 - schließlich ist das Ende des zweiten Satzes mehrdeutig auffaßbar.

Diesen thread hast Du gelesen? http://forum.gigabyte.de/index.php?page=Thread&threadID=747

[Blackbird++]

Jetzt ja! ;) Tatsächlich ist es so, dass ich mein Exherbo ohne USB-Geräte problemlos in RL-3 booten und benutzen kann.

Mit openSuse und Ubuntu (RL-5) stockt es weiterhin. Bei oS musste ich, um endlich zur vollständig geladenen Gnome-Oberfläche zu kommen, bestimmt 10 mal eine Taste drücken. Das Booten ging bis dahin jedoch ohne Probleme.

Problematisch ist bis jetzt auch bei Exherbo und Ubuntu gewesen, dass es während des Runterfahrens einen Stopp gab. Das ist bei Exherbo ohne USB jetzt nicht mehr, bei Ubuntu jedoch schon.

Edit: Ich hab grad was bei Wikipedia (http://en.wikipedia.org/wiki/AMD_700_chipset_series#Southbridge_issues.28SB7x0. 29) gefunden :eek: :

Most OSes require patches in order to work reliably.
...
Linux platform:
HPET operation with MSI causes LPC DMA corruption on devices using LPC DMA (floppy, parallel port, serial port in FIR mode) because MSI requests are misinterpreted as DMA cycles by the broken LPC controller[64]
USB freeze when multiple devices are connected through hub (related to AMD Product Advisory PA_SB700AK1)[65]
Erratic behaviour of the HPET when Spread Spectrum is enabled (related to AMD Product Advisory PA_SB700AG2)[66]
Disabling legacy interrupts for SATA disables MSI too [67]
SATA soft reset fails when PMP is enabled and attached devices will not be detected
SATA internal errors are ignored because the controller will set Serial ATA port Error when it should not
Ich schätze das hängt ganz stark damit zusammen. :cool:

Edit 2: So, endlich. :) Die Lösung stand in diesem Bugreport (https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+source/linux/+bug/643822):
Um das Stoppen des Systems zu verhindern, setze man die Kerneloption "nolapic_timer". openSuse läuft jetzt ohne Probleme, genauso Ubuntu und Exherbo.

Allerdings kann ich Ubuntu noch nicht aus X heraus runterfahren. Weder über Gnome noch übers Gnome-Terminal (sudo reboot).
Aus dem TTY geht's aber. Sowohl mit "sudo reboot" als auch mit Strg+Alt+Entf. Das scheint wohl ein anderes Problem zu sein.


Ich danke euch also dennoch für euren geistigen Beistand. :p

Mfg. Blackbird++

[oziris]

[...]
Allerdings kann ich Ubuntu noch nicht aus X heraus runterfahren. Weder über Gnome noch übers Gnome-Terminal (sudo reboot).
Aus dem TTY geht's aber. Sowohl mit "sudo reboot" als auch mit Strg+Alt+Entf. Das scheint wohl ein anderes Problem zu sein.[...]Versuch's doch mal zu detach-en. Etwa so:
sudo bash -c 'reboot &>/dev/null & disown %1'... ist zwar ein bisschen lang, aber wen's geht, ist das ein Indiz dafür, dass reboot/shutdown sich selbst indirekt killt, weil es das Terminal platt macht, in dem es ausgeführt wird.

[naraesk]

Danke, dass workaround hat auch bei mir funktioniert. Keine Freezes mehr.
Allerdings läuft der Lüfter nun permanent auf Hochtouren. :(