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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Red Hat vs Suse vs Debian



Gorn
07.12.10, 12:31
Hallo zusammen,

ich arbeite als "kleiner" Syadmin und arbeite eigentlich nur mit Debian und seinen Abkömmlingen.

Red Hat und Suse machen aber ordentlich Land weg und viele Aufträge gegen gehen weg von Debian.

Ist Red Hat und Suse wirklich soviel "besser" liegt es am Support von denen am Marketing, daran dass die Serverhardware angeblich besser abstimmt ist.

Ich frage dies deshalb, da ich mich beruflich stärker im Bereich der Linux Administration engagieren will und nun überlege ob ich mich bei diesen Distributionen zuwenden muss.

ThorstenHirsch
07.12.10, 13:01
Nun, hinter Suse und Red Hat stehen richtige Firmen, hinter Debian "nur" eine Community. Daher sind Suse und Red Hat im gewerblichen Bereich ohnehin stärker gefragt als Debian. Das hat aber nix mit der Qualität der Distribution zu tun.

Gorn
07.12.10, 14:32
aber wo macht sich dies Bemerkbar? Im Support? In den Tools? In der Hardwareunterstützung?

ThorstenHirsch
07.12.10, 14:35
Im Vertrauen der Chefs, in der Möglichkeit Support einzukaufen (der vertraglich an eine gewisse Verfügbarkeit gebunden ist) und wenn's darum geht, Konventionalstrafen in Verträgen unterzubringen.

oziris
07.12.10, 21:52
IMHO ist Debian "besser", weil dort "stable" wirklich stabil ist und weil ich die Doku besser finde.
Das ist aber vermutlich Geschmackssache und kommt bestimmt auch auf den individuellen Fall/Einsatzzweck an.

DrunkenFreak
07.12.10, 22:24
Siehe über dir. Wenn Stable ein Problem verursachen sollte, hast du nur die Community.

Meiner Meinung nach kommst du um RHEL (CentOS) oder SLES (openSuSe) nicht herum. Die Distributionen sind recht ähnlich aufgebaut und das Hauptaugenmerk (zumindest bei mir) liegt auf der Paketverwaltung. Die Konfigurationsdateien lassen sich irgendwie schon finden. Sofern dann noch Zugriff auf die GUI vorhanden ist, lässt sich auch noch einiges zusammenklicken (zumindest bei RHEL. Bei SLES habe ich noch keine GUI gesehen, müßte aber mit YaST2 gehen).

HirschHeisseIch
07.12.10, 22:50
Der Grund liegt im "E". Enterprise ist hier das Stichwort. ;)

cane
09.12.10, 00:05
Wenn Du einen Auto brauchst um dein tägliches Brot zu erwirtschaften, kaufst Du dann einen Auto das nur deine Nachbarn reparieren können oder eins das auch Vertragswerkstätten reparieren können?

Wobei das ganze unschärfer ist - es gibt durchaus Unternehmen die Support mit SLAs für Debian anbieten, freie Werkstätten quasi :-)

mfg
cane

oziris
09.12.10, 03:18
Könnte es nicht auch etwas mit diesen plöden Zertifikaten zu tun haben?

asterixxer
09.12.10, 19:06
Im beruflichen Umfeld wuerde ich folgende Distris benutzen:

Mit Support:
- RedHat Enterprise (alterantiv Oracle Unbreakable Linux)
- SLES
- evtl. Ubuntu LTS da habe ich aber keine Erfahrungen mit...

Ohne Support:
- Debian
- CentOS

Im Privaten Umfeld wo man keinen Support braucht kann man dann Ubuntu, openSuse o.ae. verwenden.

asterix

bla!zilla
09.12.10, 20:12
Könnte es nicht auch etwas mit diesen plöden Zertifikaten zu tun haben?

Welche meinst du??

Zum Thema:

Solange Firmen wie Oracle und Co. ihre Software nur auf bestimmten Distributionen supporten, muss ich im Business halt diese nehmen, wenn ich deren Software einsetzen will.

oziris
10.12.10, 00:47
Welche meinst du??
RHCE, RHCSA, NCLE, SCLP, SCLE, SCLM, SCLT, RHCT, RHCA, RHCSS, RHCS, ...
Dem stünde z.B. bei Debian nur das allgemeine LPIC gegenüber, das generell für Linux und nicht speziell für eine bestimmte Distro wäre.

bla!zilla
10.12.10, 19:03
RHCE, RHCSA, NCLE, SCLP, SCLE, SCLM, SCLT, RHCT, RHCA, RHCSS, RHCS, ...
Dem stünde z.B. bei Debian nur das allgemeine LPIC gegenüber, das generell für Linux und nicht speziell für eine bestimmte Distro wäre.

Und du meinst das Zertifizierungen ein Grund sind, diese Distri einzusetzen?? Wohl kaum...

marce
10.12.10, 19:38
Frech gesagt sind Certs was für den Lebenslauf - eine Aussage über die Qualifikation eines ITlers lässt sich daraus meist nicht zwingend treffen.

Das einzige wo "Zertifiziert für" wirklich etwas bringt ist bei Hard- und Software. Weil ich dann (als Anwender) eine Aussage habe, daß das System sauber läuft - und den Hersteller im Falle des Falles evtl. überreden kann, auftretende Probleme zu beseitigen.

oziris
11.12.10, 03:37
Wen Du aber eine Distro nimmst, für die es solche Zertifikate gibt, dann kannst Du relativ schnell Leute finden, die aufgrund ihres Zertifikates Grundkenntnisse mit genau dieser Distro nachweisen können. Das heißt zwar nicht, dass diese Leute dann auch die besten sind, die Du kriegen kannst, aber Du kannst Dir dann evtl. einen Einstellungstest oder sowas sparen.

bla!zilla
11.12.10, 08:24
Wen Du aber eine Distro nimmst, für die es solche Zertifikate gibt, dann kannst Du relativ schnell Leute finden, die aufgrund ihres Zertifikates Grundkenntnisse mit genau dieser Distro nachweisen können. Das heißt zwar nicht, dass diese Leute dann auch die besten sind, die Du kriegen kannst, aber Du kannst Dir dann evtl. einen Einstellungstest oder sowas sparen.

Wenn ich jemanden mit Linux-Knowhow suche, dann suche ich Linux-Knowhow. Und nicht Debian-, Suse- oder RedHat-Knowhow.

marce
11.12.10, 10:20
die Zerts sagen mMn. eher, daß jemand mit Linux(-grund-)kentnissen einen entsprechendes Seminar besucht hat :-)

DrunkenFreak
11.12.10, 11:20
Nur weil ich ein Zertifikat habe, habe ich noch lange keine Ahnung. Man kann auch die Prüfungsfragen auch auswendig lernen, wie bei der Führerscheinprüfung.

bla!zilla
11.12.10, 16:24
Nur weil ich ein Zertifikat habe, habe ich noch lange keine Ahnung. Man kann auch die Prüfungsfragen auch auswendig lernen, wie bei der Führerscheinprüfung.

Deswegen fühle ich Leuten, die Scheine haben, in Gesprächen gerne mal auf den Zahn. Da bekommt man dann sehr schnell ein Gefühl dafür, ob sich jemand wirklich auskennt oder nur Fragen gelernt hat.

DrunkenFreak
11.12.10, 16:32
Richtig so. Zertifikate haben meiner Meinung nach aber auch noch den Vorteil, dass man sich bei Bewerbungen von anderen abhebt. So eine Einfache Bewerbung direkt nach der Ausbildung ohne großartige Vorkommnisse, hat $Personaler wohl häufiger auf dem Tisch liegen. Da machen sich schon Zertifikate ein bisschen besser. Wenn diese Zertifikate allerdings nur durch auswendig lernen erreicht wurden, wird man sowas in der Regel sehr schnell feststellen können.

L00NIX
12.12.10, 09:01
Hi,



Ist Red Hat und Suse wirklich soviel "besser" liegt es am Support von denen am Marketing, daran dass die Serverhardware angeblich besser abstimmt ist.

Ich frage dies deshalb, da ich mich beruflich stärker im Bereich der Linux Administration engagieren will und nun überlege ob ich mich bei diesen Distributionen zuwenden muss.

Ein wichtiger Grund ist, dass so manche kommerzielle Software nur für die beiden "großen" zertifiziert ist, also man diese Software im Produktivumfeld nur auf diesen Distributionen installieren kann. Wenn man es nicht tut, bekommt man keinen Support.

Ein Vorteil dabei ist, dass es dann aber auch meistens ein RPM-Paket dieser Software gibt. Mit Debian muss man dann bei solcher Software rumfrickeln, weil irgendwelche Abhängigkeiten nicht erfüllt sind.

Ich selbst finde Debian aber am bedienbarsten, danach Red Hat (ab Version 5 sogar mit richtiger Paketverewaltung ;)) und dann SuSE. Letzteres ist eigentlich erst ab Version SLES9 mal "stable" geworden. Vorher wurde bei SuSE (Novell) zuviel rumexperimentiert (Version 8 war ja dieses grausige United Linux).

Also: Muss du dich damit beschäftigen? Privat: Nein, im geschäftlichen Feld: Unbedingt.

Gruß
L00NIX

Newbie314
12.12.10, 10:22
Wenn ich Softwarehersteller wäre würde ich auch keine 365 (++?) Distributionen unterstützen. Da testet man sich ja schon im Vorfeld zu Tode...

HirschHeisseIch
12.12.10, 10:32
Und sich da dann auf Firmen-Gelenkte Distributionen zu stützen statt auf "wild Community-Gelenkte" ist IMHO auch verständlich...

Newbie314
12.12.10, 12:28
Jede Regel hat auch Ausnahmen: bei uns ging es um ein paar Testrechner, die ein einziges Mal eingerichtet werden, und wenn sie funktionieren vom Internet getrennt werden und nie wieder angefasst....

Unser Unterauftragnehmer wollte den vollen professionellen Support von RedHat in Anspruch nehmen.. was bei den Rechnern tatsächlich eine erkleckliche Menge an Geld gekostet hätte...

Da mein Projektleiter früher selbst lange Linux benutzt hat hat er mich bei dem Angebot gleich "als Berater" hinzugezogen... => wir haben die Fedora Version benutzt...


Ansonsten würde ich selbst bei Desktops wenn sie kommerziell eingesetzt werden Support mit einkaufen... wenn ich denke wie viel Zeit ich allein mit den Inkompatibiläten von KDE 4+ vertüddelt habe.. das wäre in einem kommerziellen Umfeld einfach nicht tragbar... da lohnt sich einfach professioneller Support.