PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Softwarekonfiguration auf OpenSuse 11.3 Server



Acady84
05.08.10, 10:42
Hallo Zusammen,
ich möchte einen Netzwerkserver mit OpenSuse 11.3 aufbauen und bin mir bezüglich der Softwarekonfiguration, die ich für meine Zwecke benötige nicht so ganz sicher.

Als Hardware setze ich einen Tower ein, der über folgendes verfügt:

2 x 2,4 GHz Prozessoren
4 GB RAM
2 Netzwerkkarten ( Ethernet)
2 x 750 GB eSATA Festplatten

Der Server soll später als Netzwerkserver laufen und folgende Aufgaben übernehmen:

1. Zentrale Schnittstelle für alle Netzwerkrechner zum Internet darstellen und als einziger direkt an den Router angeschlossen werden.
2. Soll als zentraler Emailserver fungieren.
3. Soll zentrale Datenbank für OpenYaBS mit MySQL sein.
4. Soll zentraler Druckerserver sein.
5. Soll in regelmäßigen Abständen die Festplatten spiegeln
6. Soll Remotezugriff haben, damit der Server auch von Außen administriert werden kann.

Um das zu realisieren habe ich an folgende Pakete gedacht:
Apache2, MySQL,Postfix,Pop3 und HPlib für den Drucker.

Mir fehlen noch Pakete für das Spiegeln und den Remotezugriff. Was empfiehlt sich hier?

Ich möchte den Server auf jeden Fall so schlank wie möglich halten.

Ich habe schon mal versucht den Server entsprechend der "The perfect Server" How to mit OpenSuse 11.2 aufzusetzen. Ein Zugriff mit einem im Netzwerk befindlichen OpenSuse 11.2 Rechner ist mir aber nicht gelungen. Auch habe ich noch nicht ganz begriffen, ob es für das Routing zwischen den Netzwerkkarten eine bestimmte Kommunikationsrichtung wie z.B Internet -> Server -> oder Netzwerk -> Server -> Internet gibt.

Im Prinzip möchte ich einen stationären Server haben, der sich ähnlich oder genauso wie ein lokaler Xampp Server verhält / aussieht und eben auch noch Email, Drucker und das Spiegeln der Festplatten beherrscht.

Wer kann mir dazu ein paar Tipps geben?

Vielen Dank im Voraus,

Acady84

marce
05.08.10, 11:22
Mir fehlen noch Pakete für das Spiegeln
rsync, cp, dd, je nach Anforderung - oder ein SW-Raid


und den Remotezugriff
SSH

MiGo
05.08.10, 11:34
Um das zu realisieren habe ich an folgende Pakete gedacht:
Apache2, MySQL,Postfix,Pop3 und HPlib für den Drucker.
Für den Drucker wirst du wahrscheinlich CUPS benötigen; das ist der Druckerserver, hplibs scheinen nur die Treiber für einige HP-Drucker zu sein. Je nachdem, welche Drucker du hast, sind evtl. auch schon Treiber in einem der CUPS-Pakete.

Und tu den Benutzern den Gefallen und erspar' ihnen POP3, imap ist genau so einfach und wesentlich bequemer. Tipp: dovecot.



Mir fehlen noch Pakete für das Spiegeln und den Remotezugriff. Was empfiehlt sich hier?
Was willst du von wo nach wo Spiegeln? Die eine 750er-Platte auf die andere? Dann würde sich in der Tat ein Software-Raid1 anbieten.


Ich möchte den Server auf jeden Fall so schlank wie möglich halten.
Also keine grafische Benutzeroberfläche. Damit landest du beim remote-Zugriff auch bei SSH :)




Ganz abgesehen davon: Für wieviele Leute soll das Ding zuständig sein? Ist der Server für eine WG/Haushalt gedacht oder für eien Firma?

Acady84
05.08.10, 13:05
Hallo Zusammen,
Schon mal vielen Dank für die hilfreichen Antworten. Ich werde mich da mal am Wochenende daran machen und auch eine Rückmeldung geben.

Mit dem Spiegeln der Festplatten meinte ich schon das Spiegeln der einen 750GB Platte auf die zweite 750 GB Platte. Ich werde hier auf jeden Fall Raid1 probieren.

Der Server soll seine Dienste in einem kleinen Familienbetrieb bereitstellen, wo lediglich max. 4 Rechner und ein Drucker ihren Dienst tun. Es soll sowohl über Windows XP als auch über OpenSuse 11.2 bzw.11.3 zugegriffen werden.

Mit "schlank" meinte ich lediglich so wenig wie möglich unnötige Pakete. Da ich nicht alleine den Server administrieren werde und da eventuell auch nicht linuxaffine Leute ran gehen, währe eine grafische Oberfläche nicht schlecht.
Welche empfiehlt sich da?

Viele Grüße,

Acady84

marce
05.08.10, 13:06
Welche empfiehlt sich da?
gar keine.

Die Konfiguration findet so oder so über Textdateien statt - und um die zu bearbeiten braucht es keine grafische Oberfläche...

eule
05.08.10, 15:40
Da ich nicht alleine den Server administrieren werde und da eventuell auch nicht linuxaffine Leute ran gehen, ....

Viel Spass dabei.
Da wollen wir doch mal sehen, wie lange es dauert, bist alles kaputtkonfiguriert wird.

ctFreez
13.08.10, 15:37
Moin,

Wenn es sich um einen Familienbetrieb handelt, dann ist das ein FirmenServer und sollte auch so behandelt werden. Mach dir also Gedanken über incrementelle Backup's. RAID ist keine backup !!!!
Der Server wird wohl bei euch im Betrieb stehen und nicht im RZ, also hast du keine statische IP. Somit solltest du auf die Mail Komponente lieber verzichten, sowas gehört in's RZ mit fester IP. Ausserdem ist die absicherung dieser Dienste mit SSL/TLS nicht ganz trivial. Also Mail in's RZ und am anfang am besten in einem Managed Hosting Paket. Wenn dein Spam Filter Firmenmails löscht oder du sie nicht richtig 10 Jahre archivierst, dann bist du dafür Haftbar.

DSL-Router <-> SERVER <-> ClientLAN bedeutet:
- Statische Route auf DSL-Router einstellen, Server macht Routing ohne NAT
- Keine Statische Route auf DSL-Router, Server macht Routing mit NAT

Windows freigaben + Drucken = Samba + CUPS
Remote zugriff: ssh
Erste wenn du auf der Konsoledeinen Server im Griff hast (Yast zählt nicht), kannst du darüber nachdenken ein Grafisches Tool zu benutzen. 99% der Admins die einen Server nicht über die Konsole administrieren, haben keinen plan wies weiter geht, wenn der Button nicht da ist ....
Wenn du einen Rechner brauchst dann den viele admins kaputt machen sollen dann hol dir nen SBS2008R2 Pro.
Warum hast du da so ne Rennmaschiene stehn??? Bei mir macht das ein IntelAtom 330 mit 2GBRAM; 3ware RAID5 (4x 120GB 2,5"); 1x Ethernet + VLAN Switch

Gruß Felix

malte23
13.08.10, 16:21
Viel Spass dabei.
Da wollen wir doch mal sehen, wie lange es dauert, bist alles kaputtkonfiguriert wird.

Wie ich solche Postings doch liebe...

Jeder hat mal klein angefangen und muss erst lernen. Wenn man vorsichtig ist mit Rechten und auch die späteren Nutzer vorsichtig vorgehen wird nichts passieren, denke ich.

Huhn Hur Tu
13.08.10, 17:36
Ich denke Ebox, Ipfire oder aehnliches scheint da eher angebracht zu sein da fuer unkundige ein Frontend mitbringt.
Debian oder Ubuntu LTS wuerde ich bevorzugen weil die Supportzyklen laenger sind als 12 - 15 Monate.

http://www.ebox-platform.com/
http://www.ipfire.org/de/index

Gruss Stefan

Newbie314
13.08.10, 18:41
Eule meinte damit wahrscheinlich das hier:



und da eventuell auch nicht linuxaffine Leute ran gehen, ....

Das ist ein absoluter Killer. Wer sich nicht auskennt darf an einem Gerät das für den Produktivbetrieb bestimmt ist nichts konfigurieren... alles Andere wird "spaßig".

=> Familienbetrieb. D.h. es darf zwar nicht sehr teuer sein, aber wenn es nicht funktioniert kostet es Geld.

=> Selbst noch nicht so viel Erfahrung


In dem Falle würde ich eher eine der kommerziell unterstützten Linux Versionen mit Support in Erwägung ziehen. Könnte im Notfall Geld sparen auch wenn es erst mal welches kostet. Außerdem werden die für kleine Firmen gedachten Versionen der jeweiligen Distributionen in der Regel etwas länger unterstützt.. ich schätze du willst nicht alle zwei Jahre gezwungen sein auf die jeweils neueste Release der offenen Variante umzustellen....

eule
13.08.10, 23:37
Ich meinte vor allem, dass da verschiedene Leute dran herumkonfigurieren sollen. Sowas koennen Fachleute machen, die auch noch alles sauber dokumentieren. Wenn in einem Kleinbetrieb die halbe Belegschaft Admin spielen darf, geht das garantiert in die Hose. Und von wegen "klein angefangen und erst lernen". An einem System, bei dem Datenverlust oder Ausfall Geld kosten koennen?

Newbie314
14.08.10, 02:33
An einem System, bei dem Datenverlust oder Ausfall Geld kosten koennen?

Geld kosten werden.... am Anfang macht jeder mal Fehler. Wenn man zuhause dann eben mal einen Abend oder schlimmstenfalls mal einen Wochenend-Tag verliert um die Kiste neu aufzusetzen kostet das den Threadersteller im Betrieb einen Arbeitstag da

=> er kein Vollzeit Admin ist sondern an dem Tag garantiert etwas anderes hätte tun wollen /sollen

Somit kosten Fehler auf dem Gebiet auch dann Geld wenn nicht gerade ein Kunde genervt auf eine Antwort wartet.

Wenn dagegen bei einer Angebotsabgabe kurz vor der Frist die Kiste ausfällt .. dann gute Nacht...


a) ein Admin
b) eine Vertretung
c) sehr disziplinierte Dokumentation von allem was man an der Kiste tut.


Von einem Produktivsystem würde ich jetzt immer noch die Finger lassen: ich bekomme zwar mittlerweile unter Linux so ziemlich alles zum laufen, aber bei einem Produktivsystem muss das schnell gehen...


Acady84:
Da Hardware heute nicht mehr "die Welt" kostet und du mit Linux arbeitest: denke mal darüber nach zwei identische Computer als Server einzurichten. Wenn einer ausfällt => den anderen einstöpseln, weiter geht es.

Genau so können Updates oder Wartungsarbeiten erst am einen Rechner durchgeführt werden, der läuft dann ein paar Tage.. und wenn es keine Probleme gibt tut man das Gleiche am anderen....

So kommst du evtl. (falls du ein Händchen für Computer hast und schnell lernst) auch ohne Supportvertrag aus.

ctFreez
15.08.10, 23:02
Moin, denk doch mal über folgede herangehnsweise nach:

Du schnapst dir irgend einen X beliebigen alten Rechner und installierst für deinen Client @home einen Router (DHCP; DNS; Routing mit NAT & Firewall) wenn der läuft und du auch nach mehrerwen Wochen mit der kiste zufrieden bist, mach dich langsam daran diese Dienste auch für das Unternehmen an zu bieten. Dabei gillt, es gibt nur einen Admin, der auch die Hauptverantwortung trägt. Sei der dessen immer bewust.
Als nächstes beschäftigst du dich auf deinem HomeRouter mit Samba, beachte dabei in den Dateifreigaben besonders die umlaute, die von windoof anwendern leider wie selbstverständlich benutzt werden. Anschlißend kommt Drucken mit CUPS über Samba dran. Wenn das bei dir @home läuft step by step in das Produktiv Unternehmen übernehmen. Mach dir bei der Gelegenheit auch Gedanken über ein sinnvollen regelmäßiges Backup. Wieder die gleich vorgehnsweise, erst @home Testen. Auch einen Restore testen ... du must dir in deiner sache so sicher sein, das du dein Home Laufwerk ohne bedenken löschen kannst, ohne Datenverluste.

Während du dein HomeRouter installierst solltest du dir eine Dukumentation zusammen schreiben.

Das Installieren eines Datenbank Servers ist so lange man keine ausgefallen wünsche hat sehr leicht, aber hast du dir da schon mal Gedanken über ein Backup und einen Restore gemacht? Wieder gilt, wenn's @home geht, dann Produktiv einführen.

Wir haben alle klein angefangen, es ist noch kein Unix/linux Admin vom Himmel gefallen.

Was den Mail Server betrifft, las das ding beim Provider, du machst dich am anfang nicht glücklich damit. Ich habe die ersten Jahre auch die Finger von Mail gelassen und mich um Samba Routing VPN und andere nette dinge gekümmert.

Stell dich daruf ein, das du dein HomeServer einige male neu installieren wirst bevor du an dem Punk bist, das du die Dienst mit gutem gewissen Produktiv einsetzen kannst und willst.
Wenn du dich nicht hauptberuflich damit beschäftigst, dann kann dieser lernprozess mehrere Jahre dauern, wenn du das Haupberuflich machst, dann sollte dir dein Arbeitgeber die nötigen Schulungen nicht verweigern.

Fang langsam an, achte auf Quallität und nicht auf Quantität. Wenn du Hilfe brauchst, bekommst du die mit sicherheit hier um Forum und bei Google. Und las die finger von irgendwelchen Config tool's, die machen einem die Arbeit zwar sehr leicht, aber du kannst die nebenefekte nicht abschätzen. Und du lernst dabei nix. Admins, die mal eben was zusamen Klicken können, gibts bei Microsoft genug. Ahnung haben die meisten keine....

Gruß Felix