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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : OpenSuSE 11.3 - welcher Kernel für Server



real-challo
30.07.10, 11:47
Hallo !

Ich möchte einen OpenSUSE 11.3 als VirtualBox-Server einsetzen.

Ist es egal, welchen Kernel ich nehme ? Sind die Unterschiede so groß ?

Bisher habe ich immer den Standardkernel (...-desktop) genommen und hatte nie Probleme.

Aber man will ja optimiren. Zur Auswahl stehen laut repository folgende Kernel :

kernel-default
kernel-desktop
kernel-ec2 (ist wohl für xen - kommt in meinem Fall (wahrschienlich) nicht in Farge)
kernel-pae
kernel-rt (Realtime - wofür kann man das gebrauchen ?)
kernel-vanilla (ist wohl der Standardkernel - ohne SuSE Anpassungen)
kernel-vmi - was ist das ? (irgendwas auch für virtuelle Machienen)
kernel-xen - kommt für mich jetzt nicht in Frage (will Virtualbox nicht xen - oder laufen auch beide zusammen ?)
kernel-debug - debug - sagt der Name schon

Wenn ich das richtig sehe habe ich - für meinen Fall - die Auswahl zwischen kernel-desktop und kernel-default. Ist der Unterschied so groß - sollte man den "default" für Server nehmen ?

Danke.

gropiuskalle
30.07.10, 12:05
kernel-rt (Realtime - wofür kann man das gebrauchen ?)

Ich benötige realtime für meine Studioumgebung, damit beim Musikmachen die Latenzen soweit wie möglich minimiert werden. SuSEs desktop-kernel stellt auch rt zur Verfügung - für die meisten dürfte diese Option aber uninteressant sein.

Der Grundgedanke hinter dem desktop-kernel ist der, dass versucht wird, den Kernel auf das typische Nutzungsverhalten eines home-desktop users abzustimmen und server-Funktionen soweit wie möglich auszulagern. Inwiefern das einen VB-server betrifft, weiß ich aber nicht.

Die Diskussion um default- / desktop-kernel findest Du auf →openFATE (https://features.opensuse.org/305694), eventuell beantwortet dieser thread einige Deiner Fragen.

marce
30.07.10, 12:13
Ich benötige realtime für meine Studioumgebung, damit beim Musikmachen die Latenzen soweit wie möglich minimiert werden.
Ich will dich nicht enttäuschen - aber genau das macht der RT-Kernel _nicht_. Er sorgt nur dafür, daß die Latenzen (bzw. die Antwortzeiten) in einem garantieren Zeitfenster bleiben - das muss nicht das minimale sein.

RT garantiert Reaktionszeiten - je nach Anwendungsfall kann das auch bedeuten, daß eine einzelne Anwendung langsamer läuft als es bei einem "normalen" Kernel...

gropiuskalle
30.07.10, 12:23
Mir kommt es ja auf bestimmte Audio-Anwendungen an, und da funktioniert es, wie es soll. Zudem müssen rt-Funktionalitäten via pam für bestimmte Bereiche freigeschaltet werden, damit sie greifen (vermutlich aus genau dem von Dir genannten Grund). Sieht dann etwa so aus (/etc/security/limits.conf):


@audio - rtprio 99
@audio - nice -10

...und betrifft dann eben nur Audio-Anwendungen.

marce
30.07.10, 12:26
ich weiß, daß für Audio-Anwendungen ein RT-Kernel quasi ein Muss ist, eben wegen den garantierten maximalen Antwortzeiten.

Ich wollte nur darauf hinweisen, daß "Echtzeit" eben nichts mit "in Realzeit" oder "mögliichst schnell" zu tun hat.

gropiuskalle
30.07.10, 12:30
Das ist mir klar, denn ich jongliere seit etwa 4 Jahren mit rt-Kerneln herum. Mit der Performance im klassischen Sinne hat das nichts zu tun (deswegen auch mein Hinweis, dass rt (eine *Option*) für die meisten Anwender uninteressant sein dürfte).

Ist aber eh OT hier. :)

TheDarkRose
30.07.10, 13:44
Für CNC-Steuercomputer ist rt auch ein muss.

ctFreez
30.07.10, 19:18
Ich hab auf meinen Servern bis jetzt den default kernel benutzt und bin damit gut gefahren.
Wenn ich einen Server bau, dann will ich micht nicht lage mit dem Kernel beschäftigen, sondern möglichst schnell die wichtigen Dienste zur verfügung stellen.

gruß Felix

Newbie314
02.08.10, 16:10
"rt" ist praktisch für alle Steuercomputer ein Muss.. (außer vielleicht Heizungssteuerung ...)