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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : /usr mit speraten Mountpoint - einige Programm haben Probleme mit Zugriffen



Mr LJ
25.05.09, 20:08
Hallo,

ich habe vor kurzem ubuntu 9.04 auf meinem eee installiert. Da Latex und ein paar andere Programme sich in dem /usr Verzeichnis recht breit machen, musste ich das Verzeichnis auf die größere SSD auslagern.
Seitdem habe ich leider ein paar kleinere Probleme.
Der Firefox crashed beim Abspielen von Videos -> E: shm.c: mmap() failed: Cannot allocate memory
UND z.B. Wine lässt sich nicht installieren, es kann keine Ordner unter /usr anlegen...
Bei der Java-Installation siehts ähnlich aus.
Per Hand kann ich die Ordner anlegen und genügend Platz ist auch da.

Hat jemand eine Idee?

MfG
LJ

L00NIX
25.05.09, 20:21
ich habe vor kurzem ubuntu 9.04 auf meinem eee installiert. Da Latex und ein paar andere Programme sich in dem /usr Verzeichnis recht breit machen, musste ich das Verzeichnis auf die größere SSD auslagern.
Seitdem habe ich leider ein paar kleinere Probleme.


Da ich mein System seit jeher mit ausgelagerter, und read-only gemounteter /usr-Partition laufen habe, die keinerlei Probleme macht, denke ich, dass du bei dem Schritt des Auslagerns wohl etwas falsche gemacht haben musst.

Wie hast du denn den Inhalt von /usr ins neue /usr kopiert?

Gruß
L00NIX

Mr LJ
26.05.09, 16:53
ich habe die /usr schon bei der Installation auf eine separate Partition gesetzt.
Kann da irgendwas mit Zugriffsrechten nicht stimmen? - Allerdings hatten andere Programme, wie z.B. der Kile + latex keinerlei Probleme bei der Installation und die haben einiges an Ordner und Dateien kopiert bzw. erstellt.

Ist das erste Mal, dass ich was anderes als /home auslagere:rolleyes:
Hätte ich da noch irgendwas berücksichtigen müssen?

L00NIX
26.05.09, 19:16
Wenn du ein UNIXoides Dateisystem für /usr verwendet hast, sollte das mit den Berechtigungen schon passen. Also z.B. ext3, xfs, jfs, etc. nur eben kein vfat oder ntfs!

Das gilt natürlich auch für /home.

Die Fehlermeldung


shm.c: mmap() failed: Cannot allocate memory

bezieht sich auf Arbeitsspeicher, nicht die Platten!

Ist diese /usr-Partition oder eine andere schon voll?

Hast du eine swap-Partition?

Mr LJ
27.05.09, 08:38
dank zusätzlicher 16GB Karte für /home sind überall noch ca 1 GB frei.
Dateisystem von /usr ist ext3.
Im Arbeitsspeicher sind normal um die 700 MB frei...
Der Firefox crashed allerdings nur, wenn ich Videos abspielen will (z.B. auf youtube) - liegt das vlt am Java Plugin?

Edit:
650MB swap sind auch vorhanden

cookie170
28.05.09, 12:18
Unterstützt Linux denn SSD vollständig? Irgendwann in den letzten Tagen habe ich da Diskussionen drüber bei heise gelesen.

Gruß,
Alexander

Mr LJ
28.05.09, 17:04
von der ssd merkt das Betriebssystem normal ja nichts.
Der Kontroller der SSD übernimmt das etwas aufwendigere Lesen/Schreiben. Nach Außen hin ist die SSD eine herkömmliche HDD für das Betriebssystem.

Mir ist allerdings gerade noch etwas aufgefallen:
error creating directory `./usr/lib/jvm': Input/output error
ist /. nicht immer Home/Username/ oder ist das für den root /?

Mr LJ
01.06.09, 13:06
kleines Update:
Ich glaube die SSD ist hin:
... Pass completed, 134 bad blocks found.:ugly:

oziris
01.06.09, 13:30
Bei SSDs muss man mit dem Dateisystem aufpassen, sonst gibt's Probleme mit dem sog. Wear-Out. Mit den mount-Optionen kann man da manchmal ein bisschen entgegenwirken.

L00NIX
01.06.09, 13:53
Bei SSDs muss man mit dem Dateisystem aufpassen, sonst gibt's Probleme mit dem sog. Wear-Out. Mit den mount-Optionen kann man da manchmal ein bisschen entgegenwirken.

Es wäre schön, wenn du hier etwas genauer werden würdest...

Mr LJ
01.06.09, 14:36
jo, erzähle uns bitte mehr davon...
Meinst du mit dem Wear-out die Haltbarkeit der Daten bzw. des Filesystems?
Das hätte dann aber nichts mit den BadBlocks zu tun oder sehe ich das falsch?
Ich denke ich werden den Eee nochmal einschicken und dann weitersehen.

oziris
01.06.09, 14:59
Mit Wear-Out meine ich, dass Blöcke von SSDs weniger oft neu beschrieben werden können, als die von Festplatten. Unglücklicherweise sind nun viele Dateisysteme für Festplatten erdacht und ignorieren das komplett. Da gibt es z.B. das Journal von aktuellen Dateisystemen (z.B. ext3), bei dem dann nur auf einem bestimmten Bereich extrem viel geschrieben wird. Weitere Probleme können die Zugriffszeiten machen (siehe "man mount" bei "atime" und "noatime").

Die wenigen Dateisysteme, die sinnvoll wären (z.B. UDF), sind meist eher kompliziert oder gar nciht auf die SSD zu installieren oder haben gravierende Nachteile, wie z.B. fehlende Rechte bei FAT.

Darüber hinaus gibt es noch problematische Anwendersoftware, die viele kleine Dateien anlegt und öfter mal aktualisiert, wie z.B. KDE oder Webrrowser, mit ihren Caching-Mechanismen und den temporären Dateien. Die Log-Dateien des Systems können in manchen Fällen ebenso Probleme machen.

//edit
Also falls ich mich unklar ausgedrückt habe: Das alles verursacht die Bad-Blocks auf SSDs!

Mr LJ
01.06.09, 15:34
ok, das mit den Schreibvorgängen - gerade bei MLC - ist nicht ideal.
Aber was genau meintest du mit
Mit den mount-Optionen kann man da manchmal ein bisschen entgegenwirken.?

Ein guter SSD Controller sollte das doch normal schon richten - wobei das beim Eee zumindest bei der zweiten SSD sicher nur ne besser SD-Karte ist, die diese Mechanismen anscheinend nicht besitzt.
Gibt es denn Mount Optionen, die unnötige Schreibvorgänge z.B. bezogen auf das Journal oder Log Dateien verringern?

L00NIX
01.06.09, 17:54
Gibt es denn Mount Optionen, die unnötige Schreibvorgänge z.B. bezogen auf das Journal oder Log Dateien verringern?

In meiner /etc/fstab steht:


...
/dev/hda6 /usr xfs ro,nodev,noatime 0 2
...


Zumindest ro und noatime sind sinnvoll, um Schreibzugriffe zu minimieren.

Gruß
L00NIX

Mr LJ
01.06.09, 19:14
danke!
BTW was genau bewirken die Parameter?

oziris
01.06.09, 19:27
(siehe "man mount" bei "atime" und "noatime")
Sag ich doch. Ausserdem gibt's da bestimmt noch mehr...

L00NIX
01.06.09, 19:50
danke!
BTW was genau bewirken die Parameter?

ro = Read-only (kein Schreibzugriff, auch nicht für root!)
noatime = keine Access Time schreiben

/usr kann man ruhig read-only mounten, wenn man neue Pakete installiert, muss man vorher aber ein


mount -o rw,remount /usr

durchführen.

Die Access Time wird eigentlich immer geschrieben, bei jedem Lesezugriff. Das ist zwar sinnvoll, aber auch nervig, gerade bei read-only Dateisystemen und Single-User Desktops, wo das relativ uninteressant ist. Manche Software (z.B. mutt?) braucht allerdings die atime, also nicht /home oder /var/mail mit noatime mounten, wenn solche Software benutzt wird.

Gruß
L00NIX