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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bootfähiges Linux auf externe Festplatte für verschiedene Computer



zwirni
17.04.09, 00:50
Hallöchen zusammen,

ich möchte auf meiner externen Festplatte ein Linux-System installieren, dass sich auf unterschiedlichen Rechnern booten lässt. Quasi eine Live-Distribution auf Festplatte.
Funktioniert so was, wenn ja wie? Unter der Voraussetzung natürlich, dass das BIOS vom USB-Medium booten kann.
Welche Distribution ist dafür geeignet? Im Moment nutze ich auf der normalen FP eine openSUSE.

Danke und Gruss,
der Zwirni

oziris
17.04.09, 06:40
Das müsste mit jeder Distribution, mehr oder weniger einfach, gehen. Die Knackpunkte sind der Boot-Loader und UUIDs für die Dateisysteme

Erstmal sollte man ordentliche Backups machen.

Dann installiert man die Distribution wie gewohnt, auf die externe Festplatte, aber lässt den Boot-Loader aus und wählt Dateisysteme, die eine UUID haben können (z.B. ext2 oder ext3). Dann editiert man alle Dateien, die auf Dateisysteme mit /dev/... verweisen ( /etc/fstab usw.) und setzt dort die entsprechenden UUIDs ein (siehe "man 5 fstab"). Ggf. erzeugt man auch eine neue Initrd, die mit UUIDs arbeitet, das kann recht kompliziert sein, wenn die Distro keine Scripts dafür mitliefert. Zuletzt installiert man einen Boot-Loader, der von einem USB-Medium starten kann, mit UUIDs klar kommt und den Kernel usw. vom gewählten Dateisystem laden kann (z.B. extlinux ). Bei seiner Konfiguration benutzt man dann natürlich auch UUIDs für die Kernelparameter.

Ich habe sowas schon mit Gentoo gemacht, wobei das natürlich nicht unbedingt die beste Wahl für ein USB-Gerät ist. Mit Gentoo geht es aber leichter (wenn man mit der manuellen Natur von Gentoo klar kommt) weil man bei der Installation leicht vom Handbuch abweichen kann, um einen anderen Boot-Loader zu installieren usw.. Bei anderen Distributionen ist es oft so, dass man quasi gegen die Standard-Installation arbeitet bzw. diese teilweise Rückgängig macht.

PS: Wenn man mehr mutig und weniger schlau ist, dann kann man den Bootloader der gewählten Distribution auch einfach mitinstallieren, um später aus seiner Konfiguration die Kernelparameter usw. als Vorlage für den anderen Boot-Loader zu nehmen. Das kann natürlich gehörig nach hinten losgehen... aber zum Glück hat man ja ordentliche Backups gemacht.

zwirni
17.04.09, 09:14
Gibt das dann nicht Probleme mit den eingebunden Modulen und der Konfiguration für Netzwerkkarte, Grafikkarte, weiß_der_Geier_was_noch? Das war jetzt nämlich meine Befürchtung.
Man stöpselt die Platte wo anders ein und es funktioniert nicht, weil die entsprechende Hardware nicht gefunden wird. Das Problem hat man ja bei einer Live-Distribution nicht, weil die sich das ganze immer von vorne zusammensucht (natürlich auf Kosten der Zeit).

oziris
17.04.09, 09:38
Ja, also es gibt mit Sicherheit Distributionen, die so statisch konzipiert sind, dass es da leicht zu Probelemen kommt. Ich würde aber von den meisten Distribution erwarten, dass sie standardmäßig dynamisch genug sind, um funktionstüchtig zu bleiben.
Wenn ich meine Netzwerk- oder Soundkarte tausche oder ausbaue, dann sollte es ja auch auf einem nicht-Live-System kaum Probleme geben. Evtl. etwas nachkonfigurieren ist ja kein Weltuntergang. Muss man auf Live-Systemen ja auch manchmal machen.
Wenn Du vorausschauend bist, dann installierst Du auf eine USB-Installation sowieso erstmal alle Treiber die Du kriegen kannst, damit Du auch ohne Netzwerk leicht auf allen möglichen Systemen klar kommst.
Im schlimmsten Fall landest Du halt im Textmodus und kannst kein Netzwerk benutzen... soo schlimm ist das ja auch nicht und ein gewisses Restrisiko bleibt sowieso immer, weil es mehr als genug Hardware gibt, die einfach nicht mit Linux läuft... es können ja nichtmal alle von USB booten...
Versuche am besten möglichst viel dynamisch zu halten; also DHCP für alle Netzwerkkarten, eine möglichst karge X-Konfigurationsdatei, usw.. Dann musst Du am wenigsten anpassen.